Tour | 530 | 2579 | Große Reibn | Berchtesgadener Alpen | Skitour | S | 22.03.14 |
Gewaltige Skitour, die ihresgleichen sucht | www.sirdar.de |
Fakten | |
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Höhenmeter: | schwierig zu sagen, insg. ca. 4200Hm, abh. vom Startpunkt und Route |
Zeit: | 2 Tage |
Lawinengefahr: | sehr hoch, nur bei Frühjahrsverhältnissen zu empfehlen, Abfahrten bis 40° |
Hangrichtung: | Alles |
Besonderheit: | zu den Höhenmetern kommen noch fast 50km Strecke |
Ausgangspunkt: |
Anfahrt: |
Stützpunkt: |
Skitour Aufstieg zum Schneibstein, das Carl-v.-Stahl-Haus ist links im Joch Am Windschartenkopf links vorbei Am Kahlersberg nicht zu früh aufsteigen Die Kletterstelle im Eisgraben Abfahrt vom Funtenseetauern Zum Dießbacheck Abfahrt vom Dießbacheck Loferer Seilergraben |
Charakter: |
Karte: |
Führer: |
Karte: |
Titel: Quäl dich! Bergspezln: Thomas, Woife Würde schon hart werden, soviel war klar. Tagesfüllend sowieso. Letztendlich fühlte ich mich dem Exitus aufgrund Erschöpfung bedrohlich nahe, bevor die Erlösung in Form des Kärlingerhauses im Schein unserer Stirnlampen erstrahlte. Wir waren mit zwei Autos vor Ort, eines wurde an der Wimbachbrücke deponiert, mit dem anderen ging es zum Ausgangspunkt am Parkplatz Hinterbrand. Der Aufstieg zum Carl-von-Stahl-Haus und dem Schneibstein war schnell erledigt. An anderen Tagen wäre das durchaus eine vorzeigbare Skitour gewesen, bei der großen Reibn steht man gerade mal am Anfang des Weges über das riesige Hochplateau. Man malt sich das Steinerne Meer ja gerne als ebene Fläche mit ein paar Hügeln drauf aus, das stimmt aber überhaupt nicht. In Wahrheit ist dies ein Gebirge für sich. Jede Menge Gräben und Senken sorgen für reichlich Höhenmeter. Abwechslung ist dabei garantiert. Landschaftlich ist dies nur schwer zu übertrumpfen und wohl auch einmalig in der Welt. Nachdem wir die Eintrittskarte also gelöst hatten, folgten wir brav den Spuren unserer Vorgänger, sowie diversen GPS-Tracks. Am Kahlersberg erwies sich dabei der tourentipp.de-Track als etwas höhenmeterlastiger als die Konkurenz von bergsteigen.com. Angesichts des geplanten Tagespensums zählt aber jeder Meter weniger doppelt und dreifach. Die Große Reibn ist natürlich in erster Linie eine Gebietsdurchquerung mit dementsprechend viel Strecke. Gipfel werden dabei eher so nebenbei mitgenommen. Noch gut in Schuss erreichten wir die Einfahrt zum Eisgraben, das erste bergsteigerische Highlight auf der Tour. Der richtige Weg ist im oberen Teil gar nicht so einfach zu finden. Steil geht es bis zu einem Abbruch, man muss die Skier tragen und über ein kleines Steilstück abklettern. An sich nicht schwierig, aber mit Skischuhen klettert es sich halt nicht so gut. Durch den Eisgraben geht es weit hinab. Wir passten nicht auf und schon hatten wir nochmal 100Hm mehr zu meistern. Die Option, auf der Wasseralm zu nächtigen, verwarfen wir. Der Weg über den Funtenseetauern sollte noch zu schaffen sein. Steil geht es aus dem Eisgraben wieder hoch zum Plateau. Eine Senke wird weitläufig links umgangen. Danach stiegen wir hoch bis zum Funtenseetauern. Der Berg wollte nicht näher kommen, meine Felle machten schlapp und der Rest bald auch. Als ob jemand den Stecker gezogen hätte. So wurde es spät und später. Bei Dämmerung stand ich 20 Meter unter dem Gipfelkreuz des Funtenseetauern und wollte nicht mehr. Die paar Meter sparte ich mir also und folgte Woife und Thomas in die 35° steile Westabfahrt. Bei Dunkelheit und Bruchharsch entledigten wir uns bald der Skier und stapften die steilsten Stücke zu Fuß ab. Der Talboden mit dem Funtensee wollte einfach nicht näher kommen. Eine Rinne nach der anderen wartete. Schließlich noch der Marsch am an sich kleinen Funtensee entlang und da war dann endlich der Winterraum des Kärlingerhauses. Komfortabel mit Ofen und Holz. Zwei Suppen später ging es mir auch wieder besser. Neuer Tag, neues Glück. Erstaunlich, wie schnell man sich dann doch immer wieder erholt. Den zweiten Tag kannte ich zu großen Teilen schon von der Hundstodreibn. Über wiederum märchenhafte Landschaft steigt man hoch in Richtung Ingolstädter Haus und zum Dießbacheck unter dem Hundstod. In die Hochwies wartet ein weiteres Abfahrtschmankerl. 35° steil und bei uns schön gefroren und herrlich griffig. Super! 300 Meter geht es danach wieder hoch in Richtung Seehorn. Eine kurze ausgesetzte Passage am Grat sorgt für Abwechslung und schon hat man den Loferer Seilergraben vor sich. Man sieht das ganze Wimbachgries hinaus, daneben Watzmann und Hochkalter. Herrlich! Auch diese gut 40° steile Abfahrt erwischten wir mit guten Verhältnissen. Das Wimbachgries zeigte sich wie immer märchenhaft eindrucksvoll, wenn nur nicht immer dieser Hatsch wieder raus zur Wimbachbrücke wäre. Für mich nun die vierte Gelegenheit, dies zu genießen. Also Autopilot an, Kopfkino ein und mit starren Blick hinausmarschiert. Über Fragen von entgegenkommenden Ignoranten, warum man den nun mit Skier am Rücken, und Skischuhen an den Füssen bei 20°C rumstiefelt, kann man dabei nur müde lächeln. Eng ist der Blick im Tal und das "müde" hat man sich mehr als redlich verdient. |
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