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Unterer Schüsselkarturm
Tour 333 2200 m Unterer Schüsselkarturm, "Herbst-Teufel" Wetterstein Klettern 6- 11.07.08    

Steiler Zahn über der Oberreintalhütte www.sirdar.de

Fakten
Schwierigkeit:6- (5A0), 9SL, durchgehend steil, gut mit Bohrhaken gesichert, 3h
Zustieg Oberreintal von Garmisch:3.5h zu Fuß, 2.5h mit MTB
Zustieg Oberreintal-Hütte bis zum Einstieg:45min

Ausgangspunkt:

Skistadion in Garmisch (720m)

Anfahrt von München:

München - Garmisch - Skistadion (1.5h)

Stützpunkt:

Oberreintalhütte (1530m) - Bewartete Selbstversorgerhütte
www.oberreintalhuette.de

Zustieg: Vom Skistadion über die Partnachklamm ins Reintal. Über die Forststraße bis zu deren Ende am Umschlagplatz. Den Fußweg zur Reintalangerhütte folgen, bis links der bezeichnete Weg zur Oberreintalhütte abzweigt (bis hierher auch sehr vorteilhaft mit dem Fahrrad machbar). Am Taleingang nach rechts zur Hütte, links zum Schachen. Insgesamt 3.5 Stunden.
Mit dem Fahrrad fährt man talein rechts über der Klamm, auf zunächst steil ansteigenden Fahrstraßen über die Partnachalm. Man hält sich solange wie möglich weit oben, bevor ein Schild ins Reintal weist. Zustieg verkürzt sich dadurch um eine Stunde.

Route:

Zum Einstieg:
Der Untere Schüsselkarturm ist von der Oberreintalhütte gut zu sehen, der steile Zahn direkt im Tal voraus. Um dorthin zu gelangen, überquert man den Geröllkessel unter der Hütte und steigt jenseits den Schotter nach links in Richtung Oberreintaldom bis zu einem Plattenschuss an. Über diesen geht es auf gut ausgetretenem Weg nach oben (Stellen II). Man kommt direkt an der Wand des Oberreintaldomes heraus und muss dann nach rechts zum Schüsselkarturm queren. Der Einstieg zur Herbst-Teufel ist hervorragend durch ein Holzbrett in der ersten Seillänge gekennzeichnet.

Unterer Schüsselkarturm "Herbst-Teufel" (NW-Wand), 6- (5A0) (A. Herbst, H. Teufel 1935):
Unterer Schüsselkarturm, Herbst-Teufel Anmerkung: mit den in anderen Führern angegebenen Schwierigkeitsgraden bin ich nicht so ganz einverstanden. Meines Erachtens sind die ersten zwei Seillängen am schwierigsten, während die Schlüsselstelle mir im Vergleich dazu eher leichter vorkam. Ich hab in meiner Beschreibung die Verteilung der Schwierigkeitsgrade trotzdem beibehalten, bis auf die Seillänge nach der Schlüsselseillänge, die in anderen Führern mit 5+ bewertet ist. Diese Stelle konnten wir aber bei bestem Willen nicht finden, das ganze ist bei mir ein 3er.

Die Route beginnt unter einem Überhang (Holzbrett), zu dem ein Riss hochzieht. Zum ersten Stand muss man noch zehn Meter über Schrofen klettern (II).
1. SL (5+, 30m): Über einen Riss zum Überhang, an Untergriffen kurz zu einem weiteren Riss hangeln und über diesem den Überhang überwinden. Danach rechshaltend über eine Art Mini-Rampe zum Stand.
2. SL (5+, 25m): Durch die linke Riss-Verschneidung nach oben zum Stand in einer Nische.
3. SL (5, 35m): Eine Verschneidung gerade hoch, danach bei einem Überhang über eine Platte nach rechts rausqueren und auf einen kleinen Absatz. Stand an einem Felskopf oder noch weiter rechts an Bohrhaken.
4. SL (4, 30m): Weiter nach rechts und über eine Begrenzungsrippe einer Rinne nach oben. Der Stand findet sich direkt am Beginn eines Kamins.
5. SL (5, 35m): Durch den Kamin in fantastischer Kletterei nach oben. Teilweise auch links an der Begrenzung.
6. SL (6-, 25m): In Fortsetzung des Kamins klettert man zuerst linkshaltend weiter. Gerade über eine Platte und danach leicht überhängend nach rechts rausqueren. Kurze ausgesetzte Passage, ein weiterer sperrender Block, darüber dann Stand.
7. SL (3, 35m): Die Platte vom Stand weg eher rechts, dann nach links über eine Rippe und zum Stand auf einem Absatz.
8. SL (4, 35m): Ziemlich gerade nach oben.
9. SL (2, 45m): Gerade hoch über grasige Schrofen zum Ausstieg am Grat.

