Routen:
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Südwand (IV): Barth, Niedermayer 1907
Zustieg:
Vom Parkplatz hoch zum Scheibenkaser. An der kleinen Hütte rechts
vorbei und bald auf ausgetretenen Pfad steil nordwestlich zur Südwand hoch. Vorbei an einer
Doline und weiter links unterhalb der Wand entlang, bis man rechts Steigspuren folgend auf
einem Bändersystem zum Einstieg gelangt. Dazu auf den Bändern soweit wie möglich bis zu einem
Abbruch (ca. 2.5 h).
1 SL: durch eine Rinne gerade ein paar Meter hoch. Stand darüber auf breitem Absatz.
2 SL: weiter durch eine Verschneidung zu weniger steilem Gelände. Über Schrofen ein paar Meter
hoch. Quergang 2 m nach links, hoch zu einer Überdachung. An dieser stark abdrängend links
vorbei ("Nudelwalker") zum Stand.
3 SL: Schräg links durch einfaches Gelände, 2 m steil gerade hoch, weiter über ein Band nach
rechts bis zum Stand.
4 SL: Gerade einen Riß empor zu einem waagrechten Band. Diesem nach links ca. 30 m folgen.
(Barth-Kamin: dem Band bis zum Ende folgen).
5 SL: kurze eine Rinne hoch und nach rechts hinaus zu Stand an einer Höhle (Wandbuch).
6 SL: kurz weiter nach rechts, dann über ein wasserzerfressenes Wandl hoch zu Stand.
7, 8 SL: über Schrofengelände nach rechtshaltend queren bis zu einem Stand überhalb einer
breiten Rinne und am Beginn eines Kamins.
9 SL: am einfachsten nach rechts queren in einfaches Schrofengelände.
10, 11 SL: zwei Seillängen durch Schrofengelände gerade hoch. Ausstieg am Gipfel.
Insgesamt ca. 3 h.
Charakter:
Unten schöne Kletterei im festen Fels. Alle Stand- und Zwischenhaken vorhanden.
Weiter oben im Schrofengelände sind zwar auch Haken vorhanden, aber schwer zu
finden. Deshalb Klemmkeilsortiment, Bandschlingen, Friends sinnvoll.
Schimkepfeiler (V+): H.Reischl, K.Schimke 1943
Zustieg:
Vom Parkplatz hoch zum Scheibenkaser. An der kleinen Hütte rechts
vorbei und bald auf ausgetretenen Pfad steil nordwestlich zur Südwand hoch. Man erreicht den Fuss der
Wand, rechts noch weiter ein kleines Kar hoch und über einen Felskopf. Jenseitig auf einem Pfad zum
Pfeiler queren. Über eine Rampe (Schrofen) hoch zu einer brüchigen Rinne (Stand mit Schlingen an Felskopf).
Nun entweder durch die Rinne (III) direkt zum Einstieg an einer markanten Verschneidung oder leichter mit
einem weiten Rechtsbogen und dann auf einem Band leicht absteigend zurück queren (ca. 2.5 h). Am Einstieg
findet sich rechts der Verschneidung ein Ring-Bohrhaken.
1. SL (50m, IV+): Die rampenartige Verschneidung nach links oben bis zu deren Ende verfolgen. Zwischenstand an Ring-Bohrhaken
möglich.
2. SL (30m, V-): Nicht gerade hoch! Vom Stand unbedingt erst ein wenig nach rechts zum Beginn eines weiteren Risses queren.
Man erreicht eine kleine Nische. Der Riss gerade hoch soll eine 5+ sein. Sieht schwieriger und vor allem
sehr unbegangen aus. Also eine ausgesetzte Querung nach rechts und über eine glatte Rampe hoch zum Stand
im leichten Gelände.
3. SL (15m, III): Links oben ist das Wandbuch deutlich zu sehen. Leicht direkt dorthin klettern. Stand direkt daneben.
4. SL (40m, V+): Leicht links den Verschneidungsriss gerade nach oben. Nicht noch weiter nach links zu einem Parallelriss
klettern (Verhauerhaken), sondern rechts in der Riss-Verschneidung. Nach dem ersten Riss gleich der zweite genauso schwere mit Bohrhaken. Danach
leichter (IV) auf einer plattigen Rampe nach rechts zum Stand.
5. SL (25m, V-): Sehr steile Seillänge. Einen kleinen Überhang am Stand überwinden, danach eher rechts haltend (etwas brüchig)
hoch unter einem Überhang mit Stand an der Platte darunter.
6. SL (15m, V-): An der Trennlinie zwischen Platte und Überhang zieht ein Riss nach links oben. Diesem folgen und auf einem
Band zum Stand über dem Überhang. Ende der Schwierigkeiten.
Vom Stand zunächst kurz rechts, danach auf deutlichen Pfadspuren linkshaltend nach oben. Man klettert an der Kante zwischen
Süd- und Ostwand. Einige Querungen auf Bändern. Stellen II und etwas Latschengestrüpp. Immer der leichtesten Möglichkeit
folgen. 30min nach Ende der Schwierigkeiten kommt man direkt am Gipfel raus.
