Innsbruck, Brenner, Richtung Bruneck bis S. Lorenzo, St. Vigil, Pederü (300 km, 4h).
Parkplatz direkt bei der Pederühütte.
Hütten:
Pederühütte (1540 m), Faneshütte (2060 m), Lavarellahütte (2060 m, erst ab Feb. geöffnet)
Zustieg:
Von Pederü auf breiter Ratrakspur hoch nach Klein Fanes (von Pederü das Tal direkt voraus).
An einer Weggabelung geht es links zur Faneshütte (von Pederü 1.5 h). Lavarellahütte wenige Meter gerade weiter.
Route:
Die Route auf die Zehnerspitze ist von der Faneshütte zum Großteil einsehbar. Die Zehnerspitze
ist die Felsmauer in westlicher Richtung. Ebenfalls gut zu sehen ist der Col Toron (Schildkröte, 2459 m), der als erster
Wegmarker dient. Man fährt von der Faneshütte zur Weggabelung zur Lavarellahütte ab. Hier nun ins Gelände und in grob
nordwestlicher Richtung auf den Col Toron zuhalten. An diesem links vorbei, ebenfalls links an einer kleinen Felsmauer entlang
und durch flaches Muldengelände zum Fanes-Schloß (Ciastel de Fanes). An diesem links vorbei über eine kurze Steilstufe und
den breiten und steilen Osthang der Zehnerspitze hoch. Der Gipfel wird von links über den schmalen Südwestgrat erstiegen. Am
Fuße des Grates Skidepot. Über den Grat führt ein am Anfang ziemlich ausgesetzter leichter Klettersteig (ca. 50 Hm). 3 h von
der Faneshütte bis zum Gipfel.
Abfahrt:
Entlang des Aufstiegs.
Charakter:
Im unteren Bereich kaum Lawinengefahr. Oben steiler Osthang. Die Tour ist jedoch sehr beliebt
und daher meistens eingespurt. Klettersteig nicht allzu schwierig mit durchgehendem Drahtseil, jedoch ausgesetzt. Steigeisen besonders für den
Abstieg von Vorteil.
Karte:
Tabacco, Karte 03 "Cortina d'Ampezzo", 1:25000
Führer:
Rudolf und Siegrun Weisse und andere, "Skitouren-Atlas Ostalpen", Bruckmann-Verlag,
1. Auflage 1999, München
Von der Faneshütte machten wir uns bei bestem Wetter auf zur Zehnerspitze. Zwar herrschte Lawinengefahrenstufe 3, und der steile
Abschlußhang ist nicht ohne, doch waren in den Tagen vorher genügend Leute unterwegs gewesen, so dass wir den Hang trotz
Triebschnee als unkritisch einstuften. Es geht zunächst über das wunderschöne Klein Fanes, einem Hochplateau, vorbei an
atemberaubender Dolomitenkulisse. Immer im Blickfeld ist dabei die Südwand der Neunerspitze, die wie mit dem Messer abgeschnitten
aussieht. Strukturlose Platte von oben bis unten und man beginnt zwangsläufig von neuen Kletterabenteuern im Sommer zu träumen.
Am Skidepot beim Beginn des Südwestgrates, standen wir am oberen Rand einer riesigen Mauer, welches nahezu senkrecht ins
davor liegende Tal abfällt. Der Gipfel der Zehnerspitze sieht von hier auch mehr wie eine aufgestellte schmale Platte aus. Über
den Grat leitet ein Drahtseil zum Ziel. Der Fels war gut abgeblasen und wenig vereist. Aber es war trotzdem ein eigenartiges
Klettergefühl mit den Skitourenstiefel. Anfangs ist der Grat etwas steil und ausgesetzt, aber nicht wirklich schwierig. Oben
hat man einen fantastischen Rundblick auf alles, was in den Dolomiten Rang und Namen hat. Drei Zinnen, Monte Cristallo,
Tofana, Marmolada, Sella, Langkofel, Peitlerkofel und dazu der Alpenhauptkamm im Norden.
Für den Abstieg zog ich dann doch vorsichtshalber Steigeisen auf und fühlte mich gleich um einiges sicherer. Die Abfahrt war im
oberen steilen Teil durch Pulverschnee noch grandios, unten hatte es Bruchharsch und wir rutschen wie die Anfänger runter zur
Faneshütte. Selbige gleicht einem Bergpalast und kostet dementsprechend, 23 Euro für ein Lager mit Frühstück ist schon obere
Kategorie (... der Bericht ist von 2004).
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