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Der Morgen war dann doch nervenaufreibend. Erst kam schon mal das Taxi nicht. Am Flughafen war natürlich auch keiner vom Reisebüro da. Ringsum wurden die Leute eingesammelt, nur wir standen hilflos rum. Auf Rückfrage wurden wir von A zu B nach Z geschickt. Keiner wußte was, bzw. hatte den Typ von Aida Maria Travels gesehen. Nachdem unsere Flugtickets zumindest reserviert waren, kauften wir sie schließlich. Betty übernahm den Fall, ich hatte schon längst aufgegeben. Kaum hatte sie also die Tickets mit Kreditkarte bezahlt, kam der Typ vom Reisebüro! Erstaunlicherweise hatte er bereits Flugtickets für uns und zum Glück konnte er die Dame am TAME-Schalter überzeugen, die vorhergehende Bezahlung zu annullieren. Wie kam nun dieses ganzes Malheur zustande? Man hatte uns für einen Flug später gebucht, als uns mitgeteilt wurde, weswegen der Typ vom Reisebüro nicht schon frühmorgens da war. Desweiteren waren wir auf den Stand, dass unsere Unterlagen ins Hotel geliefert würden. Davon wußte der vom Reisebüro aber auch nix. Chaos-Planung, nur gut, dass ich nicht allzu oft als Pauschal-Tourist auf andere angewiesen bin. Die große Frage bleibt aber, wie war es der Dame am TAME-Schalter möglich, ein bereits bezahltes und ausgestelltes Ticket, nochmal zu verkaufen? Dem Reisebüro-Agenten war die ganze Situation auch sehr unangenehm, er konnte ja am wenigsten dafür. Er erwies sich aber als sehr angenehmer Zeitgenosse und tat sein möglichstes, uns einen Zugang zum Internet zu verschaffen. Betty wollte der Bank daheim mitteilen, eine Kreditkarten-Abbuchung von TAME zu ignorieren. Nur vorsichtshalber. So kamen wir zu einer Flughafen-Tour in die Zonen, wo man z.B. daheim auf dem Münchner Flughafen schon längst 10 Sonderausweise benötigt hätte. Hier spaziert man einfach rein. Leider ohne Erfolg, kein Internet weit und breit.
![]() Unser Guide Louis sollte sich als ziemlich witziger Vogel herausstellen, er ist auf Galapagos geboren, macht das Ganze schon ziemlich lange und hat jede Menge Stories auf Lager. Sämtliche Guides werden von der Nationalpark-Verwaltung ausgebildet. Die Visitor-Sites sind sehr begrenzt, man bewegt sich auf fest vorgeschriebenen Pfaden. Wir sahen hier am Bajas-Beach Meer-Iguanas, Flamingos und Pelikane. Der Name Bajas-Beach kommt von einem alten Schiffswrack, welches die Amis zurückliesen und nun vor sich hin rostet. Schwimmen kann man hier auch und das Wasser ist lauwarm! Überhaupt bietet die Szenerie mit türkisblauen Meer und weißen Strand einen unglaublichen Kontrast zu den Erlebnissen, die wir vorher in Ecuador hatten. ![]() Unsere Kojen sind ziemlich winzig, aber es hat eine Nasszelle mit Dusche. Der Tagesablauf an Bord ist durchorganisiert, abends gibt es immer ein Briefing für den nächsten Tag. Der Guide erzählt uns, was uns an Naturwundern den nächsten Tag so erwartet. Erstaunlich auch, was der Koch in seiner kleinen Küche so alles zaubert. 03.01.05 - Santa Fe ![]() Landiguanas sitzen den ganzen Tag unter einem Kakteenbaum und warten nur darauf, das ein Blatt herunterfallen möge. Ein angenehmes Leben also. Unser Guide schlug zur Demonstration ein Blatt runter, der Besitzer des Kakteenbaums war auf einmal höchstlebendig und fing sogleich an, mit seinen langen Krallen die Stacheln abzuschaben. Binnen Sekunden versammelte sich auch die Nachbarschaft von den umliegenden Bäumen, um auch einen Happen abzubekommen.
