Allgemeine Informationen Neuseeland:

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Neuseeland
Information Bergbesteigungen Neuseeland:

Die Hauptschwierigkeit ist hierbei das sich enorm schnell ändernde Wetter. Dieses kann innerhalb einer halben Stunde von Traumtag auf Orkan und zurück kippen. Alles erlebt. Je schwieriger die Tour, umso mehr Reserve muss man wohl einplanen, um einen guten Tag zu erwischen.
Speziell die Gletscherberge auf der Südinsel muss man dann expeditionsmäßig angehen, so man denn auf Helikopter usw. verzichtet.

Tongariro-Crossing, Mt. Ngauruhoe (2270m), Wandern (T3)
Wohl die begehrteste Tagestour auf der Nordinsel. Am einfachsten zu organisieren, wenn man sich den Tag vorher bei einem der Backpacker in der Nähe einquartiert. Einige bieten einen Hol- und Bring-Service zum Ein- und Ausstiegspunkt des Crossings (neueren Reiseführer konsultieren). Die Route ist an sich nicht zu verfehlen und nicht schwierig, etwas Kondition vorausgesetzt. Der Abstecher zum Mt. Ngauruhoe erfolgt dabei mühsam durch lockeres Vulkangestein. Absolut lohnend, aber auch wer "nur" das Crossing macht, wird bei gutem Wetter höchst zufrieden sein.

Taranaki (2508m), Hochtour (F)
Der Berg steht unmittelbar am Meer in einem Nationalpark und hält einige Regenrekorde. Nebel ist also der Normalzustand. Die ersten Meter vom Visitor-Center sind auf der Normalroute aber immer zu finden, ca. 300Hm führt eine Holztreppe nach oben. Danach zeigen Holzstangen den richtigen Weg bis zum schneeverfüllten Krater an. Der höchste Punkt findet sich dabei im Aufstiegssinn rechts über dem Krater. Je nach Bedingungen ist man über einen Pickel oder sogar Steigeisen sehr froh.
Es gibt noch ein paar andere Routen, so kann man im Abstieg auch eine kleine Runde drehen. Informationen dazu gibt es im Visitor-Center.

Mt. Aspiring (3033m), Hochtour (PD+)
Das Abenteuer beginnt hier schon mit der Anfahrt von Wanaka zum Berg. 50km über zuletzt sehr holprige Straße mit Wasserfurten. Alle Infos zu Besteigung erhält man beim DOC in Wanaka, wo man sich auch registieren sollte.
Geht man die Sache ehrlich an, also ohne Hubschrauber, sollte man für das ganze Unternehmen aufgrund des beständig schlechten Wetters sieben Tage einplanen und dementsprechend Essen einpacken. Die Hütten sind alle unbewirtschaftet.
Im Folgenden beschreibe ich die Runde, wie wir sie gemacht haben:
- Aspiring Hut: vom Parkplatz eine gemütliche, ebene Wanderung das Tal hinter. Sehr schöne, große Hütte.
- Colin Todd Hut: z.B. über das Bevan Col zu erreichen. Dieses ist vom Tal gut sichtbar und durch eine markante Schneerippe gut markiert. Das Bevan Col eignet sich eher für den Aufstieg, als für den Abstieg. Von der Aspiring Hut geht man das Tal hoch, der Pfad wird dabei immer dünner, die Wurzeln dicker, rutschig ist es sowieso. Bei einem Wasserfall steigt man durch eine große Rinne / Verschneidung hoch (Stellen bis III, sehr glatt und rutschig). Wo es flacher wird, weisen sporadisch Steinmänner den richtigen Weg. Es geht rechts zur besagten Schneerippe und direkt hoch ins Col. Ein in diesem Bereich flacher Gletscher trennt einem von der Colin Todd Hut, die vom Col sehr schnell erreichbar ist. Schätzungsweise hat man aber hier null Sicht. In der Saison läuft man dann einfach den Spuren der Helikopter-Bergsteiger nach, der Landeplatz ist im Bevan-Col. Gibt es keine Spur, dann so ungefähr magnetisch Nord über den Gletscher, steil hoch in den Sattel am Beginn des NW-Grates des Mt. Aspiring, wo sich die Colin Todd Hut findet. Der ganze Aufstieg über das Bevan-Col ist auf alle Fälle eine tagesfüllende, anstrengende Aktion.
Die Colin Todd Hut ist eine größere Biwakschachtel mit Platz für vielleicht 14 Personen. Ausser Lager ist an Ausstattung nur vorhanden, was die Bergsteiger vor einem zurückgelassen haben. Allabendliches Ritual ist die Bedienung der Funkanlage, man muss durchgeben wer auf der Hütte ist und was man so vor hat, danach gibt es den Wetterbericht.
- Mt. Aspiring: Die NW-Kante ist die Normalroute auf den Berg. Es gibt dabei links und rechts einige Abkürzer ("Kangaroo", "The Ramp"), dies sind kleine, nicht zu steile Firn-/Eiswände wofür man entsprechend Ausrüstung benötigt. Pickel und Steigeisen braucht es für die NW-Kante allerdings auch zwingend. Die Begehung der gesamten NW-Kante hat den Vorteil, dass man dann den Abstieg schon kennt, was bei den schnell wechselnden Wetterbedingungen einem ein Biwak ersparen kann.
Die NW-Kante beginnt quasi von der Hütte weg und ist zunächst einfach. Erste Grataufschwünge umgeht man links auf dem Therma-Gletscher. Danach beginnt der eigentliche NW-Grat mit ein paar IIIer-Stellen. Schwierigste Stelle ist dabei "The Buttress" ein großer Steilaufschwung, den man im Aufstieg normalerweise links umgeht. Je nach Bedingungen bewegt man sich in heiklen Gelände mit Geröll, abschüssigen Platten, oder aufgeweichten, steilen Schneefeldern. Nach Aussage eines Bergführers kann man dabei lange relativ tief auf einem Band queren und zum Sattel über der Buttress aufsteigen. Diesen Weg haben wir nicht gefunden, weswegen wir etwas schwieriger immer unterhalb der Buttress entlang querten und zuletzt sehr steil über ein Schneefeld oberhalb der Buttress wieder den Grat erreichten.
Die Hauptschwierigkeiten hat man dann hinter sich, die meisten Höhenmeter noch vor sich. Ein breiter, unschwieriger Geröll-/Firn-Rücken führt zum Gipfel.
Für den Abstieg seilt man vorteilhaft direkt über die Buttress ab. Man bleibt also immer am Grat bis zur ersten Abseilstelle. Die Abseilstellen sind dabei so in 20 - 25m Abstand mit Schlingen und Schnüren eingerichtet, man muß etwas suchen. Diese Route wäre auch für den Aufstieg sicherer, aber schwieriger und zeitaufwendiger. Nach dem Abseilen erreicht man wieder die bekannte Aufstiegsroute.
- Abstieg über Quarterdeck und French-Ridge: Diese Route ist für den Abstieg definitiv einfacher, man wird sie aber bei White-Out ohne detailierte Ortskenntnisse allerdings nicht finden. Von der Colin-Todd-Hut geht man zunächst den gesamten Bonar-Gletscher hoch, oben dann rechts. Es hat sehr viele Spalten. Man erreicht das Quarterdeck, einen ausgeprägten Gletschersattel. Jenseits gilt es nach Süden einen Weg durch das Spaltenlabyrinth zu finden, über die French-Ridge und der gleichnamigen Hütte geht es zurück ins Tal. Ab der Hütte ist der Weg durch Wurzelverhau nochmal sehr anstrengend.

