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Schönbichler Horn
Tour 161 3480 m Großer Möseler, Mittelfelsgrat Zillertaler Alpen Klettern 3+ 16.08.03    
Tour 162 3133 m Schönbichler Horn Zillertaler Alpen Wandern M 17.08.03    

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Anfahrt von München:

Über Achensee ins Zillertal, bei Mayrhofen Straße zum Schlegeisspeicher hochfahren, kurz vorher Parkplatz bei Breitlahner (ca. 3 h).

Ausgangspunkt:

Breitlahner (1280 m)

Stützpunkte:

Gasthof Alpenrose (1870 m), Berliner Hütte (2040 m), Furtschaglhaus (2293 m)

Wegbeschreibung:

Zustieg Gasthof Alpenrose:
Vom Parkplatz Breitlahner auf bezeichnetem Weg zur Berliner Hütte. Ca. 0.5 h unterhalb dieser findet sich der urgemütliche Gasthof Alpenrose, welcher für als Ausgangspunkt für den Mittelfelsgrat des Gr. Möslers günstiger ist.

Zum Einstieg:
Auf Route 502 zum Schönbichler Horn gehen. Auf ca. 2600 m verläßt man den Wanderweg und geht mehr oder weniger direkt auf den von hier gut sichtbaren Mittelfelsgrat zu. Der Waxeggkees ist hier sehr spaltig, einige Eisbrüche müssen umgangen werden. Am Grat gilt es den günstigsten Übergang über den Bergschrund zu finden. Der Originaleinstieg von rechts ist wohl nur noch im Frühjahr möglich. Wir mussten auf dem Gletscher noch höher gehen, einige Spalten überwinden und gelangten von links an die Felsen.

Mittelfelsgrat, 2. NO-Grat (3+):
Nun versucht man möglichst direkt den Grat zu gewinnen und bleibt dann auf diesem, bis man oben in die Möselerwand gelangt. Markanter Punkt am Grat ist eine Quarzader, die auch gleichzeitig die Schlüsselstelle bildet. Oben legt sich die Wand zurück, man steigt leicht rechtshaltend auf den N-Grat aus und verfolgt diesen möglichst immer im Fels bleibend bis zum Gipfel.

Abstieg zum Furtschaglhaus:
Abstieg über den Normalweg von der Berliner Hütte ist wohl auch nur noch früh im Jahr möglich. Man wählt besser den Normalweg vom Furtschaglhaus als Abstieg. Man geht den N-Grat zurück, bis man nach links den Bergschrund überschreiten kann. Man steigt nach Westen über den steilen aber spaltenarmen Gletscher zu einer Felsinsel ab. Nun weiter in Blockgelände hinab auf den Schlegeiskees, nach Westen weiter absteigen, wobei es einen kleinen Eisbruch zu überwinden gilt und schließlich auf markierten Wanderweg zum Furtschaglhaus.

Rückweg:
Auf Route 502 über das Schönbichler Horn wieder zurück zum Gasthof Alpenrose.

Gehzeiten: Parkplatz - Alpenrose 3h, Alpenrose - Einstieg 2-3h, Mittelfelsgrat 5h, Abstieg zum Furtschaglhaus 2h, Furtschaglhaus - Alpenrose 4h

Charakter:

Der Mittelfelsgrat ist gekennzeichnet durch äußerst brüchigen Fels und man kann von einer Begehung eigentlich nur abraten. Auf der ganzen Route steckt ein Haken, es finden sich aber genügend natürliche Sicherungsmöglichkeiten. Man sollte nur deren Festigkeit gewissenhaft überprüfen. Meistens ist man im 2er Gelände unterwegs.
Das Waxeggkees ist sehr spaltenreich, allerdings wird es diesen Gletscher nicht mehr allzu lange geben, wodurch der Zustieg zur Route immer schwieriger wird. Der Abstieg über die östliche Möselescharte ist im Sommer nicht mehr zu empfehlen, der Gletscher ist zu weit abgeschmolzen. Man müßte wohl auf diesen abseilen und dann ein Weg durch die Spaltenzonen finden. Sicherer ist es auf das Furtschaglhaus abzusteigen. Jedoch klettert man auch hier durch brüchiges Gelände, das Schlegeiskees ist ebenfalls sehr spaltenreich.
Der Wanderweg über das Schönbichler Horn ist gut markiert. Kurz unter dem Gipfel finden sich einige mit Drahtseil versicherte Passagen.

Karte:

AV-Karte Nr. 35/1 "Zillertaler Alpen - Westliches Blatt", 1:25000

Führer:

AV-Führer Zillertaler Alpen

Link:

-

 

 

Bergspezln:

Thomas, Flo, Hias


Berliner Hütte war voll, so rückten wir mal wieder mit Schlafsack und Isomatte an. Doch im Gasthof Alpenrose hatten sie noch Betten frei. Ist auch nicht viel teurer, viel gemütlicher und liegt auch noch günstiger für unsere Tour.

Zustieg zum Mittelfelsgrat

So starten wir bei Dunkelheit. Das Waxeggkees war komplett aper, so fanden wir uns unseren Weg durch das Spaltengewirr zum Mittelfelsgrat ziemlich schnell. Im AV-Führer stand noch, das der Bergschrund ziemlich einfach zu überschreiten sei, davon konnte keine Rede sein. Der Originaleinstieg war gleich gar nicht mehr möglich, nur von links reichte eine Schneebrücke bis an die Felsen. Dort fanden wir uns im übelsten Schotter wieder. Irgendwie wühlten wir uns zum Grat hoch, aber auch hier war das Gelände nicht besser. Jeden Griff und Tritt mußte man sorgfältigst kontrollieren und so schickten wir Massen an Gestein gen Tal. Die Route ist zwar landschaftlich spektakulär, aber das Klettern macht so irgendwie keinen richtigen Spaß. Ich und Thomas bewältigten den größten Teil mit einer sog. "laufenden Sicherung". Das heißt man geht gleichzeitig am langen Seil und legt ab und zu Sicherungen, bzw. fädelt das Seil zwischen Blöcke hindurch. Seilfrei in dem Gelände käme einem russischen Roulette gleich.

Kletterei am Grat

Der Schlußgrat zum Gipfel entschädigte jedoch dann für vieles, so stellt man sich das vor. Nach 4.5 h waren Thomas und ich am Gipfel. Hier mußten wir erkennen, dass der Rückweg über die östliche Möselescharte nicht einfach werden würde. Der Gletscher war ziemlich weit abgeschmolzen, übrig blieb steiler glatter Fels. Da war es schon sehr fraglich, ob wir überhaupt in die Scharte hochkommen würden. Wir entschieden uns also für den Rückweg über das Furtschaglhaus.

Kurz unterhalb des Gipfels

Am nächsten Tag gelangten wir über das Schönbichler Horn zurück zur Alpenrose. Am Gipfel konnten wir noch einmal einen Blick auf den Mittelfelsgrat werfen. Von hier sieht er dann schon toll aus ...
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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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