Bei Santa Fe ankerten wir in einer wunderschönen türkisblauen Bucht. Schorcheln stand auf dem Programm, Ausrüstung verlieh uns der Captain mit den bestimmenden Worten "If you loose, you pay!". Das Wasser war so auf die Dauer doch frisch, aber bei dem was man zu sehen bekam, versuchte man so lange wie möglich im Wasser zu bleiben. So faszinierend das Landleben auf Galapagos ist, unter Wasser spielt hier die Musik. Der Artenreichtum ist schier überwältigend! Jede Menge paradiesische Fische, die man eigentlich nur aus dem Fernsehen kennt. Dazu aus nächster Nähe Meeresschildkröten und Rochen. An einem Ende der Bucht lag ein riesiger Fischschwarm, es müssen hunderttausende von Einzeltieren gewesen sein. Was für ein Spaß, mitten durch diesen Schwarm zu tauchen! Jede Menge Seelöwen zeigten sich ob dieses reich gedeckten Tisches natürlich auch.
04.01.05 - Espanola Die Nacht über fuhren wir weiter zur Insel Espanola. In dem kleinen Boot merkt man die Wellen auf dem offenen Meer doch ziemlich. Sanft in den Schlaf geschaukelt wurde ich zumindest nicht. Bei Espagnola wurden die Diesel dann gestoppt, hier kamen die Wellen von der Seite, was auch nicht besser war.
Am Strand liegen jede Menge tote Seelöwenbabies, die von Touristen berührt wurden und deswegen von der Mutter verstossen, qualvoll verhungern mußten. Espagnola ist die einzige Insel im Galapagos-Archipel, auf der Albatrosse brüten. Die meisten Vögel waren aber bereits wieder weit draußen auf offener See. Nur ein paar Nachzügler strollten noch auf der Insel umher. Die großen Vögel benötigen zum Fliegen eine regelrechte Startbahn und müssen sich über die Klippen stürzen, um vom Boden abzuheben. Dazu gab es große Kolonien von Maskentölpeln. Nachmittags hatten wir Gelegenheit, die Unterwasserwelt zu erkunden. Das Wetter zeigte sich nicht von seiner besten Seite, weswegen das Wasser doch eher kühl war. Unter einem Felsblock spürte unser Guide einen Riffhai auf. Danach hatten wir noch Gelegenheit in der schönen Gardener Bay am Strand zu relaxen. 05.01.05 - Floreana Die letzten Tage hinterliessen ihre Spuren in Form eines Sonnenbrandes. Vor allem meine Beine, die sonst das ganze Jahr über keine Sonne sehen, erwischte es ziemlich. Da war es ganz recht, dass sich die Sonne heute eher bedeckt hielt. ![]() Eine ganz bekannte Geschichte, in zahlreichen Büchern verewigt, hat sich hier auf der Insel zugetragen. Es war eine deutsche Aussiedlern, M. Wittmer, die sich hier mit ihren Kinder vor dem zweiten Weltkrieg niederlies. Das Idyll war perfekt, bis auch andere Leute versuchten, Fuss zu fassen. Frau Wittmer gefiel das gar nicht und so verschwanden nach und nach die Neuankömmlinge. Mord konnte niemals nachgewiesen werden, aber es gibt hier auf der Insel genügend Löcher, um Leute auf ewig verschwinden zu lassen. Eines dieser Löcher war unser nächster Programmpunkt, ein Lava-Tunnel. Die Galapagos-Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Bereits an der Oberfläche erstarrte Lava fließt im Inneren weiter, so entstehen lange, kreisrunde Tunnel. In diesem Fall mit Zugang zum Meer. So tappten wir im Dunkeln, bis uns das Wasser zur Hüfte ging. Nächstes Ziel, eine halb versunkene Caldera eines Vulkans, die "Devils Crown". Eine Schnorchel-Eldorado! Unglaublich die Anzahl bunter Fische! Ich glaub, ein paar Papageien-Fische erkannt zu haben. Jede Menge kleine Riffhaie, es sollen sogar Hammerhaie ihr Unwesen hier treiben. Wobei in dem Fall war ich ganz froh, keinen gesehen zu haben. Nachdem wir die Caldera umrundet hatten, ging es mitten hinein. Das Wasser wurde schlagartig wärmer, torpedogleich schossen Seelöwen um uns rum. Louis hat ein geschultes Auge und zeigte uns gut getarnte Fische, die wir so nicht bemerkt hätten. Unter anderem holte er einen Kugelfisch vom Boden, der dann voll aufgeblasen etwas unbeholfen wieder zum Grund trudelte. Bevor wir uns auf den Rückweg nach Santa Cruz machten, steuerte der Captain noch die Punta Cormorant an. Der Landgang führt hier an einem See mit Flamingos vorbei zu einer versteckten Bucht mit traumhaft weißem Strand. Die Überfahrt nach Santa Cruz war ein Erlebnis, mehrere Delphine schwammen vor dem Bug her. Mit Sprüngen aus dem Wasser taten sie ihrer Lebensfreude kund. Viel gemächlicher liesen es einige Meeresschildkröten angehen, die langsam dahin paddelten.
