Routen Westflanke:
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Dülferführe (4+)
H.Dülfer, H.Fiechtl, H.Franz 1912
Westkante (5)
H.Zauner, H.Jaquet 1939
Zustieg:
Kurz unter dem Elmauer Tor kann man nach links zu einer Geröllterrasse unterhalb der Predigtstuhl-
Scharte aufsteigen. Nun fast waagrecht oberhalb eines Felsabbruch auf einem Steig (Steinmann) nach
Norden, über eine kleine Scharte und man steht oberhalb des Botzongkessels. In diesen hinein und
an einem der Pfeiler sieht man den ersten Ringbohrhaken. Vom Tal bis hierher ca. 2.5h.
Route:
Eine kleine Anmerkung zur Schwierigkeit. Die Schlüsselstelle ist mit 5 angegeben. Uns kam sie deutlich
schwieriger vor, zwar waren wir nicht in bester Form, aber die Herbst-Teufel (6-) im Oberreintal war da eher
leichter.
1. SL (30m, 4): Schwierig zu finden. Der Haken am Einstieg ist rechts der eigentlichen Route
angebracht. Man steigt in die erste Rinne links (!) davon ein. Bevor sich diese zu einem Kamin verengt, muss
man links um die Kante herum. Tut man dies auf der richtigen Höhe, erreicht man einen Bohrhaken. Und wenige
Meter darüber den unbequemen Stand. Wenn man in
der Einstiegsrinne einen geschlagenen Ringhaken einklinkt, ist man bereits 2m zu hoch. Ganz oben im falschen
Kamin (ein sehr populärer Verhauer -> Haken) haben wir nun eine famose Abseilsstelle hinterlassen.
2. SL (20m, 4): Man folgt einem Riss mehr linkshaltend. Stand im plattigen Gelände. Weiter nach links verführt
ein weiterer populärer Verhauer mit Normalhaken.
3. SL (40m, 5-): Die richtige Route nach rechts weist zunächst keine Haken auf. Man klettert zu einem Schartl
auf einem Felsturm. Rechts um die Kante herum (Bohrkaken) und luftig in einen Kamin queren. Zwischenstand wäre
im Kamingrund, der ist aber schwierig bis unmöglich zu erreichen, also weiter sehr steil am linken Rand des
Kamins nach oben, bis zum Stand in einer kleinen Nische.
4. SL (35m, 5): Hammerseillänge. Der geschwungene Riss über einem ist es. Überhängend und abdrängend. Viele
alte Haken, ein Bohrhaken. Danach etwas leichter nach links ausweichen und gerade hoch zum Stand in einer großen
Nische.
5. SL (40m, 3): Gut gestuftes Gelände links, hinab in einen Minikessel und jenseitig einen Kamin hoch zum Stand.
6. SL (50m, 2): Linkshaltend zum Grat aussteigen.
Charakter:
Spartanisch mit Bohrhaken gesichert. Viele Rostgurken. Klemmkeile und Friends gehören an den Gürtel, fester
Fels. Wie gesagt, der härteste "5er", der mir bis jetzt untergekommen ist.
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Nordkante:
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Nordkante (4+)
H.Matejak (unterer Teil, 8.9.1908), J.Ostler (oberer Teil, 24.7.1904), O.Oppel+C.Gürtler (Oppelband, 14.8.1906)
Zustieg:
Nach der ersten Steilstufe am Eggersteig, kommt man an einer Gedenktafel vorbei. Die Nordkante ist dabei
erwähnt. Gleich links davon startet der Originaleinstieg durch eine Rinne. Ca. 1h von der Griesener Alm.
Weiter oben findet sich ein alternativer Zustieg (saniert, weniger Steinschlag). Dazu auf dem Eggersteig noch
den nächsten Steilaufschwung überwinden, links führen dann mehrere Schichtbänder in Richtung Nordkante
Predigtstuhl hoch, in der ersten einfach aussehenden Rampe-Rinne-Kombination führt die Alternative zum Originaleinstieg hoch.
Route:
Topo als PDF: topo_nordkante.pdf
Charakter:
Standhaken meist vorhanden, sonst gute Möglichkeiten an Felsköpfen. Originaleinstieg ist bei unvorsichtigen
vorauskletternden Seilschaften steinschlaggefährdet. Die Routenführung ist durchweg alpin, Orientierung ist
nicht ganz einfach. Viel leichtes Gelände. Etliche Normalhaken vorhanden, zusätzliche Sicherungen können mit
Schlingen, Keilen und Friends einfach angebracht werden. Noch immer sehr beliebte Route.
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Führer:
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Pit Schubert "Kaisergebirge extrem", Alpenvereinsführer, Bergverlag Rother 12. Auflage 2000
Markus Stadler "Wilder Kaiser - Band 1", Panico Alpinverlag, 2. Auflage 2005
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