München - Autobahn Richtung Garmisch - Ausfahrt Sindelsdorf -
Benediktbeuern - Schildern Richtung "Alpenwarmbad" folgen. Parkplätze rund um das Freibad.
Stützpunkt:
Tutzinger Hütte (1327m)
Zur Tutzinger Hütte kommt man am besten mit dem Fahrrad. Vom Alpenwarmbad folgt man dem geteerten Weg dahinter. Dieser wird
bald zu einem guten Forstweg. Anfangs etwas steil bleibt man auf diesem Weg. Nach dem
man die Benediktenwand sieht und der Wanderweg zur Tutzinger Hütte abzweigt, bleibt man
auf dem Schotterweg, bis dieser einen Bogen nach rechts macht. Nach der Kurve weiter
gerade aus bis zur Materialseilbahn der Hütte. Bis hierher 11 km und etwa 1h20min Fahrzeit (E-Bike zählt nicht ;-)
Nun in ca. 20 Minuten auf gutem Weg zur Hütte hochwandern.
Einstieg: Ca. 10min von der Hütte. Gerade zur Wand gehen, zum Beginn einer deutlichen
Rampe.
1. SL (40m III): Dem großen Riss in der Rampe folgen, gerade hoch zum Stand (kann sehr, sehr moosig-feucht sein).
2. SL (35m III): Zuerst nach rechts, bis nahe unters Dach, dann wieder linkshaltend zum
Stand auf Absatz.
3. SL (30m II): Ausgesetzte Querung nach links zu weiteren Absatz.
4. SL (45m II): Eine Rinne gerade nach oben zu Stand an Felsblock.
5. SL (40m II): Vom Stand nach rechts ins Schottergelände. Hier gerade hoch. Stand irgendwann
links an einem Felsblock.
Gehgelände (80m): Über grasdurchsetzte Schrofen zum Beginn des Pfeilers hochgehen. Stand findet
sich direkt an diesem, nicht links davon in der Mulde!
6. SL (35m II): Gleich links neber der Rippe eine splitterige Rampe hoch zum Beginn eines
Kamins rechts an der Rippe.
7. SL (35m III): Durch den Kamin und darüber zum Beginn eines weiteren.
8. SL (35m III): Noch ein Kamin.
9. SL (35m III+): Ein weiterer Kamin-Ansatz. Der aber bald nach links verlassen wird. Stand
dann an der Rippe.
10. SL (35m IV-): Der erste Aufschwung wird links umgangen, ein Riss führt zurück zur
Pfeilerkante.
11. SL (50m IV): Zunächst gerade hoch, über kleinen überhängenden Block. Darüber zunächst
rechtshaltend, dann wieder linkshaltend leicht über die Rippe zum
bequemen Absatz. Hier mussten wir selben einen Stand einrichten
(Nachtrag 2008: gebohrter Stand existiert tatsächlich nicht)
(Nachtrag 2009: Der Stand wurde gefunden ;-) S. Imhof schrieb mir zur 11. SL:
"Zunächst gerade hoch, über kleinen überhängenden Block. Darüber zunächst rechtshaltend, dann wieder linkshaltend eine Rinne/Rampe rauf bis zu einem Block direkt an der Rippe/Kante. Dort befindet sich der Stand.
Der Absatz mit den Latschen (wo du vermutlich Stand gebaut hast) liegt ein paar meter höher.").
12. SL (35m II): Drei Meter hoch, dann zum nächsten Steilaufschwung. Hier auf einem
Band nach rechts queren, bis das Gelände leichter wird.
13. SL (30m IV+): Links vom Stand leicht hoch, wieder direkt auf der Pfeilerkante. Die
letzten Meter über einen glatten Block zum Ausstieg.
Abstieg
Nach dem Ausstieg muss man sich durch das Latschengestrüpp zum Haupt-Wanderweg kämpfen.
Nun rechts direkt zur Tutzinger Hütte, oder noch eine schöne Überschreitung über den
Gipfel dranhängen. Insgesamt 1h.
Charakter
Route sehr gut abgesichert. Dennoch ist es absolut empfehlenswert, Material zum Selbersichern
dabeizuhaben. Zumal oben ein Stand evtl. selber gebaut werden muss, da der zugehörige gebohrte
Stand nur schwer zu finden ist. Der untere Teil dürfte das ganze Jahr
über nass und schlammig sein. Oben wird die Route allerdings sehr schön.
Maximiliansweg (3):
Erstbegeher: unbekannt
Dies ist der leichteste Weg durch die Nordwand der Benediktenwand und auch der schnellste Weg von der Tutzinger Hütte zum Gipfel.
