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Tour | 504 | 2277 m | Waxensteinkamm Überschreitung (Kl. Waxenstein, Zwölferkopf, Gr. Waxenstein, Hinterer Waxenstein, Schöneckspitze, Schönangerspitze, Nördl. Riffelspitze, Südl. Riffelspitze) | Wetterstein | Klettern | 3 | 18.07.13 |
Tolle Kletterei über dem Eibsee | www.sirdar.de |
Fakten | |
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Route: | Überschreitung ist in beide Richtungen möglich, Ost-West ist jedoch einfacher |
Zeitbedarf: | Hammersbach - Mittagsreißn 2h, Einstieg Mittagreißn - Riffelscharte 8h, Riffelscharte - Eibsee 3h |
Besonderheiten: | Abseilstellen |
Ausgangspunkt: |
Anfahrt von München: |
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Route: |
Charakter: |
Karte: |
Führer: |
Link: |
![]() Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © Tracestack Topo |
Titel: Fantastico! Bergspezln: solo Wenn von den Wettersteingraten der Jubigrat die Pflicht ist, der Blassengrat für den Kletterer, der Wettersteingrat für Abenteurer, dann ist der Waxensteinkamm die Genusstour. Dies gilt allerdings nur wenn man von Ost nach West geht und man muss natürlich wie immer den Schwierigkeiten gewachsen sein. Bisher dachte ich auch, man muss die Tour von der Riffelscharte zum Waxenstein gehen, steht halt so im AV-Führer. Durch Berichte im Internet wurde ich angefixt, umgekehrt ist eigentlich die bessere Richtung. Dann geht das für mich auch solo, man spart sich die 4er-Stellen und seilt öfters mal ab. Als Einstieg wartet der Kleine Waxenstein, für sich genommen auch schon eine sehr schöne Bergtour. Recht viel schwieriger als der Normalweg dort hoch ist dann der weitere Weg der Überschreitung auch nicht. Ich würde auch jedem empfehlen, ein Seil mitzunehmen, um über den Westgrat abzuseilen. Dann kann man z.B. auch über die Höllentalangerhütte absteigen. Wäre doch zu schade, wenn man sich die Gelegenheit für eine außerordentliche Rundtour entgehen lassen würde. Ich wollte weiter zum Zwölfer, hier beginnt dann die eigentliche Überschreitung. Der Große Waxenstein ist eigentlich gleich ums Eck, der Weg dorthin sieht verwegen aus, ist aber überhaupt kein Problem. Tja, nur kurz vor Schluss tut sich auf einmal ein tiefes Loch in Form einer Scharte auf. Abseilen oder Abklettern ist die Frage. Dieses Mal wählte ich das Abklettern. Es geht einen senkrechten Kamin nach unten, kostet schon Überwindung, aber geht an sich recht gut. Jenseits der Scharte ein ähnliches Gebilde wieder hoch und der nächste Berg ist in der Tasche. So geht es dahin. Allerdings jetzt dann immer öfter im Gehgelände, der Grat ist nur wenig zerklüftet. In der Ferne sieht man schon den Weg hoch zur Schöneckspitze und der macht gleich mal ordentlich Eindruck, das könnte genial werden. Wurde es dann auch. Zuvor aber noch die 4er-Stelle am Hinteren Waxenstein abseilen, die Abseilstelle verstärkte ich noch mit einem eigens dafür mitgeführten Seilrest. Überhaupt sollte man genug Material mitführen, um die Abseilstellen ausbessern oder sogar neu einrichten zu können. Hammer und Haken schadet auch nicht und sei es, um einfach die vorhandenen zu überprüfen. Dann stand ich also unter der Schöneckspitze, so von der Nähe betrachtet sah das ganze schon flacher und übersichtlicher aus. Vorsichtshalber zückte ich doch noch meine Geheimwaffe, die Kletterpatschen. Die machen schon einen gewaltigen Unterschied, auch für die Psyche. Und so flog ich die ausgesetzten Passagen förmlich hoch und hatte mächtig Spaß dabei. Links die Zugspitze, rechts tief unten der Eibsee. Wow, die Nordwand geht es schon recht zackig runter, also dann doch lieber die Zugspitze angucken. Der Abstieg von der Schöneckspitze ist mit Fixseilen versehen, die aber schon recht alt aussehen. Als Orientierungshilfe taugen sie aber schon. Sonst würde man den ausgesetzten Weg runter nicht so einfach finden und sich die Sache schwerer machen, als sie eigentlich ist. Die Schönangerspitze ist dann auch bald geschafft. Der Weg runter wird dann nochmal felsig. Am Ende dieses Abschnitts seile ich nochmal 2x an vorhandenen Abseilständen ab. Nicht weil der Grat soooo schwierig gewesen wäre, sondern eher weil unglaublich brüchig. Mit ein bisschen Recherche im Internet übrigens, erkennt man schnell einen Großteil des Materials wieder und kann zuordnen, wer was hinterlassen hat. Also, wenn ihr auf abgeschnittene Seilreste stößt, die stammen von mir. Der NO-Grat zur nördlichen Riffelspitze sieht gefährlich aus, geht aber locker von der Hand. So soll es sein. Das war es dann auch schon, wenn da nicht immer der Abstieg wäre. Der ist halt immer eine Qual. Ich entschied mich für den direkten Weg von der Riffelscharte zum Eibsee, weil ich die Ecke noch gar nicht kannte. Südlich vorgelagert der Zugspitze stehen dabei sehr eindrucksvolle Zacken, die Riffelwandspitze. Schon mal davon gehört? Ich nicht. Sieht ohne Zugspitze dahinter aus wie ein Dolomitenberg. An der Bahnstation Riffelriß der Zugspitzbahn wäre ich fast schwach geworden, bin dann aber doch noch bis zum Eibsee abgestiegen. Der ist naturgemäß ein sehr frisches Gewässer, aber so überhitzt wie ich war, hätte ich auch ins Polarmeer hüpfen können. Nach einem Weißbier im Biergarten machte sich dermaßen die Gemütlichkeit breit, dass ich dann doch noch den Bus vom Eibsee zurück nach Hammersbach nahm. Das Ganze ist wirklich eine Toptour, kann ich allen Bergsteigern mit Erfahrung nur empfehlen. Im Gegensatz zum Jubigrat wird die Tour nur selten gemacht, ist aber wie ich finde mindestens genau so schön, aber spannender und natürlicher. |
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