Allgemeine Informationen Karakorum-Highway: |
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Roadtable Karakorum Highway (PDF-File) Karakorum-Highway Pakistan Pakistan Einreise: Visum erforderlich, muss vorab besorgt werden. Z.B. beim Konsulat in München. Allgemeine Situation am Karakorum Highway (KKH) im Jahr 2005: Indus Kohistan sollte man nach wie vor meiden. Die örtlichen Stämme wollen mit der Außenwelt nichts zu tun haben. Wir trafen zwar Engländer, die in kurzen Hosen unversehrt durchradelten, aber es gibt auch andere Geschichten. Unser Bus durfte z.B. nur im Konvoi mit anderen die Gegend passieren. Wer bis Gilgit radeln will, sollte andere Wege in Betracht ziehen. In Gilgit treffen hin und wieder einige rivalisierende religiöse Gruppen aufeinander, die es zwar nicht auf Touristen abgesehen haben, aber dazwischen geraten sollte man trotzdem nicht. Zum Glück dauern die Auseinandersetzungen meist nicht lange. Im Hunzagebiet gibt es keine Probleme. Die Leute hier gehören einer sehr toleranten Ausrichtung des Islam an und sind generell sehr freundlich. Wer nach China weiterradeln will, sollte beachten, dass im Jahr 2005 zumindest und die Jahre vorher, der Grenzübergang am Khunjerab-Pass für Radfahrer gesperrt war. Man kann zwar auf der pakistanischen Seite bis zur Grenze hochradeln, muss dann aber wieder zurück. Wer sich überlegt, irgendwie neben der Straße durchzuschlüpfen, kann das gleich wieder vergessen. Die Chinesen haben einen Stacheldrahtverhau quer durch das ganze Tal gelegt. Um also die Grenze zu überqueren, muss man in Sost einen Bus bis nach Tashkurgan nehmen. In Tashkurgan befindet sich die chinesische Grenzstation, man kann also auch nicht vorher aussteigen. Verpflegung und Unterkünfte gibt es auf der pakistanischen Seite von Gilgit bis hoch zum Khunjerab-Pass genügend. Busse nach Gilgit fahren von Rawalpindi. Räder werden auf dem Dach befördert. Reisen in Pakistan: Es herrschen islamische Gepflogenheiten beim Umgang zwischen Mann und Frau. Wir waren als Päarchen unterwegs, angesprochen wurde grundsätzlich nur ich als der männliche Part. Frauen werden generell mit mehr Respekt behandelt, wenn sie sich in der landesüblichen Tracht kleiden, also Shalwar Kameez. Kopftuch ist von der Region abhängig. In Islamabad und im Hunzareich, laufen auch einheimische Frauen ohne Tuch über dem Kopf rum. Im Bus sitzen Frauen immer ganz vorn und "Mann" darf sich nicht danebensetzen, auch wenn der Platz frei ist. Generell gaben wir immer an, verheiratet zu sein und fuhren damit unserer Meinung nach am besten. Aber generell ist zu sagen, dass die Leute, mit denen wir zu tun hatten, alle sehr freundlich und hilfsbereit waren. Fahrrad: Ab Gilgit gibt es in Richtung Grenze nur wenig Verkehr. Die Straße gehört einem fast allein. Lästige (steineschmeißende) Kids gab es auch nur am ersten Tag in der Nähe von Gilgit. Ansonsten bleibt man unbehelligt. Ausflüge in die Umgebung, von denen ich berichten kann: Märchenwiese und Jilipur (South-)Peak 5206m (Hochtour, Grad "F"): Von Gilgit fährt man mit einem der vielen Minibusse zurück zur Raikhot Bridge. Hier warten schon Jeep-Fahrer auf Kundschaft, die einem die steile und abenteuerliche Straße hoch bis Tato befördern. Man sollte sich "seinen" Fahrer merken, man muss mit dem gleichen wieder runterfahren. Also gleich sagen, wann man ungefähr zurück sein wird. Ob diese Straße, das Erdbeben 2005 überlebt hat, weiß ich nicht. Hier die Etappen ab Endpunkt: Tato - Fairy Meadow (N 35.38564° E 74,58099° 3290m) Fairy Meadow - Beyal (N 35.34843° E 74.57732° 3568m) Beyal - Basecamp Nanga Parbat (N 35.32215° E 74.58930° 3993m) Zeitbedarf ist jeweils so 3-4h. An den jeweiligen Campingplätzen, von denen es einige gibt, wird man auch gut bewirtet. Der Jilipur Peak kann von Beyal aus bestiegen werden. Dazu muss ein Hochlager eingerichtet werden. Man steigt durch das Seitental in Blickrichtung Parbat rechts vom Dorf aus auf. Wir fanden einen guten Platz mit Wasseranschluß auf ca. 4200m ganz links im Tal. Bis hierher folgten wir Steigspuren. Den Rest des Weges konnten wir nicht