Buch: New Zealand Alpine Club, A.Uren and M.Watson "The Mount Aspiring region - A guide for mountaineers"; in Wanaka beim DOC erhältlich
Google Earth: Aspiring

Neuseeland

Auckland

Auckland Ganz stimmt jetzt die Rubrik "Radfahren in Asien" nicht mehr, weil davon sind wir so an die 10000km entfernt. Wir wechselten mal kurz den Standort und sind nun fuer einen Monat in Neuseeland. Unsere Raeder stehen derweil in Bangkok.
Fast durften wir als Touris gar nicht einreisen, weil das darf nur, wer beweisen kann, dass er das Land auch wieder verlaesst. Da taten wir uns mit unseren E-Tickets etwas schwer. Zum Glueck hatte Betty die Email ausgedruckt, die sich aber im Check-In-Gepaeck befand. So haben wir nun auch gleich einen Vermerk in unserer Datei bei den NZ-Grenzern.
Verstaendlicherweise sind die Kiwis (neuerdings ...) sehr besorgt um ihre Natur und es gibt eine Biosecurity-Kontrolle. Bei uns hatten sie es nur auf das Zelt abgesehen, welches kurzerhand einkassiert und desinfiziert wurde. All der andere Dreck an Schuhen usw. blieb unbeachtet.
Erster Eindruck von NZ, es gibt Whiskey in 3l-Flaschen. Zweiter Eindruck, es windet und schifft. Wir goennen uns hier ein Mietauto. Aufsammelservice vom Flughafen klappte einwandfrei und so wurde uns ein arg zerschrammter Toyota mit Automatik Schaltung anvertraut. Eine Sache weniger, auf was man sich bei dem hier ueblichen Linksverkehr konzentrieren muss. Ist schon eine Umstellung und da faehrt man auch gerne etwas langsamer.
Da wir hier auch bergsteigen wollen, haben wir ein Paket an ausgewanderte Ex-Nachbarn von Bettina gesendet. Die Familie zog fuer uns die Bayernfahne auf, so fanden wir das Haus schneller. Liegt sehr schoen in der Naehe der Kueste. Netterweise gabs auch gleich eine Einladung zum Abendessen.
Der erste Ausflug fuehrte uns nach Auckland. Betty kennt das hier alles schon recht gut, weswegen wir uns auf Informationen sammeln beschraenkten. Dazu die Underwaterworld. Mit Wasser gefuellte Tanks, durch die Plexiglasroehren fuehren. Man erhaelt so den Blickwinkel eines Tauchers und kann Haie und Rochen mal von unten anschauen. Die Angestellten haben keinen einfachen Job, Hai und Rochen laesst sich gerne von Hand fuettern. Kleiner Thrill fuer die Besucher.

