Irland 2016 - Bilder gucken |
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Unser Urlaub in Irland begann in Dublin. Wir hatten ein recht zentral gelegenes Hostel gefunden, dass ist aber auch schon das einzig erwähnenswerte an der Unterkunft (Avalon House). Okay, es ist vom Flughafen mit dem Bus Nr. 16 wirklich optimal zu erreichen. Einer unserer ersten Wege führte uns ins Trinity-College. Ein Shopping-Tempel nahe der Grafton Street. Von Dublin aus ging es per Zug an die Westküste nach Castlebar, wo wir unser Gefährt für die nächsten zwei Wochen in Empfang nahmen. Zur Bahn in Irland ist zu sagen, alle Vorurteile die man bezüglich Bahnfahrt so hat, wurden während einer einzigen Fahrt bestätigt. Also kaputter Zug, über eine Stunde Verspätung usw. Der VW-Bus ist von der kleinen Verleihfirma "Facebug-Campers", die selber schon etwas eingefahrene Gefährte umbauen. Für uns zu viert war es nachts im Bus schon etwas eng, aber an sich für Irland eine super Sache. Kostet halt. Insgesamt würde ich aber nächstes Mal dann doch wieder mit Zelt anreisen, das gibt doch noch das kleine Stück Extra-Flexibilität. Man kann dann auch mal seine "Unterkunft" stehen lassen und ist trotzdem mobil. Das Westport House. Ein Herrschaftssitz, der nun aus verworrenen Gründen, da nur Töchter als Erbe da waren oder so ähnlich, öffentlich zugänglich ist. Auf dem Gelände wurde ein Piraten-Abenteuerpark geschaffen, quasi zu Erinnerung an die legendäre Grace O'Malley, die hier eine Burg errichtete. Die Dame muss wohl sehr resolut gewesen sein und trieb in den umliegenden Gewässern eben als Piratin ihr Unwesen. Wir hatten wenig Glück, an diesem Tag schüttete es ziemlich, so dass wir nur das Anwesen selber besichtigten. Der Whitestrand in der Nähe von Letterfrack. Wir waren nun auf dem Wild Atlantic Way von Nord nach Süd unterwegs. Es gibt immer wieder traumhafte Campingplätze direkt am Meer und wie hier mit Sandstrand inklusive. Nur das Wetter ... in der Nacht tobte ein Sturm der Marke "sonst-nur-im-Winter" über die Insel. Die Sturm-Klassifizierung wurde von Einheimischen getroffen und wenn die schon beeindruckt sind ... In Sachen Natur hat Irland vor allem eines zu bieten, Sumpf! Und den in allen Ausprägungen. Ein kleines Areal davon wird im "Connemara National Park" geschützt. Mitten im Park erhebt sich der "Diamond Hill" mit 496m. Trotz eher bescheidenen Wetters war einiges los. Hier lernten wir die erste Lektion in Sachen Outdoor-Aktivität und Irland. Man muss halt einfach mal drauf losgehen, sonst kommt man zu gar nix. Wenn man Glück hat, wird der Regen nicht ganz so schlimm, meist nieselt es ja eh nur. Am Gipfel wird huldvoll dem Bergtroll, wahlweise in Irland auch der Bergfee, ein Stein auf den Haufen gelegt. Für ein gutes Gelingen der Tour und überhaupt alle Wünsche welcher Art auch immer. Schaden kann es jedenfalls nix. Der Weg über den Diamond Hill ist als Überschreitung angelegt. Begehung nur im Uhrzeigersinn möglich. Hier der Diamond Hill in voller Pracht. Im Vordergrund eine "Montbretie", die Pflanze ist in Irland quasi allgegenwärtig. Connemara-Ponys. Wir bewegten uns weiter Richtung Süden. Hier die Spiddal Pier bei Galway und ja, es war Ebbe. Steinmauern sieht man auf Irland viele. Das ganze Land ist "eingekastelt" und demnach in Privatbesitz. Freies Wandern durch die Natur ist demnach nur sehr eingeschränkt möglich. Man ist auf das Wohlwollen der Grundbesitzer angewiesen. "The Burren", dies ist ein Nationalpark an der Westküste, gleich südlich von Galway. Karsthügel fallen hier direkt zum Meer ab. Landschaftlich sehr reizvoll, auch wenn man wie wir nur mit dem Auto durchfährt. Auf Irland findet man steinerne Hinterlassenschaften bis zurück zur Steinzeit und das in rauen Mengen. Dies ist der Dolmen "Poulnabrone", am Rande des "Burren". Der Dolmen diente in der Steinzeit als Grabanlage. Wir hatten uns in Doolin eingerichtet. Das 200-Seelen-Kaff platzt