weiter verfolgen, schlechtes Wetter trieb uns zurück ins Tal. Aber prinzipiell muss man nur bis zum Grat weiteraufsteigen und sich dann zwischen Nord- und Südgipfel entscheiden. Der eine leichter Felsgrat, der andere mit Firnkappe. Spezialausrüstung benötigt man im Normalfall nicht. Beyal - Camp 1 Jilipur Peak (N 35.33654° E 74.56075° 4222m) Basislager Ultar-Peak oberhalb von Karimabad: Der Weg zu dieser Almwiese startet hinter dem Baltit-Fort und führt durch eine eindrucksvolle Granitschlucht. Von der Almwiese kann man noch höher steigen oder einfach den Blick auf die umliegende Bergwelt geniessen. Hier könnte man auch sein Zelt aufschlagen und eine Almhütte zwecks Verpflegung gibt es auch. Wer sich traut kann zurück einem der Bewässerungskanäle folgen, die sehr steil in der Schluchtwand angelegt wurden. Man landet in einem der Irrgärten der Vororte von Karimabad und muss sich den Weg zurück garantiert erfragen. Zard Sar (N 36.48008° E 74.86607° 3508m, Wandern T2): Dies ist der Felsblock gleich oberhalb Passu. In einer wunderschönen Halbtages-Aktion umrundet man diesen durch das Yunz-Valley. Man folgt meist einem gut ausgetretenen Pfad. Man startet beim Passu-Gletscher und geht zu dessen Endmoräne. Bald darauf markieren Steinmännchen rechts den Weg über die Seitenmoräne in das wüstenhafte Yunz-Valley, welches auf gesamter Länge durchwandert wird. Kurz bevor es wieder abwärts zum Batura-Gletscher geht, kann man weglos in leichtem Blockgelände den Gipfel des Zard Sar erklimmen und wird mit einem sagenhaften Panorama belohnt. Der Rückweg erfolgt entlang des Batura-Gletschers und schließlich am KKH zurück nach Passu. Karakorum-Highway China Einreise China: Visa für China sind mittlerweile an den verschiedensten Orten relativ problemlos auch für mehrere Monate zu bekommen (das Maximum scheinen aber für Touristen drei Monate zu sein). Wir hatten das unsere schon daheim in München beantragt und für drei Monate bekommen. Verlängerung des Visas ist in den größeren Städten auch möglich. Das gilt aber nur eingeschränkt für die "Problemprovinzen", wie Xinjiang und Tibet. 2005 wurden die Grenzformalitäten am KKH erst in Tashkurgan durchgeführt, welches schon über 100km von der Grenze entfernt ist. KKH in China: Die Abstände zwischen den Städten sind größer, man muss ein wenig auf seine Wasservorräte acht geben. Tagsüber gibt es aber immer wieder mal eine "Refill-Station". Den einen oder anderen Tag wird man auch im Zelt verbringen, also sollte man sich in Tashkurgan dementsprechend mit Lebensmitteln und Brennstoff eindecken. Bezahlt wird in China ausschließlich mit Yuan. Nachschub gibt es überall in den Banken. Kreditkarten werden gerne angenommen und die ATM's sind auch immer mehr verbreitet. Da sollte man unter Umständen allerdings jemanden um Hilfe bitten, wenn die Menüführung wieder mal nur auf chinesisch erfolgt. Am Kara-Kul-See hat man inzwischen auch die Auswahl zwischen mehrerer Arten Unterkunft, Tendenz steigend. Da wäre ein chinesisches Hotel, original kirgisische Yurte, Betonnachbau einer kirgisischen Yurte. |
Unser ganzes Hab und Gut in einer Scheune Karakorum Highway Ankunft in Islamabad (30.07.05) Weltreise, so lautet unsere neue Adresse, zumindest fuer das Germeringer Einwohnermeldeamt. Flughafen Frankfurt, neuerdings wird hier kleinlich agiert. Wir mussten unsere Fahrraeder wiegen und irgendwie passten die sogar auf die Waage. Wenn wir gewusst haetten, was uns blueht, waeren wir natuerlich nicht so hilfsbereit gewesen. 