München - Brenner - Brixen - Grödnertal - Wolkenstein - Sellapass - Canazei. Vor
Pera die Fassa rechts hoch nach Monzon bis Straße gesperrt ist. Schlechte Parkmöglichkeiten. In der
Hauptsaison auch Bustaxi von Pero di Fassa bis zur Gardecciahütte.
Stützpunkt:
Vajolethütte (2243 m), jedoch auch jede Menge andere Rifugios im näheren Umkreis ...
Zustieg:
Von Monzon entlang der Fahrstraße bis zur Gardecciahütte. Dort weiter zur Vajolethütte.
Von hier ist die Route sehr gut einzusehen. Auf dem Gartlweg (Gartlhütte) hochsteigen bis man auf einem
wenig ausgeprägten Band zum Fuss der auffallenden Rissverschneidung in der Ostwand der Punta Emma steigen
kann. Von Monzon ca. 2h.
Route:
Punta Emma, Ostwand "Piazriss" (V-)
Piaz im Alleingang (1900)!
Zeitbedarf Einstieg bis Gipfel 2-3 h, 7 SL
1. SL (50 m, III): Am Ende des Bandes über eine Rampe in Schrofengelände und dort direkt zum Beginn der
grossen Rissverschneidung aufsteigen. Der Rest der Route folgt immer dieser logischen
Linie.
2. SL (35 m, IV+): Nun entweder einen Riss direkt in der Verschneidung oder besser einige Meter rechts davon
gerade hoch. Bleibt man im Riss, gelangt man in eine flache Nische und muß hier ca. 5m nach
rechts queren (Seilreibung!). Hier nun wieder zurück in den zum schmalen Kamin erweiterten
Riss. Stand.
3. SL (30 m, V-): Schlüsselseillänge, durchgehend anstrengend und schwierig gerade durch den schmalen Kamin hoch.
Mit Rucksack macht man keine gute Figur. Stand nachdem man aus dem Kamin ausgestiegen ist.
4. SL (45 m, III): Die Rissverschneidung zieht nun nach links über eine Art Rampe weiter hoch. Immer möglichst
im Verschneidungsgrund bleiben bis zu einem Absatz. Stand an Bohrhaken.
5. SL (35 m, II): Das Gelände wird leichter, links eines Kamins zu einem Absatz.
6. SL (30 m, II): Zunächst kurz nach links ausweichen, über eine Rampe und ein Band zurück in den Kamin.
7. SL (40 m, III): Den Kamin bis zum Ende hochklettern.
Über leichtes Schrofengelände zum Gipfel.
Abstieg:
Vom Gipfel den Steinmännchen-Markierung nach Westen folgen. Dann wenige Meter zu einer Nische in
der Scharte zwischen Punta Emma und Rosengartenspitze absteigen. Abseilring findet sich im hintersten Winkel
dieser Nische. 25 m abseilen. Durch eine schneegefüllte Rinne zum Gartlweg. Ca. 1h bis zur Vajolethütte.
Charakter:
Logische Route mit festem Fels. Schlüsselseillänge sehr anstrengend, gut abgesichert. Meist
nur geschlagene Haken vorhanden. Teilweise müssen Zwischersicherungen und Stände selbst eingerichtet werden
(Schlingen, Klemmkeile, Friends).
Karte:
Tabacco Nr. 06, "Val di Fassa", 1:25000
Führer:
A. Köhler, N. Memmel "Kletterführer Dolomiten", Bergverlag Rother, 3. Auflage 1998, München
Link:
-
Bergspezln:
Betty
Zweiter Streich unserer Dolomitentour. Wir wollten es eigentlich ruhiger angehen
lassen, aber letztendlich wurde daraus doch wieder eine 9-stündige Tour. Da
Gewitter vorhergesagt waren, blieben wir mit unserer Tourenwahl eher vorsichtig
und wollten uns erst am Einstieg entschliessen, ob wir loslegen sollten. Die
Punta Emma im Rosengarten über den Piaz-Riss sollte es sein.
Der Bus von Monzon zur Gardecciahütte verkehrte noch nicht, wir waren noch in der
absoluten Vorsaison, auch die Hütten machten alle erst am 20. Juni auf. So waren
wir auch heute die einzigen in der Route.
Der Weg hoch zum Rifugio Vajolet ist wunderschön. Soviele Zacken und Wände mit
bestimmt 1000 Kletterrouten und alles geballt auf engstem Raum. Schaustück
eindeutig die Ostwand der Rosengartenspitze. Das die leichteste Route durch die
Wand gerade mal ein IVer ist, mag man nicht für möglich halten.
Die Punta Emma sieht von dieser Seite aus, wie ein überdimensionaler Bauklotz und
ist durch die Rosengartenspitze gerade mal durch einen schmalen Spalt getrennt.
Die Route durch den Piazriss fällt von der Vajolett-Hütte sofort ins Auge,
eindeutig die logischste Route durch diese Wand.
Am Einstieg sah das Wetter immer noch gut aus, so stiegen wir ein. Der Einstieg
war noch gemütlich, doch bereits die dritte Seillänge (Schlüsselstelle) hatte es
in sich. Ein schmaler 30 m hoher Kamin. Zwar einigermassen gut abgesichert, aber
es gibt nirgends eine Stelle wo man sich ausruhen könnte. So ist das ganze ein
unglaublicher Schinder und von Genusskletterei weit entfernt. Hier heißt es,
sich einfach nur hochzuarbeiten. Es findet sich doch tatsächlich auch eine
Schuppe an der man die Piaztechnik anwenden kann. Hat hier Tita Piaz diese
Technik erfunden? Am Ende wird es dann mit Rucksack richtig
unangenehm, die Bewegungsfreiheit leidet doch arg und damit auch die
Kletterkunst ... Unglaublich, das Piaz diese Route im Alleingang eröffnet hat!
Irgendwann war auch dieser Kamin überstanden. Der Rest der Route war dann wieder leicht.
Der Gipfel bietet eine eindrucksvolle Sicht auf die Vajolet-Türme. Über eine
denkbar ungünstig angelegte Abseilstelle gelangt man in die Scharte zwischen
Rosengartenspitze und Punta Emma, wo eine schneegefüllte Rinne zurück
zum Gartlweg und zur Vajoletthütte führt. Das angesagte Gewitter ist dann doch
ausgeblieben und wir hätten die Route mit mehr Ruhe angehen können. Aber
wer weiß das schon vorher. Die Meterologen jedenfalls auch nicht immer ...
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