zur Saison aus allen Nähten, weil im Süden gleich die "Cliffs of Moher" beginnen. Die Steilküste ist quasi das "Muss" an der Westküste. Wir konnten gerade noch rechtzeitig einen Stellplatz am Meer ergattern. Abends wird das auch ruiger und die felsige Küste lädt zum Spaziergehen und kleinen Klettereien ein. Im Hintergrund die Cliffs of Moher. Der Kalkfels des Burren bricht bei Doolin in Stufen zum Meer ab. Ein Boulderparadies! Von Doolin kann man die "Aran Islands" recht gut erreichen. Es fahren unzählige Ausflugsboote. Am schnellsten kommt man nach Inisheer. Hier könnte man locker einen Tag verbringen, aber der Zeitplan der Ausflugsboote ist recht eng gesteckt. Für die zwei Stunden auf Inisheer liehen wir uns Fahrräder aus und kamen so gut rum. 1960 kam es zu einem Unglück, als in einem Sturm die "M.V. Plassey" auf den Felsen der Insel auf Grund lief. Wie durch ein Wunder überlebte die gesamte Besatzung. Seither ist das vor sich hinrostende Wrack die Hauptattraktion auf Inisheer. Da kann die kleine Seehundkolonie im Norden der Insel nicht mithalten. Wie üblich in Irland, so ist auch Inisheer feinsäuberlich per Steinmauern in Karree's aufgeteilt. Die Cliffs of Moher. Muss man quasi gesehen haben, wenn man schon mal da ist. Die Besucher werden sogar für Tagestouren aus Dublin angekarrt. Das sind 3-4h im Bus, einfach. Dementsprechend gibt es viel Betrieb. Wer einen Parkplatz erwischen will, muss früh dran sein. Der Turm auf der Klippe war übrigens die erste touristische Einrichtung, viele weitere folgten, unter anderem ein Besucherzentrum. Welches aber sehr gut in die Landschaft integriert wurde. Das kann man quasi wörtlich nehmen, es ist in einen Hügel gegraben worden. Wie immer, man muss nur ein paar Meter laufen und hat dann die gröbsten Besuchermassen hinter sich gelassen. Die Klippen sind faszinierend, ohne Frage. Man spaziert sehr nahe am fragilen Rand dahin, wo es abrupt beängstigend steil hinab geht in Richtung Meer. Der lange Sandstrand an der Brandon Bay, Nordseite Dingle-Peninsula. Und endlich hatten wir mal Sonne, einfach nur Sonne. Es war windig, okay, geschenkt ... Im Hintergrund, natürlich mit Wolke, der Brandon. Einer "der" Berge auf Irland. So viel schöner Matsch. Die ganze Westküste Irlands ist recht zerklüftet, es gibt viele Landzungen, die sich ins Meer erstrecken. Und alle kann man auf dem Wild Atlantic Way umrunden, was aber zeitintesiv ist. Unterwegs auf der Dingle-Peninsula. Die Westküste Irlands ist übrigens einer der Surf-Hotspots dieser Welt. Wer hätte das gedacht. Manches, was auf Irland so einfach großflächig auf den sumpfigen Wiesen wächst, kennt bei uns aus den Baumärkten. Gartenabteilung. Moorheide. Die Nordflanke des Carrauntoohil. Der See unterhalb der Nordflanke des Carrauntoohil. Hinten die Steilflanke mit der Devil's Ladder. Im Hintergrund die Macgillycuddy's Reeks. Am linken Rand von diesem Wasserfall geht es hoch, um darauf einen wunderschön gelegenen kleinen See zu erreichen. Vom kleinen See gelangt man dann durch die Rinne gerade voraus zum Gipfelgrat und links zu diesem. Im oberen Bereich ist der Carrauntoohil durchaus alpin und man ahnt, hier kann man sich gut verlaufen. Gegenüber vom Carrauntoohil steht der Caher, den man leicht über den Grat links mitnehmen kann. Im Aufstieg zum Caher. Gegenüber vom Carrauntoohil steht der Caher, den man leicht über den Grat links mitnehmen kann. Die Überschreitung der Macgillycuddy's Reeks. Immer am Grat entlang. Nochmal die Überschreitung des Carrauntoohil im Überblick. Der letzte Teil der Überschreitung, so man vom Carrauntoohil diese startet. Hier warten die felsigen Passagen. Man hält sich im wesentlichen immer in der Nähe des Grates. Vom Gipfel ganz links kann man dann über die felsige Flanke zurück zum Ausgangspunkt absteigen. Nochmal das ganze Ensemble im Überblick. Als nächstes gingen wir den unvermeidlichen Ring of Kerry an. Hat mir sehr gut