Nordinsel - Teil 1

Manganui Sieht zwar klein aus, der noerdliche Teil von Neuseeland, zieht sich aber doch in die Laenge, wenn man einmal von oben nach unten faehrt.
Erster kleiner Stopp an der Ostkueste, um auf den Mt. Manganui zu klettern. Stolze 200 Hm ueber den Pazifik sind das immerhin. Stuermischer Wind sorgte fuer besonders schwierige Verhaeltnisse. Trotz davonfliegender Toastscheiben liesen wir uns das Picknick auf dem Gipfel nicht entgehen. Unten am Strand wurde man regelrecht sandgestrahlt, wenn man in die falsche Richtung guckte.
Weiter ging es nach Rotorura. Die ganze Gegend sitzt hier bildlich gesehen auf einem Dampfkochtopf. Ueberall sprudelt Wasser und kochender Schlamm aus dem Boden. Der Campingplatz hatte so eine Art natuerliche Bodenheizung, es wurde ganz schoen warm unter dem Zeltboden.
Etwas weiter suedlich der Waiotapu-Park. Die Namen der einzelnen Sehenswuerdigkeiten sagen schon viel aus, Devil's Home oder Devil's Kitchen, usw. Das ganze ist eine Mondlandschaft mit vielen Kratern. Zentral der Champagne-Pool. Hier sprudelt das Wasser kochendheiss aus der Tiefe der Erde. Dank hohen Mineralgehalt gibt es ziemlich ungewoehnliche Farbenspiele ringsum. Schwefel sorgt dafuer, dass es ueberall nach faulen Eiern riecht. Highlight ist der Lady-Knox-Geysir. Ein Ranger schmeisst ein Stueck Seife in das Loch, um die Sache vorhersagbar zu machen, und schon sprudelt es.
Waiotapu Erstes Highlight unser NZ-Tour sollte das Tongariro-Crossing werden. Ist eine Ansammlung von Vulkanen, zusammengefasst zu einem Nationalpark. Das Wetter hier ist ziemlich stabil, naemlich stabil schlecht. Aber wir bekamen ein kleines Weihnachtsgeschenk und das schoene Wetter kam, wie wir es brauchten. Man laesst sich zum Startpunkt des Tracks fahren, wo es bald steil die Haenge des Mt. Ngaurohue hoch geht. Das ist ein Vulkan, wie man sich ihn vorstellt, schoene Kegelform. Taucht auch irgendwo als Mt. Doom in den Herr-der-Ringe-Filmen auf. Den Krater wollten wir uns naeher anschauen und krabbelten foermlich die steilen Schutthaenge zum Gipfel hoch, wo uns ein stuermischer Wind empfing. Der Blick reichte ueber das ganze Tongariro Crossing zum Lake Taupo dahinter zur einen, bis zum Vulkan Taranaki an der Westkueste zur anderen Seite.
Das Wetter hatte sich inzwischen zugezogen, was hier ziemlich fix geht. Eine Stunde dunkelschwarz, danach gleich wieder wolkenlos stahlblau. Unglaublich, wie schnell sich das Wetter hier ändert. Das Crossing fuehrte zunaechst am Red-Crater vorbei, zu den Emerald-Lakes. Drei Seen dicht nebeneinander, drei verschiedene Farben! Nach der Durchquerung eines weiteren Kraters, war der Blick zurueck sehr fotogen, eine Reihe von Vulkanen hintereinander, der letzte schneebedeckt. Fuer uns fuehrte der Weg runter durch dichten Wald, wo wir eine Punktlandung fuer unseren Pick-Up-Service um drei hinlegten.
Waiotapu Waiotapu Waiotapu Tongariro Tongariro Tongariro Tongariro Tongariro Tongariro Tongariro


Nordinsel - Teil 2

Das Tongariro-Crossing hatte ja unverhofft schnell geklappt, so wendeten wir unsere Aufmerksamkeit gleich dem naechsten Vulkan zu. Der Taranaki steht direkt am Meer und ist knapp ueber 2500m hoch. Damit ist er fuer jede Wolke das erste Hindernis bei Landkontakt und haelt deswegen einige Regenrekorde. Das Wetter wird hier im LP so beschrieben, wenn man den Vulkan sieht, weiss man es regnet gleich. Sieht man ihn nicht mehr, regnet es schon.
Wir fanden eine schoene Lodge am Fusse des Vulkans, The Missing Leg, welches sich irgendwie selbst verwaltet. Die Besitzer sieht man eigentlich gar nicht. Man kann einfach reinlaufen, sich was aussuchen, fuer Bezahlung hats ein Loch in der Wand.
Taranaki
Naechster Tag, Gipfeltag! Wettervorhersage war mal wieder wie vier Jahreszeiten ueber den Tag verteilt. So fuhren wir bei Sonnenschein zum Visitor-Center und stapften im Nebel hoch. GPS-Geraet war also dieses Mal nicht nur Just-for-Fun mit dabei, wobei die Route zum Grossteil eh gut zu finden ist. So ca. 300 Hm sind mit Holztreppen "versichert", danach hat es Holzpfosten. Oben muss man ein wenig Hand an den Felsen legen und schon steht man im schneegefuellten Krater. Auf den letzten Metern zum Gipfel freut man sich ueber den Pickel in der Hand, es geht eine steile Schneerampe hoch.
Der Gipfel spitzte gerade so aus den Wolken heraus, was ich in der Art auch noch nicht erlebt habe. Kann man sich vorstellen, wie wenn man im Flieger sitzt, der gerade aus der Wolkendecke auftaucht. Ab und zu tat sich eine Luecke auf und der Blick reichte bis zum Meer. Witzig auch die Nationalpark-Grenzen um den Berg herum. Da hat wohl jemand mit den Zirkel auf der Karte in den Krater gestochen und einen Kreis gezogen. In Natura reicht der Wald genau bis zur Grenze.
Beim Abstieg lockerten die Wolken noch ein wenig mehr auf. Ziemlich beeindruckendes Schauspiel, wie die Wolken ueber den Berg rollen und sich vor einem ploetzlich riesige, in sich bewegende Waende auftun.
Taranaki Taranaki Taranaki Taranaki
Am Parkplatz war die Polizei grad auf der Suche nach vier Leuten, die sich ins Registrierungs-Buch beim Visitor-Center eingetragen hatten, ohne aber anzugeben was sie machen wollen und bis wann sie zurueck sind. Dumm auch, so wurde kurzerhand mal der Bus der Vermissten aufgebrochen ...
Wir machten uns auf den Weg Richtung Sueden. Wir hatten das mit den Inseln hier ein wenig verschusselt und das Auto komplett fuer die ganze Zeit gemietet. Die Faehre zwischen Nord- und Suedinsel wird dadurch ziemlich teurer und wir bekamen auch nur noch einen Platz mit Abfahrt um ein Uhr morgens. Aber Wellington hat ein sehr interessantes Museum, noch dazu umsonst ...
Wellington


