Garmisch - Mittenwald - Scharnitz. Parkplatz Karwendeltäler. Auch gut mit Bahn möglich.
Stützpunkt:
Hallerangerhaus (1768m)
Offener Selbstversorger-Raum, eigene kleine Hütte 20m unterhalb
(Ausstattung: Küche mit Holzofen und Geschirr, Matrazen und Decken vorhanden)
Route:
Wie fast immer im Karwendel gilt: besser das Fahrrad miteinplanen! Das Hinterautal
läßt sich bis zum Forsthaus Kasten gut radeln, was ca. 2h Zeit spart. Ab dem
Forsthaus wird es sehr steil, das ist dann eher was für MTB-Spezialisten. Der Rest
wandert in 1.5h zum Hallerangerhaus. Insgesamt mit Rad: 2.5h von Scharnitz.
Vom Hallerangerhaus führt nach rechts ein Steig zum Lafatscher Joch (2081m).
Direkt vom Joch zweigt der breite Rücken des SW-Grates der Speckkarspitze ab.
Anfangs viel Geröll, weiter oben wird der Grat ausgesetzter. Eine kurze Stelle im
II. Schwierigkeitsgrat, dann ein wenig Ier-Gelände. 2.5h ab Hallerangerhaus.
Wenn die Bedingungen passen kann man Auf- oder Abstieg über den etwas schwierigeren
und drahtseilversicherten NW-Grat wagen, und so den Berg überschreiten. Man trifft
etwas unterhalb des Lafatscher Jochs wieder auf den Hauptweg.
Trittsichere und erfahrene Wanderer sollten ihre Freude an dem Berg haben. Wie immer
im Karwendel: viel Schotter!
Speckkarspitze vom Kleinen Lafatscher aus gesehen.
Der große Karwendelkenner Dr. Essel erwies uns die Ehre, uns das winterliche Karwendel zu zeigen.
Doch vor jeder Heldentat im Karwendel steht ein gewaltiger Talhatscher und um diesem zu entgehen,
wählten wir das Fahrrad für die erste Etappe. Das Budget war straff und so radelten wir uns schon von
Mittenwald nach Scharnitz ein. Die Spezialpreise der deutschen Bahn gelten leider nicht
grenzübergreifend.
Im Hinterautal hatte sich die Sonne wohl schon im Oktober dauerhaft bis zum Frühling verabschiedet
und so radelten wir bald wie in einem Kühlhaus. Doch hin und wieder brachte eine Eisplatte das
Gefährt ins Schlingern und heizte uns dadurch ein, wenn man so will.
Beim Forsthaus Kasten wird der Weg gewaltig steil, weswegen wir es vorzogen, die Räder im Flachen
stehenzulassen. Die Selbstversorger-Hütte des Hallerangerhauses geizt nicht mit unerwarteten Luxus, weswegen unsere
Hardcore-Biwakausrüstung bis auf den Glühwein nicht zum Einsatz kam. Die Hütte liegt auch schon
auf 1750m, aber von Schnee weit und breit keine Spur. Stattdessen wehte abends ein laues Lüftchen
über die Alm.
Die Speckkarspitze wurde als Ziel ausgemacht, die wir über den fast schneefreien SW-Grat auch
leicht erreichten. Weiter oben hatte es ausgerechnet an der Schlüsselstelle eine unangenehme
Eisauflage und in der Nordseite mußten wir hin und wieder durch Pulver spuren. Aus dem lauen
Lüftchen war ein unangenehm frischer Föhnsturm geworden. Deswegen konnten wir den Ausführungen Dr. Essels
bezüglich grüner Häkchen in unmittelbarer Umgebung nicht ganz so entspannt lauschen.
Bleibt nur immer wieder das Erstaunen, nur 150km südlich von München und direkt über Innsbruck mehr
als 24h keiner weiteren Menschenseele begegnet zu sein. Was so ein Talhatscher alles bewirkt ...
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