Stützpunkt:
Solsteinhaus (1806m)
Zustieg von Scharnitz (Fahrrad) oder Hinterzirl aus möglich.
Route:
Als Tagestour gut machbar, wenn man von Scharnitz aus mit dem Fahrrad startet. Dazu in Richtung Karwendeltäler radeln und dann
immer der Beschilderung zum Solsteinhaus folgen. Man kann in ca. 1.5h bis hinter die Kristenalm radeln und hat dann nur noch
45min Zustieg bis zum Solsteinhaus. Von dort folgt man in 2h den Normalweg zum Gipfel des Großen Solsteins. Der Weg führt ohne Probleme durch eine Latschenflanke
Für den Übergang zum höheren Kleinen Solstein ist ein kleiner Gegenanstieg notwendig. Dann beginnt eine lange Querung in Südflanke des Kleinen Solsteins. Meist auf Felsbändern, zum Teil drahtseilgesichert.
Zuletzt geht es eine Schrofenflanke gerade hoch, immer wieder mit Kraxelstellen (I). Nun eine Querung auf dem Grat vom Vor- zum Hauptgipfel, sieht verwegen aus, macht aber keine Probleme.
Abstieg wie Aufstieg.
Charakter:
Bis zum Großen Solstein eine unschwierige Wandertour. Der Kleine Solstein ist dann ein typischer Karwendelberg, d.h. viel loser Fels. Ein Helm ist zu empfehlen, speziell wenn viel los ist.
Teilweise mit Drahtseil, etwas ausgesetzt. Kletterstellen bis I.
Die Solsteinhütte verfügt über eine Webcam (s. Hütten-Homepage) und da konnte man schon sehen, viel Schnee vor der Hütte. Aber
zumindest auf den Großen Solstein würde man schon irgendwie hochkommen. Mit dem Fahrrad kamen wir von Scharnitz aus immerhin
bis zur Kristenalm. Das aber auch nur, weil gerade die Wildfütter-Stationen aufgefüllt wurden und von daher die Forstwege
"gespurt" waren. Im Sommer könnte man mit dem Fahrrad noch ein paar Meter weiter hoch.
So stiegen wir durch den Kühlschrank unterhalb der Nordflanke des Solsteins zur Hütte, wo wir zum ersten Mal ein bischen Sonne
abbekamen. Das winterliche Karwendel machte einen fantastischen Eindruck. Der Normalweg zum Großen Solstein lag unter einer
20cm Neuschnee-Schicht. Kein Problem, aber doch irgendwie anstrengend. Das erste geplante Etappenziel erreichten wir somit
noch. Als Zugabe wäre noch der Kleine Solstein geplant gewesen, ein formschöner Berg, allerdings mit etwas schwierigeren
Normalweg. Und wie es so ist, bei winterlichen Bedingungen reichen dann oftmals schon ein paar Meter, um den weiteren Anstieg
unmöglich zu machen. So auch dieses Mal, eine steile Querung in der Südflanke des Kleinen Solstein war uns dann doch etwas zu
abenteuerlich im nicht verfestigten Schnee.
Naja, der Berg rennt nicht davon und ich hab mich entschlossen, das Glas als halb voll gefüllt zu sehen. Auf den Großen Solstein
standen wir ja. Interessant übrigens, der Kleine ist in diesem Fall höher als der Große.
2. Tour: 18.09.2021 Titel:Vier Mal über den Großen Bergspezln: Woife, Flo
Dieses Mal hat es dann geklappt, auch der Kleine Solstein steht nun im Tourenbuch. Dabei überschreitet man den Großen Solstein und geht den gleichen Weg auch wieder zurück.
Nach dieser Rechnung waren wir inklusive den ersten Versuch nun schon 4x auf dem Großen Solstein.
Wie beim letzten Mal starteten wir wieder mit dem Fahrrad von Scharnitz aus. Die Anstiege halten sich dabei in Grenzen, wenn da nicht die Abzweigung zum Gleirschtal wäre. Da geht es bis zur Isar runter
und dementsprechend steil wieder hoch. Im Kessel unter der sagenhaft schönen Nordwand des Großen Solstein war dann Enstation für die Fahrräder. Mittags erreichten wir das Solsteinhaus und es gab Pause. Das
Aufraffen vom Tisch viel dann zugebenermaßen schwer. Der Weg zieht sich dann doch noch etwas. Bis zum Großen Solstein ist v.a. der Blick auf das Karwendel spektakulär, danach beim Übergang zum Kleinen Solstein
wird auch der Weg spannender. Der Umkehrpunkt vom letzten Mal war schnell erreicht.
Karwendeltypisch wartet dann im steilen Fels viel Schotter. Es hat einige schöne Passagen auf Felsbändern. Zuletzt gilt es vom Vorgipfel über den doch recht schmalen Grat den Hauptgipfel zu erreichen. Hier standen wir
dann im Nebel, was aber auch was hatte. Immer wieder öffnete sich ein Fenster hinab nach Innsbruck, 2000m tiefer. Man muss sich das mal vorstellen, im Inntal steht ja erstmal die Martinswand, auch schon ein
gewaltiger Berg und darüber dann die gleich Wand nochmal. Erst dann hat man den Gipfel des Solsteins erreicht. Inzwischen bin ich von einem anderen Berg mal bis ins Inntal abgestiegen, kann ich als Erfahrung
nur empfehlen. Da werden die Höhenmeter regelrecht greif- und spürbar.
Wir landeten abends abermals am Solsteinhaus, dieses Mal zum Dinner. Im Schein der Stirnlampen ging es gen Tal.
Morgendliche Wolken legten sich um die Gipfel ...
... wir waren wieder am Start mit den Fahrrädern. Es galt was nachzuholen.
Das ist schon beim Fahrrad-Depot oberhalb der Kristenalm. Hier wartet die geniale Nordwand des Großen Solsteins.
Zum Sollsteinhaus ist es dann nicht mehr weit.
Da ist es schon.
Der Hausberg des Solsteinhauses ist eigentlich die Erlspitze, gleich dahinter.
Der Hohe Gleirsch links und rechts die Jägerkarspitze.
Blick zurück auf die Erlspitze.
Zum Solstein hoch muss erst durch eine ausgedehnte Latschenzone, bevor es felsiger wird.
Am Gipfel des Großen Solstein, dahinter das Horn des Kleinen Solsteins.
Eine Pause kann nicht schaden.
Weiter geht es. Man es, man muss rechts in die Südflanke queren und diese dann hoch, um zum Kleinen Solstein zu gelangen.
Hier wird das Gelände etwas anspruchsvoller.
Es hat ein paar schöne Felsbänder. Da lacht das Kletterherz.
Blick zurück auf den Block, der wird auf einem Band umquert. Sehr schön.
Man erreicht den Vorgipfel über eine Schrofenflanke. Jenseits des Grates wartet dann der Hauptgipfel.
Schon wieder am Rückweg, meine Lieblingspassage am Anstieg zum Solstein.
Der Nebel lichtete sich und gab nochmal Blicke hinab ins Inntal frei.
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