Scenic Drive

Einigermassen geraedert erreichten wir Picton auf der Suedinsel fruehmorgens um halb fuenf. Also runter von der Faehre, in die naechste Parkbucht und erstmal ausschlafen.
Südinsel Die Sonne schien, ein schoener Fjord (oder Sound, aber ist auch nicht so wichtig, eine wassergefuellte Bucht halt ... ;-) direkt unter uns, um uns rum lauter andere Autos und Camper mit schlafenden Leuten. Wir waren also nicht die einzigen, denen die zwei Stunden Schlaf auf der Faehre zu kurz waren.
Dann konnte es ja losgehen die Reise zu unseren Zielen tief im Sueden der Insel. Das ganze artete zu Sightseeing auf amerikanisch aus. Gibt jede Menge ausgeschilderte Scenic Spots links und rechts der Strasse. Manche sind es auch, manche nicht. Auf alle Faelle nix halbes und nix ganzes, weil man doch die meiste Zeit in der Karre sitzt. Wenigstens haben sie hier gute Radiosender, die man aber immer nur den Kilometer durch eine Stadt durch hoeren kann. Danach ist wieder Ruhe im Aether. Nun denn, hier die naechsten sechs Tage im Kurzdurchlauf.
Erstmal von Picton Richtung Nelson an wunderschoenen Fjorden (jaja, es sind eigentlich Sounds) entlang. Danach Westkueste, dazwischen ein Stopp an der laengsten Haengebruecke Neuseelands (und bestimmt auch der suedlichen Haemisphere, was ja auch nicht so schwierig ist ...). Drumherum gabs mal einen Goldrush. Liegengebliebenes, vor sich hin rostendes Geraet kann man deshalb bewundern. Der dichte gruene Wald ist aber am beeindruckensten.
Naechster Kurzausflug, eine Seehundkolonie. Ein paar Kilometer weiter, die Pancake-Rocks. Eine Kalksteinformation im Meer mit sehr fotogenen Felstuermchen. Ein paar Delphine tummelten sich auch in Sichtweite zur Kueste.
Kurzfristig war es dann wieder vorbei mit dem Schoenwetterslot und es fing an zu regnen und zwar kuebelweise. Weswegen wir am Fox-Gletscher erstmals in einem Backpacker Zuflucht suchten.
Naechster Tag, eine kleine Wanderung zum Fox-Gletscher hoch. Bemerkenswert an diesem ist, er schmilzt nicht ab, sondern waechst. Ausserdem reicht er tief in den Wald hinein, was auch eher selten ist. Am Lake Matheson gibt es den "View of Views" mit Spiegelung des Mount Cook im See. Wetter war eigentlich super, nur um die Berge hatten sich laestigerweise Wolken gelegt. Also keine Spiegelung, weiterfahren. An einem Parkplatz direkt am Meer, waere ich beinahe auf einen kleinen Hai getreten. Wind war zwar ziemlich stuermisch, aber ob der ausreicht, dass es die Fische aus dem Wasser weht? Keine Ahnung also, wie der Hai auf den Parkplatz gekommen ist.
Danach wurde die Kuestenstrasse sehr spektakulaer. Eine Steilkueste, mit kleinen Sandstraenden und der brodelnden Tasman Sea davor. Rings um die Strasse ist hier absolute Wildnis. Ein kleiner Walk fuehrt vom Sandstrand in 20min in dichten Wald und Sumpf, sehr eindrucksvoll!
Silvester verbrachten wir in Haast, ein "Ende-der-Welt-Dorf". Die Strasse geht hier noch 50km weiter gen Sueden, danach ist Schluss, die Fiordlands beginnen und das ist Wildnis. Wir brachten es fertig, an Silvester fuenf Minuten vor Mitternacht ins Bett zu gehen. Was heisst, hier ist der Hund begraben.
Nun ging es von der Kueste Richtung Inland nach Wanaka. Outdoor-Sport-Zentrum und da die Kiwis grad Sommerferien haben, gnadenlos ueberfuellt. Eigentlich wollten wir nun den Mt. Aspiring angehen, aber die Wetteraussichten sahen nicht gut aus. Am naechsten Tag fegte auch ein fuer die Gegend hier gnadenloser Wind durchs Tal. Und es regnete natuerlich. Wir liesen uns vom Sturm gleich an die sonnige Ostkueste treiben. Die Gegend gleich nach Wanaka liegt im Regenschatten der Southern Alps und gleicht einer Wueste. Unglaublich wie nahe hier Niederschlaege von 12m im Jahr bis eigentlich gar nix beieinander liegen.
Erste Station Dunedin, die Stadt ganz nett, die davorliegende Halbinsel ein Tierparadies. Es hat Albatross- und Pinguinkolonien. Abends stiegen wir in Milton im Backpacker eines Schweizers ab. Der ist nach jahrelanger Weltreise hier gelandet und hat eine Kirche zum Backpacker umgemodelt.
An der Ostkueste ging es fuer uns nun weiter gen Sueden, vorbei an den Cathedrale Caves. Beeindruckende Hoehlen direkt am Meer mit traumhaften Sandstrand, nur bei Ebbe zu besichtigen. Ein wunderschoener Platz!
Wetter blieb schlecht, weswegen wir beschlossen dort hin zu fahren, wo es eigentlich immer regnet, in die Fjordlands am Suedzipfel Neuseelands.
Westküste Westküste Westküste Pancake Rocks Fox-Glacier Westküste Westküste Westküste Westküste Westküste Westküste Westküste Wanaka Wanaka Dunedin Dunedin Dunedin Dunedin Cathedrale Caves Cathedrale Caves Cathedrale Caves