Charakter:
Der Schwierigkeitsgrad gibt nicht den höheren Anspruch der Route wieder. Es handelt sich um eine sehr steile Kletterei im meist kompakten und
griffarmen Fels. Dort wo nicht kompakt, wirds brüchig. Stände sind alle mit Ring-Bohrhaken versehen. Ein Zwischenstand in der
ersten Seillänge, dazu noch ein Bohrhaken in der zweiten Schlüsselstelle. Einige (wenige) Normalhaken finden sich auch noch,
diese jedoch gut gesetzt an schwierigen Stellen.
Gute Vorstiegsmoral ist notwendig. Zusätzliche Sicherungsmittel müssen mitgeführt werden. Steinschlaggefahr.
Gamsalmkopf Südkante (IV+): Schifferer, Reitmayr 1924
Zustieg:
Wieder den Massen folgend zum Scheibenkaser. Hier nun nach rechts dem Weg zum neuen Klettersteig
folgen. Rechts daneben zieht vom Hochthron ein Grat herunter. Über dessen Rücken führt der
Grubenpfad, ein nicht markierter Klettersteig, zur Hochebene hoch. Wegspuren führen auf diesen
Grat hoch. Diesen nicht folgen. Sondern mehr oder weniger weglos am Grat entlang nach unten
absteigen. Bis sich ein leichter Durchschlupf nach links findet. Alternativ zum Grubenpfad
aufsteigen und gleich dahinter durch eine Rinne sehr unangenehm in das darunterliegende Kar absteigen. Der
Gamsalmkopf samt Südkante ist vom Kar sehr gut zu sehen. Auch der Zustieg ist nun logisch.
Der Vorbau läßt sich nur links über Platten überwinden (ganz oben am Übergang zur Felswand).
Nun ein kleines Kar hoch. Am Fuß der Kante findet sich ein grasbewachsener Buckel. Dort ganz
rechts direkt am Grat der Einstieg (Ringhaken). 3h vom Parkplatz.
Südkante:
1. SL (IV, 25m): Rechts eines Riss fünf Meter hoch und dann bei einem Normalhaken nach links
queren. Um eine Kante herum (Bohrhaken) und gerade hoch zum Stand in einer Nische.
2. SL (IV+, 25m): Links ein Quergang auf einem abschüssigen Band. Dort wo es leichter wird,
gerade hoch.
3. SL (II, 40m): Vom Stand leicht zur nächsten Steilstufe. Der Grat verengt sich, dahinter nun
links weiter zum Stand.
4. SL (IV+, 35m): Vom Stand gerade hoch, darüber zum Grat. Nun durch eine Rissverschneidung
oder viel leichter rechts davon gerade hoch zum nächsten Stand.
5. SL (III, 50m): Gerade zu einer Rampe hoch, die nach rechts oben zieht. Auf der Rampe wenige
Meter bis zu einer riesigen Sanduhr. Dort linkshaltend über Platten aufsteigen und weiter in
Schrofen-Gelände. Stand an Felsblock.
Gelände wird nun leichter, aber es bleibt unangenehm steil. Bis zum höchsten Punkt sind es ca.
100m (2-3 SL). Stände können leicht an Felsblöcken eingerichtet werden.
Route ca. 2h.
Charakter:
Die Krux ist der Zustieg. Die Stände der Südkante sind mit Bohrhaken versehen. Dazwischen an
den schwierigen Stellen, plus ein paar Normalhaken. Eigenes Sicherungsmaterial ist schwer zu
empfehlen! Route ist etwas brüchig.
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Abstieg:
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Über Stöhrhaus auf bezeichnetem Wanderweg zurück zum Parkplatz (2 h).
Alternative ist das Mittagsloch, ein Klettersteig direkt unter die Südwand. Den Einstieg in das Loch zu finden
ist schwierig (ich hab ihn erst beim dritten Anmarsch entdeckt). 50m unter dem Stöhrhaus, kurz bevor der Weg flacher
wird, findet sich rechts inmitten von Latschengestrüpp ein Trichter. Unglaublich nah an der Wanderautobahn. Eine Leiter
führt hinab in das Loch. Am Tag hat es genügend Restlicht in der kurzen Höhle. Man kommt mitten in der Südwand heraus.
Ein Klettersteig führt hinab in leichtes Gelände. Auf einem abschüssigen Pfad quert man entlang der Südwand zurück zu
den Einstiegen und schließlich zum Scheibenkaser. Der Weg durch das Mittagsloch ist zeitlich kein Abkürzer und rentiert
sich nur, wenn man etwas am Fuße der Südwand deponiert hat.
Beim Gamsalmkopf quert man zunächst weglos zum Haupttrampelpfad über das Plateau. Der schnellste
Weg runter wäre der klettersteigähnliche Grubenpfad, der ist aber von oben schwer zu entdecken.
Beim Weg hoch, hat man in jedoch links die ganze Zeit im Blickwinkel.
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