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Reisebericht
Namibia 2019 - Naukluftberge

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Waterkloof Trail, High Point (1910m), Wandern T1

Die Naukluftberge sind Teil des riesigen Nationalparks, welcher quasi die ganze Westküste von Namibia einnimmt. Die Namibwüste bildet dabei einen Küstenstreifen, welcher durch eine Randstufe vom zentralen Hochland abgetrennt ist. Teil dieser sich rund 1000m über die Wüste erhebenden Klippe sind die Naukluftberge. Das Schutzgebiet wurde eingerichtet, um den Hartmann-Bergzebras ein Refugium zu bieten. Das Gebirge gliedert sich dabei in von Schluchten, bzw. Canyons zerfurchte Hochplateaus.
Eine Besonderheit sind ganzjährig vorhandene Wasserquellen in der sonst trockenen Umgebung. Es gibt ein Visitor-Center, samt Campingplatz. Das Gebiet ist eher unbekannt, als Highlight wurden zwei Tageswanderwege und eine 8-tägige Trekkingtour eingerichtet.

Fakten Waterkloof Trail
Strecke / Höhenmeter:17km / ca. 500Hm?
Zeit:6-7h Rundtour
Startpunkt:Visitor Center, Campsite Namib-Naukluftpark
Markierung:Gelb.
Anforderung:Wüstenklima.

Openstreetmap: Waterkloof Trail
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

Vor Ort erhältliche Skizzen:
Openstreetmap: Waterkloof TrailOpenstreetmap: Waterkloof Trail

Ausgangs-/Endpunkt:
Visitor-Center, bzw. Campingplatz Naukluftberge (1490m).

Stützpunkt:
Es gibt einen Campingplatz im Nationalpark, sowie kleine Holzhäuschen für Selbstversorger. Alles in unmittelbarer Nähe zum Visitor-Centre. Hier wird auch ein kleines Restaurant betrieben, welches aber vorwiegend abends geöffnet hat. Alles was man braucht, sollte man mitbringen, einen Laden gibt es nicht.
Die Rundwanderwege sind auch als Tagestour denkbar. Für eine Übernachtung ist eine Voranmeldung zu empfehlen, um auch sicher einen Stellplatz zu bekommen. Der Park ist zwar bei weitem nicht so beliebt, wie das nahegelegene Sossusvlei, wäre aber schade, wenn man wegen Überbelegung unverrichteter Dinge wieder abreisen müsste.

Wegbeschreibung Waterkloof-Trail:
Der Waterkloof-Trail wird im Gegenuhrzeigersinn begangen und ist auch dementsprechend markiert (mit gelben Footprints an den Felsen, bzw. Bäumen).

Man startet direkt am Camp oder weiter oben am Visitor-Center. Dort wo die Zufahrtsstraße einen Bogen Richtung Camp macht, beginnt der Weg. Er folgt den natürlichen, durch Bächen ausgewaschenen Gräben, bzw. Canyons. Man taucht also am Beginn des Weges direkt in den ersten bewaldeten Schluchtgrund ein und nach rund 2km ist der erste Pool erreicht. Nach 5km kommt man zu einem weiteren Pool, die letzte Gelegenheit, um seine Wasserreserven nochmal aufzufüllen.
Die natürlichen Wegmarker (siehe auch Karten) haben nun größere Abstände. Die ersten sind kleine Felshöhlen in der linken Begrenzungsfelsen. In diesem Bereich teilt sich der begangene Canyon auch auf. Man folgt den in Aufwärtsrichtung gesehenen linken Ast. Als nächstes sollte man einen Baum mit einem großen Webervogelnest erreichen.
Die Naukluftberge sind eher ein von Canyons zerklüftetes Hochplateau. Man entsteigt nun den Schluchten und erreicht dieses Plateau. Hier findet sich auch der "Halfway-Stein", der, man ahnt es, die Hälfte des Rundweges markiert. Über das Hochplateau ist der Weg noch eindeutig, am Ende gilt es eine letzte Anhöhe zu erklimmen. Hier heißt es aufpassen, um die Markierungen nicht zu übersehen. Der Weg ist in diesem Bereich nicht so eindeutig, wie im unteren Bereich.
Man erreicht den mit einem großen Steinmann markierten höchsten Punkt des Trails, mit einer sagenhaften Aussicht auf die Namib. Dahinter führt der Abstieg zunächst entlang eines Bergrückens, um sich schließlich wieder im Tal an einem Flußlauf zu orientieren. Man wandert talauswärts, bis man einen Steilabbruch erreicht, welcher abwärts gesehen auf der linken Seite in einer steilen Geröllflanke umgangen wird. So bald es flacher wird trifft man auf den Beginn des 8-Day-Trails. Kleiner Tipp, wenn man diesem etwa 1h folgt, gelangt man zur Nationalpark-Grenze, wo sich die Berge in eine Geröllwüste verlieren. Wunderschön.
Der Waterkloof-Trail zieht sich noch ein wenig, bevor eine Kreuzung erreicht, man könnte direkt zum Besucher-Parkplatz laufen oder weiter zum Camp, wo man unvermittelt rauskommt.

Charakter:
Insgesamt recht einfacher Rundweg mit sagenhaften Landschaften. Der Weg ist mit gelben Fuußsohlen markiert und man geht in entgegen des Uhrzeigersinns. Man sollte reichlich Wasser mitnehmen, nach dem letzten Pool nach 5km handelt es sich um eine sehr trockene Angelegenheit. Im Winter (August) waren bei uns die Temperaturen recht angenehm, es wurde tagsüber nicht allzu heiß.


