Bike & Hike, Laliderer Tal und durch das Blausteigkar (3-)
Route:
Sprungrinne (2), Ostgrat (3)
Abstieg:
über die Sprungrinne, Übergang zum Steinfalk, Abstieg über Falkenhütte und Laliderer Tal.
Ausgangspunkt:
Parkplatz P6 oder P7 auf dem Weg zur Eng. Je nach Jahreszeit ist vorher schon eine Schranke geschlossen, dann entsprechend
weiterer Anmarschweg (Fahrrad ...).
Anfahrt von München:
München - Lenggries - Hinterriß - Straße zur Eng. Parkplatz P6 (Fußgänger) oder P7 (Radfahrer).
Stützpunkt:
Falkenhütte (1848m)
Route:
Im Folgenden ist eine schöne Rundtour beschrieben. Aufstieg über Blausteigkar, Rückweg über Steinfalk und Falkenhütte.
Zeitbedarf für diese Runde ca.11h.
1. Etappe: Fahrrad Laliderer Tal bis zur Gumpenalm
Vom Parkplatz P7 entlang des Forstweges bis ca. auf Höhe der Gumpenalm (nachdem man den Laliderer Bach überquert hat).
Der Eingang zum Blausteigkar ist sehr gut zu erkennen, man stellt das Fahrrad am höchsten Punkt des Weges darunter ab.
2. Etappe: Blausteigkar
Die Steilstufe am Kar-Ausgang wird durch eine Rinne und einem vorgelagerten Felskopf gebildet, so dass die Rinne vom Forstweg
her gesehen, zunächst verdeckt ist. Man steigt also zunächst weglos bis zum Beginn der Steilstufe. Rechts der Rinne (evtl.
mit Wasserfall) finden sich mehrere leichtere Rinnen, wo man parallel des Baches aufsteigen kann (30m, 2-3). Je nach gewählter
Variante wird man auch an einem Normalhaken vorbeikommen.
Danach wird es flacher, man überquert den Bach und bevor man in einen großen Kessel gelangt, steigt man links über
flach geneigte Platten höher. Der weitere Weg ist nun wenig ausgeprägt. Man kann schräg rechts (links der Latschen)
hochsteigen, hat dann zum Ende hin ein paar brüchige Kletterpassagen oder man quert noch unterhalb der Latschen nach rechts
(sehr ausgesetzt) und hat es danach beim direkten Aufsteigen leichter.
Nach den Latschen wird das Kar zu dem, was man sich unter einem Kar vorstellt und man gelangt ohne Schwierigkeiten unter
die Südwand des Laliderer Falken.
3. Etappe: Laliderer Falke, Sprungrinne, Ostgrat (2-3, Sprungrinne: E.Platz, H.Kranzfelder 1895)
Die Sprungrinne zieht unverkennbar mitten durch die Südwand des Laliderer Falken, spaltet sich aber oben in immer mehr
Seitenäste auf, so dass die Orientierung dann doch etwas schwer fällt. Man steigt zunächst rechts einer kleinen Schlucht hoch.
Für die direkte Sprungrinne müßte man sich nun immer links halten. Besser sieht jedoch nach einem flachen grasigen Teil eine
kompakte, plattige Verschneidung aus. Nach dieser ersten Plattenzone könnte man wieder links in die eigentliche Sprungrinne
abbiegen. Oder man bleibt rechts und stemmt weiter in schon bekannter Manier weitere Plattenverschneidungen hoch, bis man
in flacheres Gelände kommt, wo man aus der Rinne leicht nach links auf eine breite Rippe steigen kann.
Will man direkt zum Ausstieg der Sprungrinne, muss man spätestens hier eine Rinne weiter nach links wechseln. Dies geht, in dem
man eine scharfe Begrenzungsrippe nach links überklettert und dann im bröseligen Fels nach oben steigt.
Schön finde ich folgende Variante. Man überwindet eine gutgriffige Steilstufe (3) und quert auf Platten nach rechts, bis
man auf dem Ostgrat aussteigt. Hier nun zuerst durch eine Rinne in der Nordseite (kurz 3), dann über den Grat. Eine weitere
Steilstufe wird südlich umgangen, danach immer über den Grat zum höchsten Punkt.
4. Etappe: Abstieg durch die Sprungrinne und Übergang zum Steinfalk
Vom Gipfel hält man sich rechts (westlich) und steigt in die deutlich sichtbare Scharte am Ende der Sprungrinne hinab (nicht
sehr weit vom Gipfel). Dann zunächst direkt durch die sehr bröselige Rinne hinab, in der man auch weiter absteigen könnte.
Bevorzugt man festeren Fels sollte man nach einer grasigen Passage nach links wieder zurück in die Aufstiegsvariante
wechseln und wie bekannt über die Plattenverschneidungen hinunter zum Einstieg.