30kg Uebergepaeck und die sollten wir auch noch bezahlen! Erst nach einigem Hin und Her mit vielen gestressten, aber wichtigen Gulf-Air-Hampies, kamen wir schliesslich mit 10kg davon. Auch noch teuer, aber immerhin. Zur Info, eigentlich sind bei Gulf-Air je 10kg Sportgepäck zusätzlich zu den 20kg Freigepäck umsonst, nur weiß das von den Angestellten immer keiner. Kaum hatten wir die Hektik in Frankfurt verdaut, gab es Hektik in Bahrain beim Umsteigen, bevor wir fuer die Nacht in Abu Dhabi Zwischenstation machten. Heiss ists hier, oder doch kalt? Je nach Einstellung der Klimaanlage. Gulf-Air sponserte ein Hotel fuer die Nacht inkl. Dinner und Fruehstueck, da war das Uebergepaeck schon fast wieder drin. Islamabad, hier ist es auch heiss und schwuel. Aber vergleichsweise ertraeglich, dank Ventilator. Unser Ziel Hotel Ambassador konnten wir in Zusammenarbeit mit dem Taxler auch finden und waren dort auch namentlich bekannt (Danke Jens!). An der Tür steht ein etwas älterer Herr, mit Bärentöter und Patronengurt. Schätzungsweise hat der das Britische Reich noch gegen aufständische Paschtunen verteidigt. Nun bewacht er unseren Schlaf und wir fühlen uns sicher. Internet gibts auch gleich um die Ecke, alles bestens also! Fahrrad-Schadens-Report: Einmal verbogenes Schutzblech vorne (fixbar). Islamabad und Gilgit (03.08.05) Betty und ich sind jetzt verheiratet, seit sechs Monaten ;-) Zumindest geben wir das vor. Macht die Sache fuer die Pakistanis einfacher. Gegenfrage kommt aber prompt, wo sind denn dann die Kinder? Wir können keine rechte Antwort liefern und sind doch wieder nur die komischen Westler ... Am Sonntag hatte uns Ali zu einer Tour in die Margalla-Hills eingeladen. Er ist der Besitzer des Internet- Cafes und hat uns dort gleich angesprochen und zu einem Drink aufs Dach eingeladen. Er erzählte uns von seinen vielen Geschäften, wo man den Whiskey herbekommt, usw. Wir denken sofort an mafiöse Strukturen, aber so läuft es wohl hier. Er bezahlte den ganzen Tag über komplett alles, was nicht gerade wenig war. Fuer Betty gabs auch noch jede Menge Geschenke. Er hatte wohl Langeweile und wollte mal einen Tag mit zwei Westlern verbringen, wo er sich Dinge erlauben kann, die sonst tabu sind. Mit dem Auto gings hoch in die Berge, runter nach Islamabad wieder zu Fuss. Dank einheimischer Begleitung, Ali scheint in den Doerfern hier recht bekannt zu sein, sahen wir ein bischen mehr vom Dorfleben, als es wohl sonst moeglich gewesen waere. Die Margalla-Hills sind eine gruene Bergoase mit viel Wald, gleich am Rand von Islamabad. Die Leute sind hier alles Haschbrueder, es ist unglaublich. Mit runter von den Hügeln begleitete uns Musharaf, der sich ueber den Tag wohl so an die 15 Joints reingezogen hat. Waehrend wir zwei muehsam in der Hitze hinterherstapften, breitete Musharaf die Arme aus und flog einfach ;-) In Gilgit sind wir jetzt im Madina-Guesthouse. Mit unserem geplanten halben Jahr sind wir dieses Mal gut dabei. Wobei hier Leute sind, die schon Jahre zwischen Indien und Pakistan pendeln. So wurden viele Reisegeschichten erzaehlt, alles im breitesten Bayrisch. Preiss war koaner dabei! Die Busfahrt war fuer die Fahrraeder nicht so gesund, aber sie sind jetzt prinzipell einsatzbereit. Wir fanden heraus das der Khunjerab-Pass fuer Radler immer noch geschlossen ist, jedenfalls wenn man nach China rüber will. Nanga Parbat - Maerchenwiese (08.08.05) Steil gehts es mit dem Jeep hoch von der Raikhot Bridge. Die Strasse ist gerade breit genug fuer den Wagen, links der Abgrund, rechts die broeselige Steilwand. Das ganze Tal hier gehoert einem Familienclan mit ca. 500 Mitgliedern. Wir wunderten uns schon, warum jeder einen Bruder/Onkel/Cousin in Hamburg mit zwei Toechtern hat, bis uns ein Licht aufging! Anhand dieser kleinen Familie laesst sich gut nachvollziehen, wie Pakistan hier in der Gegend funktioniert. Naemlich gar nicht, was zaehlt ist die Familie. So musste auch General Musharaf persoenlich zu Fuss hochgehen, weil Armeefahrzeuge werden erst gar nicht hochgelassen ins Raikhot-Tal. Privatstrasse! Ab dem Oertchen Tato mussten auch wir zu Fuss weitergehen. Bei der Hitze eine muehsame Angelegenheit, die Aussicht entschaedigte jedoch fuer vieles. Nicht jedoch fuer einen kleinen Stoerenfried, der uns partout in sein Camp locken wollte. Das allbekannte Camp namens Raikhot-Sarai war dann ploetzlich ein gefaehrliches Local-Village ... Fruehmorgens schaue ich aus dem Zelt, da steht doch glatt der Nanga Parbat vor der Haustuer. Konnte man gleich Routenstudium betreiben. Ueber die Raikhot-Seite gelang H. Buhl die Erstbesteigung. Wir gingen weiter ins naechste Camp und von dort tags darauf ins Basecamp. Dass