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Roadtable Jinghong - Vientiane (PDF-File) Roadtable Kambodscha - Süd-Laos (PDF-File)
Das Land öffnet sich erst seit den 90ern langsam dem Tourismus. Dementsprechend "unerschlossen" ist es im Vergleich zu seinen Nachbarn. In der Mehrzahl schauen eigentlich nur Kurzbesucher von Thailand rüber, um die Strecke von der thailändischen Grenze auf dem Mekong bis Luang Prabang zu schippern. Der große Rest des Landes ist sehr dünn besiedelt und es finden sich die größten zusammenhängenden Areale ursprünglichen Regenwaldes in Südostasien. Entlang der wenigen Hauptstraßen wird man jedoch auch als Radfahrer in abgelegeneren Gegenden immer eine Bleibe finden. Etwas südlich von Luang Prabang ist noch immer eine Rebellengruppierung aktiv, hier muss man sich wegen der aktuellen Situation erkundigen. An der Grenze zu Vietnam wartet im Dschungel noch viel Explosives aus dem Vietnamkrieg auf einen Unglücksraben. Vorsicht ist geboten! Visas sind für vier Wochen problemlos zu ergattern, mittlerweile auch unbürokratisch direkt an der Grenze. Als Radfahrer sollte man unbedingt eine der wenig befahren Nebenstrecken erkunden. Manche Teile des Landes sind immer noch, nur per Langboot zu erreichen. Dieses Abenteuer sollte man sich nicht entgehen lassen und z.B. eine Fahrt auf dem Nam-Tha von Luang Namtha zum Mekong angehen. Gute Straßenkarten von Laos gibt es vor Ort in den größeren Städten. Vieles was man daheim erwerben kann, ist doch schon ziemlich veraltet. Allgemeine Informationen Thailand: Wer von Laos rüberkommt, den wird der Unterschied zwischen arm und reich sofort ins Auge stechen. Thailand ist da seinen Nachbarn in der Entwicklung um einiges voraus. Fahrradfahren macht im zentralen Thailand allerdings keinen Spaß mehr. Alle Straßen sind mehrspurig ausgebaut und stark befahren. Ausnahme sind einige Nebenstrecken, die man sich allerdings mühsam zusammensuchen muss. Die Fahrt durch den Khao-Yai-Nationalpark ist durchaus empfehlenswert. In Bangkok gibt es alles was das Herz begehrt zu im Vergleich günstigen Preisen. Die Khao-San-Road ist hinlänglich bekannt, hier findet sich immer eine Unterkunft. Wir haben es gewagt und waren in Bangkok mit dem Fahrrad unterwegs, davon möchte ich abraten, lebensgefährlich! Der ungewohnte Linksverkehr tut da sein übriges dazu. Daneben ist Bangkok eine gute Drehscheibe für alle Orte in Südostasien, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Allgemeine Informationen Kambodscha: Das Land befindet sich noch immer im Wiederaufbau nach langen Jahren des Bürgerkriegs. Die touristischen Zentren wie Angkor sind sehr gut erschlossen, dazwischen findet man reichlich Abenteuer. Die Straßen werden nach und nach erneuert, so findet man von übelster Staubpiste bis Rennstrecke alles. Zur Regenzeit dürften aufgrund der Straßenverhältnisse große Teile des Landes mit dem Fahrrad nicht machbar sein. Wer mit einem einigermassen geländetauglichen Fahrrad unterwegs ist, sollte sich auf der Karte eine beliebige Dschungelpiste raussuchen. Z.B. an der Grenze zu Thailand oder Vietnam gibt es diverse Möglichkeiten. Anregungen findet man bei Veranstaltern von Moto-Cross-Touren. Das Ganze ist dann Abenteuer pur, man sollte sich jedoch auf harte zwei, drei Tage einstellen und absolut unabhängig unterwegs sein. Damit wären wir allerdings beim Minenproblem. Mit ein Grund, warum viele Teile des Landes noch so ursprünglich sind. Kurz gefasst kann man sagen, niemals, wirklich absolut niemals die Pfade verlassen und sich ins freie Gelände wagen! Ansonsten ist es auch auf den üblichen Wegen manchmal erforderlich, lange Etappen zu radeln, bevor man wieder eine Unterkunft findet. Zelten scheidet aufgrund des Minenproblems aus. Bei unserer Dschungeletappe in den Cardamom-Bergen haben wir direkt auf der Piste übernachtet. Visas bekommt man sehr einfach in Bangkok oder auch an den größeren Grenzstationen. Ein Abenteuer für sich ist der Grenzübergang nach Laos am Mekong, zwei Bretterverschläge im Wald und der Beamte will auch noch seinen Anteil bekommen. |
