Ausgangspunkt:
Rudno Polje auf der Hochebene Pokljuka (1340m)
Anfahrt von München:
München - Salzburg - Villach - Karawanken-Tunnel - Bled. 4h.
Von Bled sind es auf die Pokljuka-Hochebene noch ca. 15km, man fährt bis zum Ende der Straße.
Stützpunkt:
Viele Unterkünfte in Bled und Umgebung, Sporthotel Rudno Polje
Route:
Zwischen dem Sporthotel Rudno Polje und Kasernengebäuden führt ein breiter Forstweg nach Norden (Schild Visevnik).
Man folgt diesem bis zu einem Schlepplift versteckt im Wald. Über die Piste nun hoch, an der höchsten Stelle geht diese
nahtlos in eine schmale und steile Rinne über. Dieser folgen und dort wo es geht, weniger steil rechts über einen freien
Hang auf eine kleine Ebene aussteigen. Nun linkshaltend auf einen Rücken und über diesen zum Gipfelhang den man steil
direkt überwindet, auf dem Grat nach links weiter zum höchsten Punkt. 1.5h.
Abfahrt entlang des Aufstiegs, üblicher scheint aber folgende Variante zu sein (nur bei sicheren Verhältnissen):
Man folgt dem Grat vom Gipfel weiter in nordwestlicher Richtung (Skier tragen, ausgesetzt) bis zu einem Sattel. Nun wenige
Meter abfahren und nach Norden queren. Man steht nun über einer nach unten schmaler werdenden Rinne, die bis zu ihrem Ende
einsehbar ist (steilste Stellen bis 40°, unten teilweise sehr eng). Durch diese hinab, bis man in weniger steiles, aber sehr
unübersichtliches Gelände gelangt. Hier durch Latschen wenige Meter nach Westen queren, man trifft auf einem Weg. Nun nach
Süden zu einer Alm hinab. Gleich beim ersten Haus in südöstlicher Richtung ein Gegenanstieg um einen Rücken herum, bis man
auf einen Wanderweg trifft. Man quert nun nach Osten in einer Flanke und steigt schließlich steil nach Süden zu einem Forstweg
ab. Diesem nach links (Osten) bis zum schon bekannten Lift folgen. Abfahrtsvariante ca. 1.5h.
Charakter:
Der Visevnik ist einer der wenigen leichteren Skigipfel in den Julischen Alpen, zudem liegt der Ausgangspunkt auf der
Pokljuka-Hochebene schon sehr hoch.
Der Aufstieg über die Piste ist zwar kurz, man sollte das Unternehmen trotzdem nicht unterschätzen, da es durchgehend steil
mit wenigen flachen Passagen nach oben geht. Im Gipfelhang sollte man auf Schneebretter achten.
So gut wie alle scheinen über die oben beschriebene Variante wieder abzufahren. Diese ist aber nur sicheren Skifahrern bei
ebensolchen Bedingungen zu empfehlen. Wenn das alles zutrifft wird man jedoch sehr viel Spaß haben.
Karte:
Geodetski Institut Slovenije "Bled s Pokljuko", 1:30000. Vor Ort in Bled erhältliche Karte, sehr zu empfehlen, da alle
Skirouten eingezeichnet sind.
Führer:
Rudolf u. Siegrun Weiss, u.a. "Skitouren Atlas Ostalpen", Bruckmann Verlag München, 1999
Link:
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Titel: Jahreswechselurlaub in Slowenien Bergspezln: Tour solo, moralische Unterstützung Betty + Jana
Für ein paar Tage nach dem Jahreswechsel hatten wir uns als Ziel Slowenien, die Gegend um Bled ausgeguckt. Von München aus
noch relativ einfach und schnell zu erreichen. Jedoch kostenintensiv, mit Vignetten und Tunnelgebühren.
Schnee ist ja gut, aber ein Mittelmeertief sorgte für überreichlich davon, weswegen wir nur einen halbwegs guten Tag erwischten.
Die Pokljuka-Hochebene ist dabei eher als schneesicheres Langlauf-Gebiet bekannt, was wir auch ausnutzten. Jedoch kann man
von hier auch einige Skitouren unternehmen, für die Gegend Julische Alpen untypisch mit hohem Ausgangspunkt und verhältnismäßig
einfach, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Auf der oben genannten Karte sind noch einige Touren eingezeichnet, die alle
aussahen, als ob sie auch bei kritischeren Lawinenbedingungen noch möglich wären, speziell die Berge nordwärts vom Visevnik.
Den genau nahm ich in Angriff, sind zwar nur 700Hm, aber durchgehend steile. Spur war vorhanden, sonst wär es trotz anfänglicher
Piste orientierungsmäßig doch nicht ganz einfach geworden. Ordentlich steil geht es hoch bis zum Gipfel. Dort wartet eine
informative Aussicht auf die Gegend rundum. Skitourenmäßig beurteilt sieht das meiste rundum sehr sportlich aus. Ein Tal
weiter thront der Triglav über allem. Der wird auch gern im Winter besucht, Slowenen kämpfen sich da gerne zu Fuß hoch, Skier
als Hilfsmittel scheinen hierzulande sich noch nicht durchgesetzt zu haben. Auch am Visevnik sehe ich viele knietiefe Fußstapfen.
Dafür aber keine Abfahrtsspuren, was mich etwas skeptisch stimmt. Zwei andere Tourengeher machen es vor, die Skier kurz
geschultert, über einen etwas ausgesetzten Grad balanciert, dann abfahrend etwas queren und hinein ins Vergnügen.
Ein steile Rinne zieht schnurgerade nach unten, am Ausstieg sind es dann nur noch 3-4m zum Mänovrieren. Ohne vorhandene
Spuren hätte ich mich da nie reingetraut, aber so ist das natürlich ein tolles Erlebnis. Das kann auch der dann leider fällige
Gegenanstieg zurück zum Ausgangspunkt nicht mehr schmälern.
Der Rest vom Fest war dann nur noch Schneetreiben, aber in und um Bled gibt es da zum Glück auch für solche Fälle was zu tun,
z.B. Aquapark in Bohinj-See oder die Burg von Bled.
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