ist die eigentliche Maerchenwiese hier, ein Blumenmeer auf 4000m mit der serac-gepanzerten Wand des Parbats dahinter. Edelweiss gibts hier in rauhen Mengen und ist verglichen mit den anderen Gewaechsen hier, eher ein Unkraut. Dennoch nennt sich die Imbissbude hier "Ideal Vice Hotel". Die Rechtschreibreform greift hier voll, man schreibt, wie man es spricht. Abends fiel der Summit-Club ein. Schon wieder bestes Kino. 17 Leute, 40 Traeger, eigenes Kochzelt. Eine Klein-Expedition und dabei gehen die auch nur bis ins Basislager. Karimabad (11.08.05) Der erste Radltag brachte gleich das volle Programm. Platten nach 20km (Dornen), gnadenlose Hitze, rauf und runter, absolut nervige Kinder (One Pen, one pen, was wollen die damit?), keine Absteige wenn man sie braeuchte und nicht zu vergessen atemberaubende Landschaft! Der Blick von Ghulmet auf den Rakaposhi renkt einem zunaechst mal den Hals aus. 5000m Hoehenunterschied und man steht direkt drunter. Der naechste Tag fuehrte uns durch das tief eingeschnittene Tal des Hunza-River. Diverse 7000er hat man hier immer im Blick. Der Hunza-Nachwuchs scheint nicht ganz so verzogen zu sein, wie die Alterskollegen tags zuvor. Der Ort ist hier sowas wie Zermatt oder Chamonix, also Haupt-Touri-Absteige. Hat auch ein bischen was zu bieten, der obligatorische 7000er gleich dahinter, Einstieg quasi am Dorfende und ein 800 Jahre altes Fort, in dem frueher die Hunza-Koenige hausten. Die wohnen jetzt ein bischen tiefer, haben dafuer jetzt aber ein schoenes Hotel. Ist aber nicht unsere Preisklasse. Fernreisende trifft man hier jede Menge, viele von daheim ueberland via Iran unterwegs. Karimabad - Passu In Karimabad goennten wir uns einen Tag um die Umgebung zu erkunden. Wanderten also hoch zum Ultar Meadow, Basislager fuer den Haussiebentausender hier. Um die Terrassenfelder zu bewaessern, haben die Hunzas Wasserkanaele mitten in senkrechte Granitwaende gehauen. Einem von diesen verfolgten wir nach unten, wahrlich ausgesetzt! Landeten dabei in einem Dorf und die sind hier eher labyrinthartig angelegt. Schmale Gaesschen, hinter jeder Ecke eine Ueberraschung. Kuhstall, Innenhof oder doch Weiterweg? Auf alle Faelle sehr spannend, auch da gerade Aprikosenernte ist. Frauenangelegenheit und so bekommt man die auch mal zu Gesicht. Unten im Tal gibt es den Ort Ganish, ein Kleinod, weil frueher wichtiger Stuetzpunkt an der Seidenstrasse. So gibt es noch viele alte Moscheen, Befestigungsanlagen und die Karawansarai zu sehen. Essen ist zwar gut in Pakistan, aber die Zubereitungsmethoden mal wieder fraglich. Soll heissen, das Klo nahm vorübergehend eine zentrale Rolle in unserem Tagesablauf ein. Passu - Tashkurgan Da der Khunjerab Pass, hoechster Punkt am KKH (4800m) auf der chinesischen Seite fuer Radler gesperrt ist, mussten wir in Sost einen Bus nehmen. Obwohl noch 80km von der eigentlichen Grenze entfernt, muss man hier schon die Grenzformalitaeten erledigen. So traurig waren wir dann aber nicht, als wir sahen, was die Chinesen mit dem Karakorum Highway angestellt hatten! Weggerissen und sich selbst ueberlassen. Insgesamt auf ueber 200km den Teer weggefraesst. Was blieb ist eine grobe Schotterpiste mit wahlweise Waschbrett, Sand oder groben Steinen. Bis da wieder alles geteert ist, kann dauern, den gearbeitet wird gerade mal an max. 5km der Strecke. Man trifft hier eigentlich immer wieder die selben Leute, egal ob sie mit Bus, Radl oder per Anhalter unterwegs sind. Die Geruechtekueche fkt. auch ganz gut, man weiss eigentlich immer, wer wo grad ist und welche Radler einem entgegenkommen. Tashkurgan - Kashgar Vier Tage brauchten wir fuer die Strecke. Anfangs mussten wir uns mit den Baumassnahmen der Chinesen rumquaelen, schlimmer kann es in Tibet auch nicht kommen. Aber die Landschaft hier! Man stelle sich eine weite gruene Ebene vor, schnurgerade zieht die Strasse darueber, links und rechts malerische, orientalische Doerfer und Nomadenzelte. Dahinter, den ganzen Horizont einnehmend, der Muztagh Ata, auch ein Gletscherberg > 7000m und man radelt direkt darauf zu, umrundet in fast.