Südostasien Einreise in Laos ... ... war auch ziemlich einfach. Stempel im Pass und so. Nix Gepaeck durchwuehlen und so weiter. Waehrung ist hier der Kip und der leidet unter einer gigantischen Inflation. Gibt dicke Geldbeutel. 1 Euro = 11000 Kip, groesste Note 10000 Kip. In Boten an der Grenze sollte es eigentlich Hostels und eine Bank geben. Wir sahen nur Holzhaeuschen. Erst 20km weiter fanden wir eine Unterkunft. Auch hier sind wir mit unseren Raedern eine Attraktion und die Leute generell sehr freundlich. Urwald neben der Strasse scheint hier um einiges dichter als drueben in China. Die chinesischen Bauarbeiter werden wir einfach nicht los. Auch hier wird grad ein neuer Highway durch den Dschungel gepflastert. Zum Verhaengnis fuer uns. Weil die Provinzhauptstadt Luang Namtha liegt nicht an diesem Weg. So fanden wir uns bald auf einer schlammigen Dschungelpiste wieder. Sehr schoen zu radeln und richtig eindrucksvoll, aber wir wurden das Gefuehl nicht los, ein wenig vom Weg abgekommen zu sein. In einem Dorf bekamen wir das auch bestaettigt. Zum Glueck sollte irgendwann ein Bus zurueck vorbeikommen. Wofuer andere viel Geld fuer einen Guide hinlegen, bekamen wir nun frei Haus, einen Nachmittag mit den Locals in einem wirklich abgegelegenen Dorf. Unser Alter erstaunte sie ein wenig, gut fuer uns, sehen halt doch juenger aus ... ;-) Irgendwann kam auch der Bus vorbei und den richtigen Abzweig haetten wir nie gefunden, ueber eine Rumpelpiste zweigt der Weg vom Highway ab. Kann man nur hoffen, dass da demnaechst mal ein Schild aufgestellt wird. Sonst koennen sich die Leute in diesem einen Dorf noch ueber viele Besucher erfreuen. Wasserwege Luang Namtha ist eigentlich die groesste Stadt hier weit und breit, aber dennoch nicht mehr als ein Dorf. Allerdings mit Airport. Wobei, der gleicht auch eher einem Kartoffelacker. Wir waren mit der Organisation unserer Weiterreise beschaeftigt. Ueber der von daheim mitgebrachten Laos-Karte koennte auch "Mittelerde" stehen, hat jedenfalls mit der Realitaet nicht viel zu tun. Auch ueber die bestehenden Moeglichkeiten erhaelt man jede Menge verschiedene Auskuenfte. Wir wollten am NamTha teils mit Fahrrad und Boot runter. Geht auch bis zu einem Ort namens NaLe. Von dort waere es dann aber schwierig ein Boot zu organisieren. Wenn wir gewusst haetten was uns erwartet, haetten wir uns schwerlich ueberlegt, die Raeder wirklich auf diese Boote zu packen. War bisher nur einmal beim Raften, aber das war dasselbe, nur dieses Mal mit Holzboot! Die Kaehne sind etwa 10m lang und 1m breit. Vorne sitzt einer, der mit seinen Holzpaddel die Richtung, vorzugsweise in letzter Sekunde, korrigiert. Hinten einer am Motor und Steurrad. Los gings. Eine Stromschnelle nach der anderen. Dauerte nicht lange und das Ruder war aus der Verankerung gerissen, aber Holz am Ufer hat es hier genug. Man faehrt durch urspruenglichen Regenwald. Wenig spaeter sahen wir uns alle schon im Wasser liegen, hatten einen Stein gestreift und sind halb gekenntert. So erwischte es nur unseren Ruderer vorne, der ein wenig baden durfte. Wir hatten nur fuer die Dusche bezahlt ... So ging das den ganzen Tag, ein Adrenalin-Schub nach dem anderen. Landschaftlich grosse Klasse und im Nachhinein, mit der Gewissheit, das unsere Raeder und wir halbwegs heil geblieben sind, hat es auch grossen Spass gemacht! Nach der Haelfte der Strecke sind die Doerfer nur noch ueber den Fluss erreichbar. Haben aber trotzdem Ortsschilder und Hausnummern! Wir uebernachteten in einem Fischerdorf, in einer Holzhuette. Anfangs befanden wir uns sogleich in diversen Verkaufsgespraechen, weil die Doerfler ihre Chance nutzen wollten, um ein bisschen Geld zu verdienen. Gewebt wird hier noch am Webstuhl und Betty hat jetzt einen sehr schicken Sarong! Puenktlich um vier in der Frueh meinte jedes Viech im Dorf, mal einen Laut von sich geben zu muessen. Was fuer ein Laerm! An Schlaf war da nicht mehr zu denken ... Der zweite Tag auf dem Namtha verlief etwas ruhiger, aber die wenigen Stromschnellen hatten es in sich. Einmal mussten wir aussenrum laufen, weil sonst das Boot zu schwer gewesen waere. Bei PakTha erreichten wir schliesslich den Mekong. Flussabwaerts waren alle Boote schon weg und so laermende Speedboote wollten wir uns nicht antun. So uebernachteten wir in PakTha wieder in einem sehr rustikalen Gaestehaus aus Bastmatten. Die Nachtruhe war aber eh wieder kurz, wegen eines Gockels im Stimmbruch und mit Schlafproblemen ... Bis eines der Slowboote nach Luang Prabang kam, hatten wir noch etwas Zeit. Erstaunlich was hier alles rumschippert, z.B. ein Frachter mit Elefanten an Bord! Jede Menge halbleere private Touristenschiffchen, die uns natuerlich nicht mitnehmen wollten. Als dann endlich die Linienboote kamen, erstmal ein grosser Schock! Wir waren nun zum ersten Mal auf dieser Reise an der Touristenmeile angekommen. Das Boot vollgestopft mit Westlern. Das war shocking! Sind halt nur noch den Asiaten gewohnt ... ;-) Aber es ging dann doch. Nach dem Highlight am Namtha, war die Mekong-Schifferlfahrt gediegene Langeweile. Bis Luang Prabang war auch hier ein Zwischenstopp in Pakbeng einzulegen. Als wir abends in unser Zimmer zurueckkehrten, wunderten wir uns zunaechst mal ueber eine angeknabberte Banane und verschwundene Nussriegel. Spaeter streichte