gefallen, besonders ein Teilstück, der Ring of Skellig. Auf der Valentia Island besuchten wir die Glanleam Gardens. Eine deutsche Auswanderin hat hier ein riesiges Grundstück inklusive Sandbucht ergattert und das ganze in ein suptropisches Paradies verwandelt. Fuchsien, wachsen auf Irland in riesigen Büschen und sind allgegenwärtig. Die Kerry Cliffs. Man glaubt es kaum, Privatgrundstück. Deshalb muss man auch Eintritt zahlen. Unweit der Kerry Cliffs gibt es eine kleine Schokoladenfabrik, zum Anfassen quasi. Die Warnungen sind jedoch eindeutig. Der Inny Strand. Hier übernachteten wir mal mit unserem Camper direkt am Meer. Ist zwar nicht erlaubt, wird aber geduldet. Das Staigue Fort. Ein steinzeitlicher Rundbau, sehr gut erhalten. Die Baumeister ließen Sorgfalt walten. Die Stadt Glengarriff an der Südküste ist definitiv einen Besuch wert. Hier wird es dann schön langsam mediterran. Der Regen wird also bedeutend wärmer. Vor der Stadt gibt es die Garnish-Island, welche einer der Hohen Herren zu Beginn des 20. Jhdt. in ein Gartenparadies verwandelte. Mit einer Fähre kann man übersetzen. Wobei an sich die Fährfahrt schon die Hauptattraktion ist. Das liegt an der Tierwelt. Es gäbe auch ein Seeadlerpäarchen, aber das war grad nicht daheim. Die Gärten auf der Insel sind nach Themen geordnet ... und ewig lockt Griechenland. Wem das kalte Wasser in Irland vom Baden nicht abhält, das Meer ist nicht unbewohnt. Die Irländer sind große Pfereliebhaber. Unsere Tochter durfte dann auch mal. Die Pferderanch unserer Wahl hat ein Pfauenproblem. Die vermehren sich fleißig. Es fehlt der natürliche Feind. Des Bauers Schrotflinte vielleicht? Ruinöse Burgen und Klöster, oder auch Klosterburgen gibt es in Irland ohne Ende. Eine der größten und bekanntesten ist der Rock of Cashel. Hauptzerstörer war ein gewisser Lord Inchiquin im Auftrag des englischen Parlaments 1647. Danach verfiel die Kathedrale immer mehr. Das wuchtige Gotteshaus steht noch, wenn auch seit 1848 ohne Dach. Großer Sprung nach Norden und auch über eine zukünftige Außengrenze Europas. Gut, da wird noch verhandelt. Wir erklommen in Nordirland den Cuilcagh Mountain. Der Berg steht in einer sumpfigen Gegend. Ohne den befestigten Weg käme man nicht weit. Am Ende führt ein ewig langer Holzsteg auf das weitläufige Gipfelplateau. Oben ist dann nix mehr befestigt und man darf sich im Schlammspringen versuchen. Da ist Dreck am Schuh! Überfall! An diesem windstillen Tag erwachte der Sumpf zum Leben und Myriaden von Midges stürzten sich auf ihre wehrlosen Opfer. Wir waren in Nordirland, um mit einem Hausboot das weitläufige Lough-Erne-System zu erkunden. Da ist das gute Stück. Vier Nächte stand es uns zur Verfügung. Bei den Preisen muss man schon erstmal schlucken, aber im Nachhinein gar nicht so teuer, weil die Übernachtung ja inklusive ist. Ist eine sehr erholsame Art von Urlaub, man sitzt und liegt viel. Das Boot steuern ist gar nicht so schwer, nur An- und Ablegen war jedes Mal eine Herausforderung. Bei der Rückgabe sahen wir dann, wie der Chef das macht. Mit Schwung vorne Rums, hinten Rums, und schon ist Platz am Steg. Mit dem Hausboot kann man die diversen Inselchen in dem Seengebiet ansteuern. Meist gibt es, wer hätte es gedacht, Ruinen zu bewundern. Wir steuerten vor allem die Stege außerhalb von Ortschaften und Yacht-Clubs an. Da läßt es sich leichter einparken und es hat schon was, so einsam auf einem Boot zu übernachten. Diese Statuen stammen aus der frühchristlichen Zeit und wurde alle im See gefunden. Zurück in Dublin, eine Statue für musikhistorisch Interessierte. Molly Malone. Ja, auch für musikhistorisch Interessierte. Beim zweiten Mal dachten wir daran, uns Online-Karten für die Bibliothek des Trinity-College und das Book of Kells zu besorgen. Damit vermeidet man die lange Warteschlange und es ist die Sache definitiv wert. Oscar Wilde. ... und das ist die Dame zu seinen Füßen. Zurück nach oben |