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Rossloch-Runde
Tour 406 2663 m Laliderer Biwak:
Laliderer Spitze (2583m)
Laliderer Wand (2615m)
Dreizinken-Spitze (2603m)
Grubenkarspitze (2663m)
Karwendel Wandern S 09.10.10    

Runde über dem Rossloch mit Nacht mit Laliderer Biwak www.sirdar.de

Fakten
Zustieg:Mit dem Rad durch das Hinterautal ins Rossloch, weiter zu Fuß zum Laliderer Biwak 5-6h.
Route:Laliderer Spitze und Laliderer Wand sind vom Biwak aus recht schnell zu erreichen. Dreizinkenspitze und Grubenkarspitze lassen sich im Rahmen einer einfachen Gratüberschreitung kombinieren.

Ausgangspunkt:
Parkplatz Karwendeltäler Scharnitz (970m)

Anfahrt von München:
München - Mittenwald - Scharnitz. Parkplatz Karwendeltäler, ca. 2h.

Stützpunkt:
Laliderer Biwak (2495m).
Biwakschachtel knapp unterhalb der Laliderer Spitze. Lager für 6 Personen, auf den Bänken 3 Leute mehr. Decken vorhanden, Kocher und Geschirr ebenso. Unter Umständen sogar Gas-Kartuschen, darauf sollte man sich aber nicht verlassen.
Wasser in unmittelbarer Nähe nur, wenn sich irgendwo ein Schneefeld findet, sonst keines. Deswegen am besten Wasser von unten mitnehmen.

Im August 2020 wurde mir vom Östereichischen Alpenverein die Benutzungsordnung für das Laliderer Biwak zugesendet, mit der Bitte, darauf hinzuweisen, was ich hiermit tue: Benutzungsordnung Konrad Schuster Biwak.pdf

Ich bitte auf alle Fälle um Beachtung. Ursache für die Aktion war wohl ein zunehmende Benutzung des Biwaks als Selbstversogerhütte mit den dementsprechenden Begleiterscheinungen. Hab lange hin- und herüberlegt, einerseits sollte meiner Meinung nach schon jeder die Natur genießen und dabei auch Abenteuer erleben dürfen. Nur dann entsteht ein Bewußtsein für die Natur und dass man die auch schützen sollte, braucht man dann nicht mehr erklären. Vorschriften haben wir im Alltag schon mehr als genug. Andererseits sind wir einfach zu viele geworden. Es ist ein Dilemma. Da hilft nur eines, in den Bergen in jeder Beziehung unauffällig bleiben. Aber, das sei mir noch erlaubt, bei vielen Alpenvereinshütten sollte man dann auch über deren ursprünglichen Zweck nachdenken und gegebenenfalls wieder ein paar Schritte zurückgehen.

Route:
1. Etappe: Mit dem Fahrrad ins Rossloch
Vom Parkplatz Karwendeltäler folgt man der Beschilderung inselbige und radelt in das Hinterautal, Beschilderung "Isarursprung". Kurz vor der Kastenalm (bewirtschaftet), geht es links ins Rossloch. Der Weg wird zusehends steiler und steiniger, es lohnt sich allerdings wirklich bis zum Talschluß zu radeln. Da ganz hinten der Weg nochmal recht gut wird. Radldepot, 1-2h.

2. Etappe: Laliderer Biwak
Laliderer Biwak Ein gut sichtbarer Steig führt nach oben. Auf einer kleinen Lichtung findet sich ein Block mit Steinmann. Hier geht es links hoch durch Latschen ins Bockkar. Ein zunächst noch recht deutlicher Pfad ist zwischen den Latschen sichtbar, diesem folgt man lange nach links querend, bevor es kompliziert wird. Steht man über einer Rinne, hat man den Abzweig schon verpasst, der ist ein paar Meter vorher und der Weg schlängelt sich durch die Latschen steil nach oben.
Bald quert der Pfad nach rechts aus den Latschen heraus und man erreicht die ersten Schotterfelder. Direkt hoch, dann etwas links und wieder über eine Art Rippe im Kar sehr direkt nach oben (viele Steinmänner). Schließlich erblickt man das Biwak auf welches man direkt zuhält. 3-4h vom Radldepot.

3. Etappe: Laliderer Spitze und Laliderer Wand
Der Weg vom Biwak nach Westen zur Laliderer Spitze ist offensichtlich und der Gipfel ist in 20min erreicht. Zur Laliderer Wand geht man östlich entgegengesetzt zu einem gut sichtbaren Steinmann auf einem Gratrücken und quert auf Steigspuren auf gleicher Höhe bleibend durch Geröllfelder. Man folgt den Steigspuren zu einem der vielen Felstürme hoch. Unter dem Fels dann rechts vorbei durch eine Rinne (kurz II) zum Gipfel. 20min vom Biwak, läßt sich vorteilhaft mit der nachfolgend beschriebenen weiteren Tour verbinden.

