14.06.08 - 21.06.08
Ein kleiner Tripp nach Süden in Richtung Sonne. Nur am Gardasee kann es auch regnen. Fast hätten wir das Zelt evakuiert.
Fast. Im Übrigen, Janas erster Campingurlaub.
Klettern
Zunächst bauten wir unser Zelt auf dem Campingplatz "Bellavista" in Torbole auf. Die Regenpausen nutzten wir für ein paar
Klettereien, bevor das Wetter sich dann doch stabilisierte und unser Zelt wieder trocknen konnte.
Was wir klettermäßig zerrissen haben, seht ihr hier.
Onsight ... entschied sich Jens ... die Sache lieber bleiben zu lassen ...
Sonnenplatte
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Strada delle 52 Gallerie
Die Gegend um den Gardasee war im 1. Weltkrieg umkämpftes Krieg zwischen Österreich-Ungarn und Italien. Die Stellungen
reichten hoch zu den Bergkämmen und Gipfeln und so gibt es noch einige Hinterlassenschaften aus dieser Zeit zu besichtigen.
Die "Strada delle 52 Gallerie" war ein militärischer Nachschubweg der abenteuerlich in die Steilabstürze des Forni-Alti-Kamms
geschlagen wurde. Insgesamt 52 Tunnel mußten angelegt werden, daher der Name des Weges. Der längste misst über 300m. Ein ganzer
Felsturm wurde ausgehöhlt und im Innern führt ein Tunnel wie eine Art Wendeltreppe nach oben. Durchaus spannend also, nur
Stirnlampe nicht vergessen!
Anfahrt: Von Arco nach Roveretto, das ist noch der einfache Teil. In Roveretto bis ins Stadtzentrum und das Sträßchen
ins "Vallarsa" finden. Man fährt kurvenreich bis zum Passo Pian delle Fugazze, dahinter ein paar Kilometer wieder nach unten
und dann bei der Ponte Verde links abbiegen und zum Colle Xomo hochfahren. Das ist dann eine der abenteuerlichsten Passstraßen,
die ich bisher gefahren bin, viel Spaß! Vom Colle Xomo geht es links noch abenteuerlicher mit dem Auto ein paar Meter höher
zum Ausgangspunkt mit großem Parkplatz. Ca. 1.5h von Arco.
Route: Der gesamte Weg führt in ca. 3h bis zum Rif. Papa (1928) und dann über die "Strada degli Scarubbi" wieder zurück
zum Ausgangspunkt. Insgesamt 5-6h. Wir mussten nach der Hälfte wegen Gewitter abbrechen.
Karte: Kompass Nr. 101 "Monte Pasubio", 1:50000
Novella-Schlucht
Hier handelt es sich um eine ziemlich überraschende Wanderung, es geht nicht rauf, sondern erstmal runter. Klar, dass man sich
die verlorenen Höhenmeter wieder erkämpfen muss, dies aber auf spektakuläre Weise.
Ausgangspunkt ist der Ort Fondo im Nonstal. Im Ort steuert man den Lago Smeraldo an, der genauso aussieht, wie der Name vermuten
läßt. Am anderen Ende sieht man schon den Bach durch eine Klamm rauschen, dort endet der Rundweg. Um zum Beginn des weiteren Weges zu gelangen,
muss man erstmal die Straße in die andere Richtung überqueren und den Schildern in die Novella-Schlucht folgen. Es geht tief
hinab in einen großen Canyon. An den jenseitigen Schluchtwänden kann man schon den Weg raus aus diesem Loch erkennen, Treppen,
die scheinbar in die Wand geklebt sind. Man erreicht also den schattigen Schluchtgrund und wandert dort zunächst schattigen
flußaufwärts. Bei einem E-Werk gibt es eine Brücke und am anderen Ufer geht es so ziemlich die gleiche Strecke wieder zurück.
Dann beginnt der spektakuläre Teil, ein Felsband vermittelt den Aufstieg. Durch Treppen und Geländer entschärft, man muss nur
schwindelfrei sein. Schweisstreibend. Die schattigen Apfelhaine, durch die man zurück nach Fondo wandert, kommen da gerade recht.