mir dann was ueber das Gesicht und im Schein der Stirnlampe sah ich dann eine Maus das Moskitonetz hochklettern! Da war die Nacht gelaufen, ich ging auf Grosswildjagd. Ohne Erfolg, hab nur noch eine zweite aufgestoebert. Unglaublich was die kleinen Nager fuer einen Laerm produzieren koennen! Als dann auch noch ein Vogel eine Notlandung auf dem Blechdach fabrizierte, war der Herzkasperl nicht mehr weit ... Nach einem zweiten Tag Mekong-Schifferl erreichten wir dann auch Luang Prabang, wieder mal UNESCO-Weltkulturerbe ... Luang Prabang Fruehmorgens musste ich erstmal feststellen, dass sich mein Weitwinkel-Objektiv selbstaendig in seine Einzelteile zerlegt hatte. Nicht radlfest. Nicht sturzfest ist der Rest der Foto-Ausruestung. Eine laessig abgestellte Fototasche verabschiedete sich kurz darauf 2m in Richtung Erdmittelpunkt. Die Folge, es ging gar nix mehr. Nachdem ich die Kontakte der Batterien gesaeubert hatte, gabs auch wieder Saft. Das moegen mir jetzt bitte die Elektrotechniker unter euch erklaeren. Festigkeit waere dann mehr mein Gebiet und irgendwas im Zoom-Objektiv war nicht fest genug, weswegen wir jetzt mit einer Festbrennweite operieren muessen. Foerdert auf alle Faelle die Kreativitaet ... Ein Ausflug in die Umgebung fuehrte uns zu einem Wasserfall. Dort hat es auch Gehege, in denen Tiger und Baeren grossgezogen werden, deren Muetter von Wilderern erschossen wurden. Luang Prabang - Vangvieng Nun war es wieder Zeit, sich aufs Radl zu schwingen. Die naechsten drei Tage fuehrten uns durch recht huegeliges Gebiet. Andere Radfahrer trafen wir so viele, wie seit dem Karakorum-Highway nicht mehr. Dank vieler Milkshakes war der Magen von Betty etwas ueberfordert, weswegen sie die erste Mega-Etappe nach der Haelfte cancelte und sich zum naechsten Guesthouse chauffieren lies. Ich wollte dagegen die Strecke dann doch radeln. Es erwartete mich ein 24km Monsteranstieg, durchweg steil und so wurde es ziemlich dunkel bis ich endlich auch am Guesthouse ankam. A bissl verschwitzt war ich auch ... ;-) Vorher gibts aber immer ein "Oh, Falang\, was in etwa heisst, "Schau, ein Preiss!". Sind aber noch nicht so verdorben wie anderswo, freuen sich, wenn man einfach zurueckwinkt, oder abklatscht. Da die Doerfer hier durchaus recht lang sind und der Nachwuchs zahlreich ist, kann das aber auch in Arbeit ausarten. Die Gegend hier an der Kreuzung von Route 7 und 13 ist Zentrum einiger Rebellen-Aktivitaet. Die Karsthuegel sind wie massgeschneidert fuer einen Guerrilla-Krieg. Zur Zeit ist es ruhig, wir sahen aber trotzdem beunruhigend viele Leute mit Kalashnikovs rumlaufen. Wir wurden aber freundlich gegruesst ... Chill-Out-Town Vangvieng Nun wechseln wir zur Berichterstattung aus der selbsternannten Chill-Out-Town von Laos. Alles soll seeeehr relaxt sein, dem werden wir mal nachgehen. Ein erster Blick auf die Restaurants dieser Stadt zeugt schon mal von purer Tranquilitaet, um es mit den Worten Gerhard Polts zu sagen. Der gemeine Tourist pflegt hier im liegen zu brunchen, lunchen und dinieren, um dabei immer dieselbe Folge von "Friends" zu gucken. Eine Happy-Pizza hilft hinweg, wenn der Schmerz zu gross wird. Das war jetzt schon mal sehr relaxt. Aber ab und zu braucht man eine Abwechslung, der gemeine Tourist pflegt hierbei die Liegeunterlage zu wechseln, er steigt in einen Traktorreifen und laesst sich den Fluss runtertreiben. Bier bleibt das gleiche, gibt nur eine Brauerei in Laos. Die macht aber zum Glueck gar hervorragenden Gerstensaft. Zum Chill-Out gehoert aber auch ein wenig Adventure. Das eine kann ohne dem anderen quasi gar nicht existieren. Werfen wir mal einen Blick in das Angebot, der oertlichen Adventure-Agenturen. Caving, Climbing, Biking, Rafting, Cayaking und Tubing. Das volle Programm also, fuer jeden was dabei. Soviel zur Theorie, jetzt wollen wir aber doch mal zwei gemeine Touristen befragen, wie es denn ihnen hier so gefaellt? Herr Rankl, Frau Ebi, wie gefaellt es ihnen hier? Is scho sche do. Aha. Was hat ihnen ganz besonders gut gefallen? Naja, wir haben ja jetzt ein paar Hoehlen angschaut, war a bissl finster drin, aber sonst. Vor der Diar, hats aber so a Lagune ghabt, scho sche, kann ma gut schwimma. Haben sie sich den auch mal aufs Wasser getraut? Logisch, heit hamma so a Kajak-Tour mitgmacht. War ganz guad. Nemher, gabs nomoi so a paar Erdlecher und a bissl durchn Woid samma a grennt. Mit'm Gradaus-Rudern, des mias ma no trainiern. Aba sonst. Fuer die ganzen Touris da, hamms ja a paar Bars am Ufer aufgstellt. Scho lustig und s'Wasser is warm, da kanma scho moi neihupfa. Was war ihr aussergewoehnlichstes Erlebnis? Ja mei, da hoats ja ah a paar Kletterrouten. Ham ma uns freile a