Anfahrt von München:
München - Garmisch - Mittenwald - Leutasch. Es gilt zunächst den Hubertushof nicht zu übersehen,
der ist von Mittenwald kommend auf der rechten Seite und trotz seiner Größe im Dunkeln leicht zu
verfehlen. Man fährt unter dem Hotel vorbei parallel zur Straße auf einem Forstweg ein paar Meter
wieder in Richtung Mittenwald zu einem kleinen Parkplatz neben einem Bergsteiger-Friedhof.
Stützpunkt:
-
Route:
Vom Bergsteiger-Friedhof dem Forstweg folgen und danach immer der Beschilderung zur Meilerhütte.
Entlang des Berglbaches geht es auf dem Sommerweg bis zu einer ersten Steilstufe. Hier wird man die
Skier tragen müssen. Danach folgt eine gefährliche Querung über der Klamm und unter lawinengefährdeter
Rinnen. Über mehrere Steilaufschwünge hinweg, wobei man sich immer im Aufstiegssinn links im Tal hält,
gelangt man schließlich auf das Leutascher Platt. Die Leutascher Dreitorspitze sticht mit der
Aufstiegsrinne sofort ins Auge und man geht mehr oder weniger direkt, diversen Mulden ausweichend, auf
die Rinne zu.
Die Rinne direkt hoch, oben dann anfangs möglichst direkt über den Grat zum höchsten Punkt.
Abfahrt entlang des Aufstiegs.
Charakter:
Die Tour ist nur bei sehr sicheren Verhältnissen, wie meist nur im Frühjahr anzutreffen, vertretbar.
Bei der ersten Steilstufe in der Klamm ist es definitiv von Vorteil, wenn die Felsen schon ausgeapert
sind und man auf dem Sommerweg leicht über dieses Hindernis hinwegkommt.
Danach quert man quasi ständig unter Lawinenrinnen hinweg, ein früher Aufbruch ist deswegen notwendig,
da die Sonne quasi mit Sonnenaufgang in die Aufstiegsroute scheint. Die Hänge brechen in einer Steilstufe
zur Bergl-Klamm ab, man befindet sich im Absturzgelände.
Erst auf dem Blatt kann man etwas durchatmen, bevor schließlich noch die Schlüsselstelle mit der 40°
steilen Gipfelrinne wartet. Je nach Bedingungen und Können macht man darunter ein Skidepot oder geht mit
Skier die Rinne hoch. Oben erreicht man einen Sattel, von diesem sind es nur noch wenige Meter bis zum
Gipfel. Man sollte von der Rinne nicht zu früh nach links rausqueren, sondern auf alle Fälle bis in
den Sattel steigen.
Es gibt so Tage, da weiß man schon mit den ersten Schritten vom Parkplatz weg, dass eigentlich
"nix geht". An diesem Tag war dann mal wieder so einer. Und das obwohl ich unter der Woche bei bestem
Wetter nicht im Büro ausharren mußte.
Aber wo ich schon mal hier war, legte ich mal los. Das bedeutete erst mal Skier tragen bis über die
erste Steilstufe hinweg. Was aber durchaus von Vorteil war, mit Schnee wäre diese sicherlich sehr
unangenehm. Darüber fängt dann die berüchtige Querung oberhalb der Berglklamm an. Hier droht Gefahr
von links und rechts. Links Lawinen, rechts Abgründe, dazwischen steile Hänge.
Vom Leutascher Platt aus hat man den ganz großen Blick Wettersteinwand, Musterstein und natürlich
den Dreitor-Spitzen. Das Ziel sticht sofort als besonders schön und eindrucksvoll heraus, die
Aufstiegsrinne ist auch unverkennbar. Diese steuerte ich nun mit der Taktik "noch-um-die-nächste-Ecke-
und-dann-schau-mer-mal" an. Das brachte mich immerhin sogar noch die Rinne hoch. Ich machte dabei den
Fehler, dass ich die Skier unten lies und dadurch durch knietiefen Pulver nach oben pflügen mußte. Zweiter
Fehler war, zu früh aus der Rinne nach links auszusteigen und so stand ich im noch tieferen Schnee.
Hier war der Ofen dann endgültig aus und weit und breit kein Motivator, der mich noch die letzten Meter hochgeprügelt
hätte. Zudem machte ich mir aufgrund der Sonneneinstrahlung doch Sorgen, dass der Schnee in den Rinnen
langsam in Bewegung geraten könnte und so begann ich mit dem Rückzug.
Das hier heimische pfeilschnelle Konditionsmonster kam dann für mich leider eine Stunde zu spät, danach war die Spur bis zum Gipfel gelegt.
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