München - Kufstein. Ausfahrt Kufstein Süd. Richtung Kitzbühel.
Nach Scheffau abbiegen. In der Ortsmitte nach der Kirche rechts abbiegen. Straße
bis zum Jagerwirt folgen (Parkplatz).
Stützpunkt:
-
Direkte Südwand:
Zustieg
Über die Wegscheid-Nieder und Wegscheid Hochalm Richtung Treffauer (markiert).
Man steigt immer rechtshaltend über die Latschengrenze ins Schneekar. Das Geröllfeld
sehr steil nach oben. Der Felsriegel unter der Südwand des Sonnecks wird am
obersten Punkt durch eine Rinne überwunden. Nun auf dem Geröllfeld über dem
Felsriegel wieder nach links. Nicht zu hoch steigen. Nach der Querung einer
Rinne gelangt man über eine weitere zur großen markanten Einstiegsplatte. Zeit
ca. 3h.
Sonneck, Direkte Südwand (6- oder 5A0)
(G.v.Kraus, F.Sitte 1927)
1.SL (VI- o. VA0, 20m): Von der Einstiegsplatte sieht man schon deutlich die
vielen Haken im Riss stecken. Zuerst den Einstiegsüberhang überwinden. Den Riss
entlang hangeln. Bald nach links queren. Um einen Felspfeiler herum und jenseits
senkrecht hoch zum Stand an einer Sanduhr.
2.SL (IV, 40m): Zwei Möglichkeiten, entweder direkt im Riss weiter oder über eine
glatte Platte nach links und von dort über einen Riss wieder direkt hoch. Hier
bietet sich eine Sanduhr als Stand an. Man kann aber noch rechts um die Ecke
queren und Stand am Beginn einer Verschneidung machen, ebenfalls an einer Sanduhr.
3.SL (V, 40m): Die Verschneidung verengt sich oben zu einem schmalen glatten
Riss. Ein großer Friend leistet hier hervorragende Dienste. Einen halben Meter
auf Reibung hochstemmen, danach sollte man an der rechten Wand eine kleine
verdeckte Schuppe greifen können und hat das Gröbste geschafft. Gleich danach
Möglichkeit für einen Zwischenstand. Von hier nach links auf einen Felsgrat,
diesen gerade hoch bis unter einen Überhang. Hier Stand an Haken.
4. SL (IV, 40m): Quergang über die glatte Platte nach rechts. Jenseits die
Rampe hoch (Sanduhr), dann auf den Felsgrat und Stand auf einem großen Absatz.
5. SL (III, 30m): Direkt an der Kante links neben der Gipfelschlucht hoch.
Kurz bevor die Kante scharf und ausgesetzt wird, besteht eine Möglichkeit
zurück in die Schlucht zu queren. Am Anfang noch auf der Kante Stand, oder in der
Schlucht.
6. SL (III, 50m): Direkt die Schlucht hoch, dann einem ansteigenden Mini-Band
folgend links aus der Schlucht zurück auf die Kante (evtl. Zwischenstand). Nun
leicht auf der Kante bis zum Gipfel.
Charakter: Es stecken in der ersten Seillänge viele Rostgurken. Nicht alle würden
einen Sturz aushalten. Nach oben hin wird es dünner mit Haken. Viel Eigeniniative
ist gefragt. Ein großer Friend für die dritte Seillänge ist von Vorteil. Im
allgemeinen fester Fels. Zustieg dafür aber durch angenehmes Gelände.
Abstieg
Auf gut markierten Steig (teilweise Drahtseil) über die Kopfkraxen zur Wegscheid-
Hochalm zurück. Ca. 2.5h.
Sonnenpfeiler:
Zustieg
Wie oben, doch bereits am Beginn des Schneekars nach links zum Einstieg an die Wand queren.
Sonneck, Südwand "Sonnenpfeiler", 16SL 6+ u. A0 (H.Haselsberger, H.Praschberger 1999/2000)
Charakter
Sicherung meist ausreichend, aber nicht übertrieben, so wie es sein soll. Einige der schwierigen Stellen
müssen zwingend geklettert werden. Man benötigt 10 Expressen, sowie Friends, Keile, Schlingen zur zusätzlichen
Absicherung.
Tour 15.10.06: Unerwartete Problemstellungen Bergspezln: Thomas
Feinstes Wetterchen machte sich breit, mit schöner Herbststimmung und Fernsicht bis zur Adria.
Okay übertrieben, aber die Gipfel des Hauptkammes breiteten sich klar und deutlich vor uns aus.
Der Zustieg zur Sonneck-Südwand ist doch einigermaßen beschwerlich und oben auch nicht ganz
einfach zu finden. Ist wohl der Hauptgrund, warum die direkte Südwand nicht ganz so beliebt ist,
weil ansonsten ist das eine schöne Tour. Die Platte unter dem Einstieg ist mit einem breiten Riss
durchzogen und so sitzt man angenehm wie auf einem Balkon mit Geländer über dem Tal.
