Tour | 569 | 3179m | Jamtalhütte: Dreiländerspitze (3179m), Hintere Jamspitze (3156m), Grenzeckkopf (3047m) | Silvretta | Skitour | M | 19.04.15 |
Vielfältiges Skitouren-Paradies rund um die Jamtalhütte | www.sirdar.de |
Fakten | |
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Höhenmeter: | je nach Tour 1000 - 1500Hm |
Zeit: | Dreiländerspitze-Hintere Jamspitze insg. 5-6h, Grenzeckkopf 2-3h |
Lawinengefahr: | Richtig gefährlich ist der Zustieg durch ein klassisches V-Tal zur Jamtalhütte, früh dran sein! |
Hangrichtung: | alle Richtungen |
Besonderheit: | teilweise Gletscher, Spaltengefahr gering |
Ausgangspunkt: |
Anfahrt: |
Stützpunkt: |
Skitouren: Die ganze Runde im Überblick Blick von der Ochsenscharte zum Jamjoch Gipfelflanke Dreiländerspitze Die letzten Meter zum Vorgipfel und Übergang zum Hauptgipfel Das Jamjoch Südflanke Vordere Jamspitze Hintere Jamspitze Das Jamtal im Überblick Weg zum Grenzeckkopf |
Charakter: |
Karte: |
Führer: |
![]() Quelle: www.openstreetmap.org |
Titel: Wiener Kaffeehaus Bergspezln: Jens Von der Jamtalhütte an sich, hatte ich nicht allzu viele Erwartungen. Irgendein überdimensioniertes Berghotel halt, was es eigentlich ja auch ist. Im vollen Zustand möchte ich die Hütte auch nicht erleben. Jetzt, spät in der Saison waren vielleicht 50 Leute da, die verliefen sich ganz gut. Was einem besonders auffällt, ist die Freundlichkeit der Belegschaft, man fühlte sich ob der Bedienung gleich wie in ein Wiener Kaffeehaus versetzt. Jedenfalls schrieb so eine Zeitschrift, welche weiß ich nicht mehr, über die Jamtalhütte. Tja, wenn ich da an gewisse Schweizer Hütten im speziellen denke, z.B. Schreckhornhütte mit ihrem militärischen Drill, da gefällt mir die zuvorkommende Art schon besser. Das Wetter war zwar schon gut, jedoch zog vom Tal der Restnebel hoch, wir wagten trotzdem einen ersten Ausflug und verrannten uns prompt Richtung Augstenberg, obwohl wir eigentlich nur schnell den Rußkopf machen wollten. Das GPS sagte zwar 500m in die Richtung, aber von den tiefen Karen dazwischen, wußte das GPS nix. Die Gegend um die Jamtalhütte hat in Sachen Lawinen durchaus ihren Ruf, hier gab es schon viele Unfälle zu verzeichnen, also vorsichtig sein, wieder umdrehen und auf die nächsten Tage hoffen. Der nächste Tag brachte strahlend schönes, aber auch kaltes Wetter. Besser gehts nicht, so konnte sich der frische Pulver halten. Wir gingen erstmal zum Standardberg in der Gegend, der Dreiländerspitze. Am Gipfel stoßen Tirol, Vorarlberg und die Schweiz aneinander, deswegen der Name. Landschaftlich ist das alles schon mal sehr eindrucksvoll, der Gipfelhang hat dann auch skitechnisch einiges zu bieten. Vom Depot aus geht es zunächst in kombinierter Kletterei zum Vorgipfel, wir hatten eine AV-Gruppe vor uns, die ich noch überholen konnte. Ein Glücksfall, den der Übergang zum Hauptgipfel ist schmal und ausgesetzt. Der Übergang ist zwar nicht lang, aber an der Schlüsselstelle, einer etwas abschüssigen Platte, hat nur einer Platz. Bevor also die AV-Gruppe mit Fixseil verlegen anfing, war ich schon wieder im Abstieg. Jens hatte nicht soviel Glück und wollte sich die Warterei nicht antun. Eine kurze, aber rassige Abfahrt brachte uns zurück zur Ochsenscharte, der Tag war noch lang und so querten wir noch in Richtung Jamjoch. Von Norden her kommt man über eine kurze Rinne hoch. Die war bei uns oben schon ausgeapert, das Gestein darunter brüchig, was uns ein paar heikle Meter bescherte. Man hätte auch über einen Grat weiter rechts aufsteigen können, wie wir von oben sahen. Muss man wissen, von unten läßt sich das nur schwierig einschätzen. Nach dem Joch könnte man gleich zur Vorderen Jamspitze aufsteigen, aber der Schnee in der Südflanke war dann doch schon zu sehr aufgeweicht, wir gingen also auf die Hintere Jamsspitze. Von dort kann man sich seine optimale Abfahrtslinie schon mal zurechtlegen. Es gibt viele Optionen, da findet sich für jeden Zopf ein Platz. Abreisetag, morgens sollte noch ein kurze Tour her. Wir entschieden uns für den Grenzeckkopf, der in 2-3h von der Hütte erreichbar ist. Viel los ist aber nur am Übergang zur Heidelberger Hütte. Der Grenzeckkopf, obwohl ein sehr schöner Gipfel, mit zentraler Lage wird kaum besucht. So konnten wir selbst nach einem Wochenende mit bestem Wetter die erste Spur legen. In dem muldenreichen Gelände ist das aber gar nicht so einfach. Erst zum Ende hin wird die Richtung klar. Von einem kleinem See zieht ein Idealhang in gleichmäßiger Steilheit nach oben. Nur am Ende beim Aufstieg zu einem Joch wird es steiler, der Weg zum Gipfel ist dann nicht mehr weit, war bei uns aber arg verblasen. Auch oben stürmte der Wind, weswegen wir uns gleich in die geniale Pulverabfahrt bis zur Hütte stürzten. Noch ein wenig Kaffeehaus-Atmosspäre, wo wir mit Sprüchen wie "Na, wie gefällt euch unser Arbeitsplatz?" wieder in den Alltag entlassen wurden. Wider Erwarten muss man durch das Jamtal bis Galtür gar nicht so viel schieben, vorausgesetzt, es liegt Schnee natürlich. |
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