München - Bern - Kandersteg - Bahnverlad - Visp - Saas Almagell.
Großer Parkplatz mitten im Dorf.
Stützpunkt:
Almagellerhütte (2894m)
Siehe auch Link weiter unten. Gut ausgestatter Winterraum in kleiner Hütte
neben der Haupthütte. Beste Schweizer Qualität mit voll ausgestatteter Küche
und Lager mit Decken.
Zustieg (ca. 4-5h von Saas Almagell):
Von der Dorfmitte in Saas Almagell steigt man östlich und links der Sesselbahn
durch steilen Wald und über eine steile Felsflanke zur Almagelleralp. Vom im
Winter geschlossenen Hotel auf der Alp sieht man links oben einen gezackten
Felskamm, die Dri Horlini. Die Almagellerhütte liegt in dem Tal rechts (östlich)
davon. Man bleibt also noch weiter im Talgrund und sucht sich erst weiter oben
links hoch den besten Weg durch eine steile Flanke in das Tal. Die Almagellerhütte
findet sich schließlich an der Felsflanke der Dri Horlini.
Im unteren Teil herrscht große Lawinengefahr! Deshalb ist der Aufstieg zur Hütte
in der Regel erst im Frühjahr möglich.
Almagellerhütte: N 46.10786° E 8.00717°
Route:
Weissmiess, Südgrat (5h von der Hütte)
Die Route ist von der Hütte ziemlich gut einzusehen. Es geht zunächst das Tal
hoch bis zum Zwischenbergpass auf 3268m. Von hier könnte man bereits den
Südgrat bis zum Gipfel verfolgen. Mit Skiern ist es jedoch vorteilhafter die
nicht allzu steile, östlich davon liegende Südflanke soweit als möglich aufzusteigen.
Skidepot wird unter dem Grat errichtet. An günstiger Stelle gelangt man kurz über
die Flanke zum leichten Felsgrat (II), der bis zum Vorgipfel verfolgt wird.
Von hier führt ein zwischendurch sehr schmal werdender Firngrat zum Hauptgipfel.
Gletscher wird keiner betreten, der Südgrat ist nicht schwierig. Seil ist deswegen
bei sicheren Klettern nicht zwingend notwendig. Dank Südlage weicht die im Aufstieg
benützte Flanke sehr schnell auf. Sichere Bedingungen sind daher notwendig. Am Schlußgrat
zum Hauptgipfel stellen Wächten unter Umständen eine große Gefahr dar.
Abstieg: Entlang der Aufstiegsroute.
Weissmies: N 46.12760° E 8.01196°
Mittelrück (3h von der Hütte)
Dies ist der markante Gipfel am Ende des Almagellertals. Von der Almagellerhütte
quert man oberhalb im flachen Bereich des Tals zur Scharte zwischen Portjengrat
und Mittelrück. Bis hierher eine nicht allzu schwierige Angelegenheit. Nun wird
es steil. Es gilt den Durchschlupf durch einen Felsriegel in die Gipfelflanke des
Mittelrück zu finden. Nun mit Skier entlang des Nordgrates soweit hoch wie
möglich, dann Skidepot. Rechts des Nordgrates (45° steil) zum Gipfel.
Weitgehend freie Hänge, nur die Gipfelflanke ist lawinengefährdet.
Abstieg: Entlang der Aufstiegsroute. Der Berg kann auch in einer langen Tagestour
vom Tal aus gemacht werden. Bzw. bietet es sich nach einem Aufenthalt auf der
Almagellerhütte als kleine Tour an, um auf schöneren Hängen als direkt von der
Hütte wieder ins Tal zu kommen.
Mittelrück: N 46.08703° E 8.03028°
Karte:
Landeskarte der Schweiz Nr. 5028T "Monte Rosa - Matterhorn", 1:50000
Der Lawinengefahr im unteren Teil des Almagellertals brauchten wir keine Beachtung zu schenken.
Grundvoraussetzung dafür ist nämlich Schnee und der war schon weg. Erst ab der Almagelleralp lag
das begehrte Weiß und blendete ganz ordentlich. Auftakt zu einer Schönwetterperiode, wie ich sie
noch nicht erlebt hatte. Und das zu Ostern. Den Faktor Wetter konnten wir also getrost für die
nächsten Tage aus der Gleichung streichen, es paßte einfach!
Aus der Almagellerhütte machten wir sehr schnell eine Sauna. Es blieb uns nix anders übrig als
beständig Holz in den Ofen zu schmeißen, um genügend Schnee für unseren Wasserbedarf zu schmelzen.
Der Winterraum der Almagellerhütte ist super ausgestattet und noch ziemlich neu.
Nicht allzu früh folgten wir einer schon vorhandenen Spur zum Zwischenbergpass, kurz jenseitig
abgestiegen und dann nicht allzu steil die Südflanke hoch. Skidepot. Der Weiterweg über den Grat
gab sich zunächst felsig, aber nicht allzu schwierig. Ab dem Vorgipfel wühlten wir uns durch tiefen
Schnee, der Grat wurde schärfer und schließlich endeten auch die Spuren unseres Vorgängers. Aber
der Gipfel ist das noch nicht. Es wurde etwas heikel, der Weiterweg war ziemlich verwächtet und die
andere Seite sah ziemlich steil und etwas lawinös aus. Ein paar vorsichtige Schritte hinaus ins
Unbekannte. Doch das Zeug hielt besser als gedacht. So standen wir bald bei angenehmen Temperaturen
auf dem Hauptgipfel.
Ist noch was? Ach ja, der View ... wenn man mit Photoshop das Parkhaus von Saas Fee wegradiert,
könnte man die Fotos auch als Himalaya-Bilder verkaufen ... ;-)
Die Abfahrt? Ganz fieser Bruchharsch, das war nix.
Am zweiten Tag marschierten wir, bevor es ins Tal, ging noch zur markanten Nase des Mittelrück. Nicht
sehr hoch der Berg, aber in aussichtsreicher Position. Clou ist der enorm steil aussehende Nordgrat,
über dem die letzten Meter zum Gipfel verlaufen. Sind dann doch "nur" 45°. Oben Sonnenschein und
wenn wir zur Mischabel-Gruppe schielten, entdeckten wir über jeden zweiten Gipfel ein grünes
Häkchen! Da gefällt einem die Aussicht nochmal so gut.
Die Abfahrt? Ganz fieser Bruchharsch, das war nix.
GPS-Koordinaten eigene Messung - Angaben ohne Gewähr (Datum: WGS 84 Positionsformat: Dezimal)
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