bissl a Zeig ausgliehn. Technik is no voi da, aber de Form. Koan Saft mehr in de Arm. War schad, wei da hats Dachroutn, mit so Sinterzeig, scho geil. Nemher ham ma uns oane hochzogn, dann wars aber vorbei. Guad, dass der Biagartn ned weid war. Und wo geht es jetzt hin? Vientane Noch ein paar Fakten zu VangVieng. Der Ort diente im Vietnam -Krieg als Landebasis fuer amerikanische Bomber. Da Laos neutral war, illegal. Zu sehen gibt es noch die Landebahn. Ringsherum stehen kuehne Karstfelsen mit Dschungel, malerischen Doerfern und Fluessen. Vangvieng - Vientiane Die letzten Etappen bis zur Hauptstadt standen an. Wir waren aus dem groebsten raus und die Gegend eher flach. Hatten auch noch Zeit, weswegen wir nicht den direkten Weg nahmen, sondern eine kleinere Seitenstrasse. Am ersten Tag gegen Mittag sahen wir zwei andere Radler in einer kleinen Imbissbude sitzen. Dachten uns nix dabei und sind vorbeigerauscht. Hier trifft man wieder mehr Gleichgesinnte, weswegen man nicht jeden mit Handschlag begruessen muss. Da es aber in diesem Ort das einzige "Restaurant" war, gesellten wir uns bald dann doch dazu. Tja und kaum zu glauben es war Cameron, der Australier, den wir sonst vorher nur in der tibetischen Pampa getroffen hatten. Nun also hier in der laotischen Pampa! Zufaelle gibts ... In Begleitung fuhr eine Schweizerin mit, die sich das Fahrrad erst in Lhasa gekauft hatte. Tags darauf kamen wir an einem Stausee vorbei und hier endlich mal ein Koch, der, wenn er einen Fisch sieht, ihn nicht erstmal zerhaeckselt und in eine Suppe wirft. Nein, es gab den Fisch als ganzes gegrillt, sehr lecker! Wenig spaeter trafen wir zwei Amis mit Klappraedern. Bei naeherer Betrachtung entpuppten sich die Raeder jedoch als High-Tech-Geraete mit Rohloff-Schaltung usw. Zum Glueck gibt es nahe der Hauptstadt doch mehr Hostels, weswegen man nicht ganz so drauf fixiert ist eine bestimmte Tagesetappe zu schaffen. In dem Ort, wo wir schliesslich naechtigten, gibts es auch eine Schule fuer angehende Lehrer. Ein paar Schueler lernten wir abends in der Dorfkneipe kennen. Englisch steht naemlich auch auf dem Unterrichtsplan und ihr Lehrer bugsierte uns gleich an den richtigen Tisch. So wurde es ein lustiger Abend. Thai-Rock steht hier hoch im Kurs. Thailand scheint ueberhaupt so eine Art Amerika-Traumland fuer die meisten hier zu sein. Bayern Muenchen kennt im uebrigen auch jeder. Vientiane Das ist also die Hauptstadt von Laos, Vientiane. Doch eher ein groesseres Dorf. Liegt beschaulich am Mekong, am anderen Ufer wehen schon thailaendische Flaggen. Zu sehen gibts hier in erster Linie jede Menge Wats (buddhistische Tempel), sowie ein dem Arc d'Triomphe nachempfundenes Bauwerk. Am Mekong-Ufer jede Menge Biergaerten, die Beer-Lao-Brauerei ist auch gleich ums Eck. Weswegen man hier auch frisch gezapften Gerstensaft bekommt. Baeckereien findet man auch einige. Baguettes und Croissants duerften auch das einzig positive sein, was die Franzosen dem Land hinterlassen haben. Okay, den Kaffee darf man nicht vergessen. Etwas ausserhalb ein Buddha-Park. Ein Kuenstler verewigte sich hier, indem er unzaehlige Figuren aus Beton in einem Garten aufgestellt hat. Sehr fotogen! Auf dem Weg dorthin kommt man auch an der Brauerei vorbei. Attention! BeerLao Trucks crossing! Das Schild stand da echt so. Ob die Arbeiter der Firma mit Naturalien bezahlt werden, weiss ich aber nicht ... Bangkok Auch dieser Nachtbus kam zu frueh an und so stehen wir um halb fuenf in der Frueh mit unseren Raedern auf der Kaosan-Road, der Touri-Meile in Bangkok. Unser reserviertes Zimmer ist um die Zeit noch nicht frei, wir koennen aber unser Gepaeck schon mal da lassen. So stuerzen wir uns in die letzten Zuege des Nachtlebens von Bangkok. Gibt ein paar Kneipen, die 24h offen haben. Ein paar besoffene Englaender bestellen ihr letztes Bier und machen sich an die noch freien Thai-Damen im Minirock ran. Wir versuchen uns mit Kaffee wachzuhalten. Wir hatten hier doch einiges zu organisieren. Zum Beispiel unseren Rueckflug zu verschieben. Um sechs Wochen nach hinten, jupp so einfach ist der Urlaub verlaengert. Tat nicht mal weh ;-). Oder ein neues Objektiv fuer die Kamera, dass alte funktioniert ja nur noch auf fester Brennweite. Wir probierten es in der China-Town. Was fuer ein Gewusel! All die Strassenverkaeufer haben nicht bedacht, dass an ihren Staenden auch noch Kunden vorbeiflanieren sollten. Bei einem halben Meter zwischen den Staenden wird das schwierig. Auf die Strassen ausweichen? Dort herrscht Dauerstau ... Die wirklich absolut gefaehrlichsten Radlkilometer haben wir hier in Bangkok hinter uns gebracht. Bei www.bangkokselfstorage.com kann man guenstig Sachen lagern. Aber