Kepler-Track

Te Anau ist die Ausgangsbasis fuer die Fiordlands. Das ist ein riesiger Nationalpark ganz im Sueden der Insel. Dank staendig schlechtem Wetter und vielen Bergen, blieb die Gegend hier von menschlichen Eingriffen verschont. Jede Menge Moeglichkeiten also, um in die Wildnis abzutauchen!
Schon bei der Anfahrt sahen wir, dass die Berge frisch verschneit waren. Wir hatten kurz ueberlegt, den Dusky-Track zu laufen. Dafuer hatte es aber die letzten Tage zuviel geregnet und die Wetteraussichten waren auch nicht gerade gut, weswegen wir uns fuer den einfacheren Kepler-Track entschieden. Bei uns daheim wuerde man das ganze Huettenwanderung nennen, also nix dramatisches. Da man hier die sog. "Great Walks" im Voraus buchen muss, sind die Huetten chronisch ausgebucht, weswegen man kurzfristig nicht loslegen kann. Zum Glueck kann man am Kepler auch campen, dafuer nimmt halt das Gepaeck wieder besorgniserregende Ausmasse an.
Erster Tag fuehrte uns von Te Anau um den gleichnamigen See zur Brod Bay, wo der erste Campground ist. Auf dem See ist ziemlich viel Betrieb, mit all den Jetboats und so weiter hatte man doch das Gefuehl, man laeuft neben einer Autobahn. Die Brod Bay ist allerdings ein sehr idyllischer Ort, mit Sandstrand und dichtem Wald dahinter.
Zweiter Tag ist das Highlight des Tracks, es geht hoch in die alpine Zone und ueber einen langgestreckten Gratruecken in ein anderes Tal. Morgens sahen wir noch blauen Himmel durch das dichte Blaetterdach des Waldes. Als wir die Baumgrenze hinter uns liesen, empfingen uns ein paar kraeftige Windboen, die Berge vor uns im Nebel. An der Luxmore-Hut hing dann auch das Schild "Track closed", wegen Schlechtwetter. Auf eigene Gefahr durfte man aber weitergehen, was wir auch taten. So wurde das ganze zur Winterwanderung im dichten Schneetreiben und kalten Wind. Fuer etwas Aufhellung sorgten ein paar Keas (grosse Berg-Papageien), die sich bei diesen Verhaeltnissen wohl erst richtig wohlfuehlen. Zur anderen Seite ging es wieder in dichten Wald hinein. All die moosbepackten Baeume mit viel Farn dazwischen, wirken irgendwie urzeitlich. Die Sonne zeigte sich auch wieder und wir hatten einen schoenen Blick in das urspruengliche Tal vor uns. Viele Wasserfaelle stuerzten sich von den steilen Seitenwaenden ins dichtbewachsene Tal. Zauberhaft! Wenn die Sonne mal scheint, dann ist es umwerfend schoen hier. Wenn es regnet, dann regnet es und zwar richtig. Dazwischen scheint es irgendwie nix zu geben.
Am dritten Tag wanderten wir das Tal wieder raus zum Manapouri-See. Der Campground liegt wieder in einer schoenen, versteckten Bucht, abseits vom Hauptweg. Von hier war es dann auch nicht mehr weit zur naechsten Strasse, wo wir ein Shuttle zurueck nach Te Anau nahmen und dort erst mal mit all dem nassen Zeug beschaeftigt waren ...
Kepler-Track Kepler-Track Kepler-Track Kepler-Track Kepler-Track


Milford-Sound

Da Neuseeland das Traumland der Seekayaker ist, wollten wir das auch mal probieren und hatten einen entsprechenden Trip zum Milford-Sound gebucht. Der Blick zum Fenster raus beim Fruehstuecken verhiess schon mal nix gutes, der davorstehende Baum bog sich bedenklich im boeigen Wind.
Eigentlich koennte man ja meinen, beim Seekayaken ist man vom Wetter unabhaengig. Nass wird man sowieso. Weit gefehlt, der Wind ist ein grosses Problem.
Aber erstmal ging es im Mannschaftsbus mit Guide zum Sound. Die Strasse ist durchaus eindrucksvoll mit steilen Granitwaenden und Haengegletschern links und rechts der Strasse. Am Fjord angekommen, hing ueber dem Berg in der Mitte, dem Mitre-Peak, eine Wolke, die man eigentlich nur mit "violent and wet" beschreiben kann.
Der Guide hatte auf alle Faelle keine Probleme, uns davon zu ueberzeugen, dass Seekayaken heute kein guter Plan ist. Stattdessen gab es den ganz normalen Cruise mit einem Ausflugsschiffchen. Schon eindrucksvoll wie hier die Wasserfaelle von den Bergen in den Fjord stuerzen. Wenn sie denn ankommen, teilweise blies der Wind das Wasser einfach wieder zurueck in den Nebel.
Milford-Sound Milford-Sound Milford-Sound Milford-Sound


Mt. Aspiring

Dieser Berg steht im gleichnamigen Nationalpark und ist so an die 3030m hoch. Je nach Dicke der Eiskappe. Stuetzpunkt fuer eine Besteigung ist die Colin-Todd-Hut, eigentlich mehr eine Biwakschachtel. Diese ist vom Tal nur in zwei Tagesetappen erreichbar, weswegen die meisten Leute sich einfliegen lassen. Die einfachste Linie ist die NW-Ridge, von der Schwierigkeit her mit Ortler-Hintergrat vergleichbar. Hauptproblem ist jedoch das Wetter. Von der Form her erinnert der Berg an das Matterhorn.

Soweit die Fakten. Die Vorhersagen waren gut, weswegen wir uns von Te Anau schleunigst auf den Weg Richtung Wanaka und weiter in den Nationalpark machten. An einem kleinen See sahen wir den Aspiring samt umliegender riesiger Gletscherfelder zum ersten Mal.
Die Strasse in den Park erfuellt bald alle Kriterien, um auch in Tibet als Highway zu gelten. Soll heissen, Schotter und Waschbrett. Bald ein Warnschild, ab jetzt keine Bruecken mehr. Bei der ersten Bachdurchquerung zeugt ein am Unterboden entlangrollender Stein davon, dass die Bodenfreiheit unseres Toyotas unter Umstaenden zu knapp bemessen sein koennte. Zum Glueck waren die naechsten Furten nicht mehr ganz so tief.
Der Aspiring-Nationalpark ist so, wie die Alpen sein koennten oder muessten. Goldene Almen, dichte Waelder und darueber mit Haengegletschern bepackte Berge. Im Stubai wuerde hier eine Alpenpension nach der anderen stehen. Der Preis fuer soviel Naturbelassenheit, laufen und schleppen. Fuer sieben Tage Essen, Bergsteigergeroedel, Schlafsack und Isomatte machen den Ruecken krumm. Zum Glueck ist es bis zur ersten Huette, der Aspiring-Hut, nicht weit. Urgemuetlich kann man hier liegend durch das Panoramafenster seine Ziele fuer die naechsten Tage weiter hinten im Tal studieren.
Aspiring - Anfahrt Aspiring - Anfahrt Aspiring - Anfahrt Aspiring - Anfahrt Aspiring - Anfahrt Aspiring - Anfahrt


