München - Kufstein - Ellmau, auf mautpflichtiger Straße zur
Wochenbrunneralm (ca. 2h).
Stützpunkte:
Wochenbrunneralm (1087 m), Gaudeamus-Hütte (1267 m),
Gruttenhütte (1620 m)
Zustieg:
Vom Parkplatz an der Wochenbrunneralm auf markierten Weg
zur Gaudeamus-Hütte und weiter auf dem Wanderweg zum Ellmauer Tor. Dort wo der Jubiläumssteig
zur Gruttenhütte links absteigt, noch ca. 200 m weiter Richtung Ellmauer Tor. Dann links
über die großen Steine gerade das Kar hoch. Der mit einem rotem Punkt markierte Einstieg ist
von unten schon gut zu sehen, gleich rechts neben einer großen Rinne.
Route:
Vordere Karlspitze, SW-Gipfel "Kübelkar-Sinfonie", 4+ A0, 10 SL:
Andy Schoner mit zwei Gästen (1994)
Sehr gutes Topo findet sich unter der bei "Link" angegebenen Adresse
1 SL (3, 20 m): Vom Einstieg ist schon der erste Standplatz an einer großen
Sanduhr zu erkennen. Gerade hoch durch eine Rinne.
2 SL (4+, 40 m): Man verfolgt die schwieriger werdende Rinne gerade weiter oder
am linken Rand bis zum anschliessenden Kamin. Dieser wird am rechten Rand
erklettert. Nächster Standplatz findet sich nach Ende des Kamins gleich links
auf einem Band.
3 SL (3, 20 m): Das Band wird links weiter verfolgt, dann gerade hoch zu Beginn
eines Kamins mit Klemmblock.
4 SL (4, 30 m): Nicht in den Kamin, sondern linkshaltend auf eine Rippe und über
Platten links vorbei an einen Pfeiler und weiter über Platten gerade hoch zu
Stand in einer Verschneidung.
5 SL (3, 40 m): Verschneidung hoch auf ein großes Geröllfeld. Gerade hoch
weiterklettern zu Stand an einer Rinne.
6 SL (3, 45 m): Die Rinne weiter hoch. Links findet sich ein großer markanter
Felskopf, welcher durch einen Kamin an der rechten Seite erstiegen wird. Oben
Stand auf breitem Absatz.
7 SL (4-, 40 m): Von rechts zieht ein Kamin herunter. Am linken Rand desselben
geht es hoch in einen großen Kessel. Stand gleich am Beginn des Kessels.
8 SL (2, 20 m): Durch den Kessel zu Beginn eines Kamins am linken Rand.
9 SL (4+ A0, 25 m): Der Kamin wird mehr oder weniger am rechten Rand gerade
hoch erstiegen bis zu einem großen Klemmblock. Dieser wird überhängend rechts
umgangen (Schlüsselstelle, A0). Achtung, um die Stelle frei zu klettern wird
ein äußerst lockerer großer Tritt benötigt, der direkt zum Sichernden fallen
würde. Stand gleich wenige Meter über der Schlüsselstelle.
10 SL (2, 30 m): Durch eine Schuttrinne gerade hoch zum Ausstieg (Wandbuch).
Insgesamt ca. 3h.
Ungefährer Einstieg zur Kübelkar-Sinfonie.
Abstieg:
Zwei Möglichkeiten, entweder über Abseilpiste zurück zum
Einstieg, oder Überschreitung zum Kopftörl.
Überschreitung zum Kopftörl (markiert): In westlicher Richtung absteigen.
Eine steiler Abbruch kann an einem Block abgeseilt werden (10 m). Danach
links weiter zu einer Scharte. Links geht es zurück zum Einstieg, rechts
zum Kopftörl. Für letzteres 2x50m (kürzer geht nicht) gerade abseilen auf
ein Schuttfeld. Links auf einen kleinen Pfeiler klettern (markiert, sehr
brüchig) und zum Kopftörl queren. Weiterer Abstieg auf Klettersteig zur
Gruttenhütte.
Charakter:
An den Standplätzen finden sich meist Bohrhaken, dazwischen
an den wichtigen Stellen viele Normal- und Bohrhaken. Bandschlingen und kleines Klemmkeilset
sehr hiermit empfohlen. Die Route ist noch relativ neu und wird nicht so oft begangen, das
bedeutet einerseits herrlich griffigen, rauhen Fels, andererseits ist die Tour noch nicht
abgeräumt und man tritt dementsprechend viele Steine los. Hinter einer bereits kletternden
Seilschaft noch einsteigen würde ich nicht empfehlen. Es soll aber nicht der Eindruck
entstehen, dies ist eine reine Schottertour, ganz im Gegenteil man bewegt sich meist im sehr
festen Fels.
Der Tag begann neblig, doch liessen wir uns davon nicht abschrecken, hatte der Wetterdienst doch
einen sonnigen Tag vorhergesagt. So reihten wir uns zwischen die vielen Wanderer, die zum
Elmauer Tor hochgingen. Zum Einstieg geht es über ein großes Schuttfeld, bleibt man auf den
großen Steinen, wird es deutlich weniger anstrengend. Den Einstieg fanden wir problemlos, da
er von unten bereits gut zu sehen war, und ausserdem bestens markiert durch einen roten Punkt
und Wasserflasche. In der ersten Seillänge beschränken sich die Schwierigkeiten darauf, nicht
in eine Distel zu greifen. Danach geht es aber richtig zackig los! Auffällig mal wieder die
strenge Schwierigkeitsbewertung im Kaiser, hier eine 4+, im Allgäu wäre das locker ein 5er.
So kam ich bereits in der 2. Seillänge ziemlich ins Schwitzen. Die Route geht schön steil
mehr oder weniger gerade hoch und anfangs findet man nur festen Fels. Die Absicherung ist
super, jedoch nicht übertrieben. Brüchig wird es erst nachdem man ein Geröllfeld erreicht. Die
losgetretenen Steine fliegen leider alle genau die Rinne hinab, die man gerade erklettert hat.
Übel wird es in der Seillänge zwischen dem Geröllfeld und einem großen Kessel. Die Rippe, welche
man erklettert, sieht bombenfest aus, doch der Eindruck täuscht. Nach dem eindrucksvollen Kessel
wartet die Schlüsselseillänge. Tastet man sich zuerst im glatten Kalk hoch, steht man plötzlich
vor einem kleinen Überhang. Rechts sichtet man die erlösenden Haken. Doch es ist gar nicht so
einfach, dort was einzuhängen. Um den Überhang freikletternd zu überwinden, fände sich auch
der passende Tritt. Der sieht aber leider aus, als ob er an den glatten Untergrund nur angeklebt
wäre. Gut ein Zentner würde da dem Sichernden auf dem Kopf fallen. Das hält der beste Helm nicht
aus, also zog ich mich am Haken hoch.
Danach sind die Schwierigkeiten überwunden. Man steigt in einer Scharte aus, links und rechts
ein paar Grattürmchen, die man als Gipfel deklarieren könnte. Man schaut direkt auf den
Kopftörlgrat und zur anderen Seite in andere unbekannte Bereiche des Wilden Kaisers ...
Die Überschreitung zum Kopftörl ist zwar landschaftlich sehr schön, möchte ich aber nicht
empfehlen, da dazwischen äußerst brüchiges Gelände liegt.
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