München - Mittenwald. Von der Bundesstraße den Schildern zur
Karwendelbahn folgen.
Stützpunkt:
Mittenwalder Hütte (1518m)
Route:
Zustieg:
Vom Parkplatz bei der Karwendelbahn der Beschilderung zur Mittenwalder Hütte
folgen. Kurz unterhalb der Hütte führen nach links Steigspuren zum Einstieg.
Die Stelle ist durch ein Martl gekennzeichnet und ist quasi die erste Möglichkeit,
um nach links zu queren.
Man folgt den Steigspuren durch ein Kar. Dort wo es unübersichtlich wird, finden
sich rote Markierungen. Nachdem man für eine Weile nach links gequert hat, gelangt
man in die Rinne zwischen Viererspitze und Koflerturm. Durch diese mit einigen
Klettereien (II) hoch, bis sich ziemlich weit oben die Möglichkeit ergibt, über
eine leichte und kurze Rinne zum Südwestgrat des Koflerturms oberhalb der Latschen
aufzusteigen. Kurz weiter über den Grat mit weiteren IIer-Stellen zum Einstieg,
der durch einen Ringhaken deutlich gekennzeichnet ist. Insgesamt vom Tal 2h.
Koflerturm, Südwestgrat (V)
Eine Einteilung in Seillängen macht wenig Sinn. Es geht immer mehr oder weniger
direkt am Grat entlang. Natürliche und gebohrte Stände finden sich zur Genüge.
Die Steilaufschwünge sind nie höher als 20m. An den schwierigen Stellen viele
schlechte Normalhaken und einige wenige gebohrte. Natürliche Sicherungsmöglichkeiten
zur Genüge vorhanden, Fels ist karwendeltypisch nicht 100% fest, aber ganz okay.
Vom Einstieg geht es durch eine Rinne über den ersten Steilaufschwung (IV). Die
plattigen letzten Meter werden links umgangen.
Danach einige leichte Meter (III) vorbei an einem Felsenfenster auf einen Felsturm.
Hier konnte man früher auf den Felsblock gegenüber ausspreizen, was aber heute
nicht mehr so einfach ist. Deswegen abklettern (III+) oder kurz 5m an Ringhaken
abseilen. Darunter rechts des eigentlichen Grates leicht weiter und durch einen
Kamin wieder zurück auf den Grat (IV).
Nun gerade wenige Meter zum nächsten Steilaufschwung. Diesen direkt angehen (Bolts,
IV+). Darüber wird es leichter, zunächst gerade zum nächsten Turm, der links oder
rechts umgangen werden kann, danach mehrere Seillängen immer direkt am Grat (II-III).
Schlüsselstelle wartet am Gipfelfelsen (V). Dazu muss man direkt unterhalb des
Block sehr ausgesetzt zu einem Riss am rechten Rand queren. Über den überhängenden
Riss hoch (Bolts) und darüber weiter am Block nach rechts queren (ausgesetzt),
bis sich eine Möglichkeit ergibt, leicht zum Gipfel aufzusteigen.
2-3h vom Einstieg.
Anmerkung von Stefan O. vom 04.08.2015
Der beschriebene Block nach dem überhängenden Riss scheint wohl gefährlich locker zu sein.
Von daher sollte man nach dem überhängenden Riss nicht nach rechts queren, sondern besser
links einer Rissspur zum Gipfel folgen.
Abstieg:
Am anderen Ende (östlich) vom Gipfelkreuz findet sich eine Abseilstelle. Hier
1x40m direkt in Falllinie zu einer Scharte abseilen. Südlich, also rechts leicht
auf Steigspuren ein paar Felstürme umgehen, bis man zu einem Sattel gelangt.
Hier nun in der Flanke bis zur Scharte unterhalb der Kreuzwand queren und jenseits
steil und angenehm hinab ins Viererkar und schließlich zur Dammkarhütte.
Vom Gipfel 1h, weiter ins Tal eine weitere Stunde.
Charakter:
Achtung Karwendel! Fliegende Steine überall ...
Schöne Genusskletterei, gut saniert. Man muss daher in der Lage sein, sicherungstechnisch
auch selbst aktiv zu werden und entsprechend Material mit sich führen.
Titel: Ausgebremst Bergspezln: Betty
Schöne Tour mit tollem Ausblick auf Mittenwald und den Wetterstein. Das der Mensch ein Herdenvieh
ist, merkt man unter anderem daran, dass sich pünktlich, als ob verabredet, alle Aspiranten eines
Tages zur selben Zeit am Einstieg der Klettertour einfinden. So auch dieses Mal.
Unsere Führungsposition verschenkten wir leichtfertig durch einen Verhauer beim Zustieg. An sich
nicht schlimm, Wetter war schön, Tour nicht allzu lang. Aber es ging dann doch quälend langsam
voran. Und das Gejammere der leicht überforderten Kletterin vor uns bewölkte den inneren Horizont.
Also zum Überholen angesetzt, was bei so einem schmalen Grat nicht gerade einfach ist. Aber wir
durften vorbei und konnten nun wieder allen voran, uns ganz und gar den Kletterfreuden
zuwenden. Die Schlüsselstelle macht schon Eindruck, wenn man direkt davor steht und zunächst mal
nicht weiß, wie man überhaupt zu diesem Riss hinqueren soll. Aber ist dann doch nicht so schlimm.
Vom Gipfel verscheuchten uns dann sehr schnell ein paar verirrte Sturmboen.
Bei der Querung zur Scharte unter der Kreuzwand hatte es noch ein paar Schneefelder, zum Glück
gut aufgeweicht. Eine eklige Rinne noch und das Radler auf der Dammkarhütte schmeckte vorzüglich.
GPS-Koordinaten eigene Messung - Angaben ohne Gewähr (Datum: WGS 84 Positionsformat: Dezimal)
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