Abstieg:
Über den Grat zum höchsten Punkt des Turmes (Stellen II). Danach eine erste kurze Scharte (evtl. 6m abseilen an Abseilring). Nun geht es zuerst links-, dann rechtsausweichend an kleinen Türmen vorbei bis zu einem steileren Abbruch vor der nächsten Scharte. Abklettern und auf Pfadspuren rechts ins Geröll und über dieses abfahren zurück zu den Einstiegen (30min vom höchsten Punkt).

Unterer Schüsselkarturm

Charakter:

Geniale und sehr steile Kletterei im ultra-kompakten Fels. Trotz Beliebtheit ist die Tour noch nicht abgeschmiert wie mancher Kaiserklassiker. Stände sind gebohrt, an neuralgischen Stellen auch Zwischenhaken. Gute Möglichkeiten, um selber Sicherungen zu legen (v.a. Schlingen, aber auch Friends).

Karte:

AV-Karte Nr. 4/3 "Wetterstein- und Mieminger Gebirge, Östliches Blatt", 1:25000

Führer:

Bernd Eberle, "Kletterführer Wetterstein - Band Nord", Panico Alpinverlag, 1. Auflage 1997

Link:

-

 

 


Titel: Alpiner Dreikampf
Bergspezln: Jens

Alles im grünen Bereich 1. Disziplin: MTB
Das hatten wir uns so einfach vorgestellt, mal eben schnell das Reintal hochradeln, aber die erste Passage zur Umgehung der Partnachklamm ist dann doch verdammt steil und so kamen wir sehr schnell ins keuchen.

2. Disziplin: Zustieg
Wir stellten also unsere Fahrräder zum allgemeinen Fahrradparkplatz an der Abzweigung ins Reintal und marschierten in vielen Serpentinen hoch zur Hütte. Ein wirklich bezauberndes Tal, sehr idyllisch! Der Schüsselkarturm schien auch schon in Reichweite, nur davor sperrt noch eine Plattenzone den schnellen Weiterweg. Nix wie drüber und sehr durchschwitzt standen wir dann nach gut drei Stunden am Einstieg.

3. Disziplin: Klettern
Ein kleines Holzbrett hängt in der ersten Seillänge, warum eigentlich? Ich weiß es nicht, wohl zum hochziehen. Der Überhang, an dem dieses Brett hängt ist durchaus nicht ohne und stellt ein feines Sieb dar. Entweder kommt man drüber und kann die Tour entspannt klettern und man bleibt halt drunter. Die ganze NW-Wand ist ein steiles Stück Fels, nach der achten Seillänge meint man immer noch zum Einstieg spucken zu können, so senkrecht geht es runter. Der Fels ist kompakt und griffig, es ist ein Traum! Freie Griffauswahl und jeder hält. Okay, fast jeder. Schlüsselstelle soll eigentlich in der 6. Seillänge sein. Gut ist schon leicht überhängend und etwas ausgesetzt, aber Griffe hat es in breiter Auswahl. Wir fanden die ersten beiden Seillängen schwieriger. Lag aber vielleicht daran, dass wir da noch nicht warmgeklettert waren. Sei es, wie es sei, aber der nächste 5er laut Topo existiert einfach nicht. Bald standen wir also am Grat und freuten uns auf eine verdiente Pause, aber nix da, Blitze zuckten schon bedrohlich nah und so beschleunigten wir unseren Schritt und waren bald zurück an der Hütte.

Extra-Disziplin: Masskrug
Der war schnell leer bei der Sommerhitze. Gewitter zog auch vorbei und runter zu ist so ein Fahrrad halt doch genial.

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