Durchwegs alpin, viele steile Querungen, einige Gegenanstiege. Teilweise 35° steile Abschnitte.
Höhenmeter:
1550 Hm, Abfahrt entlang des Aufstiegs, Varianten möglich
Zeiten:
Aufstieg ca. 4-5h
Lawinengefahr:
Hoch. Nur bei sicheren Bedingungen angehen. Hangrichtung vorwiegend Nord bis Ost.
Ausgangspunkt:
Arthurhaus (1502m)
Anfahrt von München:
München - Salzburger Autobahn - in Österreich auf der A10 in Richtung Villach. Ausfahrt Bischofshofen. Nun der Beschilderung
Richtung Mühlbach folgen. In Mühlbach rechts die Bergstraße hoch zum Arthurhaus nehmen (großes Schild). Ca. 2.5h.
Stützpunkt:
Arthushaus und Mitterfeldalm am Ausgangspunkt. Matrashaus am Gipfel (sporadisch geöffnet, Winterraum).
Route:
Vom Parkplatz hinter dem Arthurhaus überquert man zunächst eine kleine Skipiste zu einem Ziehweg links oben am Hang. Dieser führt
zur Mitterfeldalm.
Hinter der Mitterfeldalm beginnt eine sehr steile Querung, mehr oder weniger eben. Der Hang wird von einer kleinen Felsinsel unterbrochen.
Je nach Schneelage kann man unter- oder oberhalb dieses Hindernis überwinden. Danach wird die Querung etwas flacher und in einem kleinen
Bogen gelangt man in das Ochsenkar, wo man sich möglichst am tiefsten Punkt in der Mulde hält.
Man folgt dem Taleinschnitt nun nach oben. Nach einer kurzen sehr steilen Passage steht man unter der Torsäule, das Gelände ist mit vielen
Mulden etwas unübersichtlich. Man hält sich rechts und schiebt an der Torsäule vorbei in den kleinen Kessel in westlicher Richtung. Im
Kessel zunächst linkshaltend querend. Der mit Stangen markierte Sommerweg zieht nach links oben, diesem nicht folgen, sondern weiter nach
rechts queren und am jenseitigen Ende des Kessels der einfachsten Möglichkeit folgen, um in das Schroberschartl (2570m) zu gelangen.
Man hat nun das sehr unübersichtliche Hochplateau erreicht, in vielen auf und abs geht es zum höchsten Punkt. Dazu von der Scharte zunächst
links haltend zum südlichen Abbruch des Plateaus. Nun immer in westlicher Richtung, über viele Kuppen hinweg zum höchsten Punkt. Der
Sommerweg ist mit roten Stangen markiert, der nur an einer Stelle abweichende Winterweg mit blauen Stangen. Der letzte Anstieg ist nochmal
sehr steil.
Abfahrt entlang des Aufstiegs.
Charakter:
Aufgrund der steilen Querungen vor allem im unteren Bereich hoch lawinengefährdete Tour, die man nur bei ausgezeichneten Bedingungen unternehmen
sollte. Die steilsten Stellen haben 35°. Schon allein aufgrund der fantastischen Aussicht vom Gipfel sollte man die Tour nur bei klarer Sicht
unternehmen. Sonst kann die Orientierung auf dem Hochplateau zum Problem werden. Viele Gegenanstiege. Bei guten Verhältnissen aber eine der besten
Skitouren in den Ostalpen.
Die Grundvoraussetzungen waren perfekt, optimale Verhältnisse und schönstes Winterwetter, so konnten wir das lang ersehnte Ziel Hochkönig auch
mal angehen. Nach einem gemütlichen Einschieben bis zur Mitterfeldalm geht es dann auch gleich mit der Endlosquerung in das Ochsenkar los. Dieses
scheint im Winter keinen einzigen Sonnenstrahl abzukommen, dementsprechend herrschten Tiefkühltruhen-Temperaturen. Erwärmend ist da nur der Anblick
der Torsäule, deren Südwand schön in der Sonne leuchtet. Bis hierher ist man schon gut unterwegs, hat aber doch nur die Hälfte des Weges. Konditionell
ist die Tour vor allem auch hinsichtlich der Wegstrecke fordernd.
Nochmal steil geht es schließlich zu einer Scharte hoch, wo man schließlich das Hochplateau des Hochkönigstocks erreicht hat, auch wenn es einem
nicht so vorkommt. Viele Kuppen stellen sich noch vor dem Gipfel, aber die Landschaft und vor allem die Ausblicke steigern sich mit jedem Meter.
Sehr eindrucksvoll z.B. die Watzmann-Ostwand in unmittelbarer Nähe und natürlich das Karstplateau, auf dem man sich bewegt. Schließlich erblickt
man das Matrashaus auf einem der vielen Kuppen rundherum und weiß dadurch, dass muss der höchste Punkt sein. Sehr steil sind die letzten Meter, bevor
einem, wie uns schien, die ganzen Ostalpen zu Füssen liegen. An diesem sensationellen Tag reichte die Sicht für uns sogar in die andere Richtung
bis zum Bayerischen Wald.
Dank der Kälte all die Tage hatte sich der Schnee zu einer betonharten Oberfläche verwandelt, optimale Abfahrtsverhältnisse also, wie auf einer
Piste. Besonders die steilen Passagen waren so ein Genuss. Weiter unten hatte sich im Schatten sogar noch Pulver erhalten. Schade, dass man hier
nur queren muss. Egal, runter. Die verlängerten Abfahrtsfreuden musste ich dann allerdings mit einem saftigen Gegenanstieg bezahlen.
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