Der Aufstieg

Der Zustieg zur Colin Todd Hut ueber das Bevan Col dauert doch etwas laenger, weswegen wir uns beizeiten auf den Weg machten. Vor der Huette wurden die Bergschuhe eines unbedarften Trekkers gerade fachgerecht von einem Kea zerlegt. Alpine Gefahren in NZ!
Unser Col hatten wir die gesamte Zeit vor Augen, aber das war ganz hinten im Tal. Der Weg dorthin also weit. Zuerst wurden wir ganz gut von den Sandflies angetrieben, der Wurzelverhau im Bergwald bremste uns kurz aus. Danach verschwand der Weg im Gestraeuch und wir bahnten uns unseren Weg durch die Wiesen. Bei einem Wasserfall faengt dann die Kletterei an. Zum Glueck war es bei uns (noch) trocken. Die glattgewaschenen Platten durch eine Schlucht mit schwerem, wirklich schwerem Gepaeck waren doch etwas herausfordernd. Stellenweise mag es so an den dritten Schwierigkeitsgrad gegangen sein. Danach eine weite Querung und wir erreichten die markante Schneerippe, die schon vom Tal aus unser Ziel markierte. Hier hiess es anseilen, um ueber einen leichten Gletscherhang ins Bevan-Col zu gelangen. Dort standen wir erstmal im White-Out, soll heissen, nix mit Sicht. Zum Glueck lassen sich aber die meisten Aspiranten am Aspiring einfliegen (mit Landung im Bevan Col), weswegen der Weg zur Colin-Todd auch so gut zu finden ist.
Wenn man es weiss, kommt man aber auch gut mit dem Kompass zur Huette. Magnetisch Nord ueber den Gletscher, bis dahin wo es wieder steil wird, und bevor man in eine Spalte faellt gerade den steilen Hang zur Huette hoch.
Die war bei uns ueberbelegt. Das schlechte Wetter die ganze Zeit hatte zu einem Stau gefuehrt. Die Huette war an sich voll, wir konnten aber noch auf dem Boden schlafen, hatten dafür vorsorglich unsere Therm-A-Rest dabei. Draussen hatten sich zwei eine Mega-Eishoehle gegraben und ihr Zelt darin aufgebaut. Hinter der Huette standen noch zwei weitere Zelte.
Die Ueberraschung war gross, als wir auf der Huette Morgan, den australischen Kletterpriester wiedertrafen, den wir auf Galapagos kennengelernt hatten!
Die Huette gleicht mehr einer Biwakschachtel. Allabendlich muss jemand den Funk bedienen und an "Wanaka-Base" durchgeben, wer auf der Huette sitzt und was so geplant wird. Mit Spannung wird dann die Wetterdurchsage erwartet. Wer haette es gedacht, schlecht natuerlich ...
Naechster Tag war dann auch schlecht. Richtig schlecht. Regen von unten hat man doch selten. Kommt daher, dass die Huette auf einer Rippe steht und der Wind darueber fegt. Es galt den Gang zum Klo zu vermeiden, weil man sobald man seine Nase aus der Huette steckte, in sekundenschnelle watschelnass war.
Wir lernten einiges ueber das NZ-Wetter die Tage auf der Huette. Also, NW-Wind ist gleichbedeutend mit drinnen bleiben. SW-Wind ist Normalzustand und die allgemeine Wetterlotterie. Ost-Wind kommt den Gewinn des Jackpots gleich, feinstes Wetter!
So verging der eine Schlechtwettertag recht ereignislos mit durchpennen. Gegen abend moselte es ziemlich in der Huette, als die Eishoehlen-Campierer es doch vorzogen in die mittlerweile etwas leerere Huette umzuziehen.
Aspiring - Colin-Todd-Hut Aspiring - Colin-Todd-Hut Aspiring - Colin-Todd-Hut Aspiring - Colin-Todd-Hut