In Fondo steuert man die Ortsmitte an und hier beginnt die Klamm zurück zum Lago Smeraldo. Insgesamt braucht man für diesen
Rundweg 3h.
Anfahrt:Von Arco nach Trient. Dort in Richtung Bozen und bei Mezzocorona geht es in Richtung Cles. Man biegt in Richtung
Passo di Mendola ab. Kurz davor der Seitenabstecher nach Fondo ins Nonstal und zum Lago Smeraldo. Gut 1.5h von Arco.
Colbricon-Umrundung
Da die Dolomiten schon mal auf dem Heimweg vom Gardasee liegen, beschlossen wir dorthin noch einen Abstecher zu machen. Wir
wählten eine bei uns eher unbekannte Gruppe, die Lagorai-Kette über Predazzo.
Von dort kann man zum Passo Rolle hochfahren und erstmal über die Pala direkt vor einem staunen und sich danach der östlichsten
Ecke des Lagorai widmen. Der Eckpfeiler nennt sich Colbricon. Den kann man in einer schönen Wanderung umrunden und falls die
Bedingungen passen auch gleich besteigen. Die Wanderung dauert so an die 5h.
Etwas unterhalb des Passes bei einem Parkplatz (Malga Rolle) geht man zur Talstation eines Skiliftes und dort in einer halben
Stunde durch den Wald zum Rifugio Colbricon an einem See. Der markante Kegel dahinter ist der Colbricon, rechts davon in den
Sattel führt der Weg, falls man den Berg besteigen oder umrunden will. Man folgt dem Weg Nr. 349 zur Forcella Ceremana.
Anfangs ist der Weg leicht, nachdem man ein kleines Hochplateau erreicht hat, warten einige leichte Klettersteigpassagen und
Stellungen aus dem ersten Weltkrieg. Die Orientierung ist hier oben nicht mehr ganz einfach.
Bei den Geschützstellungen und verfallenen Hütten hat man die Scharte "Forcella Ceremana" erreicht. Jenseits führt der anfangs
nicht bezeichnete Weg Nr. 337 an der Bergflanke entlang zurück in Richtung Ausgangspunkt. Vorher erreicht man jedoch abermals
einen Skilift, die "Punta Ces". Von hier ist der See mit dem Rif. Colbricon schon wieder zu sehen, nur liegt noch ein kleines
Tal dazwischen. Also über eine Skipiste runter und fast im Talgrund links wieder hoch zum Rifugio. Der weitere Rückweg zum
Auto sollte einem nun bekannt vorkommen.
Karte: Im Touristinfo von Predazzo bekommt man für drei Euro eine sehr gute Wanderkarte für die Lagorai-Kette.
Auf dem letzten Bild (das grüne) ist die Umrundung des Colbricon gut zu sehen. Man startet über den Sattel rechts und kommt dann links
und der steilen Wand wieder raus.
Weisshorn
Von Predazzo aus ist es mit dem Auto nicht weit zu einem bekannten Aussichtsberg der Dolomiten, dem Weisshorn (2316m). Man fährt
von Predazzo in Richtung Cavalese und dort zum Passo Lavaze. Hier zweigt rechts eine Fahrstraße rechts zum Passo Oclini ab. Am
höchsten Punkt der Parkplatz, links das Schwarzhorn, rechts das Weisshorn. Von Mutter Natur entsprechend eingefärbt. Auf breitem
Weg sind es dann noch 45min bis zum höchsten Punkt des Weisshorns. Das war es schon. Wer noch mehr will, kann den Rückweg etwas
ausbauen. Z.B. vom Gipfel den Grat nach Norden absteigen (ganz leichte Kletterstellen) und dann rechts dem Schild zurück unter
der Ostflanke des Weisshorn den Weg zum Parkplatz zurückfolgen. Karte brauchts hierfür nicht und die Tour ist in so gut wie jedem
Dolomiten-Wanderführer zu finden.
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