Mit ist bewußt, dass der Weg normalerweise mit max. 2 bewertet wird. Die Schlüsselstelle ist zwar kurz, aber ich denke den 2er
bekommt man nur, wenn man wirklich eine optimale Griff-Tritt-Kombination findet. Ansonsten ist das schnell ein Grad mehr, weswegen
ich die Tour insgesamt mit 3 bewerte.
Der Einstieg zum Maximiliansweg findet sich an einer grasigen Rampe, welche von links nach rechts zur Schlucht zieht, die
Hauptgipfel vom Vorgipfel mit der Rampe-Rippe-Route trennt. Am einfachsten ist es, direkt von der Hütte gerade zum Wandfuß
hochzulaufen und dann weiter links über eine grasige Rinne auf besagte Rampe zu gelangen. Man kann auch links auf dem Weg zur
Benediktenwand bleiben, um dann zur Grasrampe zurückzuqueren, einen entscheidenden Vorteil bringt dies jedoch nicht.
Der Maximiliansweg ist anfangs ein gut erkennbarer, nicht allzu schwieriger Steig. Hauptproblem ist das durch die ständige Nässe
verursachte, rutschige Gelände. Man quert auf der Grasrampe bis zur Schlucht. In dieser nur wenige Meter direkt hoch, um dann
bei erstbester Gelegenheit nach links auf den begrenzenden Gras-Latschen-Rücken auszusteigen. Hier führt der Weg in weiten
Serpentinen hoch und ist auch hier gut zu erkennen, teilweise findet man hier auch stark verblasste rote Markierungen. Es gibt
nur wenige, ganz kurze Stelle, wo man mal Hand anlegen muss.
Kurz unter der Wandstufe, welche den Grasrücken vom oberhalb liegenden Grasband zum Gipfel trennt, klettert man in direkter Linie
zu den Felsen hoch und vermeidet dabei so gut es geht die grasigen Schrofen in diesem Bereich. An der Wand findet sich eine Nische
mit einem "Fast-erfroren-Schild" (wer dort ist, wird verstehen, was gemeint ist). Unterhalb der Nische quert man auf einem Band
ausgesetzt nach rechts um eine Kante herum. Hier findet sich das "Metzler-Schild" mit einem Ring-Bohrhaken davor. Hier wartet die
Schlüsselstelle. Original mit roter Markierung geht es rechts vom Schild durch eine Verschneidung hoch. Die Stelle ist kurz, aber der
glatte Einstieg schreckte mich ab, weswegen ich mich entschloss, dem Band links vom Metzler-Schild zu folgen. Diese Umgehung dürfte
in etwa genauso schwierig sein, wie die Verschneidung, ist aber länger. Das Gelände machte aber einen "griffigeren" Eindruck auf mich,
zudem stecken hier einige Normalhaken. Man folgt dabei vom Schild einen zunehmend enger werdenden Felsband. Dies endet etwas oberhalb
des "Fast-erfroren-Schilds" an einem kleinen Überhang. Wählt man Griffe und Tritte geschickt, kommt man mit einem 3er drüber hinweg,
man muss aber schon etwas schauen. Darüber beginnt ein Plattenband. Gleich am unteren Ende steigt man rechts durch eine kurze seichte
Rinne zum Beginn des Gipfel-Grasbands aus. Der Rest ist Formsache. Ein einfacher Weg führt das gesamte Grasband entlang bis zum
Hauptgipfel.
Abstieg
Vom Gipfel kann man sich entscheiden ob man den Ost- oder Westweg zurück zur Tutzinger Hütte nimmt. Beide sind gleich lang, gut
markiert und stellen kein Problem dar. Insgesamt 1h.
Charakter
Der Maximiliansweg ist zum großen Teil ein gut ausgetretener Pfad über durch grasiges Schrofengelände. Hauptproblem ist hier die
ständige Nässe. Es finden sich stark verblasste, rote Markierungen. Die Schlüsselstelle ist nicht lang, man muss hier aber schon
"richtig" klettern. Wie bei der Routenbeschreibung schon erwähnt, würde ich die Stelle in jedem Fall mit 3 bewerten, statt der
üblichen 2. Sichern ist aufgrund vorhandener Haken möglich.
In der ganzen Route herrscht große Steinschlaggefahr, Helm ist obligatorisch.
Der Maximiliansweg
In diese Rinne kurz rein, aber so bald als möglich gleich wieder nach links verlassen.
Schlüsselstelle beim Metzler-Schild mit linker und rechter Variante.
Foto von Frank: Man sieht die linke und rechte Variante, um die Schlüsselstelle zu klettern.