Gipfeltag

2.30 Uhr, es regnet
4.30 Uhr, es regnet
6.00 Uhr, die Sonne scheint
Innerhalb von Minuten hatte der Wind gedreht und unglaublich schnell wechselte das liebe Wetter von grauslig schlecht auf jetzt-aber-los.
Ein heimischer Bergfuehrer wollte mit seinen Kunden aufbrechen, was uns die Entscheidung erleichterte, so spaet auch noch auszuruecken. Als Route hatten wir uns die NW-Kante ausgesucht und zwar von der Huette weg. Es gibt einige Abkuerzer zur Kante (Kangaroo oder The Ramp), die aber alle steinschlaggefaehrdet und spaltenreich sind.
Geht man die gesamte Kante kann man sich schon mal mit dem Abstieg vertraut machen und den vielleicht auch im Nebel finden.
Die ersten Hoehenmeter sind leicht, man erreicht einen Sattel und muss kurz links auf den Therma-Gletscher ausweichen, bevor die eigentliche NW-Kante beginnt. Inzwischen war Nebel vom Tal aufgestiegen, so dass wir kurz wieder im White-Out standen und an Umkehr zumindest dachten. Aber bald wurde es besser, Ostwind, Inversions-Wetterlage, was fuer ein Dusel! Besser kann man es am Gipfeltag gar nicht erwischen.
Wir sicherten am Grat nur die schwierigsten Stellen und gingen sonst am kurzen Seil. Ab und zu mag es ein IIIer gewesen sein, das meiste aber Gehgelaende. Allerdings sehr ausgesetzt auf abschuessigen Platten und im Geroell. Bald holten wir zwei Maedels ein, die ueber das Kangaroo abgekuerzt hatten. Rein sicherungstechnisch waren die beiden wie anno dazumal Luis Trenker unterwegs und ziemlich langsam.
Nach dem unteren flachen Teil des Grates versperrt die Buttress, ein steiler Aufschwung, den Weg. Wir wichen links aus, erwischten aber ein zu hohes Band, welches uns direkt in ein ziemlich aufgeweichtes steiles Schneefeld leitete. Vorher hatte ich einen Schneeanker gefunden, ueber den ich jetzt ziemlich froh war. Nach diesen kitzeligen Hoehenmetern im Schneefeld standen wir wieder auf dem Grat, aber nun ueber der Buttress und hatten damit die Hauptschwierigkeiten hinter uns, aber die meisten Hoehenmeter noch vor uns. Eine angenehm steile Rampe fuehrt nun leicht zum Gipfel.
Den Bergfuehrer samt Kundschaft trafen wir auch wieder, die bereits auf den Rueckweg waren. Sie hatten "The Ramp" gewaehlt, eine kleine Eiswand, und uns damit drei Stunden abgenommen.
Unsere Umkehrzeit hatten wir fuer 15 Uhr gesetzt, 14.59 Uhr standen wir auf dem hoechsten Punkt. Die letzten Meter fuehrten ueber die Gipfeleiskappe und einen herrlichen Firngrat. Hier am hoechsten Punkt hatte ich so ziemlich alles erwartet, aber nicht Windstille und Waerme. Der Mount Cook zeigte sich, die Kueste und der Aspiring-NP zu unseren Fuessen. Ueberall ringsum wilde, zerklueftete Gletscher. Fantastisch!
Lange verweilen wollten wir nicht und stattdessen lieber den Rueckweg antreten. Bei dem Wetter hier weiss man nie. Ueber der Buttress trafen wir die zwei Maedels wieder, die fuenf Stunden fuer einen Abschnitt benoetigten, den wir in einer geschafft hatten. Zum Glueck sahen sie ein, dass es nun fuer den Gipfel zu spaet ist und wollten sich mit uns auf den Rueckweg machen. Fuer den Abstieg wollten wir direkt ueber die Buttress abseilen, eine Route die auch im Aufstieg besser und sicherer ist, als links auszuweichen, aber auch zeitaufwendiger.
Wir gingen schon mal vor, um den ersten Abseilpunkt zu finden, den wir nach 10min auch hatten. Die Damen tauchten nicht auf, also seilten wir schon mal ab. Von den Maedls immer noch nix zu sehen. Nun hiess es, Entscheidungen zu treffen. Da sie gesagt hatten, sie kennen die Abseilstellen, wollten wir keine Zeit verplempern und seilten weiter ab. Rueckzu fanden wir einen einfacheren Weg als hoch und kamen gut voran. Blick zurueck, zwei Stunden spaeter, nachdem wir zuerst abgeseilt hatten, tauchten die Maedls dort oben auf. Fuer den einfachen Weg dorthin ueber den Grat darueber hatten wir gerademal 10min benoetigt. Eine Stunde spaeter hatten sie dann endlich auch die erste Abseillaenge hinter sich gebracht.
Wir waren um acht Uhr abends dann schliesslich zurueck auf der Huette, wo wir mit Tee begruesst wurden. Inzwischen hatte sich ein slowakischer Bergfuehrer samt Kunden eingefunden. Tibor fuehrt den Winter ueber Touren in NZ, Sommer in der Tatra. Den ganzen Abend warteten wir nun auf die Rueckkehr der Maedls, es wurde finster und schliesslich kippte auch das Wetter wieder. Was tun war jetzt die Frage und hofften, dass die beiden zumindest eine gute Biwakausruestung dabei hatten.

Naechster Morgen, von den zweien immer noch keine Spur. Der NZ-Bergfuehrer trat mit seinen Kunden den Marsch ins Tal an. Wetter war ziemlich schlecht. Wir wollten eigentlich auch absteigen, aber nicht ohne zu wissen, was mit den Maedls los war. Retter der Situation war mein neuer Bergheld, Tibor. Nach einigen Funkverkehr mit der Basis, stiefelte er alleine bei einem Wetter los, bei dem wir uns ueberlegten, ob wir Karte und Kompass fuer den Weg aufs Klo brauchen. Eine Stunde spaeter war er am Ausstieg des Kangaroos, wir hatten am Vortag bis dahin drei gebraucht. Weniger spaeter hatte er die beiden gefunden und fuehrte sie zur Huette zurueck. Sie hatten biwakiert, eine war alles andere als fit und halb schneeblind. Der zweiten merkte man nix an. Gerettet wollten sie eigentlich nicht werden, ist zu peinlich. Egal wie man es tauft, letztendlich waren alle ziemlich erleichtert, die beiden einigermassen wohlbehalten zurueck zu wissen.
Fuer den Abstieg war es inzwischen zu spaet und das Wetter auch zu schlecht, weswegen wir eine weitere Nacht auf der Colin-Todd-Hut verbrachten.
Aspiring - Gipfeltag Aspiring - Gipfeltag Aspiring - Gipfeltag Aspiring - Gipfeltag Aspiring - Gipfeltag Aspiring - Gipfeltag Aspiring - Gipfeltag Aspiring - Gipfeltag


Abstieg

Die zusaetzliche Nacht auf der Huette hatte sich gelohnt, Neuseeland zeigte sich von seiner sonnigen Seite. Den Rueckmarsch traten wir ueber die French-Ridge an, eine Route die im Abstieg definitiv einfacher ist, als das Bevan Col. Dazu muss man jedoch zunaechst den ganzen Bonar-Gletscher hochlaufen, was bei so einem Wetter aber wahrlich keine Strafe ist. Dank des vielen Regens hier ist der ganze Gletscher mit einer hauchduennen, glasklaren Eisschicht bedeckt. Wir gingen direkt unter der Suedflanke des Aspiring entlang. Majestaetisch!
Der Bonar ist ziemlich zerklueftet, selbst in flachen Abschnitten oder sogar in Mulden hatte es Spalten. Man kann also getrost alles was man sich ueber Spaltenzonen und deren Lage daheim in den Alpen angeeignet hat, vergessen. Ueber das Quarterdeck, einen Gletschersattel, erreicht man die French Ridge. Nochmal ein Spaltenlabyrinth, danach hat man es geschafft und wieder festen Boden unter sich. Die Lage der French-Ridge-Hut ist "very scenic"! Ringsum scharf eingeschnittene Taeler und gletscherbepackte Berge. Der weitere Abstieg dann ein Graus. Zuerst ueber glitschige Steinplatten, danach quasi im freien Fall ueber Wurzelverhau und Baumstaemme. Allgemeine Verkehrssprache an diesem Tag, deutsch. Jedenfalls kamen uns sehr viele Leute aus heimatlichen Gefilden entgegen.
Den Weg raus aus dem Tal beschleunigte ein boeiger Rueckenwind. Mag ziemlich besoffen ausgesehen haben, wie wir so im Wind ueber den Weg schwankten. Es war ein langer Tag, die Socken qualmten, bis wir endlich am Auto unsere Paeckchen abstellen konnten.
Aspiring - Abstieg Aspiring - Abstieg Aspiring - Abstieg Aspiring - Abstieg Aspiring - Abstieg Aspiring - Abstieg Aspiring - Abstieg