der Weg dorthin, die Strassen generell verstopft, 3-4 Spuren pro Richtung, dazwischen Mopped-Rowdies und dann noch Linksverkehr. Kein Wunder, dass man kaum Leute radeln sieht. Mit benebelten Kopf von all den Abgasen haben wir es aber doch geschafft. Ja, wir sind Helden! Besichtigt haben wir bis jetzt nur den Koenigspalast. Der ist aber sehr eindrucksvoll. V.a. die vielen Tempel glitzern und schimmern in der Sonne. Viel Gold und Glas. Schmuckstueck ist der Smaragd-Buddha. Der war frueher in Gips verpackt, als der abbroeckelte, traute der Abt des zustaendigen Klosters seinen Augen nicht und meinte darunter ist ein riesiger Smaragd-Buddha. War dann doch nur Jade, aber auch noch sehr schoen ... Naechster Eintrag kommt dann aus Mittelerde! (Anmerkung: Wir unternahmen zwischenzeitlich von Bangkok aus einen Abstecher nach Neuseeland, den wir so schon von daheim aus organisiert hatten. Bericht dazu kommt auf der nächsten Seite). Zurueck in Asien Nach einem kurzweiligen Flug, dank toller Filmauswahl im Thai-Flieger, landeten wir wieder in Bangkok. So schnell gehts, Neuseeland kommt einem sofort irgendwie wieder ganz weit weg und unwirklich vor, wohingegen Bangkok einem nicht mehr ganz so erschlaegt wie beim ersten Mal. Man kennt sich halt aus mittlerweile. Erste Tat, Raeder abholen. Die standen die ganze Zeit gut und sicher im Selfstorage-Lager und hatten sogar eine eigene Kammer. Waren nur ein wenig verstaubt. Zurueck zur Khao-San-Road erwischten wir dieses Mal eine bessere Strasse und dank NZ-Trainingslager in Sachen Linksverkehr ging das auch um einiges entspannter. Von Bangkok radelten wir erst mal Richtung Norden raus nach Ayuthaya. Erwischten ein paar gute Nebenstrassen, so dass es sich mit dem Verkehr gar nicht so schlimm gestaltete. Ayuthaya ist die alte Koenigsstadt Thailands, bis im 18 Jhdt. die Burmesen einfielen und alles platt machten. Heutzutage sind die Thais wohl ganz froh drum, weil sie nun auch ein paar fotogene Ruinen haben. Schaustueck ist ein von einem Baum ueberwucherter Buddhakopf. Maerkte in Asien sind doch immer ziemlich interessant. Ganz hinten in den finsteren Ecken landet man dann in der Fleischabteilung, wo so leckere Sachen wie Schweinekoepfe, Schildkroeten, Fledermaeuse und anderes Getier zum Kauf feilgeboten werden. Da fragt man sich, wie der riesige Waran im Stadtteich so lange ueberleben konnte, der uns zum Sonnenuntergang gucken ueberraschte. Hielten zunaechst die Echse fuer eine Megaschlange, bevor sie aus dem Teich krabbelte. Die naechsten Kilometer Richtung Kambodscha waren dann doch eher eintoenig. Die Gegend ist so flach, man koennte eine Wasserwaage eichen. Dazu der viele, aber gesittete Verkehr auf Thailands Strassen, dass alles verfuehrte uns zu neuen Rekordetappen, trotz drueckender Hitze. Unter fuenf Litern trinken am Tag geht gar nix. Fuenf Liter auf Hundert Kilometer ist aber noch sehr umweltfreundlich. Einreise nach Kambodscha ist einfach, Visum gibt es an der Grenze. Poipet ist das Las Vegas hier, jede Menge Kasinos. Nebenan in Thailand ist Gluecksspiel verboten. Im Khmer-Reich wird jeder Thai-Baht benoetigt. Eine ziemliche Quaelerei war auf alle Faelle die letzte Etappe nach Siem Reap, Ausgangspunkt fuer die Angkor-Wat-Tempel. Staubige, schlechte Piste. Mit dem Dreck, den wir abends abgewaschen haben, haette man locker einen Ziegel backen koennen. Da daheim schon jemand von uns traeumt, es muss ein heisser und dreckiger Traum gewesen sein ... ;-) Dumm auch, dass Getraenke hier nur in Dosen gerreicht werden, da bekommt man einige zusammen, bis man die fuenf Liter intus hat. Waehrend die Leute in Thailand eher beilaeufig auf zwei verschwitzte Radler reagierten, stuermen hier in Kambodscha wieder die Kinder aus den Haeusern und hoeren erst auf "Hello" zu schreien, wenn man zumindest zurueckgewungen hat. Erschreckend, die vielen Minen-Suchteams direkt neben der Strasse. Zur Erinnerung, in Kambodscha gibt es die meisten Landminen und an der Grenze zu Thailand ist es am heftigsten. Angkor Wat Jede Menge alte Steine ueber ein riesiges Areal verteilt. Dazwischen jede Menge quirrlige Strassenverkaeufer, die einem den letzten Dollar aus der Tasche ziehen wollen. Feilschen um jede Nudel in der Suppe ist angesagt. So koennte man den Ausflug nach Angkor Wat zusammenfassen. Ist schon schlimm, dass sich so vermeintliche Sehen-und-Sterben-Sehenswuerdigkeiten immer in die gleiche Richtung entwickeln. Massentourismus! Gut, genug gejammert. Sind ja auch nur ein Teil der Masse. Das groesste Puzzle der Welt ist hier auch zu finden. Franz. Archeologen wollten einen Tempel restaurieren, indem sie ihn erstmal vollstaendig zerlegten. Waehrend des Pol-Pot-Regimes gingen