Anfahrt von München:
Vor dem Gotthardtunnel fährt man durch Göschenen in Richtung Göscheneralp. Recht unscheinbar finden sich am Beginn des
Normalweges zur Salbithütte (Schilder, markiert) Parkplätze.
Stützpunkt:
Salbithütte (2105m)
Zustieg zur Hütte:
Hier gibts kein Vertun, vom Parkplatz weg folgt man den steilen Pfad zuerst durch den Wald, später über Almen.
Route: Salbitschijn "Südgrat" mit Route "Takala" anstelle Normalzustieg:
Zustieg:
Von der Hütte geht es auf einen Pfad Richtung Südgrat (westliche Richtung). Zwischen Vorbau und des eigentlichen
Südgrates findet sich eine plattige Wandzone (Takala) mit einer auffälligen grasigen Rinne mittendurch (Normalzustieg 2-3).
Über steile Grasrücken zu diesem plattigen Vorbau hoch. Der Einstieg zur Takala findet sich leicht rechts davon.
"Takala" (5+, V.Hauser, H.Berger, M.Bircher 1992):
Der Einstieg zur Takala findet sich wenige Meter rechts der Grasrinne des Originalweges zum Südgrat. "Takala" ist am
Einstieg angeschrieben.
1.SL (40m, 4): Über Platten mehr oder weniger direkt hoch. Die Originalroute ist hier etwas umständlich. Man kann leichter
im 3. Grad direkt auf die Nische (s. 2.SL) zuhalten und landet zwischendurch auch am Originalstand.
2.SL (30m, 4): Eine plattige Verschneidung hoch zu einer Nische.
3.SL (40m, 5): Kurz über einen Überhang hoch, dann über geneigte Platten nach rechts queren. Zum Schluß eine Verschneidung
hoch zum bequemen Stand.
4.SL (45m, 5+): Über Platten geht es rechtshaltend weiter hoch zu einer Kante. Im Folgenden direkt über die Kante, mit einer
sehr glatten Stelle zum Ausstieg auf das breite Band unterhalb des Südgrates.
"Südgrat" (6 / 5+A0 obl, A.+O. Amstad, G.Masetto, 1935):
Links vom Ausstieg der Grasrinne sieht man einen ausgetretenen Pfad in Serpentinen zum Südgrat verlaufen. Man kann sehr
lange zwischen Blöcken weiter hochklettern, bevor man schließlich unterhalb einer Verschneidung zum Einstieg gelangt.
Der Südgrat ist als solcher von hier nicht zu erkennen.
1.SL (30m, 4): Die Verschneidung hoch und über Platten zum Stand unterhalb einer markanten Rissverschneidung.
2.SL (40m, 5): In der Rissverschneidung hängen noch große Schuppen, so dass diese sehr steile Stelle relativ einfach zu
überwinden ist. Man steigt oben nach links auf den nun deutlichen Grat aus und geht einige Meter weiter zum
Stand.
3.SL (40m, 5+): Nun rechts des Grates zu einem dünnen Riss (ein Bohrhaken) und diesen hoch. Rechts des Grates weiter bis
zu einem ersten kleinen Gratturm.
4.SL (50m, 4-): Rechts des Grates zur der mit einem Riss durchzogenen Schlusswand des ersten Turmes und auf diesen hinauf.
Am höchsten Punkt Stand.
Wenige Meter am Grat weiter entlang findet sich links hinter einem Block versteckt, der erste Abseilstand, von dem man rund
20m in eine Scharte abseilt. Hier könnte man auch nach Osten wieder in Richtung Hütte abseilen.
5.SL (30m, 4): Von der Scharte links des Grates entlang, bis man leicht in eine kleine Scharte klettern und Stand machen kann.
6.SL (40m, 5+): Plattig geht es am breiten Gratrücken, der zunehmend steiler wird, entlang. Man umklettert einen Zacken rechts,
um dahinter wieder auf den Grat zu gelangen.
7.SL (40m, 5+): Am Grat, teils recht luftig weiter entlang.
8.SL (30m, 5-): Weiter zu einem ersten Absatz, den möglichen Stand ignorieren und noch 10m höher zum nächsten Absatz klettern.
9.SL (40m, 6 o. 5+A0): Vom Stand zu einem Felszacken, rechts zunächst entlang einer Leiste, dann in die Scharte abklettern.
Möglichst wenig Sicherungen bis hierher einhängen. Man kann in der Scharte an Blöcken gut einen Zwischenstand
bauen. Der Grat wird nun mächtig steil. Nahe der Kante geht es direkt nach oben. Zunächst gutgriffig. Die
Schlüsselstelle wird über einen sehr dünnen Riss und nicht vorhanden Tritten überwunden, entweder direkt, oder
in dem man auf halber Höhe nach links wechselt. Kaum weniger leicht, geht es direkt am Grat weiter hoch zum
bequemen Stand.
10.SL (40m, 5): Links weicht man dem nächsten Steilaufschwung aus, klettert durch eine Art Rinne wieder auf den Grat, der nun
deutlich flacher verläuft. Stand auf einem Absatz.
