Südwand "Flora Bohra", 6, 9SL, plaisirmäßig mit BH abgesichert
Südwand "Für Andi", 6, 9SL, alpiner, jedoch ausreichend mit BH abgesichert
Abstieg:
Abseilen oder Normalweg
Ausgangspunkt:
Parkplatz Forststraße zur Schwarzentenn-Alm "Winterstube" (830m)
Anfahrt von München:
München - Tegernsee - Kreuth, Parkplatz zur Schwarztenn-Alm ("Winterstube" auf der AV-Karte) auf der rechten Seite (s. Karte unten, blaue Markierung). 1h.
Stützpunkt:
-
Zustieg Südwand:
Man folgt zunächst für ca. 15min der Forststraße zur Schwarztenn-Alm. Bei Strommasten Nr. 30 zweigt rechts (Richtung Nordost) ein schon recht
zugewachsener Forstweg ab. Diesem folgt man für rund 20min mit mehreren großen Kehren.
(Anmerkung Volker vom 20.09.2015: Strommasten Nr. 30 gibt es nicht mehr ... ca. 30m vor Strommast Nr. 31 zweigt der Weg ab.)
Man erreicht schließlich einen markanten, größeren Block auf der rechten Seite des Weges. Auf Einmeisselungen achten.
Davor zweigt links ein recht unscheinbarer Steig ab, der direkt zur Südwand führt. Unterhalb der Südwand hat es mittlerweile
einen guten Pfad.
Update (17.10.2016, Gerhard):
Die Strommasten auf dem Weg zur Schwarz-Tenn Alm sind mittlerweile (aktuell bis auf einen der sehr weit hinten liegt)
entfernt worden. Der Zustieg damit für "ortsunkundige" kaum mehr zu finden. Am einfachsten mit dem Fahrrad auf der
Forststrasse in Richtung "Normalweg" (erst Richtung Schwarz-Tenn Alm und einmal auf die etwas steilere Forststrasse nach
rechts abbiegen) bis dieser von der Forststrasse nach rechts über das Bachbett in den Wald abbiegt. Hier Fahrraddepot und
nach rechts am Anfang auf undeutlichem, später deutlicherem Pfad immer an der Wand entlang bis unter die Südwand und zu den
Einstiegen der verschiedenen Routen.
Siehe auch Abstiegsbeschreibung im Topo.
Routen: Leonhardstein Südwand "Flora Bohra", 6 (T.Abbattista, D.Hirsch, 28.08.12)
Einstieg:
Vor der zentralen Südwand steht ein einzelner Baum, wenige Meter oberhalb
ein Plattenschuss mit grasiger Rinne rechts daneben. Hier ist der Einstieg, man achte auf BH weiter oben. Topo siehe unten.
Plaisirmäßig mit Bohrhaken abgesichert, kein weiteres Material notwendig, natürliche Sicherungspunkte wären jedoch vorhanden.
Da Route noch sehr neu, Steinschlaggefahr, obwohl der Fels zum Großteil erstklassig ist. Es wächst noch viel Grün in der
Route, was aber nicht weiter störend ist. Die Route trocknet sehr schnell ab.
Leonhardstein Südwand "Für Andi", 6 (Christine und Stefan Feistl 24.11.12)
Einstieg:
In Richtung markanter Eibe (Einstieg "Flora Bohra") gehen. Gut 30m davor ein Vorbau mit einzelnen Bohrhaken direkt am Weg.
Topo siehe unten.
Ausreichend mit Bohrhaken abgesichert, jedoch alpiner als die Flora Bohra, so dass man dankenswerterweise auch mal selber
mit Schlingen oder Keilen / Friends nachhelfen kann, bzw. muss. Klettertechnisch hat jedoch die Flora Bohra die Nase vorn.
Steinschlaggefahr besteht durch vorauskletternde oder abseilende Partien.
Titel "Flora Bohra": Begehung Nr. 26 Bergspezln: Walter, Santiago
26 ... das war unsere Startnummer für die Tour "Flora Bohra" an der Südwand des Leonhardstein. Zumindest, wenn ich mich im
Wandbuch nicht verzählt habe. Erstmal schon überraschend, dass auch in den Voralpen immer wieder noch solche Touren
ausgegraben werden. Beim Zustieg zur Südwand wurde mir aber auch klar, warum dort bisher nicht allzu viel passiert ist.
