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Tour | 443 | 2485 m | Wettersteingrat (Untere + Obere Wettersteinspitze, Rotplattenspitze, Wettersteinwand, Weitersteinkopf, Musterstein) | Wetterstein | Klettern | 3 | 04.10.11 |
Unbekannter Kollege zu Jubi-Grat und Co. | www.sirdar.de |
Fakten | |
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Zustieg: | Diverse Möglichkeiten: Grundsatzentscheidung Gehrichtung West - Ost, oder umgekehrt (s.u.)? |
Route: | Immer am oder nahe des Grates, Stellen 3, Seil günstig zwecks abseilen, Zeit für den Grat allein 5-8h |
Abstieg: | Hängt von der Begehungsrichtung ab, s.u. |
Ausgangspunkt: |
Anfahrt von München: |
Stützpunkt: |
Route: |
Charakter: |
Karte: |
Führer: |
Link: |
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Titel: Nervenaufreibend Bergspezln: solo Eigentlich wollte ich am ersten Tag noch ein paar weitere Meter am Wettersteingrat machen. Nur die Überwindung des ersten Steilabbruchs war mir zunächst schleierhaft. Der AV-Führer war da nicht sonderlich hilfreich. Also wieder Gepäck deponieren. Über eine Rinne stieg ich auf ein nordseitiges Band hinab und gelangte so zur ersten Scharte und Steinmann jenseits auf der Südseite. Umgekehrt war der Weg durch eine steile, kaminartige Rinne dann nicht zu verfehlen. Es war schon spät, aber der Weiterweg nun zumindest ausgekundschaftet und so biwakierte ich also nun auf der Oberen Wettersteinspitze. Es hatte Plusgrade, mein Schlafsack war viel zu arm. Neben all den kitschigen Bergen im Morgennebel, Sonnenuntergang, Sonnenaufgang, Sternenmeer usw. wird mir vor allem die endlos lange Kette von Rücklichtern durch Garmisch und Oberau hindurch in Erinnerung bleiben. Morgens gings dann los. Die Sache war v.a. lang und nervenaufreibend. Große Stücke muss man doch hochkonzentriert zu Werke gehen. Der Grat ist zwar meist rein technisch nicht wirklich schwierig, aber es hat viele sehr ausgesetzte Passagen und das Gestein macht leider auch nicht immer den solidesten Eindruck. Am zerklüftesten ist dabei gleich die erste Passage von der Oberen Wettersteinspitze weg. Auf dem Weg über Wettersteinwand und -kamm hat man dann Zeit, den umfassenden Ausblick auf Nah und Fern zu genießen. Am meisten Bammel hatte ich vor der Überschreitung der 3-Scharten. Hier leistete ich mir erstmal bei der Umgehung des ersten Turms einen von vielen Verhauern. Der Aufstieg zum zweiten Turm ist die schwierigste Teilpassage am ganzen Grat und jenseits dessen, was ich eigentlich ohne Seil noch gehen mag. Nicht so sehr die Schwierigkeit macht einen hier zu schaffen, sondern die Ausgesetztheit. Der weitere Verlauf sieht dann im Vor- und Rückblick ziemlich wild aus. Erstaunlich, wie verhältnismäßig einfach der Weg über die vielen Zacken letztendlich ist. Es gilt den Schlußanstieg zum Musterstein zu meistern, der jedoch großteils einfach, aber kein Gehgelände mehr ist. Ich war nun doch schon ordentlich müde und so bereitete mir der abschließende und eigentlich schon bekannte Abstieg zur Meilerhütte nochmal einiges an Mühe. Hier kam mein mitgeschlepptes Seil beim Abseilen doch noch zum Einsatz und ich war auch sehr froh drum. 100m vor der Meilerhütte dann der nächste Verhauer. Also nochmal ein paar Höhenmeter mehr. Im Vorfeld hatte mir die Hüttenwirtin der Meilerhütte am Telefon gesagt, dass der Winterraum zu ist. Jetzt stand ich davor und siehe da, es braucht noch nicht einmal mehr einen AV-Schlüssel, um in den gut ausgestatteten Winterraum zu gelangen. Freche Fehlinformation würde ich dazu mal sagen. Nur was ich suchte, gab es eh nicht, kein Wasser! Was blieb war, der Abstieg durch das Berglen-Tal und die abschließenden 4km Fußhatscher entlang der Straße zum Auto. Ich war dann doch rundum bedient für diesen Tag ... |
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