Über Ettal, Plansee, Reutte. Wängle liegt ein paar Kilometer
westlich von Reutte (ca. 2h). Dazu über den Lech und bei der Kirche in Wängle rechts den gelben
Schildern "Gehrenalm" bis zum Waldrand folgen. Hier nun parken am Straßenrand.
Stützpunkt:
Gehrenalm (bewirtschaftet, ca. 1600m)
Zustieg:
Von Wängle zunächst über eine breite Forststraße, dann diese auf Steig durch den Wald
abkürzend zur Gehrenalm (ca. 1600 m). Nun über Gehrenjoch (1858 m) und Normalweg zur Gehrenspitze.
Die Einstiege zu den Routen der Südwand befinden sich rechts der Rinne des Normalweges (ca. 2.5 h
vom Tal).
Zustieg Westgrat siehe Tourenbeschreibung unten.
Route:
Alte Südwand (V-): O. Leixl, v. Overkamp, v. Schwering 1920
Am Beginn des letzten Teiles des Normalweges auf die Gehrenspitze
rechts einer Rinne befinden sich mehrere Gedenktafeln. Hier weiter
nach rechts bis zum Beginn einer steilen und breiten Rinne (Bohrhaken).
Die Route führt durch die Wandeinbuchtung zwischen Südwestgrat und
Südpfeiler. Zuerst zwei SL die Rinne hoch (III u. IV) bis zu einem
kleinen Geröllplatz. Leicht rechts haltend weiter, schließlich über ein
Band zum Beginn eines Kamins (IV). Diesen hoch, dann leicht links zu
einem Überhang (IV-). Nun rechts kurz eine Verschneidung, bei einem
Überhang nach links queren (V-). Weiter leicht gerade hoch zum Grat und
zum Gipfel (III). Insgesamt 6 SL, 1.5 h.
Charakter:
Gut gesicherte, schöne Kletterei (gebohrte Stand- und
Zwischenhaken). Leider ist der Fels teilweise etwas brüchig. Abstieg ist ein etwas anspruchsvoller
Wanderweg (I).
Westgrat (3+):
Will man den ganzen Westgrat begehen, steigt man vom Gehrenjoch gut 150Hm
nach Westen ab. Alternativ erreicht man den Grat auch, in dem man vom Gehrenjoch noch
ein Stückchen aufsteigt und bei einem Felsblock zu einer südlich dem Westgrat vorgelagerten
Rippe quert (steile Wiese). Am unteren Ende der Rippe vorbei in einen kleinen Kessel und
links durch eine brüchige Rinne (2-3) in eine deutliche Scharte am Westgrat, wo sich ein
Standplatz findet. Tourenbeschreibung siehe pdf-Datei ... Topo als PDF:topo_westgrat_gehrenspitze.pdf
01.11.02 mit Betty: "Unverhofft ..."
Noch ein mal eine schöne Kletterei und das im November! Mit so tollen Bedingungen, wie ich sie den
ganzen Sommer noch nicht hatte. Ein schöner Herbsttag, wenig Wind und in der Südwand hatte es
angenehme Temperaturen. Die Aussicht paßte auch noch! Was will man mehr ...
Nun zum Beispiel den Einstieg auf Anhieb finden. Leider waren wir an diesem Tag etwas blind für
das Naheliegende und so starteten wir ein paar Meter neben dem richtigen Einstieg. Das konnte nicht
lange gut gehen und so hing ich auf einmal im brüchigen Gestein ohne eine Zwischensicherung legen
zu können. Heikles Abklettern war angesagt. Gleich daneben sichtete Bettina ein paar Rosthaken, ich
querte rüber und befand mich bald ziemlich aussichtslos in einer VI+ Route. So mußte ich einen
Karabiner zum Abseilen opfern, um da wieder rauszukommen.
Etwas enttäuscht gingen wir dann ein paar Meter nach rechts um eine schotterige Rinne zu versuchen
und siehe da, hier fand sich gleich am Einstieg ein Bohrhaken, den ich vorher völlig übersehen hatte.
Das sollte so weitergehen, ich kletterte an diesem Tag noch an mehreren Haken vorbei. Oben wurde
die Kletterei dann richtig schön. Es fanden sich überall gute Griffe, die Route war ziemlich
ausgesetzt, man hatte viel Luft unter den Füssen und geniale Ausblicke. Die Seillängen waren nicht
lang und wir hatten genug Zeit. Das nennt man also Plaisir-Klettern! Wunderschön!
03.10.12 mit Jens: "Kleine Abenteuer"
Am Gehrenjoch entschlossen wir uns für den Westgrat zur Gehrenspitze. Die Beschreibung in meinem Panico-Führer eher dürftig.
Aber das machte die Sache nur umso interessanter. Wir suchten also erstmal den günstigsten Zustieg zum Westgrat und fanden
ohne allzuviel Höhenverlust vom Gehrenjoch eine brüchige Rinne. In der Scharte, die wir dadurch erreichten war aber schon mal
ein Stand mit Klebehaken eingerichtet.
Von dort ist der Weg über den Grat klar. Steile Abschnitte, nie schwerer als 3, wechseln
mit flachen Abschnitten, wo man am laufenden Seil flott vorankommt. Schön ist eine etwas luftige Passage im Mittelteil, wo man
unvermutet nur per Spreizschritt über eine tiefe Scharte hinweg weiterkommt. Auch der letzte Abschnitt zum Vorgipfel ist schön
und kurz nochmal sehr luftig. Ob man den Grat dann im Reitsitz bewältigt oder nicht, sollte man sich gut überlegen, man steht
unter Beobachtung! Die Stelle ist vom Hauptgipfel her gut einsehbar. Vom Westgipfel geht es unvermutet leicht in die Scharte
vor dem Hauptgipfel, wo man den Normalweg erreicht.
Den Fuchs auf dem Bild habe ich ohne viel Aufwand an der Gehrenalm erwischt, der marschierte da einfach ohne Scheu durch die dicht besetzten
Reihen.
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