Fuer uns waren nun die Aufstiegsmuehen erledigt, nachdem wir am Kongur vorbeigeradelt waren, ging es in einen Canyon, 40km nur bergab! Und die chin. Teerfraese hatte es bis hierhin noch nicht geschafft. Fuer unsere Verhaeltnisse unglaublich schnell erreichten wir den abrupten Uebergang von Gebirge ins Flachland. Dies ist ein Auslaeufer der Taklamakan-Wueste. Relativ trocken mit gruenen Oasen. Unser vorlaeufiges Ziel Kashgar, die sagenhafte Wuestenstadt an der Seidenstrasse!
Kashgar (21.08.05) Heute war Sonntagsmarkt in Kashgar, ein tolles Erlebnis. Die ganze Altstadt ein einziger Bazaar. Angeboten wird an kleinen Staenden so ziemlich alles vorstellbare. Am eindruckvollsten, der Tiermarkt. Alles so, wie man es sich aus den 1001-Nacht-Maerchen vorstellt. Dazu muss man wissen, dass Kashgar und die Region Xinjang zwar chin. Gebiet sind, die hier einheimischen Uiguren aber viel mehr mit Tuerken verwandt sind. Die Sprache klingt auch aehnlich und es gibt wohl viele Gemeinsamkeiten. Superlecker ist das Hammelfleisch am Spiess, welches es hier an jeder Strassenecke zu kaufen gibt. 1 Yuan = 10 Cent der Spiess, da wird man satt! Der Eselkarren ist hier Fortbewegungsmittel Nummer 1 und ein Parkplatz vollgestellt mit Eselkarren samt Abschleppschild war ein sehr witziges Bild Bis Kashgar sind wir von Gilgit 490km geradelt, haben dazu acht reine Radltage benoetigt. Unser weiteres Programm, erst mal relaxen in Kashgar und das Tibetabenteuer vorbereiten.
Letzter Eintrag in dieser Rubrik! (23.08.05) Die letzten beiden Tage haben wir mit Sightseeing und Shopping gefuellt. Nun sind wir stolze Besitzer von Unmengen Schokoriegeln, Nuessen und Trockenobst. Sowas aehnliches wie Muesli haben wir sogar auch gefunden (im "Comfort Super Market"), anscheinend ein Import aus Australien... Netterweise werden hier auch viele Produkte der tuerkischen Firma "Uelker" verkauft. Dort kann man dann sogar auf deutsch lesen was drin ist und muss nicht raetseln was wohl die chinesischen oder arabischen Geschnoerksel bedeuten moegen. Souvenirs mussten natuerlich auch ein paar gekauft werden und wir haben unser bestes gegeben, gut zu handeln. Aber ich befuerchte gegen das in 2000 Jahren erlernte und optimierte Verhandlungsgeschick hatten wir einfach keine Chance! Um nicht zuviel schleppen zu muessen haben wir unsere Beute schonmal per Post auf den Heimweg geschickt. Nun hat das Wandlen durch enge Gassen und bunte Bazaare, das Flanieren ueber den grossen Platz unter Maos Oberaufsicht und das Ueberqueren von 6 spurigen Stadtstrassen (mit Ampel-Countdown) ein Ende. Heute abend werden wir uns nochmal den kulinarischen Genuessen der uigurischen Hammelschlaechter hingeben, bevor wir uns morgen wieder auf den staubigen Asphalt wagen. |
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