Erste Seillänge VA0. Ich war am Zug. Bin an sich schon frei durchgekommen, mußte mich aber einige
Male ins Seil hängen. Was auch nicht ohne Risiko ist, wie ich jetzt weiß. Kein angenehmes Gefühl,
wenn sich so ein Haken erstmal unter Belastung nach unten wegbiegt. Man fühlt sich doch leicht
beschleunigt in seinem Vorwärtsdrang. Würde die Seillänge ohne Hakenunterstützung auf VI- schätzen.
Anstrengend ist es allemal.
Danach dachten wir eigenlich, wir hätten das Gröbste hinter uns. In der dritten Seillänge wartete
jedoch noch eine Überraschung. Diese ist im AV-Führer fälschlicherweise als IV+ angegeben, ist
aber doch deutlich eine V. Im ersten Versuch blitzte ich ab. Noch mit dem Topo aus dem AV-Führer
im Hinterkopf, kam ich zur Überzeugung der schmale, glatte Körper-Riss gehört doch nicht zur
richtigen Route. Zweiter Versuch, Thomas war an der Reihe. Tja, er löste das Problem in feinster
Bigwall-Technik mit Rucksack-Nachholen und allen drum und dran. Im Nachstieg hatte ich dann mehr
Ruhe und fand die an sich nicht schwere Lösung. Man musste sich im Riss nach rechts drehen, ein
Stückchen hochschieben und schon bekommt man eine von unten nicht sichtbare Schuppe zu fassen.
Das wars auch schon. Dafür hatten wir nun eine Stunde gekämpft.
Der weitere Weg stellt bis auf ein paar, im Kaiser unvermeidliche, lose Steine kein Problem mehr
da. Am Gipfel kam dann so ungefähr aus jeder Scharte eine Seilschaft gekrochen. Wir waren also
nicht die einzigen, die diesen wunderbaren Herbsttag zum Klettern nutzten. Der beliebstete Grat
hier, der Kopfkraxen-Grat, dürfte für diesen Tag bei dem Andrang sozusagen durchgehend mit Seilen
versichert gewesen sein. Da freuten wir uns, doch ein bisschen mehr Schweiß investiert zu haben,
um eine etwas abgelegenere Route zu erreichen.
Die "Direkte Südwand" hätte aber schon das Zeug zum Klassiker, falls sich mal jemand berufen
fühlt, die Route zu sanieren.
Tour 15.10.06: Schöne Platten? Tatsächlich ... Bergspezln: Gerhard
Obwohl der Tag hochsommerlich wurde, hatte ich am Einstieg im Schatten erst mal frostige Finger. Die erste Seillänge stellte
sich gleich als sehr anstrengend heraus, Feingefühl in den Fingern wäre durchaus hilfreich gewesen und so hing ich gleich schon
bei der ersten schwierigen Stelle, ging ja gut los. Echter Kaiserfels, mit harter kaiserlicher Bewertung. Nun denn, es kamen
zwei Seillängen zur Erholung und zum Aufwärmen. Am Ende des Tages hatte ich dann einen Sonnenbrand an beiden Armen.
In der 4. Seillänge gilt es eine kurze 6er-Stelle zu bewältigen, danach wartet ein technischer Quergang nach links, haltlos
über eine Platte hinweg. Das ging ganz gut, im Gegensatz zur 6+, der Schlüsselstelle in der nächsten Seillänge. Zum Glück
entschärft ein Normalhaken die Angelegenheit. Danach hat man den unteren, schwierigen Teil hinter sich und kann sich der
Genusskletterei widmen. In einem scheinbar endlosen Plattenschuss zieht der Pfeiler nach oben, eine schöne Kletterstelle nach
der anderen, alles mit Tief- und Fernblick, super. Zwar könnte man in Rinnen neben den Platten wohl auch leichter klettern,
aber die Plattenkletterei ist hier eindeutig schöner. Hätte auch nicht gedacht, dass ich mal so was schreibe. Es finden sich
immer wieder herrliche, taschenförmige Griffe. Allerdings sollte man nicht allzu klein gewachsen sein, man muss sich schon
immer ganz ordentlich strecken, damit aus den 5er-Stellen keine 6er werden.
Geheimtipp, wem der untere Teil zu schwierig ist, der kann über die "Alte Südwand" diesen umgehen und gleich den oberen,
schöneren Teil klettern. Die Tour zieht ziemlich gerade nach oben. Am Ende des Pfeilers meinten die Erschließer jedoch,
nochmal was drauflegen zu müssen und die Route macht einen gewagten und völlig unlogischen Linksbogen. Das schreit geradezu
danach, begradigt zu werden, allerdings wäre das dann keine 6er-Seillänge mehr. Es folgen noch zwei Seillängen sehr steiles
Schrofen- und Blockgelände, dann kommt man kurz unterhalb des Sonneck-Gipfels raus.
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