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Plankenstein, Südostband
Plankenstein (1768), Südostband (Alpine Kletterroute: 4- (5), 4SL) www.sirdar.de
Bayerische Voralpen

Neben dem Ostgrat bietet der Plankenstein noch eine weitere, an sich leichte, Mehrseillängenroute, das Südostband. Die Route ist allerdings aufgrund vieler Begehungen mittlerweile in der plattigen 2. Seillänge sehr abgeschmiert. Von einer ehemals 4- ist da nicht mehr viel übrig und Spaß macht es so auch nicht. Der Berg allerdings schon.

Fakten
Ausgangspunkt:Parkplatz bei "Hufnagelstube" (970m), Straße in die Valepp
Route:4- (5), 4 SL, Bohrhaken + Latschen
Fels:Kalk, unten fest, oben brüchig, grasig
Ausrichtung:Süd
Abstieg:Normalweg, Abseilen + Abklettern (1-2)
Zeit:Zustieg 2h, Route 1.5h, Abstieg 1.5h
Besonderheit:sehr abgeschmiert

Openstreetmap: Plankenstein
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

GPS:
-

Ausgangspunkt:
Von Rottach-Egern über die Ludwig-Thoma-Straße und die Valepper Straße in die Valepp. Mautpflichtige Straße. Parkplatz bei der "Hufnagelstube". Links der Straße steht eine Holzhütte, rechts ist der Parkplatz, dahinter folgt eine Linkskurve.

Stützpunkt:
-


Plankenstein, Südostband (4- (5), 4 SL):

Zustieg:
Möglichkeit 1: Vom Parkplatz zunächst nach rechts einer Asphaltstraße folgen. Bei der ersten Abzweigung geht es links hoch zum Riederecksattel. Von hier folgt auf gleicher Höhe bleibend eine Querung durch den Kessel unterhalb des Risserkogels zum Plankensteinsattel. Auf einem Steig direkt unter der Südwand entlang, gelangt man in eine Scharte zwischen Hauptgipfel und den Ostgrattürmen. Hier der Einstieg, Ostgrat und Südostband teilen sich dabei die ersten 10m. Es geht dabei zunächst über einen gespaltenen Block hinweg. Dort wo man rechts auf einem Band zu einer Verschneidung am Ostgrat queren würde, geht links das plattige und gut einsehbare Südostband weg.

Möglichkeit 2: Den Abstiegsweg kann man auch gut hochradeln. Dazu auf der Asphaltstraße bleiben und bis zur Röthenstein-Alm, bzw. noch weiter oben kurz vor dem gleichnamigen, kleinen See radeln. Dann Fahrrad-Depot und mit kurzen Fußmarsch zum Plankensteinsattel. Dann weiter wie oben unter der Südwand entlang. Hochzu wird man mit Rad nicht soviel Zeit sparen, aber runter dann natürlich schon.

Route:
Die ersten Seillängen plattig, oben dann schrofig grasig. Bohrhaken sind vorhanden. Oben braucht man Schlingen, um an Latschen zu sichern. Fels (Kalk) ist nicht immer zuverlässig. Wird als eigenständige Route wohl kaum gemacht, eher schon in Verbindung mit Südwandrouten.
Die Route ist stark abgeklettert, deswegen mittlerweile würde ich sie deutlich schwieriger als die "offizielle" 4- einschätzen und habe deswegen in Klammern immer (5) als meine Einschätzung dazugeschrieben.

Abstieg:
Vom Gipfel links eine Rinne 1x25m abseilen. Nun am Grat entlang weiter auf Pfadspuren. An einem Block geht es rechts vorbei. Dahinter muss man nun eine Rinne abklettern (2, ziemlich lange). Das ganze ist stark abgegriffen, es hat also immer deutliche Begehungsspuren. Kurz über der Bergwachthütte wird es leichter. Auf Pfad leicht zum Plankensteinsattel.
Weiter nun wie Aufstieg, oder wenn man eine Runde drehen will, steigt man entgegengesetzt zum Röthensteiner See ab und wandert dann unterhalb des Wallbergs zur vom Aufstieg bekannten Asphaltstraße hinab.

Südostband
Südostband
Der ungefähre Routenverlauf.

Plankenstein
Der unterste Teil des Abstiegs.

Karte:
Alpenvereinskarte 7/1 "Tegernsee, Schliersee", 1:25000

Weitere Infos:
www.bergsteigen.com, suche nach Blankenstein, Direkter Ostgrat


So glatt, keine Griffe, bäh...
Gleich vorne weg, von der Route würde ich abraten, dann lieber gleich den Ostgrat (nochmal). Wir hatten auf Sonne und warme Temperaturen gehofft. Das war so angesagt, das verspätetete sich allerdings um eine Stunde. So warteten wir am Einstieg erstmal im Nebel. Am Ostgrat standen nämlich einige Leute an und da der Einstieg zum Südostband der gleiche ist, mussten wir erstmal warten. Schadete insofern aber nix, da dadurch die Sonne eine Chance hatte. Die vor uns waren wesentlich sommerlicher gekleidet und jammerten erbärmlich ob der kalten Griffe. Als wir dann dran waren, waren die Griffe dank Sonne zumindest etwas vorgewärmt.
Ein markanter gespaltener Block markiert den Routenbeginn. Der Bohrhaken ist eher rechts, man muss aber eher links klettern und so musste ich gleich am Anfang in die Expresse greifen. Das sollte so weitergehen. Die Route ist wirklich ziemlich abgeschmiert, so dass man nirgends ordentlich was zum Greifen und Treten findet. Solide 6er-Kletterer wird das eher nicht stören, die klettern einfach daneben. In meiner jetztigen Form blieb mir nur A0. Die zweite Seillänge, eigentlich die schönste, führt über eine Rampen-Verschneidung nach oben. Schön glatt, eine 4- ist das definitv nicht mehr, ich werfe mal eine 5 in den Ring. Eine Recherche im Internet, gleich der erste gefundene Eintrag schilderte einen Abbruch wegen des Routenzustands. Dann bin ich ja beruhigt, dass nicht nur ich die Route als (zu) schwierig empfand. Betty im Nachstieg übrigens auch.
Der Plankenstein ist doch recht ein schroffer Zacken, ein Klippe, für die Bay. Voralpen ist das eher ungewöhnlich. Von daher freut man sich schon, auf so einem Gipfel stehen zu dürfen. Da ist die Route schnell vergessen. Der Abstieg vom Gipfel machte dann Spaß, schönes alpines Klettern. Auch hier sind die Griffe glatt, aber es hat Griffe.
Aufgestiegen waren wir über den Riederecksattel, zurück wählten wir nun den Weg Röthensteiner See. Wer schnell zum Plankenstein hochkommen will, sollte diesen Zustieg wählen, der ist nämlich fahrradtauglich. Aber lasst euch sagen, E-Bike gilt nicht. Das ist Verrat an der ehrlichen Bergsteigerei. Die Anfahrt mit dem Auto streng genommen natürlich auch, aber hey, ich habe dieses starre Arbeitswoche-Wochenende-Hamsterrad nicht erfunden ...

Stephan, unterwegs am 09. Mai 2021 mit Betty


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