Route:
Zunächst läuft man auf markierten Weg hoch zur Brunnenkopfhütte. Den Abstecher zum Brunnenkopf kann man locker mitmachen, der rentiert sich auch. Vom Gipfel südwärts hinab führt ein Steig direkt durch das Steilgras hinab zum
Verbindungsweg zur Klammspitze. Der tst aber wegen des steilen rutschigen Gras nicht zu empfehlen, besser zunächst wieder zurück zur Brunnenkopfhütte, das geht wahrscheinlich auch schneller.
Dann den weiteren nicht zu verfehlenden Weg zur Klammspitze folgen. Durch das Kar unter dem Gipfel queren, am Ende eine kurze mit Drahtseil entschärfte Passage. Man steigt am Südgrat aus und verfolgt diesen in leichter Kraxelei bis zum
Gipfel (Stellen I).
Vom Gipfel weiter nach Westen direkt über den Klammspitzgrat, zunächst kurz hinab. Dann eine Querung kurz unterhalb der Kammlinie in der Südseite. Ein Felszacken ist mit Drahtseilen entschärft. Kurz dahinter hoch zum Feigenkopf (1866m).
Das Gelände ändert seinen Charakter von felsig-ausgesetzt zu einer lieblichen Almlandschaft. Den Kammverlauf weiter zum Hirschwang (1868m). Der Weg führt nun südlich hinab auf ein kleines Plateau. Am Wegweiser hält man sich links zum
Bäckenalmsattel. Man passiert dabei eine kleine Holzhütte. Vor dem Sattel geht es südwärts noch mal sehr steil hinab, anfangs wieder mit Drahtseilen.
Man erreicht den Sattel, hier nun links (Osten) das lange Sägertal hinaus (8km, 2h). Der Weg verliert nur langsam an Höhe. Man kommt direkt am Parkplatz in Linderhof wieder raus.
Charakter:
Sehr beliebter Berg mit ansprechenden Aufstieg, der etwas Kraxelei (max. I) erfodert. Allerdings nicht sehr ausgesetzt und im weitgehend guten Fels. Der weitere Weg über den Klammspitzgrat ist vom Charakter her ähnlich. Die schwierigste
Stelle ist auch hier mit Drahtseilen entschärft. Zum Großteil ist das aber Gehgelände, unterbrochen von unzähligen kleinen Felsstufen.
Der Weg zurück durch das Sägertal ist lang, aber schattig mit Wasser und hat man ja eine großartige Tour hinter sich.
Der Direktabstieg vom Brunnenkopf Richtung Klammspitze ist nicht zu empfehlen, da steil und rutschig.
Karte:
Alpenvereinskarte BY 6 – Ammergebirge West, Hochplatte, Kreuzspitze, 1:25.000.
Ach, wie schön
Der Weg von Linderhof zur Brunnenkopfhütte ist schnell gemacht. Hier gönnte ich mir ein zweites Frühstück, mit besten Blick auf das Graswangtal und die lange Kammlinie über Pürschling bis zum Zahn über Oberammergau. Den Brunnenkopf
gleich über der Hütte nahm ich mit, sind ja auch nur 15min bis da hoch und der Blick ist es allemal wert. Die Klammspitze liegt vor einem, Geheimnisse hinsichtlich des weiteren Weges gibt es da keine mehr. Oder doch?
Nun, ich folgte dem Direktabstieg über Steilgras hinab zum Wanderweg. Die Grashänge sind hier ab sehr steil, so dass man sich vorsichtig hinabtasten muss. Zeit spart man dadurch jedenfalls nicht. Anschließend quert man unter der
kleinen Klammspize hindurch. Das ist hier eigentlich der Berg der Berge in der Runde. Ein einfacher Weg geht da nicht hoch, mal schauen, ob ich das irgendwann mal nachhole.
Unter der großen Klammspitze quert man zunächst auf eine skurrile Felsformation zu. Drahtseile gibt es auch, oben die letzten Meter zum Gipfel sind dann aber sogar etwas schwieriger jedoch ohne Drahtseil. Aber alles bleibt eine
nette Kraxelei, ohne großen Risiken. Am Gipfel blieb ich nicht lang. Ich hatte ja noch was vor.
Es war warm an diesem Tag, zudem blies der Südwind, aber der brachte kaum Erfrischung. Ich folgte noch dem Klammspitzgrat nach Westen. Ungefähr zwei Kilometer am Kamm entlang sind das. Das meiste Gehgelände. Nur kurz geht es hinab,
dann quert man recht lange knapp unterhalb der Kammlinie in der Südflanke. Immer wieder sind kleine Felsstufen eingestreut, die den Weg nie langweilig werden lassen. Unterhalb des Feigenkopfs finden sich dann wieder Drahtseile, um einen
steileren Felszacken zu überwinden. Dann ein Gegenanstieg hoch zum Feigenkopf und die Szenerie ändert sich total. Vom Felsgrat in liebliches Almgelände. Es gilt noch zum Bäckenalmsattel abzusteigen. Dann wartet der lange Hatsch raus
zurück nach Linderhof, war wenig mühsam als befürchtet, auch weil man durch ein sehr schönes Tal läuft.
Etwa in der Mitte hätte ich mit einem anderen Aspiranten abklatschen können, der die Runde anders rum gemacht hatte, beginnend von der Kenzenhütte.
Stephan unterwegs am 29.06.2024
Blick von der Brunnenkopfhütte zurück Richtung die Berge über Oberammergau.
Das Graswangtal.
Schloss Linderhof.
Blick vom Brunnenkopf auf die Große Klammspitze und die kleine Klammspitze rechts daneben. Man sieht, wie der Weg von rechts unten nach links oben unterhalb der Gipfelwand der großen Klammspitze entlang führt.
Nochmal deutlicher.
Der Brunnenkopf. Aufstieg ist von rechts, von der Hütte her.
Im Kar unterhalb der Klammspitze.
Eine eigenartige Felsformation unterhalb der Gr. Klammspitze.
Der Weg führt nach rechts oben in den Sattel. Es hat ein paar Drahtseile.
Die kleine Spitze unten, das ist der Brunnenkopf.
Ganz nah.
Blick zur kleinen Klammspitze. Das ist der schwierige Berg hier in der Runde.
Blick den ganzen Kamm zurück in Richtung Oberammergau.
Links der Brunnenkopf, rechts davon die Brunnenkopfhütte.
Das ist dann der Weiterweg über den Klammspitzgrat zum Bäckenalmsattel.
Der Forggensee.
Blick zurück zur Gr. Klammspitze.
Der Feigenkopf.
Ein felsiger Aufschwung ...
... mit Drahtseilen versichert.
Nochmal der Blick zurück zur Gr. Klammspitze.
Am Gipfel des Feigenkopfs.
Hochplatte und Geiselstein.
Am Feigenkopf hat es schöne Almwiesen.
Die Scheinbergspitz.
Auf dem Weg zum Bäckenalmsattel.
Am Beginn des Sägertals. Der Abstieg ist nach Überschreitung des Klammspitzgrats schon recht lang.
Im Sägertal fühlt sich der Huflattich wohl besonders wohl. So ausgedehnte Felder mit der Pflanze hatte ich bisher noch nirgends gesehen.