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Demeljoch
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Tour 730 2196m Demeljoch, durch das Hühnerbachtal Karwendel Wandern T2 04.06.2022    

Eine Überschreitung des Demeljochs vom Sylvensteinsee aus. Früher war der Weg durch das Hühnerbachtal wohl sehr beliebt, inzwischen wird der Weg aber nicht mehr gepflegt.

Fakten
Ausgangspunkt:Parkplatz Walchenklamm, Ostende Sylvensteinsee (790m)
Höhenmeter:1400 Hm
Zeit:12h, 24km
Markierung:Im Aufstieg durch das Hühnerbachtal großteils nur unmarkierte Pfade
Anforderung:T2
Besonderheit:Aussichtsreiche Überschreitung

Openstreetmap: Karte
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

GPS:
Garmin GPX: 20220604_demeljoch.gpx (Dynamische Kartenansicht, Satellit)

Ausgangspunkt:
Parkplatz an der B307. Von Bad Tölz kommend, Richtung Achensee fahren. Ca. 4km nach der Staumauer, quasi dort wo der See endet, findet sich auf der linken Seite ein großer Parkplatz (Walchenklamm).

Stützpunkt:
-

Route:
Der Parkplatz bei der Walchenklamm ist näher am Ausstieg der beschriebenen Runde. Am entgegengesetzen Ende der Einfahrt zum Parkplatz führt jenseits der B307 ein beschilderter Weg hinab zur Walchenklamm. Dort dann zuerst entlang der Klamm und später am Fahrradweg parallel zur Straße bis zum Parkplatz Rauchstubenalm gehen (alternativer Startpunkt). Dort rechts den überraschend gut ausgebauten Wirtschaftsweg an der Rauchstubenalm vorbei hoch ins Tal laufen.
Man wandert immer noch auf dem Fahrweg hoch über einer Klamm ziemlich weit in das Hühnerbachtal hinein. Bei einer ersten Abzweigung geht es links hoch. Weniger später zweigt abermals links ein Fußweg ab (alte blaue Markierung). Diesen hoch bis zu einem weiteren Wirtschaftsweg.
Weiter taleinwärts. Später findet sich wiederum links ein Fußweg (rote Markierung), der führt hoch zur Rotwandalm unter dem Juifen. Man läuft durch sumpfiges Gelände, querende Bachläufe haben den Weg teilweise schon weggewaschen.
Kurz unter der Rotwandalm erreicht man freie Almwiesen, hier hält man sich rechts und quert weglos zur Ostflanke des Zotenjochs.
In dieser Ostflanke sieht man ein Kar eingelagert, mit wenig Latschenbewuchs. Hier führt ein anfangs nur noch schwer zu erkennender Pfad hoch. Sobald das Kar erreicht ist, hält man sich eher links und versucht weiter oben die das Kar begrenzende Rippe links zu erreichen. Auf diese Rippe gelangt man über steiles Schrofengelände, schon oberhalb des Latschengürtels.
Nun hat es freies Gelände. Am Gratkamm entlang geht es über mehrere Erhebungen hinweg zum Zotenjoch.
Vom Zotenjoch nach Süden links der Latschen einen steileren Grashang absteigen. Unterhalb der Latschen trifft man auf Wegspuren und folgt diesen nach rechts. Man kann von hier den Weg auf das Demeljoch über den Südgrat erkennen. Will man nicht zu weit absteigen, quert man durch den Kessel zwischen Demeljoch und Zottenjoch auf gleichbleibender Höhe. Ein Latschengürtel wird oberhalb umgangen, hier hat es mehrere Gassen. Man erreicht schließlich ein Geröllkar. Dieses nicht hoch, sondern man schlägt sich am unteren Ende ca. 10m durch die Latschen, erreicht eine freie Fläche und sollte einen alten Fußweg sehen. Dieser ist nun stark überwachsen und führt über eine Kuppe hinweg zum Südgrat-Aufstieg zum Demeljoch.
Alternativ kann man vom Zotenjoch auch direkt bis zum Zotenalm-Hochleger absteigen (vom Zotenjoch sichtbar) und trifft dort auf den Wanderweg zum Demeljoch. Den unter Umständen etwas mühsamen Ausflug durch den Latschengürtel im Kessel zwischen Zoten- und Demeljoch spart man sich dadurch.
In jedem Fall geht es nun über den Normalweg entlang des Südgrats hoch zum Demeljoch.