Abel Tasman

Nach dem Aspiring hatten unsere Fuesse erstmal Zeit, sich zwei Tage im Auto zu erholen und Gaspedal durchtreten geht immer ... ;-)
Am Abel Tasman NP kommt man irgendwie bei einer NZ-Reise nicht vorbei, was aber auch seine Gruende hat. Erste Nacht verbrachten wir in Kaiteriteri, was das Baderesort schlechthin fuer die Kiwis ist. Zustaende wie auf Mallorca sind aber nicht zu befuerchten, es hat einen Campingplatz und das wars. Der ist aber gerammelt voll.
Wir begaben uns in die Haende eines lokalen Kayak-Veranstalters. Ein Tag laufen - ein Tag paddeln hiess das Programm. Mit dem Wassertaxi ging es zunaechst mal raus in eine der vielen Buchten. Von dort liefen wir eine Etappe des Coastal-Tracks zurueck zur Bark Bay. Die Straende hier sind schon klasse. Schoen sandig und kristallklares Wasser. Fuer Action sorgen einige Passagen die nur bei Ebbe trocken ueberwunden werden koennen. Ansonsten wird man nass. Besonderes Highlight war fuer uns der sog. Arch-Point, eine vom Meer ausgehoehlte Felsbruecke, eigentlich nur bei Ebbe zu erreichen. Wir wagten es ein paar Stunden vorher. Mangels Badesachen mag das durchaus ein witziges Bild gewesen sein, wie wir in Unterhosen ueber die Granitboulder kletterten. Zum Glueck waren wir hier aber allein.
In der Bark Bay sah das schon wieder ganz anders aus. Doch einiges los. Nachts schlichen die Opossums durchs Lager und die Leute im Nebenzelt waren unvorsichtig genug, ihre Essensvorraete ausserhalb zu lagern.
Am naechsten Tag dann also Seekayaken. Es regnete natuerlich. Nun gut. Nass wird man so oder so. Die Boote sind mit einer Heckfinne versehen, per Fusspedal steuerbar, so dass wir dieses Mal nicht in Schlangenlinien umher kurvten. Am spassigsten sind die richtig hohen Wellen von hinten, auf denen man mitsurfen kann. Zwischendurch sahen wir die Flossen eines Wales ganz in der Naehe. Sind hingepaddelt, aber irgendwas stimmte nicht, seitwaerts schwimmen die Tiere normalerweise nicht. Es war ein toter Pilotwal, 6m lang. Mittagspause gestaltete sich durchaus schwierig, weil so gut wie jede Bucht mit Kayaks zugekleistert war. Scheint, dass hier mehr Leute auf dem Wasser unterwegs sind, als welche, die entlang der Kueste laufen. Nachmittags schuettete es. Bekamen noch gezeigt, wie man mit Kayaks segelt, was zwar schneller geht, nur das die Wellen nun ueber das Boot schlagen und man danach zu 100% watschelnass ist. Das war nun also unser Ausflug zum Abel Tasman ...
Abel Tasman Abel Tasman Abel Tasman Abel Tasman


Zurueck auf der Nordinsel

Radiowerbung in NZ ist ziemlich witzig, weil so gut wie jeder Text in einem Jingle dargebracht wird. Stellt euch die Zeile "When-the-road-condition-changes-reduce-your-speed" mit LaLa-Flippers-Melodie vor ...
Wir hatten dieses Mal die Faehre von Picton nach Wellington zurueck auf die Nordinsel tagsueber gebucht, so dass wir auch vom Marlborough-Sound noch was sahen. Es gibt hier richtig grosse Anwesen weit draussen auf den Halbinseln. Nur mit Boot zu erreichen, aber Gartenzaun muss trotzdem sein. Deutsche?
Naechstes Highlight waren die Waitomo-Hoehlen. Lokale Besonderheit sind Gluehwuermer. Wir machten eine Tour mit, zu einer Hoehle etwas abseits des Mainstreams. Wobei die Facilities an der Mainstream-Hoehle eh grad abgebrannt waren.
Per Schlauchboot gehts tief hinein. Sieht man zur Decke, meint man den Sternenhimmel ueber sich zu sehen. Es ist unglaublich, wieviel Licht diese Wuermer erzeugen. Bei naeherer Betrachtung sind dies aber ganz schoen widerliche Viecher, die das Licht erzeugen um Beute anzulocken, die sich dann in einer Art Spinnfaden verfangen. Je hungriger der Wurm, umso heller leuchtet er. Der Wurm ist auch kein Wurm, sondern eine Made.
Ganz in der Naehe der Hoehlen findet sich ein sehr interessanter Vogelpark, wo man Gelegenheit hat, die nachtaktiven Kiwis (den Vogel), mal zu Gesicht zu bekommen. Ein witziger Vogel! Da die Tiere nur maximal vier Stunden pro Nacht aktiv sind, musste um eins im abgedunkelten Gehege der "Afternoon-Kiwi" ran und wurde kurzerhand aus seinem Versteck gezogen.
Fuer uns war damit der NZ-Abstecher auch schon wieder zu Ende. Am Flughafen durften wir noch erleben, dass die Einheimischen hier durchaus sehr spiessig sein koennen. Meine weitgereiste Benzinflasche wurde kurzerhand einkassiert und durfte nicht mitfliegen.

Wir sind nun mittlerweile wieder in Suedostasien, d.h. mit der Lyrik gehts ab jetzt wieder in der entsprechenden Rubrik weiter ...

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