Anfahrt von München:
Auf der Autobahn Richtung Kufstein, bei Oberaudorf Richtung Walchsee und Kössen, weiter nach Griesenau. Schließlich auf einer Mautstraße bis zur Griesener Alm (ca. 2h)
Stützpunkt:
Eigentlich keiner. Hin und wieder soll die Fritz-Pflaum-Hütte an schönen Wochenenden bewirtschaftet sein.
Route:
Von der Griesener Alm geht es zunächst erstmal in Richtung Stripsenjoch, aber nur kurz. Auf einer freien Alm (Russenleite)
entweder gleich links steil nach oben, oder erst etwas weiter oben über dem Sommerweg. Immer links haltend gelangt man
so durch einen Wald ins Griesener Kar. Die Orientierung ist nun einfach, immer steil nach oben.
Nach einem flacheren Kessel hat man die Wahl, rechts direkt zum Goinger Törl aufzusteigen, oder linkshaltend zur
Fritz-Pflaum-Hütte. Will man das Schönwetterfensterl angehen auf alle Fälle zur Hütte. Von der Hütte sind alle Skiziele
oberhalb des Griesener Kars erreichbar.
Das eindrucksvolle Schönwetterfensterl zeigt sich unübersehbar auf der anderen Seite des Kessels, östlich von der Hütte.
Zunächst wenige Meter abfahren und dann direkt die Rinne hoch, bis in eine Scharte. Links läßt sich in einfacher Kletterei
(I-II) die Westl. Hochgrubachspitze erreichen (ca. 15min von der Scharte).
Abfahrt entlang des Aufstiegs.
Charakter:
Das Griesener Kar ist ein Frühjahrsklassiker und dementsprechend überlaufen. Früher Aufbruch ist allein deswegen schon
zu empfehlen. Für die Tour sind beste Firnverhältnisse erforderlich. Bei besonders guten Bedingungen mag das auch mit
entsprechendem Risiko im Hochwinter gehen. Das Griesener Kar hat dabei so maximal 35° Steigung.
Die Rinne zum Schönwetterfensterl ist maximal 40° steil. Die Sonne steigt im Frühjahr erst so ab 10 Uhr über dem Felskamm,
erst dann dürfte eine Chance bestehen, dass der Schnee in der Rinne weich wird, wenn überhaupt. Oben ist es teils recht
eng. Steigeisen sind für den Aufstieg zu empfehlen.
Mal was anderes zum Frühjahr, ein steiles Kar im Wilden Kaiser. Das bedeutet erst mal früh aufstehen, der Schnee dürfte schnell
zu weich werden. Es gilt für den Abfahrt den goldenen Moment des "Auffirnens" zu erwischen.
So sind wir zunächst fast die ersten, die sich auf den Weg in das Kar machen. Viele, unglaublich viele, sollten noch folgen.
Im Kaiser ist tolle Landschaft schon mal fest gebucht, das gilt auch für das Griesener Kar. Umso interessanter, da ich den
Kessel mit der Fritz-Pflaum-Hütte bisher nur von oben kannte. Von der Hütte schaut man dann auch gleich frontal auf die
300m-Rinne zum Schönwetterfensterl. Unser Ziel und schon sehr beeindruckend. Ist dann aber doch halb so wild, als es zunächst
aussieht. Steigeisen sind aber trotzdem eine feine Sache. Oben von der Scharte kann man noch ziemlich einfach die westliche
Hochgrubachspitze mitnehmen.
Dann kommt in diesem Fall die Hauptsache, die Abfahrt. Oben ist die Rinne so eng, das man kaum zu einem Schwung ansetzen
kann, schon auch deswegen, weil bei uns der Schnee noch immer sehr hart und abgefahren war. Schon steil das Ding, stürzen
wäre wohl eher ungesund. Erst nach einem Drittel wurde der Schnee so griffig, dass man die ersten eingesprungenen Schwünge
wagen konnte. Dann gab es wirklich kein Halten mehr, runter!
Wir trauten unseren Augen nicht, welche Massen sich da durch das Griesener Kar hochbewegten. Unglaublich, wobei die meisten
schon an der Hütte Schluß machten. Wir fuhren das Kar ganz links ab und standen plötzlich vor einer Abbruchkante. Das verschaffte
uns im Form eines 2m-Sprunges noch etwas zusätzlichen Nervenkitzel.
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