Foto von Frank: Die originale Variante rechts. Frank hat das Boulderproblem perfekt beschrieben ;-)
GPS:
Material-Seilbahn Tutzinger Hütte (1218m): N 47.66264° E 11.46386°
Tutzinger Hütte (1327m): N 47.65755° E 11.46243°
Einstieg "Rampe-Rippe": N 47.65313° E 11.46158°
Benediktenwand (1801m): N 47.65316° E 11.46562°
Karte:
Kompass-Karte Nr. 6 "Walchensee, Wallgau, Krün", 1:50000
Führer:
Martin Lochner "Kletterführer Bayerische Voralpen", Lochner Verlag, 3. Auflage 2008
So oft sind wir schon an der Benediktenwand vorbeigefahren, auf der Garmischer Autobahn, da war es jetzt
mal Zeit, dass ich da auch hochkomme. Dabei ist das eine wunderschöne Gegend hier, ein echtes Kleinod. Nur
der Anmarsch ist weit, weswegen wir auf das MTB umgestiegen sind. Geht auch gleich zünftig steil los,
bevor man eine gewisse Grundhöhe erreicht hat und die letzten Kilometer eher angenehm zu radeln sind.
Eigentlich ist jede Abzweigung hier beschildert, wir erwischten genau die eine, die es nicht war, falsch
natürlich. So kämpften wir uns durch das Unterholz, um doch noch festzustellen, dass die vor uns liegende
Felswand nicht zu den Bayerischen Hausbergen gehört, weil völlig in der Pampa. Hätte man auch viel früher
darauf kommen können, aber im Eifer des Gefechts. Also zurück und einfach den inzwischen anrückenden
MTB-Massen folgen.
An der Material-Seilbahn heißt es dann absteigen, aber bis zur Hütte ist es nicht mehr weit. Der Einstieg
zur Tour befindet sich quasi auch in Steinwurfweite. Die untere Rampe ist eigentlich überdacht, nur aus
dem Gemäuer tropft es ohne Unterlass, so dass die ersten zwei Seillängen feucht und schlammig sind. Danach
wird es mit jedem Meter besser und fester. Die letzten Seillängen führen mehr oder weniger direkt über
eine Felsrippe und sind schöne Genusskletterei. Bald ist der Ausstieg erreicht und die Aussicht umfassend
über das Bayerische Seenland. Die örtliche Steinbock-Gesellschaft gab sich auch ein Stelldichein, imposante
Tiere! Wir fügten dem MTB-Fahren und Klettern noch Wandern hinzu und hatten somit den Bergtriathlon komplett.
Der Rückweg über den Gipfel ist sehr empfehlenswert.
Maximiliansweg Titel: After-Work-Tour Bergspezln: solo
Den Weg wollte ich schon lange mal machen. Ist ja doch so eine Art "test piece" in den Bayerischen Voralpen. Gerade noch so schwierig, dass man ohne
Seil noch guten Gewissens gehen kann, aber eben gerade so. Unterschätzen darf man die Route nicht, es ist ja auch schon genügend passiert.
Okay, zu den Fakten, der Maximiliansweg ist der einfachste Weg durch die durchaus beeindruckende Nordwand der Benediktenwand und somit auch der schnellste
Weg zum Gipfel. Doch zunächst wäre da noch der Zustieg zur Tutzinger Hütte zu überwinden. Am besten mit dem Fahrrad. Neuerdings wird man ja da
gerne mal von älteren Herren und Damen auf E-Bikes versägt. Naja, Ehrlichkeit währt am längsten, dachte ich mir, und strampelte fleißig der Hütte
entgegen.
Die Rampe-Rippe kannte ich ja schon, der Einstieg machte mir einen inzwischen sehr moosigen Eindruck. Wird die Route eigentlich noch begangen? Ich
denke schon. Der Maximiliansweg ist etwas links davon. Der Beginn ist gut zu finden und auch im Folgenden ist der Steig meist gut ausgetreten. Zunächst
halten sich die Anforderungen in Grenzen, man muss halt aufpassen, nicht auszurutschen. Das hätte in dem Gelände immer fatale Folgen. Als ich schon
dachte, so schwierig ist der Weg ja nun nicht, stand ich urplötzlich unter der Schlüsselstelle und auf einmal wurde es doch steil.
Man hat die Auswahl, ob man die Steilstufe vom Metzler-Gedenkschild links oder rechts überwindet. Nach ein wenig hin und her, machte die linke Variante
auf mich den freundlicheren Eindruck. Ist zwar definitiv länger, aber ich fands griffiger. Beim letzten kleinen Überhang muss man sich aber schon
anstrengen und etwas überlegen, sonst kann es auch schnell schwieriger als Grad 3 werden.
Das wars dann aber auch, der Rest ist Austrudeln in großartiger Umgebung und gelegentlich grüßt auch einer der hier ansässigen Steinböcke.
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