Monte Cevedale: Aus dem Martelltal bis über die Zufallhütte zur
Marteller Hütte (1.5h, 2610 m). Die Hütte liegt ca. 250 m höher als der Weiterweg zur Casati-Hütte
(3270 m). Diese ist von der Marteller Hütte in 3h zu erreichen. Auf ausgetretenen Pfad geht es in
2h weiter zum Gipfel des Monte Cevedale. Dazu immer auf dem weiten Gletscherdach bleiben. Am Fuß
des letzten Steilhanges nach rechts querend auf den Gipfelgrat zu. Südliche Zufallspitze: Vom Monte Cevedale den scharfen Firngrat entgegensetzt folgen. Je
nach Spaltensituation kann es notwendig sein, in die Südflanke auszuweichen. Dann zuletzt über
den felsigen Südgrat in leichter Kletterei auf den Gipfel. Suldenspitze: Ist von der Casati-Hütte kein Problem. Einfach den ersten Hügel in nördlicher
Richtung besteigen. Schon steht man nach einer halben Stunde auf dem Gipfel.
Dieses
Wochenende war es soweit, die erste erfolgreiche Gletschertour für dieses Jahr
mußte her und vor allem mein erster Dreitausender. Das Wetter war gut
vorausgesagt. Also fuhren ich, der Woife und der Hias am Freitag gen Südtirol.
Den Monte Cevedale in der Ortlergruppe hatten wir als Ziel auserkoren. Wir
wollten vom Marteller-Tal aus aufsteigen. Die Anfahrt dauerte 4.5 h bei 280 km Entfernung.
Schon
am Reschenpaß rückte König Ortler ins Bild, was für ein Berg. Vorbei an
endlosen Apfelplantagen im Vinschgau, ging es durchs Marteller Tal bis auf 2000
m. Von hier stiegen wir in 1.5 Stunden zur Marteller Hütte auf 2610 m, wo wir
die erste Nacht verbrachten. Man hatte von der Hütte einen super Ausblick auf
die Zufallspitzen.
Am Samstag ging es um 6 Uhr los, Richtung Cevedale. Zuerst mußten wir allerdings
von der Marteller Hütte so ca. 250 m absteigen, dann aber ging es umso
mächtiger bergauf. Woife und Hias stürmten voraus, was die Füße hergaben.
Dieses Tempo konnte ich beim besten Willen nicht mithalten. Langsam baute sich
die Königsspitze vor uns auf. Die ist 3851 m hoch und wohl
einer der schwierigeren Berge in den Alpen. Den Normalweg konnten wir gut
einsehen. Eine steile Firnflange, teilweise mit Blankeis. Extrem steil der
Ausstieg zum Gipfelgrat. Nächstes Jahr, so haben wir uns geschworen, wagen wir
einen Versuch, der Berg ist einfach zu geil.
Der
Ortler war auch gut zu sehen, aber er verblaßte ganz einfach im Vergleich zur
Königsspitze. Aber zurück zum Cevedale. Das Wetter war okay, viele Quellwolken
zwar, ein stürmischer Wind dazu, ein Gewitter blieb aber aus. Zum Abend hin gab
es jedoch ein paar Schauer. Von der Casati-Hütte führt eine breite Spur
Richtung Gipfel. Der am Anfang ziemlich flache Gletscher hatte vor allem im
unteren Teil ein paar große Spalten, weiter oben lag viel Schnee, der jedoch
aufgrund der Wolken nicht allzu sehr aufweichte. Vor der Steilflanke zum Gipfel
mußte der Bergschrund überschritten werden, was aber recht einfach ging. Ein
schmaler Grat führte zum felsigen Gipfel. Eine super Aussicht! Wir benötigten
von der Martellerhütte bis zum Gipfel 5.5 h.
Die
südliche Zufallspitze ist mit einem Grat mit dem Cevedale verbunden. Über den
wollten wir auch noch. Jedoch lief genau am Grat entlang eine Riesenspalte und
so mußten wir in eine Gletschermulde absteigen und an einem Felsgrat wieder 50
m hoch bis zum Gipfel. Inzwischen war ich mit meiner Kondition ziemlich am
Ende. Der Rückweg ging aber dann ganz flott. Wir
blieben diese Nacht auf der Casati-Hütte, 3270m. Ich schlief erstaunlich gut.
Am Sonntag-Morgen stand die von der Casati-Hütte sehr leicht erreichbare
Suldenspitze auf dem Programm. In einer gigantischen Gletscherkulisse
bereiteten wir unser Frühstück. Ich kochte einen Tee mit meinen Esbit-Kocher,
was nicht sehr gut funktionierte. Aber die Aussicht, Königsspitze, Ortler,
Cevedale, einfach nur noch geil. Dementsprechend zufrieden gingen wir auch ins
Tal. Ein großartiges Bergwochenende lag hinter uns. Insgesamt ein sehr tolles Erlebnis, vor
allem im Vergleich zur letztjährigen Alphubel-Tour. Und wir fuhren mit einem
gemeinsamen Ziel nach Hause: die Königsspitze!
Derzeit keine Kommentare vorhanden Kommentar hinzufügen
Hier könnt ihr Anmerkungen loswerden, welcher Art auch immer.
Regeln:
Bitte kein HTML verwenden (wird rausgefiltert). Ich behalte mir vor, Kommentare zu löschen, falls sie nicht zum Thema passen, oder sonstwie
unsachgemäß sind.
www.sirdar.de
"Zugspitz? Grodaus!" Die großen Wettersteingrate und andere kleine Abenteuer