Talstation Bergbahn "Füssener Jöchle" oberhalb von Grän
Anfahrt von München:
München - Reutte - Tannheimer Tal - Grän.
Stützpunkt:
Bergstation "Füssener Jöchle"
Route:
Zum Einstieg:
Bis zum Füssener Jöchle entweder zu Fuß oder mit der Seilbahn. Wenn man dann von
der Gondel aussteigt und nach links guckt, sticht dem Kletterer sofort die Südwand
des ansonsten unscheinbaren Sebenkopfs ins Auge.
Man quert also nun auf gleicher Höhe bleibend nach Norden. Knapp unter einer
Felswand geht es ins Sebenkar, welches man absteigt. Das Kar wird knapp neben der
Südwand des Sebenkopf von einen markanten Felsturm geteilt. Unterhalb diesen
führen Pfadspuren zu den Einstiegen. Von der Bergstation ca. 45min.
Sebenkopf Südwand "Routa de Mixta" (6)
Wer jetzt vergleichsweise die Topos aus den Büchern studiert, wird vergeblich
nach dieser Route fanden. Es ist eine Mischung aus der "Südverschneidung"
und der Variante zur "Ultima Ratio" im oberen Teil. Und eigentlich ist das so
die logische Linie durch die Wand, sonst hätten wir uns nicht verstiegen ... ;-)
Hier nun also unsere Variante:
1. SL (V+ 35m): Durch die Südwand zieht eine riesige Verschneidung. Die erste
Seillänge folgt dieser natürlichen Linie links auf den Platten bleibend. Wenige
Meter über dem ersten Stand findet sich noch eine zweite Gelegenheit.
2. SL (V+ 50m): Eine flache, aber glatte Platte leitet zu einem Überhang. Darüber
wartet wieder plattiges Gelände, sowie eine weitere Engstelle. Darüber bei einen
Block zweigt die "Südverschneidung" nach rechts ab. Wenige Meter nach links ist
man schon in der "Ultima Ratio". Erster Stand wäre auf einem Band, der zweite
zehn Meter weiter jenseits des plattigen Felsblocks. Hier weißt nun ein
Metallschild (!) auf die nun möglichen Varianten hin.
4. SL (VI 30m): Links wartet eine schwierige, aber völlig übersicherte Variante.
Bohrhaken weisen den Weg. Kann man nicht verfehlen! Es geht über einen Überhang
hinweg und danach in den Grund einer Verschneidung. Da man nun mit Sicherheit
alle Expressen verbraucht hat, sollte man hier Stand machen.
4. SL (V+ 35m): Nicht in der Verschneidung weiterklettern, sondern direkt den
sperrenden Block an guten Henkeln hinter Felsschuppen überwinden. Danach wartet
nur noch Gehgelände bis zum Ausstieg am Grat.
Abstieg:
Den Grat südseitig in Richtung Sebenspitze folgen. Dort bein einem senkrechten Aufschwung
2x nach Süden abseilen. Alternativ, wenn man sicher ist, es befinden sich keine
anderen Seilschaften mehr in der Schußlinie, kann man auch vom Gipfel direkt
abseilen (2x50m).
Charakter:
Sehr gut abgesicherte Routen. Aber Bohrhaken im 40cm-Abstand, muss dass wirklich
sein? Ich finde das etwas lächerlich ...
Die Wand wird auch im Winter gut besucht und ist so ziemlich das ganze Jahr
möglich. Auf ein paar lose Felsbrocken muss man jedoch achten.
Schnee lag schon einiges, aber die Südwand des Sebenkopf war staubtrocken, windgeschützt und
angenehm warm. Wir hatten uns zum Start die Südwandverschneidung vorgenommen. In der zweiten
Seillänge verpaßten wir jedoch die Abzweigung nach rechts und landeten in der Ultima Ratio. Bis
dahin überwiegte schöne Plattenkletterei mit ein paar Turneinlagen an Rissen und überhängenden
Blöcken. Zur Ultima Ratio gibt es eine schwerere Variante. Die ist mit Bohrhaken nur so zugenagelt.
In der überhängenden Schlüsselstelle (6) kann man sich aussuchen, welchen der drei Haken man denn
nun einhängen möchte. Da muß sich der Mann mit der Bohrmaschine schon mal fragen lassen, ob das
wirklich notwendig ist? Aber mal in einer Sechser-Route nen Bohrhaken ausgelassen zu haben, ist
auch gut fürs Ego ... ;-)
Wir hatten dann noch Gelegenheit, die erste Seillänge der "Direkten Südwand" (6-) mal zu testen. Schöne,
aber kraftraubende, durchgehend überhängende Kletterei. Dann "mußten" wir zurück zur letzten Talfahrt.
So hatten wir mal jede für uns machbare Route angetestet, aber keine vollendet. Da kann man
wiederkommen ...
GPS-Koordinaten eigene Messung - Angaben ohne Gewähr (Datum: WGS 84 Positionsformat: Dezimal)
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