Zwar ist die Wand in nur einer Stunde von der Straße zu erreichen, die letzten Meter gibt es aber keinen Weg. Stattdessen
steigt man durch einen Urwald. Zahlreiche riesige Felsblöcke sorgen für das gewisse Maß an Unzugänglichkeit, so dass dieses
Idyll sich weitgehend, zumindest in letzter Zeit auch unberührt, erhalten konnte. Tatsächlich war das wohl in früheren Zeiten
nicht so. Ich sah einen Baum, der eindeutig zum Fällen mit der Axt schon vorbereitet war, aus irgendwelchen Gründen aber dann
doch stehen blieb. Jedenfalls war allein dieser Märchenwald die "Mühen" schon wert.
Der Einstieg zur Tour war schnell gefunden. Unten überwiegt Plattenkletterei. Das ist ja nicht so meine Baustelle. Richtig gut
sind dagegen die beiden 6er-Seillängen, zuerst ein steiler abweisender Riss, dann schöne klassische Verschneidungskletterei.
Hier kann man austesten, wie weit man seine Haxen noch Richtung Spagat auseinander bekommt. Je weiter man spreizt, umso
einfacher die Kletterei.
Wenn man dann so in der Wand hängt, sind rundum alle Spuren der Zivilisation weitgehend durch Wald und Hügel verdeckt, man
wähnt sich irgendwo ganz weit weg in der Wildnis und nicht in den Bayerischen Voralpen. Am Ausstieg merkt man dann doch, dass
man eigentlich im Reich der Voralpen-Wanderer unterwegs ist. Es war ganz schön was los am Gipfelkreuz. Die Leute dort staunten
aber auch nicht schlecht, als da plötzlich so ein paar behelmte Wesen aus dem Nichts auftauchten.
Die Route ist mit Bohrhaken mehr als ausreichend bestückt, es hätte aber auch viele natürliche Sicherungspunkte gegeben.
Kein Grund zur Beschwerde, die Erstbegeher haben sich für eine plaisirmäßige Absicherung entschlossen, das ist ihr gutes
Recht. Manchmal wäre aber auch weniger mehr. Die Route hat aber eindeutig das Potential, sich zu einem Voralpen-Klassiker zu
entwickeln.
Titel "Für Andi": Begehung Nr. 12 Bergspezln: Gerhard
12 ... wir arbeiten uns in Sachen Startnummer nach vorne, zumindest wenn man das Wandbuch zu Rate zieht. Inzwischen ist an
der Südwand des Leonhardstein einiges los. Es hat sich in Münchner Kletterkreisen rumgesprochen, dass es am Leonhardstein
neue Routen gibt. So stehen sie also in der Warteschlange vor der Flora Bohra, kein T-Shirt, dafür 14 blitzblanke Expressen
am Gurt und sonst nix.
Das reicht bei der "Für Andi" nicht, hier muss man dankenswerterweise auch mal selber Sicherungen legen.Die Sanduhren sind
aber schon vorgefädelt. Hier war ein Künstler am Werk, die Sanduhren hätte ich nicht entdeckt. Ansonsten ist die Kletterei
für so einen Voralpenzapfen wieder überraschend alpin und schön. Macht Spass.
Neue alpine Gefahren taten sich für mich auf, als ich den Ameisenhaufen direkt am Stand nach der 5. Seillänge übersah. Das
war unangenehm, für mich und die Ameisen, die sich entsprechend wehrten.
Am Westgrat ist die "Für Andi" eigentlich zu Ende. Den letzten plattigen Pfeiler nimmt man über eine andere Route, direkt
entlang der Bohrhaken wäre das so ca. eine 7-, links ausweichend und darüber wieder gerade ist zwar leichter, jedoch immer
noch sehr anspruchsvoll für eine 5+.
Ach ja die Begeher Nr. 11, die kenne ich sehr gut. Wir trafen Thomas und Andreas entgegenkommend in der Wandmitte.
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