2h bis zum Hans-Berger-Haus, 1.5h bis zum Oberen Scharlinger Boden
Route:
"Via Theresa" mit Bohrhaken gut saniert, Fels noch nicht ausgeputzt
Abstieg:
Kaiserschützensteig
Ausgangspunkt:
Parkplatz Kaisertal (500m)
Anfahrt von München:
München - Kufstein. Kufstein Nord abfahren, zunächst Richtung Zentrum, dann der Beschilderung Richtung Kaiserlift / Kaisertal
folgen. Zuletzt Richtung Ebbs. Nach einer Brücke links der Parkplatz für das Kaisertal. 1h-
Stützpunkt:
Anton-Karg-Haus (829m) oder Hans-Berger-Haus (936m). Beide Hütten sind in 20min Entfernung zueinander. Zustieg insgesamt so
ca. 2-2.5h. Vom Parkplatz Kaisertal die Treppen hoch und dann immer flach das ganze Tal hochhatschen. Der neue Tunnel ist
den Anwohnern vorbehalten. Mit Fahrrädern geht das alles sehr viel schneller. Meiner Meinung nach gilt das Verbotsschild für
Fahrräder nur für die Treppen, aber da scheiden sich die Geister.
Route: Ellmauer Halt, Westwand "Via Theresa", 6
Einstieg zur Route: vom Hans-Berger-Haus der Beschilderung zum Kaiserschützensteig folgen. Dort wo dieser in der Wand der
Gamshalt nach links geht, quert man nach rechts oben immer am Wandfuß entlang. Sehr mühsam. Vor einer Zone mit markanten
Überhängen direkt am Wandfuß findet sich eine markante Platte (Einstieg Leuchsweg). Rechts daneben mit Bohrhaken markiert
der Einstieg zur "Max und Moritz", sowie der "Via Theresa".
Ich konnte vorerst (?) nur die ersten vier Seillängen der "Via Theresa" klettern, deswegen nur die Beschreibung dazu:
1. SL (40m, IV-): Vom Einstieg sehr logisch direkt gerade über plattiges Gelände mit Rissen nach oben zum Stand auf Absatz.
Die "Max und Moritz" geht nun gerade weiter.
2. SL (25m, III): Ein grasiger Quergang nach rechts, danach leicht ansteigend.
3. SL (45m, V+): Grundrichtung ist immer noch nach rechts. Zunächst eine Platte, dann eine Rampe zu einer steilen Platte mit
guten Leisten. Abschließend eine leicht überhängende Stelle. Darüber dann Stand.
4. SL (30m, III): Gerade noch oben, bis es wieder steiler wird.
To be continued ...
Die "Via Theresa" geht nun gerade hoch weiter. Quert man nach rechts, folgt man dem Leuchsweg.
Charakter:
Die ersten Seillängen der "Via Theresa" waren etwas inhomogen. Die Route ist noch nicht richtig ausgeputzt, viel Gras und
loses Gestein. Die Route wurde erst kürzlich saniert, zusätzlich Sicherungsmaterial ist kaum noch notwendig.
Karte:
AV-Karte Nr. 8, "Kaisergebirge" 1:25000
Führer:
Jentzsch-Rabl "Genussklettern Österreich Mitte", Alpinverlag Jentzsch-Rabl
Ja, das hatten wir uns gut ausgedacht. Sehr früh aufstehen, das Kaisertal hinterlaufen und dann die "Geheimniskrämerei" an
der Kleinen Halt machen. Am Einstieg kamen uns kleine Bäche aus der Wand entgegen, der Regen unter der Woche hatte seine
Spuren hinterlassen. Was tun?
Irgendwas anderes. Naiverweise hatte ich kein anderes Topo eingepackt, aber ich konnte mich an ein paar Routen an der
Ellmauer Halt Westseite dunkeln erinnern. Da muss es was geben. Vielleicht finden wir ja eine Bohrhakenleiter. So querten
wir am Wandfuß entlang und siehe da, da war sie, die Bohrhakenleiter.
Keine Ahnung, welche Route, aber wenn man so früh aufsteht, stundenlang zum Einstieg hatscht, dann will man auch irgendwas
machen. Ich zumindest. Die Bohrhakenleiter sah leicht aus und so kletterten wir los. Die Bohrhaken funkelten nagelneu, die
Graspolster sahen noch relativ unverbraucht aus, das feste Gestein war teilweise noch gut unter nicht ganz so festem versteckt.
Die Route konnte es noch nicht allzu lange geben. Wir folgten also der "grünen Markierung" in Form von plattgetretenen
Graspolstern, bevor die dritte Seillänge dann richtig Einsatz erforderte.
Als ich die schwierigsten Stellen eigentlich schon hinter mir hatte, rutschte mir kurz vorm Stand in einem seichten, aber feuchten Überhang
an einer 5er-Stelle doch tatsächlich der Fuß weg und schon baumelte ich vier Meter weiter unten. Mein erster Vorstiegssturz
beim alpinen Klettern überhaupt. Nix passiert.
Die Sache hat wohl den Nachsteiger mehr zu schaffen gemacht, als mir selbst. Ich wollte auf alle Fälle noch drüber und packte
es im zweiten Anlauf auch. Wir machten noch zwei Seillängen, danach wär der Weg auch weitgehend frei gewesen zum Gipfel,
soviel konnte man sehen.
Wir entschlosssen uns aber trotzdem abzuseilen. Dabei löste sich ein ziemlich großer Brocken Fels, der über uns hinwegrauschte,
auf meiner Schulter eine ziemlich heftige Spur eingravierte und den Rucksack seitlich aufschlitzte. Nix passiert, zumindest nix
dramatisches. Aber irgendwie nicht mein Tag heute.
Daheim stellten wir dann fest, wir waren die ersten Seillängen auf der "Via Theresa" unterwegs und querten die letzte Seillänge
noch auf dem Leuchsweg, der nur noch mit 3er-Stellen aufgewartet hätte. Mist.
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