bis zur Lacherscharte mittel, Übergang Westgrat Laufbacher Eck und Ostkar hoch
Hangrichtung:
West, Nord, Ost
Besonderheit:
Überschreitungsmöglichkeit, man kommt jedoch am Ausgangspunkt wieder raus
Ausgangspunkt:
Giebelhaus (1065m)
Anfahrt:
Bei Bad Hindelang nach Hinterstein fahren. Am Ortsende großer gebührenpflichtiger Parkplatz. Von hier fahren Busse in das Hintersteiner
Tal bis zum Giebelhaus. Busfahrpläne siehe www.giebelhaus.de.
Alternativ Mountainbike von Hinterstein. Ca. 10km bis zum Giebelhaus.
Skitour (Überschreitung):
Vom Giebelhaus folgt man dem Weg rechts hoch in das Obertal (Schilder Schwarzenberghütte). Bald erreicht man eine Ansammlung von Häusern.
Hier hält man sich links (südwärts) in das Tal hinein. Weiter hinten wird schließlich links das Laufbacher Eck mit der Lacherscharte
rechts davon sichtbar. Man könnte nun in direkter Linie im Tal aufsteigen und würde so die meist gespurte Querung von der Nebelhornbahn
her erreichen.
Alternativ kann man dort, wo das Tal sich nach einer Engstelle weitet, links (Osten) in Richtung Rottennhütte aufsteigen. Vom Talgrund
zunächst entlang eines Weges, dann bald einen Graben rechts davon überschreiten. Nun über einen freien Hang gerade nach oben bis zu
einer Engstelle. Dahinter weiter steil gegen die Felswand voraus ansteigen, bevor man an günstiger Stelle einen weiteren Graben nach
rechts überschreiten kann. Nach einer Hangquerung erreicht man flacheres Gelände. Über eine Art Terrasse unterhalb des Salobers geht man
direkt auf die Lacherscharte
zu und schließlich steil zu dieser hinauf. Ein Sporn mitten im Kar vermittelt den besten Zugang in die Scharte, die meist von einer großen
Wächte gekrönt ist.
Von der Scharte folgt man dem Westgrat direkt zum Gipfel des Laufbacher Ecks. Gleich am Anfang gilt es eine kurze Steilstufe zu überwinden
(Schrofengelände), hier sind Pickel und Steigeisen ratsam. Danach wird das Gelände wieder skitauglich.
Für eine Überschreitung steigt man nun kurz in den Sattel vor dem Rotkopf ab. Das Ostkar ziert ebenfalls oft eine meterhohe Wächte. Es gilt
einen günstigen Übergang zu finden, um in das steile Kar (35°) zu gelangen. Unter dem Kar rechtshaltend zu einem sehr markanten Felsriegel,
der Zwerchwand. Direkt links davon fährt man in das Bärgündeletal ab. Man kann weiter oben auch die Idealhänge noch weiter links vom
Felsriegel abfahren, muss aber auf Fälle rechtzeitig vor den Steilabbrüchen in das kleine Seitental unter dem Riegel queren.
Durch das Bärgündeletal geht es zurück zum Giebelhaus.
Weg aus dem Obertal zum Laufbacher Eck
Westgrat mit Steilstufe zum Laufbacher Eck
Ostabfahrt vom Laufbacher Eck
Charakter:
Das Obertal wird gerne von der Nebelhornbahn / Oberstdorf im Rahmen einer "Ski-Plus"-Unternehmung angegangen und ist von daher stärker
frequentiert. Insbesondere die Tour zur Lacherscharte machen dabei viele, meist sollte also eine Spur vorhanden sein. Die Lawinengefahr
ist von daher als mittel einzuschätzen. Der Westgrat zum Laufbacher Ecke dürfte meist abgeblasen sein. Nach einer Steilstufe für die man
Steigeisen und Pickel benötigt, quert man kurz einen steileren Hang mit Südausrichtung.
Im Rahmen einer Überschreitung fährt man in das viel einsamere Bärgündeletal ab. Das Ostkar vom Gipfel weg ist dabei sehr steil, mit einer
Engstelle. Die Lawinengefahr ist hier hoch, es braucht sichere Bedingungen.
Insgesamt eher eine Unternehmung, die bei Frühjahrsverhältnissen mit sicheren Bedingungen zu empfehlen ist.
Karte:
Bayerisches Landesvermessungsamt UK L8 "Allgäuer Alpen", 1:50000
Im scheinbar gut gefüllten Fundus von Gerhard für außergewöhnliche Touren fand sich das "Laufbacher Eck". Im hintersten Allgäu gelegen.
Um zum Ausgangspunkt zu kommen, fährt man mit dem Bus von Hinterstein zum Giebelhaus. Zur ersten Abfahrtszeit um 9.10 Uhr waren die Busse
in das Tal gut gefüllt, wenn nicht überfüllt. Nachteil hierbei, alle kommen gleichzeitig am schattigen Giebelhaus an und gehen gleichzeitig von
dort weg. Man ist also erst mal in der Karawane unterwegs. Jedoch sind die Tourenmöglichkeiten vielfältig und so teilt sich bald alles auf.
Wir machten uns über das Obertal auf dem Weg zum Laufbacher Eck und nahmen dann den schattigen Weg unterhalb der Westflanke des Salobers. Hier
zieht eine Terrasse in Richtung Lacherscharte. Diese ist Ziel für viele Tourengeher die vom Nebelhorn mit der Seilbahn gestartet waren und die
Hänge zu dieser Scharte queren.
Zur Scharte hoch geht es einigermaßen steil, oben hing eine eindrucksvolle Wächte. Für alle anderen war hier der Höhepunkt der Tour erreicht,
wir packten Steigeisen und Pickel aus und gingen den grasigen Westgrat hoch bis zum Laufbacher Eck. Das lohnt sich auf alle Fälle, der Blick auf
die Allgäuer Schönheiten rundherum ist beeindruckend. Das galt auch für die meterhohe Wächte, die den Zugang zur Ostabfahrt vom Laufbacher Eck versperrte.
Direkt in der Mitte drüber war mir dann doch zu heikel, Gerhard fand im Zwickel am Übergang zum Rotkopf einen nervenschonenderen Durchschlupf
und so konnten wir ins steile Ostkar einfahren. Der Lohn waren kilometerweit unverspurte Hänge mit Traumbedingungen. Insgesamt eine geniale Überschreitung in genialer Landschaft.
GPS-Koordinaten eigene Messung - Angaben ohne Gewähr (Datum: WGS 84 Positionsformat: Dezimal)
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