die Plaene verloren, tja und nun wird gepuzzlet. Ultimativer Sunset-Point soll ein gewisser Tempelhuegel sein. Nur man sieht die Sonne nicht, nur lauter Menschen. Man meint die Ruine muesste unter dem Gewicht der vielen Sonnengucker zusammenbrechen. Wir sahen dafuer Andrea wieder, die wir in Tibet getroffen hatten (www.lutzi-on-tour.de). Zwischen den Ruinen versuchen Einheimische ihren Anteil an all dem Rummel einzuheimsen. Die Konkurenz ist gross, grade dass sich nicht darum gepruegelt wird, gerade mir jetzt diese Cola-Dose zu verkaufen. Witzige Geschichten erlebt man so aber auch, z.B. erklaerte uns ein kleiner Junge, wie leicht man Maennlein und Weiblein auseinander halten kann. Kurze Haare - Mann, lange Haare und Ohrringe - Frau. Da bin ich mit meiner Haarpracht wohl ein arger Grenzfall. Nach Pursat Noch ein krasser Nachtrag zu Siem Reap, die Kluft zwischen Arm und Reich ist in diesem Land gewaltig. Bekommt man zu spueren, wenn man selber Shakes schluerft und hinter einem der lokale Dealer Klebstoff-Tueten zum Schnueffeln an obdachlose Kinder verteilt. Nachdem wir den meerartigen See ueberquert hatten, ging es einen Fluss weiter hoch bis Battambang. Auch hier viele Doerfer, voellig ans Wasser gebunden. Hier sind wir im Februar gerade mitten in der Trockenzeit, d.h. die Gewaesser fuehren nicht allzu viel Wasser. Fuer die Fische bleibt also nicht viel Platz uebrig und so meint man, nur ins Wasser greifen zu muessen, fuer eine Handvoll Fisch. Auf Dschungelpfaden durch die Cardamom-Berge So jetzt wirds ernst, Schluss mit Teer. Zur Erklaerung, die Cardamom-Berge ziehen sich im Suedwesten des Landes an der Grenze zu Thailand entlang. Lange Zeit, bis Ende der 90er, trieb hier die Khmer Rouge ihr Unwesen, weswegen die Gegend gaenzlich unberuehrt blieb. Grosse Teile sind heute Nationalpark. Im Dschungel sollen sich all die wilden Viecher Asiens ein Stell-dich-ein geben, also Tiger, Elefanten, Krokodile, usw. Sogar Nasshoerner vermutet man hier noch. Naechster Tag, es gilt einen Fluss zu durchqueren, eine eingestuerzte Bruecke zeugt von dem, was da noch kommt. Der Weg wird immer schmaler, bis schliesslich nur noch ein Trail uebrigbleibt. Verglichen mit dem was uns noch erwartet, aber im Nachhinein harmlos. Mehrere steile Huegel zwingen zum Schieben, aber wir kommen noch gut voran. Links und rechts ist dichter Dschungel. So erreichen wir Osom, auch hier gibt es ein Guesthouse, mit sehr netten Leuten. Das Dorf ist nur mit Motorraedern auf abgelegenen Dschungelpfaden zu erreichen. Dennoch haben die Leute hier alles was man so braucht, inklusive Karaoke-Bar. Wie sie allerdings die schweren Holzmoebel hierher gebracht haben, bleibt mir ein Raetsel. Unsere Mitgaeste wollen sich am naechsten Tag Richtung Thaigrenze begeben, um irgendwas abzuholen. Aha ... Wir kamen nicht so richtig voran, mussten also im Dschungel campen. Zelt hatten wir in Bangkok zurueckgelassen, aber mit Moskitonetz, Therm-A-Rest und Raedern bastelten wir uns doch was ansehnliches. Neuer Tag, neues Glueck. Der Weg wurde nun mit jedem Meter besser. Die Piste ist hier noch in voller Breite erhalten, zuletzt konnten wir sogar die Huegel wieder hochradeln und Holzlatten ueber die Baeche gabs auch wieder. Eine entgegenkommende Motocross-Truppe mag ziemlich enttaeuscht gewesen sein, hier Radfahrer zu treffen, aber ich denke zum Abend hin waren auch sie zufrieden. Die Cardamom-Berge brechen schliesslich ziemlich abrupt zum Meer ab. Dort unten an der Grenze zu Thailand liegt Koh Kong. Hier hats wieder Teer. Und Duschen. Und Coladosen. Essen gibt es auch. Viel zu Essen. Sogar Hamburger. Und Pommes. Falls der Bericht jetzt nicht abschreckend genug war, der Trail wuerde sich als Trekkingstrecke besser eignen. Eindrucksvolle Gegend, aber mit dem Fahrrad dann doch irgendwie Selbstgeisselung. Aber so, eine gute Geschichte fuers Lagerfeuer ... Costa del Cambodia In Koh Kong war es mal wieder soweit, Fahrradmaentel austauschen. Betty hat zwei verschliessen, ich mittlerweile schon vier. Worauf wir uns die naechste Etappe per Boot goennten, was dieses Mal dank halbleeren Boot auch sehr entspannt war. Nur nicht, dass ueber Nacht jemand ein Loch in Betty's Reifen gestochen hatte. Ueber das Meer ging es von Koh Kong nach Sihanoukville. Die Stadt wurde vor 40 Jahren aus dem Dschungel geschnitzt, als Hochseehafen fuer Kambodscha. Mittlerweile entwickelt sich die Gegend hier dank schoener Sandstraende zum Beach-Resort. Die ersten Hotel-Bunker stehen schon, ist aber noch ein weiter Weg hin zu spanischen Verhaeltnissen. Vom Boot runter wurde ein Khmer ziemlich agressiv, weil ich es mir erlaubte, auf seinem Vorplatz den zerstochenen Reifen von Betty zu flicken, ohne