Zebras?
Den Kindern haben wir die lange Tagestour als Suche nach den Bergzebras verkauft. Die fanden wir auch, allerdings nur als skelettierte Überreste und überhaupt, Schädel aller Art gab es mehr als reichlich. Die Landschaft ist schon karg, aber für einen Mitteleuropäer ungemein aufregend. Im wahrsten Sinn der Höhepunkt ist der Blick vom Gipfel des Trails auf die Namib-Wüste. Das Sandmeer nimmt den ganzen Horizont ein.

Stephan, Bettina, Jana, Fabian, unterwegs am 05.08.2019

Namibia
Das Tor zum für Besucher zugänglichen Teil der Naukluftberge. Von der Hauptpiste sind es noch einige Kilometer auf guter Piste bis zum Visitor-Center und dem versteckt liegenden Campingplatz.


Namibia
Das Besucherzentrum. Es gibt ein abends geöffnetes kleines Restaurant und hier muss man sich bei der Ankunft registrieren.


Namibia
Wenn man hinter dem Besucherzentrum eine Felsmauer erklimmt, kann man einen Blick in das Tal dahinter werfen. In dem Wäldchen versteckt sich der Campingplatz. Es ist grün, man ahnt es, da unten fließt sogar ein kleines Bächlein.
Wenn man den Waterkloof Trail begeht, so folgt man am Ende den durch den Taleinschnitt erkennbaren Bachverlauf und der Weg endet direkt am Campingplatz.



Namibia
Der Campingplatz in einem kleinen Wäldchen, direkt am Bächlein. Jenseits des Ufers trieben Affen (Berg-Paviane) ihr Unwesen. Auf gelegentlichen Ausflügen zur Menschheit klauten sie alles, was sich irgenwie erhaschen lies.


Namibia
Aufgrund der ganzjährig vorhandenen Quellen wurden die Naukluftberge immer wieder als Zufluchtsstätte genutzt. Im August 1894 kam es zu einer Schlacht zwischen den Witbooi, welche hierher geflohen waren, und den deutschen Schutztruppen. Inwieweit dieses deutsche Grab damit im Zusammenhang steht, konnte ich nicht herausfinden.


Namibia
Ein junger Klippschliefer. Ganz erstaunliche Tiere, welche in der Lage sind, ihren Flüssigkeitsbedarf allein über die Nahrung zu decken. Hocheffiziente Nieren machen dies möglich. Man sieht öfters weiße Streifen an den Felsen, das ist Klippschliefer-Urin.


Namibia
Der Schluchteinschnitt in der Bildmitte markiert den Beginn des Waterkloof-Trails.


Namibia
Das Camp wurde in der Nähe von das ganze Jahr über vorhandenen Wasserquellen eingerichtet. So wandert man am Beginn des Trails durch für Namibia geradezu üppige Wälder.


Namibia
Im Grund des Canyons ist es noch relativ grün, darüber alles trocken.


Namibia
Eine Bachüberquerung.


Namibia
In dem trockenen Klima kann die jährliche Wachstumsrate nicht allzu groß sein, wie alt mag dieser Baum wohl sein?


Namibia
Lebendige Tiere sahen wir auf der Wanderung kaum, dafür umso mehr Knochen. Das war dann wohl mal ein Bergzebra.


Namibia
Am Felsen kann man die gelben Markierungen des Waterkloof-Trails in Form von "Footprints" erkennen.


Namibia
Die Naukluftberge sind eigentlich ein von Canyons zerfurchtes Hochplateau. Etwa bei Halbzeit der Wanderung erreicht man dieses. Das Plateau ist von unzähligen Wildwechseln durchzogen. Man sollte also aufpassen, nicht vom Weg abzukommen.


Namibia
Das ist der Blick vom höchsten Punkt des Waterkloof Trails. Die Naukluftberge sind teil der Randstufe, welche das zentrale Hochland von der Küstenwüste, der Namib, trennt. Dementsprechend ist der Ausblick, Sand soweit man guckt.


Namibia
Gleich nach dem "High Point" folgt man zunächst dem Verlauf einer Klippe, bevor man in den nächsten Canyon absteigt. Dieser bringt einem zurück zum Camp.


Namibia
Das ist der Schädel von einem Kudu. Das Gehörn ist gut einen Meter lang, und ja, wahnsinnig schwer.


Namibia
Am Rückweg, kurz vor dem Camp, kamen wir auch an der Abzweigung zum 8-Day-Trail vorbei.


Namibia



Namibia



Namibia
Das Camp wird durch den Bach zweigeteilt. An diesem Ufer die Camper, jenseits ist das Reich der Bergpaviane. Diese warten nur auf eine passende Gelegenheit, um in kurzen Raubzügen auf der anderen Seite was fressbares zu ergattern.


Namibia
Wir hatten zusammengepackt und waren dabei den Nationalpark zu verlassen. Kurz vor dem Gatter stand es dann einfach so da, ein Bergzebra. Die Empörung bei unseren Kindern war dementsprechend, einen ganzen Tag wandern, wenn man es auch so einfach haben könnte ... tja, man muss sich alles verdienen.
Bergzebras kann man von ihren Artgenossen aus der Steppe durch die fehlenden "Schattenstreifen" zwischen den schwarzen erkennen.




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