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Kroatien
Hochzeit von Boris in Zagreb / Kroatien         23.04. - 26.04.04

... mit Betty

Anlass dieser Kurzreise war die Hochzeit meines Kollegen aus Siemenszeiten Boris in Zagreb / Kroatien. Diese Gelegenheit wollten wir uns nicht entgehen lassen, um mal zu sehen, wie die Kroaten so feiern ...
23.04.04 - Anreise
Wir hatten vorab über Internet uns ein Zimmer in der Zagreber Jugendherberge reserviert. Die Fahrt nach Zagreb dauerte dann doch länger als gedacht. Wir fuhren über Salzburg, Graz und Maribor. Für die 600 km benötigten wir 8 h. Eine Stunde davon allerdings, um die JH in Zagreb zu finden. In der Stadt gibt es absolut null Hinweisschilder. So mußten wir uns durchfragen, wo das Zentrum ist.
In der JH gibt es Doppelzimmer mit Dusche für 40 Euro pro Nacht, ohne Frühstück. Die Zimmer sind schmuddelig, die Wände dünn. Auf alle Fälle nicht ihr Geld wert. Aber die Hotels in der Stadt sind halt auch alle recht teuer ...
24.04.04 - Zagreb und Hochzeit von Boris
Park in Zagreb Es regnete den ganzen Tag. Wir liefen durch Zagreb, das Stadtzentrum ist ganz nett. Auf einem Markt kauften wir einen Schirm, unseren wichtigsten Ausrüstungsgegenstand für die nächsten Tage.
Zagreb liegt am Fuß eines bewaldeten Höhenzugs, dort oben war die Kirche, die sich Boris für seine Hochzeit ausgeguckt hatte. Die Predigt wurde natürlich auf kroatisch abgehalten und in der Realität werden halt keine deutschen Untertitel eingeblendet.
Boris und Ruzica, seine nun mehr Angetraute, hatten sich ein nettes Lokal hoch über Zagreb ausgesucht, von wo man einen schönen Blick auf die Stadt bei Nacht hatte. Wie lief das Ganze nun ab? In erster Linie mit Essen ohne Ende. Hab die Gänge nicht gezählt, es waren einige. Sehr fleischlastig das Ganze. Und gleich nach der Hochzeitstorte ging es mit Lamm von vorne los ...
25.04.04 - Plitvicer Seen
Plitvicer Seen Feuersalamander Wenn wir schon den weiten Weg nach Kroatien auf uns nahmen, dann wollten wir auch etwas von dem Land sehen. Die Plitvicer Seen liegen etwa 120 km südlich von Zagreb. Die Seen bilden einen Nationalpark, der in die Unesco-Liste des Weltnaturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Hauptattraktion sind die 16 Seen, die in unzähligen Wasserfällen und Kaskaden ineinander fließen. Der Lauf der Wasserfälle ändert sich dabei ständig, da durch ein Karstphänomen ständig neue Hindernisse gebildet werden. Nicht zu verachten die Umgebung, wo noch Bären und Wölfe leben. Diese wird man aber als Tourist nicht zu sehen bekommen.
Wir übernachteten im Hotel Bellevue direkt am Eingang 2. Für den gleichen Preis (40 Euro) für ein Doppelzimmer wie in der JH in Zagreb ist hier deutlich mehr geboten. Wir gingen gleich zu den Seen runter. Mit einem Boot geht es über den ersten Seen und dann sahen wir, weswegen das hier so berühmt ist. Das Wasser bahnt sich seinen Weg von einem See in den anderen direkt durch den Wald über unzählige Wasserfälle. Über einen Holzsteg wandert man daran vorbei und die Wegführung ist mehr als gelungen. Ich sag nur mitten drin statt nur dabei! Es gibt mehrere Wanderwege, die alle gut ausgeschildert sind. Wir gingen zuerst zum obersten See. Was für eine Landschaft! Teilweise stürzt sich das Wasser über 20 m eine Hindernis hinunter, durch die dabei entstehende Gischt wird man ordentlich eingenebelt. Im glasklaren Wasser liegen umgestürzte Bäume an denen auch der Verkarstungsprozess wirksam ist, so sehen die Bäume wie versteinert aus. In der Nähe des Ufers schwimmen unzählige Forellen, man meint, man müßte nur reingreifen und das Abendessen wäre gesichert.
Mit einem Bus gelangt man wieder zurück zum Ausgangspunkt. So hatten wir noch Zeit und besichtigten auch die unteren Seen. Hier verengt sich das Tal zur Schlucht, durch ein natürlichen Felsdurchbruch gelangt man wieder zu den Seen und auch zum höchsten Wasserfall mit 75m. Der erzeugte soviel Nebel, dass man binnen Sekunden tropfnass war. Mit einem Elektroboot gelangten wir wieder zurück zum Hotel.

Plitvicer Seen Plitvicer Seen


26.04.04 - Senj und Rückfahrt

Seni

Stephan gegen die Bora Kurzurlaube haben den gravierenden Nachteil, dass sie einfach zu kurz sind und so mußten wir heute schon wieder zurück. Wir wollten entlang der Küste fahren. Die Straße von den Plitvicer Seen führte dabei über eine menschenleere Hochebene. Ursprüngliche Natur mitten in Europa! Erschreckend, wenn man durch die Dörfer fährt, wie viele Häuser von Einschußlöchern förmlich durchsiebt sind. Gar nicht so lange her, dass hier 7h Fahrt von München entfernt ein Bürgerkrieg tobte. Dann geht es unvermittelt steil hinunter zum Mittelmeer. Von oben sieht man die kroatischen Inseln, wie Krk usw. Wir erreichten Senj. Die Stadt ist für zwei Dinge berühmt, ihre kämpferischen Einwohner und der Bora. Die Bora ist dabei ein Wetterphänomen ähnlich des Föns in Bayern. Am Küstengebirge stauen sich die Wolken vom Festland und erzeugen so einen stürmischen Wind. Der war auch heute am Werk und wie! Gerade, dass man sich aufrecht halten konnte. Die kriegerische Vergangenheit der Stadt erkennt man an der Stadtmauer und einer Festung. Darin ist ein Museum untergebracht, welches leider etwas arg nationalistisch angehaucht ist. Der Blick vom Dach lohnt sich aber.
Wir fuhren entlang der Küste weiter nach Rijeka, welches man aber getrost von der touristischen Landkarte streichen kann. Eine reine Industriestadt. Und schon ging es wieder heim ...
Literatur
Lore Marr-Bieger "Nordkroatien - Kvarner Bucht", Michael Müller Verlag, Erlangen 2001. Zagreb ist darin leider nicht beschrieben.

Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
www.sirdar.de - Kommentar

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