Tour 438 2134 m Bernadeinwand, Nordwand "Direkte Bernadein" Wetterstein Klettern 5 31.08.11    

Schattige Klassetour www.sirdar.de

Fakten
Zustieg:Vom Osterfelderkopf 30min
Route:Nordwand, 5, 10SL + Zustieg, teilweise saniert
Abstieg:Abstieg über Schöngänge oder Nordwandsteig

Ausgangspunkt:
Bergstation Osterfelderkopf (2030m)

Anfahrt von München:
München - Garmisch. 1h.

Stützpunkt:
-

Route:
Bernadeinwand Zustieg:
Vom Beginn der Schöngänge nach links etwas absteigen zu einer Platte. Hier ein Ringbohrhaken und einige mit rot aufgepinselte Routennamen.

Nordwand "Direkte Bernadein", 5 (H.Bammert, H.Hintermeier 1939)
Zustieg über erste Seillänge Sportklettergebiet nicht schön. Besser Schöngänge und auf einem Band nach links bis 3m vor einen markanten Karmin.

1.SL (60m, 4): Über die Einstiegsplatten in nahezu beliebiger Linie gerade hoch zum schon von unten sichtbaren markanten Karmin. Dem Beginn der eigentlichen Route. Nach der Platte, Schotter, Steinschlag!
2.SL (45m, 4): Nach links in den Kamin und durch diesen gerade hoch. Aus dem Kamin aussteigen und rechtshaltend eine Verschneidung weiter hoch bis zum Stand auf einem Absatz.
3.SL (40m, 3): Rechts der Verschneidung weiter hoch. Oberhalb über einen Geröllplatz hinweg queren und gerade hoch zum Stand in einer Nische unter einer Verschneidung.
4.SL (40m, 4): Durch die Verschneidung. Oberhalb nicht gerade weiter (Variante, 3SL 5+), sondern ziemlich waagrecht über Platten und brüchige Bänder nach links queren bis zum Stand.
5.SL (25m, 5): 3m links des Standes in eine Verschneidung spreizen, durch diese gerade hoch. Dann über einen Riss links zum Stand.
6.SL (30m, 4): Zunächst kurz rechts, über zwei kleine Überhänge hinweg. Dann in der Rissverschneidung immer weiter hoch zum Stand in einer Nische.
7.SL (20m, 4): Vom Stand gerade hoch bis zu einer gelben Wand (unangenehm brüchig, schlecht abzusichern). Dann wenige Meter nach rechts zum Stand am Beginn einer Verschneidung.
8.SL (30m, 5): Die Verschneidung direkt hoch. Stand nach einer längeren leichteren Passage, bevor es wieder aufsteilt.
9.SL (30m, 4): Links der eigentlichen Verschneidung weiter gerade hoch. Schließlich wieder in der Verschneidung hinein zum Stand.
10.SL (20m, 3): Über eine schöne Kante zum Ausstieg kurz unterhalb des Gipfelkreuzes.

Abstieg:
Über Schöngänge oder Nordwandsteig zurück zum Osterfelderkopf.

Bernadeinwand, Direkte Nordwand

Charakter:
Ernster, als es der reine Schwierigkeitsgrad angibt, da teils brüchig. Sehr steile Kletterei. Selber können Zwischensicherungen nur schwer angebracht werden. Stände, Ringklebehaken, geklebte Zwischenhaken auch eher spartanisch. Ein paar Normalhaken finden sich auch noch.

Karte:
AV-Karte Nr. 4/2 "Wetterstein, Mittleres Blatt", 1:25000

Führer:
Bernd Eberle "Wetterstein - Band Nord", Panico-Verlag, 1. Auflage 1997

Link:
-


Titel: Schattig und steil
Stephan unterwegs mit: Jens

Bernadeinwand Würde die Bernadeinwand etwas freier stehen, wäre sie einer der Vorzeigeberge rund um Garmisch. So steht sie doch sehr im Schatten der Alpspitze und wird wohl gerne übersehen.
Dabei hat die schattige Nordwand einiges zu bieten. Sie ist in erste Linie unglaublich steil. Man glaubt es vor, während und nach der Route nicht, dass es hier "nur" einen 5er braucht, um die Wand zu erklettern. Aber Vorsicht, der reine Schwierigkeitsgrad täuscht. Durch die Steilheit und leider manchmal auch Brüchigkeit des Gesteins ist es eine eher ernste Angelegenheit. Zumal die Sanierung sehr spartanisch erfolgte, so wie es sein sollte. Gleichzeitig lassen sich aber zusätzliche Sicherungen nur schwer anbringen.
Wir nahmen unter dem Originaleinstieg noch eine Seillänge vom dort liegenden Sportkletterfelsen mit. Die Platten dort sind aber wahrlich nicht zu empfehlen, hier fliegen einem die Steine um die Ohren, dass es nur so scheppert.
Nach einem grimmigen und brüchigen Kamin und ein paar leichteren Seillängen, steht man im Mittelteil unter lauter Überhängen und genießt einen sagenhaften Blick rüber zum Osterfelderkopf. Die folgende steile Zone wird durch eine Verschneidung relativ elegant umgangen.
Und am Gipfel? Tja, da steht man wieder im Schattern der Alpspitze ...

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