Liegegebuehr zu zahlen. Jedenfalls deutete ich seine handgreiflichen Gesten mal so. In Shianoukville tummeln sich viele Aussteiger, die hier mit einem Restaurant oder Guesthouse ihr Glueck versuchen. Wir hatten hierfuer nicht viel uebrig und radelten auf einer schoenen Rennpiste nach Kampot, die Standard-100Km weiter oestlich an der Kueste. Die Elefantenberge erstrecken sich vom Meer Richtung Inland. Auf 1000m haben die Franzosen eine Hill-Station hinterlassen. Mittlerweile, wie mir scheint das ganze Land, in Ruinen. Rundherum dichter Dschungel. Wir liessen uns per PickUp hochtransportieren. Das Resort war ein richtiges kleines Dorf, mit Kirche, Polizei, Post und Hotel natuerlich. Speziell letzteres liegt direkt an der Kante, bevor es 1000m zum Meer runtergeht. Eine ueberwaeltigende Sicht also, v.a. auch auf den Dschungel an den Berghaengen, von dem die Geraeusche der Bewohner nach oben schallen. Mit im Programm war noch der sehr idyllische Sunset-Cruise auf einem der vielen Fluesse hier. Der Vollmond leuchtete uns den Weg heim. War auch die Zeit, sich mit den dunklen Seiten der Geschichte Kambodschas zu befassen. Ende der 70er wuetete hier die Khmer Rouge. Ein Feld mit Massengraebern dient nun als Gedenkstaette. Zentrales Element eine Stupa, in der die Schaedel von mehr als 8000 Opfern nach Alter und Geschlecht hinter Glasscheiben sortiert sind. Muss man erstmal verdauen. Zumal das ganze nicht solange her ist und man zu dem Zeitpunkt auch schon auf der Welt war. Phnom Penh Hauptstadt Kambodschas, direkt am Mekong. An den Randbezirken Wellblech-Slums, drumherum Reisfelder. Tausende von Mopeds auf den Strassen. Moto? No. - TukTuk? No. - Taxi? No. - Book? No. - Hotel? No. Das ist die taegliche Kommunikation mit den Einheimischen hier. Wobei das mit den Motos (=Moped) schon praktisch ist. Passt man zu dritt drauf und ist das schnellste Verkehrsmittel in dem Gebrodel hier. Die Sehenswuerdigkeiten: der Royal Palace gleicht dem in Bangkok ziemlich. Auch eine Kopie des Emerald Buddhas steht hier. Die Khmer-Koenige wurden frueher eine Zeit lang in Bangkok gekroent, deswegen vielleicht auch die Aehnlichkeiten. Das Nationalmuseum beherbergt die schoensten Stuecke von all den Tempeln aus der Angkor-Zeit. Heute habe ich ein Buch in die Hand bekommen, in dem der Lagerkommandant von S-21 interviewt wurde. Es ist 1999 erschienen und er wurde als direkt Verantwortlicher fuer die Ermordung von 20000 Menschen nicht im Gefaengnis befragt, sondern als freier Mensch. Generell, wenn man sich die Biographien der in Kambodscha an der Macht befindlichen Politiker anschaut, wirds einem ziemlich schlecht. Hin zu erfreulicheren, die Maerkte sind in Asien immer wieder eine Fundgruppe. Nur leider ist der Platz in unseren Gepaecktaschen begrenzt. Das laengste Strassendorf der Welt ... befindet sich noerdlich von Phnom Penh am Mekong entlang und duerfte so an die 160km lang sein. Okay, das macht dann pro 100m 6 Haeuser, jedes davon durchschnittlich mit 2 Kindern besetzt. Ergibt also auf 160km 19200 Kinder, also 19200 mal ein Hello!!!! Ist schon toll, so beliebt zu sein. Die 20km aus Kompong Chom hinaus waren aber die schoensten in Kambodscha. Die Haeuser standen nicht allzu dicht, schoene Blicke ueber dem Mekong, die Leute nicht allzu aufdringlich. Als Hoehepunkt ein Wat auf einem Huegel mit kleinem Park. Mit frischgepressten Zuckerrohrsaft konnte man den Blick ueber die Ebene schweifen lassen. Huegel runter, die Arbeit fing wieder an, winken und Hello, Hello, Hello. Am Wochenende wird auch hier viel geheiratet. Angeblich bestimmt ein Wahrsager das richtige Datum, aber bei entsprechenden Zuwendungen kommt schon der Samstag oder Sonntag dabei raus. Damit auch jeder mitbekommt, dass gefeiert wird, werden Lautsprecher-Waende aufgebaut, mit denen sonst Metallica das Olympiastadion beschallen wuerden. Hier regiert aber leider so eine Art Khmer-Chanson. Uaaargh ... Moscheen haette man nicht unbedingt erwartet, aber auch die gibt es. Inklusive schwarz vermumter Frauen. Wenn ringsherum dem Klima angepasst, eher weniger Kleidung Trumpf ist, wundert man sich schon ein wenig. Wir erreichten schliesslich Kratie, von wo wir uns per PickUp zur Grenze chauffieren liesen. Strasse ist aber hier nicht mehr sonderlich spannend, Boote auf dem Mekong gibt es nur noch ab Stung Treng. Vorher besuchten wir aber noch eine kleine Kolonie von Fluss-Delphinen, von denen es im Mekong nur noch 80 Tiere gibt. In der Trockenzeit bleiben nur wenige tiefe Stellen, weswegen es eher einfach ist, die Delphine zu sichten. An der Grenze zu Laos sieht es aus, als waere der Vietnam-Krieg noch voll im Gange, ueberall Waldbraende und zerstoerte Erde. Der