4. Etappe: Dreizinkenspitze
So wie oben beschrieben östlich vom Biwak zum Steinmann auf einem Gratrücken. Hier quert man nun meistens weglos möglichst ohne Höhenverlust um die Laliderer Wand herum und steigt direkt durch steilen Schotter bis zu den erst spät sichtbaren drei Türmen der Dreizinkenspitze hoch.
Ganz rechts geht es durch eine Rinne zum niedrigsten Zinken allerdings klettersteigähnlich. Der höchste Punkt wird z.B. durch eine Rinne weiter links erreicht (IIIer-Stellen, brüchig).
45min vom Biwak.

5. Etappe: Grubenkarspitze
Von der Dreizinkenspitze durch ein steiles Geröllfeld linkshaltend hinab in Richtung einer Scharte, man findet bald einen breit ausgetretenen Pfad mit roten Markierungen. Nun direkt in der Scharte zwischen Dreizinkenspitze und dem langen Gratausläufer zur Grubenkarspitze. Aus der Scharte führt rechtshaltend hoch ein schwach ausgeprägtes Steiglein in flacheres Gelände. Hier nun linkshaltend auf den Westgrat zur Grubenkarspitze. Über diesen meist recht einfach zur Grubenkarspitze. Überwiegend direkt auf den Grat, hin und wieder wird offensichtlich links oder rechts ausgewichen, ein paar vereinzelte leichte Klettereien (I).
Nur kurz vor dem höchsten Punkt rechts eine Rampe hinab und jenseitig recht unangenehm wieder hoch.
1h von der Dreizinkenspitze.

6. Etappe: Abstieg ins Rossloch
Auf dem Normalweg über den plattigen Südgrat hinab zu einer Scharte vor der Rosslochspitze. Nun nach Westen hinab ins Rossloch. Meist weglos, hin und wieder Steinmänner. Den Weg von oben durch die Latschen konnten wir nicht entdecken. Kleiner Tipp, recht lange über dem Talgrund links queren, bis man leicht durch Gassen zwischen den Latschen in ein Schuttkar gelangt. Über dieses sehr bequem hinab zum schon bekannten Aufstiegsweg zum Laliderer Biwak. 2h von der Grubenkarspitze.

Laliderer Biwak
Laliderer Spitze, Ansicht von Süden

Charakter:
Zum Großteil kein technisch schwieriges Gelände. Allerdings braucht man etwas Gespür für die richtige Route, da meist weglos oder nur sporadisch markiert. Dies gilt auch für die Gipfelanstiege, hier sind einfache Kletterfähigkeiten gefragt und man sollte mit dem karwendeltypisch sehr brüchigen Gestein vertraut sein.

Karte:
AV-Karte Nr. 5/2 "Karwendelgebirge Mitte", 1:25000

Führer:
AV-Führer Karwendel

Link:
www.steinmandl.de

Karte:
Google Earth: Laliderer Biwak

 

Titel: "Dem Himmi nah, der Arbeit fern, so hab ichs gern"
Bergspezln: Woife

Laliderer Biwak Den Spruch für den Titel fand ich ihm Gipfelbuch der Grubenkarspitze. Wahrscheinlich haut mir den mal irgendein Personaler um die Ohren, aber egal ...
Überhaupt, schon interessant, was die Leute da so alles in die Gipfelbücher schreiben. Zitier ich jetzt besser nicht, sonst bekomm ich nicht nur mit meinen zukünftigen Personalern Probleme. Der durchschnittliche Karwendel-Fan scheint jedenfalls eine sehr besondere Spezies zu sein.
Überwältigend finde ich ihm Karwendel immer, wie schnell man hier sehr einsam sein kann. Guckt man sich die Lage auf einer Karte mal an, so ist die Dichte an bergbegeisterter Bevölkerung rund ums Karwendel vermutlich recht hoch. Wie wahrscheinlich ist es dann, dass man Freitag-Abend bei bestem Oktober-Wetter alleine auf dem Laliderer Biwak ist? Wär mal was für einen Mathematiker ...
Nun, wir zwei waren an diesem Tag die einzigen weit und breit. Der Aufstieg zur Biwakschachtel war doch mühsamer als gedacht, vor allem da wir in der Latschenzone vom rechten Weg abkamen und uns alsbald durchs Unterholz wühlen mußten. Nur 100 Hm, aber die schlugen ein und den restlichen Weg brachten wir gemäßigten Schrittes hinter uns.
Die Biwakschachtel selber ist ziemlich genial. Tolle Lage, hervorragend ausgestattet. Der Clou, zum Sternegucken muss man dank Plexiglaskuppel nicht mal vor die Tür treten. Nördlich geht es sehr abrupt 700 Hm runter zur Falkenhütte, südlich fallen die Hänge deutlich sanfter ab, die Landschaft hat etwas mondartiges mit dem vielen Geröll. Der ständige Tiefblick nach Norden ist dann auch das Highlight beim Weg vom Biwak über Dreizinkenspitze zur Grubenkarspitze. Speziell der letzte Grat zur Grubenkarspitze ist fantastisch.
Am besten, Fotos anschauen, und die Einsamkeit im Karwendel wird auch weiterhin dank weiter Wege und brüchigem Gestein anhalten, da bin ich mir sicher.

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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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