06.01.05 - Der schönste Strand auf Galapagos Der Vormittag war noch gebucht, ab dann durften wir wieder selber unser Programm bestimmen. So schön die Bootsfahrt von Insel zu Insel ist, vier Tage sind da ausreichend. Ansonsten gerät der ganze Ablauf schnell zur Routine und man würdigt die einzelnen Highlights nicht mehr ausreichend. ![]() ![]()
Auf einer kleine Halbinsel führt ein Trail durch Kakteenwald und Mangroven. Die Meeriguanas scheinen hier ganz besonders groß zu werden, richtige kleine Drachen! Man hätte es also auch einfacher haben können, von den ganzen Visitor-Sites, die wir in den letzten Tagen so besucht haben, war das der schönste. 07.01.05 - Cerro Crocker
Die Farmer der Hacienda haben aus der Tatsache, dass viele Schildkröten bei ihnen auf den Feldern rumlaufen, ein Geschäft gemacht. Das Ganze kostet Eintritt, dafür gibt es Gummistiefel und man kann über die Felder stapfen. Zunächst wurden wir aber ziemlich blöd angemacht, wie wir es überhaupt wagen können, hier ohne Guide rumzulaufen! Wie leicht man sich hier doch verlaufen könnte. Tja, wie schnell doch die Größenwahrnehmung sinkt, wenn man auf einer kleinen Insel lebt ... Jedenfalls, die rumlaufenden Panzerträger waren riesig! Gleich oberhalb der Hacienda hat es einen Lavatunnel, sogar mit Beleuchtung. Zurück in Santa Rosa nahm uns ein älterer Herr nach Puerto Aroya mit. Er wollte zwar dann doch einen Dollar pro Nase, aber das ist okay. 08.01.05 - Rückreise auf Raten Obwohl die Insel Santa Cruz nicht so groß ist, dauert die Busfahrt zum Flughafen, also einmal Durchquerung von Süd nach Nord doch erstaunlich lange. Auch hier fällt der abrupte Wechsel der Klimazonen auf der Insel auf. Im Süden regnet es, im Norden wüstenartige Landschaft. Baltra ist durch jenen schmalen Kanal von Santa Cruz getrennt, wo wir auch die erste Nacht auf dem Boot verbrachten. Dieses Mal setzten wir mit der Fähre über das Hindernis. Auf der anderen Seite wird man mit PickUps zum Flughafen gebracht. Beim Rückflug nach Quito sassen wir dieses Mal auf der falschen Seite (links), sonst hätten wir unsere Bergerl noch mal bewundern können. In Quito nächtigten wir wieder in der Casa Helbling. Ganz in der Nähe ist hier eine große Markthalle, wo man sich mit Souvenirs aller Art eindecken kann. 09.01.05 - Wieder daheim 09.01. war dann schon wieder Rückflug angesetzt und am 10.01. sortierten wir daheim die Post. So schnell geht es. Was bleibt ist die Erinnerung an ein äußerst kontrastreiches Land. Vom Hochgebirge bis zum Traumstrand gibt es alles in Ecuador. Also, nix wie hin ... ;-) |
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