Im oberen Ortsteil von Sellrain links abbiegen ins Fotschertal
und auf einer kleinen Straße zum Parkplatz auf 1445 m.
Zustieg:
Auf breitem Forstweg zur Hütte.
Route:
Roter Kogel:Von der Hütte nach Westen steil aufwärts, weiter rechts
auf eine Schulter. Quer über ein kleines Tal und um einen Kamm auf eine große
Hochfläche. Auf den letzten steileren Hängen von rechts nach links auf einer
Rampe zum Ostgrat und über diesen zum Gipfel.
Wildkopf (Nordgipfel):Von der Potsdamer Hütte weiter das Tal hoch, bis links eine Mulde
zu dem höhergelegenen Nordkar des Wildkopfes führt. Dieses bis zum Ende hochsteigen.
Bei guten Bedingungen durch eine sehr steile Rinne zum Nordgrat hoch. Oben Skidepot.
Der Nordgipfel läßt sich über den Grat ersteigen.
Charakter:
Roter Kogel:Himmelsrichtung ost- bis nordseitig. Nur kurze
steile Passagen, die aber sichere Verhältnisse erfordern.
Wildkopf:Nord- bis nordwestseitig. Am Gipfel sehr steile Hänge. Je nach Bedingungen ist
am Nordgipfel Kletterei erforderlich. Im Nordkar gibt es aufgrund der geschützten Lage oft
Pulverschnee.
Die erste Skitour sollte es werden und gleich noch ein Winterbiwak dazu. So fuhr
ich mit Thomas und Andreas Richtung Stubai. Von Sellrain ging es eine
Seitenstraße hoch, auf ca. 1000 m zu einem Parkplatz. Es war 15 Uhr. Ziel war
die Potsdamer Hütte auf 2020 m. Diese erreichte ich so gegen 19 Uhr bei
Dunkelheit und Schneetreiben. Erste Lektion, Skitouren sind anstrengend. 1000
Hm sind eine Menge Holz, v. a. mit Biwak-Ausrüstung.
Als ich ankam, waren die anderen beiden gerade dabei, das Zelt aufzubauen. Thomas
hat sich ein 3-Mann-Zelt von Moss gegönnt. Ist aber umständlich aufzubauen. Bis
Mitternacht war dann Kochen angesagt. Mittlerweile war es bitterkalt geworden.
Da ich aber ziemlich groggy war, konnte ich relativ gut schlafen und merkte von
der Kälte relativ wenig, bis mich Thomas um 6.30 Uhr aufweckte. Ziel
war der Rote Kogel, angeblich Tirols schönster Skiberg. Das T-Shirt, welches
ich gestern verschwitzt über den Schlafsack abgelegt hatte, war zu einem
Eisblock gefroren. Bei super Wetter ging es los mit der Tour. Ein bißchen
mulmig war mir ja schon, wegen Lawinen und so. Ging aber ganz gut. Irgendwann
standen wir in der Sonne und wenig später erreichten wir über weite
Schneefelder und den Ostgrat den Gipfel. Thomas und Andreas haben mich dann doch
ziemlich weit abgehängt. Aber jetzt kam meine Domäne, die Abfahrt! Durch unglaublich
weichen Pulverschnee ging es ins Tal. Sehr geil. Blöd nur, daß einige Gegenanstiege
mit dabei waren. Um 14.30 Uhr waren wir wieder beim Zelt.
Gleich bei der Potsdamer Hütte gab es ein paar Iglus. Das größte davon, wohl als
Partyiglu gedacht, bezogen wir, um unser Zeug zu kochen. Bis alle mit Getränken
und Essen versorgt waren, vergingen 5 Stunden. Zum Abschluß gab es Wein und
schon war die Kälte die nächsten zwei Stunden vergessen. Die
Nacht war wieder eiskalt, -20°C. Das Kondenswasser gefror an der Zeltinnenwand
und rieselte einem ins Gesicht. Der Zeltboden fühlte sich an wie eine
Eisplatte, an Schlaf war nicht zu denken. Ich hatte die volle Montur an und
fror trotzdem. Das Aufstehen um 5.30 Uhr war grauenvoll. Zunächst mußte auch
noch das Zelt verpackt werden. Dann
rief die Natur und ich hielt mein Hinterteil in die Gegend. Schrecklich kalt!
Um 8 Uhr standen dann plötzlich Jens und Renaud vor uns, die um 4 Uhr von
München losgefahren waren. Sie wollten aber auch auf den Roten Kogel, während
wir den Wildkopf als Ziel auserkoren hatten. Zuerst
100 m runter, dann 1h bis zum Talboden, Aufstieg über die Nordost-Flanke.
Leider lösten sich die Felle meiner Tourenski und ich mußte die Dinger mit
einem Tape fixieren. Mit Gleiten war es dann natürlich vorbei. Der
Aufstieg war steil und immer im Schatten. Das letzte Stück mußten wir selber spuren.
Es war verdammt steil und ging durch eine Rinne, die mit Tiefschnee gefüllt
war. Die letzten 20 Hm bis zum Ostgrat ging es dann per pedes durch teilweise
hüfthohen Tiefschnee. Oben am Grat hatten wir den eigentlichen Skitourengipfel
erreicht. Der Gipfel des Wildkopfs war aber noch 50 m höher und über einen
ausgesetzten Grat zu erreichen. Im Sommer wohl kein Problem, jetzt 4er
Kletterei plus Spurarbeit. Thomas versuchte es und hätte es fast
auf den Gipfel geschafft. Die letzten 5 Meter waren dann aber auch ihm zu
ausgesetzt und so gab er auf. Ich tat das schon wesentlich früher, da ich
erstens fix und fertig und mir zweitens beim Anblick des Grates klar war, daß
ich dem nicht gewachsen war. Blieb der Ostgipfel. Ein sonniges Fleckchen mit fürstlichem
Ausblick.
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