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Ararat, Elbrus, Planung
Ararat - Elbrus 2003: Malatya
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Erste Eindrücke von der Türkei ...

Wir flogen von München über Istanbul nach Malatya. Beim Zwischenstopp in Istanbul sahen wir dann zum ersten Mal diese türkischen Lire. Ein Dollar sind 1.500.000 TL. An die vielen Nuller muß man sich erst mal gewönnen. Ist schon was seltsames, die Inflation. Warum streichen die nicht einfach ein paar Nullen? (2020: ... das wurde dann später tatsächlich gemacht)
Was machen sich die Leute vor so einer Reise immer Sorgen, was da nicht alles passieren könnte! Von Entführung über Raubmord bis Flugzeugabsturz und Erfrieren am Berg ist da meist alles mit dabei. Die banale Realität sieht aber so aus, dass man die gefährlichsten Momente um Mitternacht im Taxi auf dem Weg in die Stadt vom Flughafen erlebt, wenn der Fahrer ständig mit 120 auf der linken Spur einer normalen Landstraße fährt, mit dem Handy telefoniert und sich nebenbei eine Zigarette anzündet. Aber wir kamen doch am Hotel an. Die Fahrt kostete schlappe 40 USD und an der Rezeption warteten sie nur noch auf uns.

Nemrut Dagi

Des morgens wagten wir uns aus unserem ziemlich zentral gelegenen Hotel. Drückende Schwüle empfing uns. Malatya ist bekannt für die Aprikosen, die hier angepflanzt werden und so schlenderten wir als erstes durch den Aprikosenmarkt. Aber wir wollten ja eigentlich auf den Nemrut. Laut Lonely Planet organisiert das örtliche Tourist-Office Touren zum Nemrut für 30 USD mit Fahrt und Übernachtung. Dem war auch so. Abfahrt ist jeden Tag um 12. Das Tourist-Office liegt in einem schönem Teegarten. Dies ist so ziemlich das türkische Äquivalent zum bayerischen Biergarten mit denselben Gepflogenheiten. Nur gibt es halt hier nix mit Prozenten.
Kemal führt hier das Tourist-Office und wird "Santana" gerufen. Gitarre spielt er nicht, aber er schaut so aus. Wie ein richtiger türkischer Hippie und so ist er auch drauf. Sehr witzig ...

Im Teegarten mit Kemal (rechts)

Von Malatya sind es 225 km bis zum Nemrut. Die Landschaft ist karg aber schön. Ziemlich bald nach Malatya geht es hinein in eine bergige Landschaft. Unglaublich, wie nahe Moderne und Steinzeit hier noch beieinander liegen, einerseits westlich orientierte Städte, andererseits Nomadenzelte neben der Straße. Wir übernachten im Günes Hotel, welches ziemlich nahe am Gipfel des Nemrut, so auf ca. 1900m liegt. Ringsum finden sich ursprüngliche Dörfer mit Steinhäusern, die eher schlecht als recht mit Plastikplanen abgedeckt sind. Die Leute hier scheinen von Viehwirtschaft zu leben. Unser Hotel mit vergleichsweise großem Luxus (Strom, fliesend Wasser ...) will so gar nicht in die Gegend hier passen. Aber man erlebt immer Überraschungen, als Betty und ich uns ein paar Schritte vom "gesicherten" Gelände wagten und in Richtung der Dörfer schlenderten, trafen wir doch tatsächlich einen Jungen, der erstaunlich gut Englisch konnte, was in der Türkei abseits der Tourist-Offices wahrlich eine Seltenheit ist.

Nemrut Dagi Nemrut Dagi

Vom Hotel ist es nicht mehr weit zum Gipfel des Nemrut Dagi. Dort oben hat sich ein vorchristlicher König ein eindrucksvolles Grabmal errichten lassen. Auf dem Gipfel wurde ein 50m hoher Schutthaufen errichtet, nach Westen und Osten eine Terrasse mit Götter-Statuen angelegt. Durch Erdbeben sind die Figuren mittlerweile umgefallen. Doch die auf dem Boden verstreuten ca. 3m hohen Köpfe sind noch immer sehr eindrucksvoll. Man ist dabei, dass ganze wieder aufzubauen. Besonders eindrucksvoll ist es, von dort oben zwischen den Relikten aus vergangenen Zeiten den Sonnenuntergang anzusehen. Als Zugabe wurden wir um vier Uhr wieder geweckt und schauten uns auch den Sonnenaufgang an. Frühmorgens war es jedoch bitterkalt und so kauerten wir uns mit hundert anderen Sonnenanbetern hinter eine kleine Mauer. Die einzige, die etwas Schutz vor dem frostigem Wind bot.

Sonnenaufgang

Zurück in Malatya ...

Nach dem Frühstück im Hotel ging es wieder zurück nach Malatya. Die Zeit bis zur Abfahrt unseres Buses spätabends nach Van wollten wir noch in Malatya verbringen, die Sehenswürdigkeiten sind aber eher dünn gesäht. Wir waren in Battalgazi, dem alten Malatya. Dort stehen noch Rest der Stadtmauer und zwischen den Häusern versteckt eine Karawanserei. Alles nicht so eindrucksvoll und so waren wir recht schnell in einem Teegarten verschwunden. Dort waren wir als Touristen mal wieder eine Attraktion und so gesellten sich drei Dorfgrazien zu uns, um ihre (sehr bescheidenen) Englisch-Kenntnisse zu testen.
In Malatya hatten wir dann bald jede halbwegs interessante Straße schon 2x abgelaufen, so entschlossen wir uns die restliche Zeit am Busbahnhof abzusitzen. So hatten wir ausgiebig Gelegenheit die örtliche Spezialität zu geniessen, Aprikosen ... sehr lecker!

Im Teegarten


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