Grenzposten besteht aus zwei Bretterverschlaegen. Offiziel ist die Grenze hier nicht offen, nach dem man aber seinen finanziellen Beitrag fuer Stempel und Buecher der Grenzbeamten geleistet hat, darf man doch recht easy passieren. Zurueck in der Glueckseligkeit Kambodscha haben wir ja nun doch etwas ueberstuerzt verlassen. Hat seine Gruende, aber alles in allem hat es uns dort nicht ganz so arg toll gefallen. Wahrscheinlich ist es einfach nur zu flach dort. Schon mal von "Sticky Rice" gehoert? Ist eine Laos-Spezialitaet, extrem klebriger und schmackhafter Reis. Ein echter Plombenzieher. Trag jetzt ein Stueck Schwermetall weniger mit durch die Gegend. Bolaven-Plateau Nach langer, langer Zeit stand mal wieder eine Bergetappe an. Schlappe 1000Hm. Wir sind den Huegel hochgeflogen! Was Motivation alles bewirkt. Zugegeben, steil war es nicht. Das Bolaven-Plateau liegt zum Grossteil ueber 1000m und bietet aus irgendeinem Grund fantastische Bedingungen, um Kaffee anzubauen. Das haben die Franzosen entdeckt und seither ruehmen sich die Laotis den selbstverstaendlich besten Kaffee zu produzieren. Als absoluter Laie sag ich, ja der ist gut. Oben auf dem Plateau sind sie dann, eine Kaffee-Plantage nach der anderen. Die Gegend hier wird von den Laven bewohnt. Leicht zu erkennen daran, dass speziell die Frauen mit unglaublich grossen, kegeligen Joints im Mund zu sehen sind. Was das fuer ein Gras ist, moegen andere herausfinden, auf alle Faelle scheint es eher negative Auswirkungen auf die Zaehne zu haben. Grosse Einflugschneisen taten sich da in den Gebissen auf. Wir suchten uns eine kleine Nebenstrecke raus, um zur anderen Seite von Paksong in Richtung Sekong abzufahren. Das ganze erinnerte an die Cardamom-Experience in Kambodscha, schoener Dschungel und abgelegene Doerfer. Nur dieses Mal mit groesserem Genussfaktor, da es bergab ging und die Piste gut war. Das einige Doerfler, so bald sie uns sichten, Fluchtwege suchen und davon rennen, war eine neue Erfahrung. Dabei duschen wir doch taeglich, der Schweiss fliesst in Stroemen bei dieser gnadenlosen Hitze. Sekong haette eigentlich alles, um der ganz grosse Hit bei Touristen zu sein. Tolle Landschaft, ein netter Fluss, Wasserfaelle, jede Menge Guesthouses. Aber keine Touristen. Ist zu weit ab vom Schuss. Bomben hat es in dieser Gegend auch noch jede Menge. Es liegt allerhand von dem Zeug rum, was die Amis waehrend des Vietnam-Krieges abgeworfen haben. Laos haelt den traurigen Rekord, das am meist bombardierteste Land der Erde zu sein. Nur dumm, dass keine Ruecknahme-Pflicht fuer all das Zeug besteht. Letzte Etappe unserer Bolaven-Runde fuehrte nach Pakse. Dank Rollercoaster und Gegenwind sehr anstrengend. Mittag machten wir wiederum bei einem sehr schoenen Wasserfall (Phasoume). Ein schlauer Mensch hat hier ein Resort errichtet und seither kommen sie, die thailaendischen Touristen. Busweise. Dazwischen aber schoene, ruhige Idylle. Pakse, die groesste Stadt weit und breit, ist weitgehend reizlos. Die indischen Restaurants sorgen jedoch fuer dringend benoetigte kulinarische Abwechslung, nach all den Nudeln. Khao Yai Nach Pakse ging es schnurstracks ueber die Grenze nach Thailand. Hier hatten wir noch ein Ziel, den Khao-Yai-Nationalpark. Der aelteste im Lande. Ich behaupte mal, von dem hat jeder schon ein Bild gesehen, ohne es zu wissen. Dient regelmaessig als Kulisse fuer Filme, z.B. "The Beach". Sehr schoen huegelig, mit viel Wald und ebenso vielen Bewohnern. Schilder wie "Beware! Cobra Crossing!" hat man auch nicht alle Tage am Strassenrand. Wir bekamen aber nur eine Affenbande zu Gesicht. Im Park gibt es einen Campingplatz mit Zelten zum Ausleihen. Liegt strategisch guenstig, um Wanderungen zu Wasserfaellen oder Beobachtungstuermen zu unternehmen. Viele markierte Dschungeltreks gibt es sonst in der Welt wohl nicht. Wir standen extra frueh auf, um die Tierwelt im Morgenlicht zu ueberraschen. Tja, der beste Ort hierfuer, ist wohl doch die Muelltonne am Campingplatz. Ein stattlicher Hirsch hat seine Diaet auf Plastiktueten umgestellt. Fuer die akkustische Untermalung sorgen jede Menge Gibbons. Sieht man nicht, aber dafuer hoert man sie umso besser. Mit dem Zug in der Holzklasse legten wir die letzten Meter nach Bangkok zurueck. Hier wimmelt es von Touris. Hatten echt Probleme, abends in der Khao-San Ecke noch ein Zimmer zu ergattern. Warum Bangkok im Maerz so hoch im Kurs steht? Keine Ahnung, es ist schwuelheiss und nicht gerade angenehm. Mit der Resozialisierung fingen wir schon mal im Hard-Rock-Cafe und Kino an. Noch der unvermeidliche Ausflug in Bangkoks Shoppingtempel und tja, das wars dann wohl ... |
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