Vom Parkplatz der Karwendelbahn auf bezeichnetem Weg zur
Mittenwalder Hütte (1 h). Von hier dem Steig weiter Richtung Lindlähnekopf folgen bis in
die Einsattelung kurz unterhalb des Gipfelkreuzes. Von dort auf Steigspuren zur Wand hoch.
Wo sich der Weg gabelt rechts halten, durch Latschen und schließlich eine Rinne (II) bis zum Schotterfeld
unter der SW-Wand hochsteigen.
Route Südwestgrat:
Südwestgrat (IV): Erstbegeher unbekannt
Im Schotterfeld links halten zur Kante. Der Einstieg ist durch einen Steinmann markiert.
1 SL (25m, 4): Über Platten gerade hoch, rechtshaltend bis zum Beginn eines Kamins
2 SL (20m, 4): Durch den Kamin gerade hoch
3 SL (10m, 3): Über einen kleinen Pfeilerkopf klettern, Stand in einer Scharte
4 SL (45m, 4): Zunächst über eine Verschneidung, dann oben über Platten gerade hoch. Zuletzt
etwas linkshaltend auf kleinen Absatz. Stand an Sanduhr?
5 SL (30m, 3): Durch eine Rinne schräg rechts hoch
6 SL (20m, 2): gerade hoch zum Pfeilerkopf
7-9 SL: Weiter über Südwestgrat klettern. Eine Stelle drei, sonst zwei und viel Gehgelände.
Nun über Gehgelände ca. 100 Hm hoch. Bis kurz vor dem Gipfel noch mal eine Kletterstelle kommt.
10 SL (15m, 3): Über den enger werdenden Grat sehr ausgesetzt zu Stand in einer Scharte.
11 SL (15m, 4): Aus der Scharte zunächst nach rechts queren und gerade eine Rinne hoch.
100 m Gehgelände zum Gipfel.
Insgesamt ca. 3-4 h.
Meist fester Fels. Alle Standplätze gebohrt. Bis zur 4.
Seillänge sehr gut gesichert, danach bis zum Pfeilerkopf stecken nur ein paar Rostgurken. Die
Seillängen kurz vor dem Gipfel sind wieder sehr gut abgesichert. Bandschlingen zur Absicherung
an Sanduhren, sowie Klemmkeilsortiment notwendig. Früh im Jahr kann der Weiterweg vom Gipfel
zum Mittenwalder Höhenweg durch Schneefelder unmöglich sein. Bei Nebel ist der Weg nicht zu
finden.
Route Südpfeiler:
Südpfeiler (VI o. V A0): Hornsteiner, Gombocz 1943
Routenbeschreibung (Topo) als PDF: topo_gerberkreuz.pdf
Route mit für Karwendelverhältnisse super Fels, bis auf die erste Seillänge, die aber über ein Band umgangen werden kann.
An allen Standplätzen gebohrter Ringhaken. Dazwischen nur an den wichtigsten Punkten Bohrhaken, sowie einige Normalhaken.
Zur unumgänglichen zusätzlichen Absicherung sind Klemmkeile und Schlingen hilfreich. Friends eher nicht.
Man klettert eigentlich an einem dem Gerberkreuz weit vorgelagerten Pfeilerkopf. Der Abstieg über den Gipfel ist weit, aber
lohnend. Dank Südlage eignet sich die Route für Frühjahr und Herbst, dann aber Vorsicht vor Schneefelder auf den Bändern
beim Weg über das Gerberkreuz.
Abstieg:
Vom Pfeilerkopf kann über 4x45 m zum Einstieg abgeseilt werden.
Alternativ über Gipfel Gerberkreuz:
Vom Pfeilerkopf den ausgesetzten aber nicht schwierigen Grat zum nächsten Vorgipfel verfolgen. Hier ein kurzer
Steilaufschwung (III). Nun geht es gut 100Hm über Schrofen hoch.
Der Grat wird nun wird nun wieder schmäler. Ein schroffer Gratturm wird direkt überklettert (15m, III). Am Anfang BH mit
Ring. Nach dem Gratturm wiederum ein Standplatz mit Ring-BH. Von hier ein paar Meter nach rechts queren und dann durch einen
Kamin (kurz IV, BH) gerade hoch. Den felsigen Grat nun bis zum Gipfelkreuz des Gerberkreuzs verfolgen.