Für den Abstieg schließt man die Runde und hält sich nach rechts zum Dürrnbergjoch (beschildert). Dies beinhaltet einen Gegenanstieg. Jenseits lange immer am Kamm entlang mit einigen Auf und Abs über Schürpfeneck (1623m) und Hühnerberg (1397m) nach Norden Richtung Ausgangspunkt. Der Weg erscheint schier endlos. Erst kurz über den Tal mit Sylvensteinsee geht es schließlich doch noch steil hinab. Man erreicht die Walchenklamm und damit wenig oberhalb wieder den Parkplatz.

Charakter:
Der Aufstieg durch das Hühnerbachtal war wohl früher ein beliebter Aufstieg zum Demeljoch (Pause "Münchner Hausberge"). Die Wirtschaftswege im unteren Teil sind gut in Schuß. Zum großen Teil auch die Fußwege, die alten Markierungen sind jedoch nur noch schwer zu erkennen. Der Steig wurde durch querende Bäche auch oft weggewaschen, hier muss man improvisieren.
Ab dem Sattel zwischen Juifen und Zottenjoch gibt es nur noch Reste von Pfaden. Der Aufstieg zum Zottenjoch über die Ostflanke ist jedoch noch gut zu finden, wenn man den weiß, wo man hin muss. Beim Übergang vom Zottenjoch zum Demeljoch muss man aufpassen, sich nicht zwischen den Latschen zu verlieren. Im Zweifel lieber etwas weiter absteigen, um den Südgrat-Anstieg zu erreichen.
Der Abstieg über Dürrenbergjoch und Hühnerberg ist nochmal lang und wartet mit einigen Gegenanstiegen auf. Richtig mühsam wird dann der steile Schlußabstieg hinab zum Sylvensteinsee. Es hat sehr viel Geröll und glatte Felsplatten, so dass man ständig aufpassen muss, nicht wegzurutschen.

Karte:
Alpenvereinskarte BY12 "Karwendelgebirge Nord", 1:25000

Weitere Infos:
www.tourentipp.com (Für Aufstieg über Hühnerberg und Schürpfeneck)


Pause-Tour
Der Meister Walter Pause hat ja nicht nur Kletterbücher verfasst, sondern auch den Stammvater aller Wanderauswahlführer, die "Münchner Hausberge". Da ist die Tour drin, so wie wir sie gemacht haben. 7h, mit 1h mehr, falls man den Juifen noch mitnimmt, steht da im Buch. Na bravo, wie will der Herr das geschafft haben?
Der Weg hoch, durch das Hühnerbachtal, ist teilweise ziemlich sumpfig, aber in überraschend guten Zustand. Man muss aber ein wenig suchen. An den Bächen wird es etwas rutschig. Wir erreichten wieder den Sattel zwischen Juifen und Zotenjoch, wo ich schon im Winter landete, beim Versuch der Skitour auf das Demeljoch. Jetzt weiß ich auch, wo der Fehler damals lag. Tipp für die Skitour, beim Zotenalm-Mitterleger gleich nach links abbiegen.
Wir schlagen uns die Ostflanke zum Zottenjoch hoch, teilweise hat es deutliche Pfadspuren, dann wieder nix. Es geht schließlich am Gipfelkamm entlang, die Aussicht v.a. ins Karwendel ist sehr umfassend.
Das Demeljoch ist ein Latschenberg, was man auch aus jeder Richtung sieht. Zwischen den Latschen hatte es an diesem Tag schweißtreibene Temperaturen, ein saunaähnliches Mikroklima hatte sich gebildet. Wir mühten uns auf dem direkten Weg vom Zotenjoch hinüber zum Südgrat des Demeljochs. Ich glaube aber, wir sind beide dank vieler Klettertouren unfreiwillig sehr versierte Latschengeher, sonst könnte man hier durchaus im Unterholz steckenbleiben.
Der Abstieg über das Dürrenbergjoch ist an sich sehr schön, endlich kommt auch der Sylvensteinsee in Sicht mit der Brücke bei Fall. Es geht lange mit einigen Gegenanstiegen dahin. Dann aber doch noch schier endlos steil hinab. Der Weg wartet mit vielen Wurzeln, Geröll und glatten Platten auf, das macht die Sache so am Ende des Tages richtig mühsam.
Fazit, der Pause bleibt sich seinen mir v.a. aus den Kletterbüchern vertrauten Stil treu. Richtige Schinder sind das, aber halt auch sehr schön.

Stephan unterwegs mit Etienne am 05.06.2022

Demeljoch
Panaroma auf den Kamm zwischen Mondscheinspitze und Schafreuter (scrollbares Bild).



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