11.SL (30m, 5+): Über eine glatte Rissverschneidung hoch, kurz vor dem vermeintlich höchsten Punkt, nach links ausweichen,
den Zacken umgehen und man steht schließlich auf dem 2. Turm.
Vor einer Scharte eine Abseilstelle. Will man den ersten der folgenden Zwillingstürme mitnehmen, seilt man so ca. 15m direkt
am Grat in eine Scharte ab. Die 12.SL (40m, 5) führt nun auf den ersten Zwillingsturm. Von dort erneut rund 30m in die nächste
Scharte abseilen, nach links (Westen) zu einem Felsblock mit Reepschnur absteigen.
Alternativ kann man vom 2. Turm 20m westlich des Gratverlaufs in einen kleinen Kessel abseilen. Von hier klettert man im
leichten Gelände kurz hoch, umgeht so den ersten Zwillingsturm und erreicht schließlich auch den oben beschriebenen Felsblock
mit Reepschnur.
Nun wieder gemeinsam vom Felsblock nach Westen gut 10m leicht abklettern und den zweiten Zwillingsturm auf einem breiten
Band mit Wegspuren bequem umgehen. Auf diese Weise direkt an die Gipfelwand heran. Der Einstieg zu dieser findet sich eher
rechts nahe beim Südgrat.
13.SL (30m, 3): Über flache Platten (Bohrhaken) zum Stand unter einem steilen Riss.
14.SL (40m, 5+): Der Riss hängt am Anfang leicht über. Die Stelle ist öfters nass, dann sehr unangenehm. Über den Riss,
dann darüber direkt hoch zum Stand.
15.SL (45m, 5): Der weitere Weg führt nicht durch eine offensichtliche Verschneidung, die links vom Stand zu sehen ist,
sondern durch einen Riss noch weiter links davon. Viele Bohrhaken weisen den Weg. Nun also nach links zum
besagten Riss queren und über diesen bis zum Ausstieg am Ostgrat.
Man wechselt auf die Nordseite und sieht sofort die Markierungen des Normalweges. Links gehts hoch zum Gipfel, rechts runter.
Links also hoch Richtung Gipfel, bis zu einem riesigen Block. Durch ein Loch unter diesem hindurch (versteckte rote Markierung).
Dahinter steht man direkt unter der Salbitnadel. Diese wird von links erklommen. Sehr ausgesetzt, mit 5+ ist aber nur eine Stelle
wirklich schwierig. Diese erfordert einiges an Vorstiegsmoral, da Zwischensicherung nicht möglich ist.
Abstieg:
Entlang des markierten Normalweges und mit einigen wenigen Drahtseilsicherungen nach Osten hinab. Je nach Schneelage gelangt
man früher oder später in das Kar nördlich des Ostgrates. Weiter durch eine Rinne hinab und zurück zur Hütte. 1.5h.
Charakter:
Die Takala ist eine plaisiermäßig abgesicherte Sportkletterroute. Der Südgrat wurde ebenso ausreichend saniert. Man braucht
also nur wenig zusätzliches Material zum selber sichern. Für die Schlüsselseillänge ausreichend Expressen mitnehmen,
mindestens 10.
Ist man mal am Grat, ist die Route einfach zu finden. Sehr beliebte Tour, deswegen sehr früh oder falls man schnell genug ist,
um einiges später als normal einsteigen.
Karte:
Landeskarte der Schweiz Nr. 255 "Sustenpass", 1:50000
Titel: Ohne Probleme Bergspezln: Walter, Sebastian, Henry
Die Nacht verbrachten wir auf dem sehr schönen, aber auch sehr einfachen Campingplatz unterhalb der Staumauer im Göschenertal.
Frühmorgens ging es los. Der Weg zur Hütte ist erstmal gnadenlos steil, keine Zeit zum Einlaufen.
Wir waren zügig unterwegs und standen bald am Einstieg der "Takala". Die hatten wir uns als Alternative zur grasigen Rinne
des normalen Zustiegs zum Salbit-Südgrat ausgeguckt. Man verpasst aber nicht viel, wenn man doch die Grasrinne macht.
Der Südgrat ist dann auch eher "straight forward". Bestechend ist vor allem die Aussicht auf den richtig wild aussehenden
Westgrat mit der Gletscherbergen des Dammastocks dahinter.
Bald hatten wir die Schlüsselseillänge erreicht. Die ist wirklich sagenhaft steil. Die schwierigste Stelle überwindet
man dabei mittels eines dünnen Risses und nicht vorhandenen Tritten, bevor es nicht weniger delikat an dem nun messerscharfen
Südgrat weiter hochgeht. Das rettende Ufer wird in Form eines Absatzes erreicht.
Die Zwillingstürme unterhalb der Gipfelwand umgingen wir großzügig. Absolutes Schaustück war dann nochmal die Gipfelnadel.
Die sieht auf den ersten Blick eher unmöglich aus, geht dann aber von links doch verhältnismäßig leicht. Man kann nur keine
Zwischensicherungen legen, was bei der Ausgesetztheit ganz schön an den Nerven zerrt. Zum Abseilen hat es solide Ringe, wobei
es gar nicht so einfach ist, sich in die sofort überhängend abbrechende Wand der Gipfelnadel reinzulassen.
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