Vom Gipfel am Grat weiter. Bevor er wieder ausgesetzt und zerklüftet wird, steigt man rechts (Steinmänner) durch eine Rinne
kurz ab und umgeht so die Gratzacken. Jenseits einer Rinne steigt man wieder zum nun breiten Grat hoch und verfolgt diesen
bis zu einer Scharte vor einem Felsaufschwung. Hier nun quert man auf Bändern links (nordseitig). Teilweise etwas ausgesetzt
und brüchig. Man folgt den vielen Steinmännern. Wo ein Queren unmöglich wird, achte man auf pinke Markierungspunkte und
klettert über kompakte Felsen kurz rechts hoch (II), um dann die Querung fortzusetzen. Man erreicht so schließlich den
Mittenwalder Höhenweg und ist in wenigen Minuten bei der Bergstation der Karwendelbahn.
Nun über Dammkar absteigen oder man folgt den gesicherten Steig unterhalb der Karwendelbahn zurück zur Mittenwalder Hütte.
Vom Ausstieg Pfeilerkopf bis zur Karwendelbahn braucht man ca. 1-2h. Danach nochmal 1.5h bis zur Mittenwalder Hütte.
Karte:
Kompass-Karte Nr. 6, "Walchensee, Wallgau, Krün", 1:50000
Titel: Südwestgrat - Unverhofft kommt oft Bergspezln: Betty
Überraschung schon am Zustieg, Thomas und Etienne hatten sich unabhängig von uns das gleiche
Ziel ausgesucht. Wir wollten uns eigentlich die Pinocchio angucken. Jedoch war der Einstieg
so schnell nicht zu finden, so sattelten Betty und ich auf die Südwestkante um. Thomas und
Etienne haben sich schließlich ihren eigenen Weg gesucht und vermuteten den Einstieg zur Pinocchio
irgendwo links oben in einer großen Schlucht.
Die Route war sehr schön zu klettern, die 4er Seillängen sind ziemlich durchgehend dieser
Schwierigkeitsgrad. Das Panico-Topo verschwieg mal wieder wesentliche Teile der Route. Haken
ist so ziemlich jeder eingezeichnet, aber drei Seillängen leichte Kletterei über einen Grat
werden glatt verschwiegen. Sehr dürftig!
Als einzige zogen Betty und ich also Richtung Gipfel hoch. Kurz vorher die schönsten Kletterstellen,
sehr ausgesetzt über einen scharfen Grat. Mittlerweile hatte es sich ziemlich zugezogen, Gewitter
drohte und so hielten wir uns nicht lange am Gipfel auf und versuchten stattdessen schnellstmöglich zum
Mittenwalder-Höhenweg zu kommen. Wir hatten Glück, dürfte die erste Woche in diesem Jahr gewesen
sein, da dieser Weg ohne Hochtourenausrüstung überhaupt möglich war. Die meisten Steinmännchen
zur Wegmarkierung waren ausgeapert und die steilen Schneefelder waren gut am oberen Rand zu
überqueren. Leise Panik kam auf, als der Nebel kurz die Sicht auf den Weiterweg versperrte. Doch
der Spuk war schnell vorüber und so erreichten wir sicheres Gelände.
Knieschonend schwebten wir mit der Karwendelbahn zurück ins Tal ...
Titel: Südpfeiler - Garstige 6 Bergspezln: Andreas
Es war ja schon wieder herbstlich, weiter oben lag schon Schnee. Der Südpfeiler am Gerberkreuz zeigte sich jedoch trocken
und sonnig. Die Kletterei ist super, wenn auch für den weiten Weg hin und zurück etwas kurz. Was zählt ist aber eh das
Gesamterlebnis.
Herausforderung ist dabei ein 6er-Riss im oberen Teil. Über 5m hat man hier durchgehend schwieriges Gelände zu meistern. Schafft
man das nicht, kann man A0 klettern. Ich denke, ich habe alle Einzelstellen ausgebouldert, allerdings mit vielen Hängern. Ist
so eine Art Körperriss, in dem man sich aber nicht wirklich gut verkeilen kann, auf alle Fälle spannend.
Die letzte "richtige" Seillänge vor dem Pfeilerkopf ist dann auch die schönste. Der weitere Weg zum Gerberkreuz ist dann doch
noch weit und ich hatte auch vergessen, dass kurz davor noch mal eine kurze Kletterei wartet. Also mußten wir noch mal das
Material aus dem Rucksack holen.
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