Nun im Geröllkessel nach Süden queren und an geeigneter Stelle (Steigspuren) den Verbindungsgrat zwischen Steinfalk und
Risser Falk gewinnen. Jenseits findet sich ein dünner Pfad mit schwachen Markierungen. Immer in der Westflanke steigt man
zunächst unter dem Steinfalk hindurch und erklimmt diesen schließlich über den Westgrat.
5. Etappe: Abstieg ins Tal
Über den Normalweg zur Falkenhütte und das Laliderer Tal hinaus.
Falkengruppe
Blausteigkar
Charakter:
Der Einstieg zum Blausteigkar ist der schwierigste Teil dieser Rundtour. Bröseliger Fels und schwierige Wegfindung
erwartet einen.
Der Laliderer Falk bietet auf der vorgestellten rechten Variante in der Sprungrinne samt Ostgrat für Karwendelverhältnisse
richtig anständigen Fels. Für die eigentliche Sprungrinne gilt das nicht, hier wird das Karwendel seinen Ruf als Bruchhaufen
gerecht. Der Übergang zum Steinfalk ist dann vergleichsweise nicht mehr schwierig.
Insgesamt sehr einsame Tour in lohnender Umgebung, der komplette "Karwendelist" wird hier gefordert, aber jemand anders
wird sich eh kaum in diesen abgelegenen Winkel verirren. Steinschlaghelm nicht vergessen!
Karte:
AV-Karte Nr. 5/2 "Karwendelgebirge - Mitte", 1:25000 (in älteren Ausgaben ist die Sprungrinne falsch eingezeichnet)
Führer:
AV-Führer "Karwendelgebirge", Klier / März, Bergverlag Rother, 13. Auflage 1990 (der letzte gute AV-Karwendelführer, aber mit
sehr spartanischen Beschreibungen der diversen Anstiege)
Link:
diverse andere Berichte sind im Netz zu finden
Titel: Wieder mal beim Schottern im Karwendel Bergspezln: Woife, Flo, Frank
1. Advent und man wähnt sich von Temperaturen und Stimmung eher im September. Diese Wetterkapriolen. Schnee war weit und
breit kaum in Sicht nur ein paar fotogende vereiste Graspolster. Nach der anfänglichen Radpassage standen wir unter dem
Einstieg zum Blausteigkar. Vom Kessel nach der ersten Steilstufe den Weg an den Latschen vorbei zu finden, ist dabei nicht
ganz so einfach, zumal der Fels hier nicht ganz so toll ist, wie im Karwendel halt so üblich. Wir beschlossen jedoch schon
mal, uns das im Abstieg nicht anzutun, sondern den Weg über den Steinfalk zu nehmen, womit sich eine sehr schöne Rundtour
ergab.
In der Sprungrinne stieg ich voraus und als Kletterer will ich natürlich festen Fels. So triffteten wir aus der eigentlichen
Sprungrinne immer mehr nach rechts in eine Nebenrinne ab. Die hier gegebene plattige Verschneidung machte Spass zum
Klettern. Oben querten wir auf einer plattigen Rampe und der Südwand hinaus zum Ostgrat. Hätte auch schief gehen können,
aber der Ostgrat war gut zu klettern. Im Nachhinein für mich der bessere und schönere Aufstieg auf den Laliderer
Falk als direkt durch die Sprungrinne. Der Fels ist für Karwendelverhältnisse mehr als anständig und die Route ist zwar mit zwei,
drei 3er-Stellen gesegnet, die aber nicht ausgesetzt sind.
Am Gipfel trafen wir tatsächlich noch jemand anderen, der glaub ich schon ein wenig geknickt war, diesen an sich sehr
einsamen Berg an diesem Tag nicht für sich gehabt zu haben. Die Fernsicht erlaubte es einzelne Gebäude in München ausmachen
zu können, hab ich so auch noch nicht erlebt.
Den Abstieg legten wir dann durch die Sprungrinne. Oben ist das so, wie man das Karwendel kennt, ein Bruchhaufen. Dauerte
auch nicht lange und ein Stein fand genau den Schlitz zwischen Helm und Rucksack und ich hatte ihn im Genick. Zum Glück
hatte er noch nicht richtig Schwung aufnehmen können. Bei erstbester Gelegenheit wechselten wir wieder nach links zur uns
bekannten Aufstiegsvariante.
Nächstes Ziel Steinfalk, nochmal 400m Anstieg aber nicht sehr schwierig. Aus dem Kar unter dem Laliderer Falk kommt man ohne
Probleme wieder heraus, obwohl es schwieriger aussieht. Der weitere Weg ist dann, wenn auch schwach, markiert. Vom Steinfalk
kann man zum einen Herzogkante und Co. studieren. Die Südwand des Laliderer Falk ist aber so frontal gesehen auch nicht
zu verachten. Sieht ungemein steil aus.
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