München - Garmisch - Mittenwald - Leutasch. Das Leutascher Tal
bis zum anderen Ende. In Plaik auf kleine Straße nach Moos abbiegen. Im Ort
kleine Seitenstraße zum Parkplatz des Sesselliftes.
Stützpunkt:
Rauthhütte (1600m)
Im Frühjahr nach Beendigung des Liftbetriebs nicht mehr geöffnet.
Mittlerweile beliebtes Ziel für Nachtskitouren, siehe Link.
Route:
Vom Parkplatz folgt man der Skipiste bis zur Rauth-Hütte. Danach auf einer
Forststraße in Richtung Westen nahezu auf gleichbleibender Höhe weiter. Linker
Hand sieht man zwei Holzhütten im Wald. Zwischen den beiden zweigt der Sommerweg
zur Hohen Munde ab. Nun den besten Weg durchs Latschengestrüpp finden. Der Sommerweg
weicht bald in einem Linksbogen aus. Auf alle Fälle erreicht man so oder so den
felsigen und steilen Gipfelaufbau. Je nach Bedingungen eine der vielen Schneerinnen
aufsteigen oder auf dem Sommerweg bleiben. Bis zum Ostgipfel 3.5h.
Der höhere Westgipfel wird in einer halben Stunde über den leichten Verbindungsgrat
erreicht (lohnend!).
Abstieg:
Entlang der Aufstiegsroute. Bei wenig Schnee versuchen, so bald als möglich in
die Nordostflanke auszuweichen.
Hohe Munde (Westgipfel), GPS: N 47.34773° E 11.07171°
Die Hohe Munde, gesehen vom Seefelder Joch.
Charakter:
Im Sommer ist das alles ein nicht allzu schwieriger
Wanderweg. Unter Skitourengeher ist der Berg jedoch als besonders schwieriges Ziel
bekannt. Grund hierfür die steile Gipfelrinne (40°), die sehr abrupt ins Inntal
abbricht. Freiflug für jeden, der nicht rechtzeitig abschwingt. Auch sonst ist
der Anstieg vom Parkplatz weg durchweg steil.
Lawinengefahr ist naturgemäß in dem steilen Gelände sehr hoch. Davon zeugen auch
die Lawinenverbauungen direkt unter dem Gipfel. Weiteres Problem ist die Südostlage.
D.h. der Hang weicht quasi mit Sonnenaufgang auf. Sehr früher Start ist damit
angebracht. Bei optimalen Zeitpunkt ist die aufgefirnte Gipfelrinne der Traum eines
jeden Skifahrers!
Karte:
AV-Karte Nr. 4/3 "Wetterstein- und Mieminger Gebirge, Östliches Blatt", 1:25000
Führer:
Christian Schneeweiß "Skitouren in Österreich", Bruckmann-Verlag, 1. Auflage 1998, München
Link:
Eine Nachtskitour auf die Rauthhütte ist im
Bergzeit-Magazin
beschrieben.
Titel: Ja wo ist er den, der Schnee? Bergspezln: solo
Mit die bescheuertsten Dinge fallen einem ein, wenn sich mal kein Tourenpartner findet. So z.B. die
Hohe Munde. An der bin ich schon ziemlich oft vorbeigefahren und habe jedes Mal wieder die schöne
Form bewundert. Eine eher extreme Skitour geht da hoch. Crux, die Südostlage, was bedeutet, man muss
sehr früh dran sein. Also schnell im Internet Webcam geguckt und ja, oben liegt scheinbar noch Schnee.
So machte ich mich tags zuvor noch auf den Weg zum Ausgangspunkt. Ich wollte um 3 Uhr morgens losgehen
und neben dem Auto biwakieren. Gesagt, getan.
Nur der Karren kommt langsam in die Jahre. Dieses Mal irgendein Manko im Kühlsystem, was zur Folge
hatte, dass ich mit kochendem Motor so gerade eben auf dem Parkplatz ausrollte. Fehlten nur noch die
Tütensuppen. Egal.
Punkt drei legte ich mit Skiern auf dem Buckel los und da blieben sie bis zum Gipfel. So eine Webcam
ist täuschend. Vom vielen Schnee keine Spur, nur noch in den Rinnen und Mulden lag welcher. Der
Sommerweg war fast zur Gänze ausgeapert. Und oben war der Schnee frühmorgens noch so fest, dass ich
schneller ohne Skier drüber stapfte.
Der Sonnenaufgang, ein Gedicht! Über das Karwendel erstreckten sich die ersten Strahlen und beleuchteten
Berge, die sich wie Inseln aus einem Meer aus Nebel erhoben. Und dann das Inntal. Vom Gipfel bis
runter zur Kirche in Telfs sind es ziemlich senkrechte 2000 Höhenmeter. Hier oben lag dann doch
noch einiges an Schnee. Dass der Ostgipfel der Hohen Munde so verbaut mit Hütte und Handymast ist,
wußte ich bis dahin nicht. Schnell noch rüber zum Westgipfel, die Wettersteinwand und Zugspitzplatt
dahinter immer im Blick.
Runter zu kamen die Skier dann doch noch zum Einsatz, ich suchte mir ein paar Schneerinnen zusammen.
Vor allem die Gipfelrinne! Wow, man meint sich auf der Anlauframpe einer Skisprungschanze zu befinden.
Das Inntal vor einem, bzw. eher unter einem. Anlauf, Absprung, Aufklatschen in Innsbruck. Naja,
besser rechtzeitig vor der Kante abschwingen, sonst wird es ein Freiflug ins Jenseits. Noch ein
ein paar Schwünge durch den Latschenhorror und schon müssen die Skier wieder geschultert werden.
Bleibt noch der Fahrhorror nach Hause mit der Temperaturanzeige der Motorkühlung fest im Blick.
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