Nordwestkante "Men at Work", 7+ (7- obl.), 19SL, plaisirmäßig mit BH abgesichert
Abstieg:
Abstieg durch Geröllrinne + 1x Abseilen, dann verwachsener Steig
Ausgangspunkt:
Parkplatz zwischen Unter- und Oberjettenberg, vor der Bundeswehrseilbahn (ca. 640m)
Anfahrt von München:
München - Salzburger Autobahn - Inzell - Schneizlreuth - Unterjettenberg. Abbiegen nach Oberjettenberg.
In die Seitenstraße mit Schild "Dolomitwerke" abbiegen, die wiederum bei einem Viehrost nach links abbiegt.
Hier parken. Beginn des Zustiegs ist ein Forstweg gleich am Anfang des Weges zu den Dolomitwerken.
Stützpunkt:
-
Route: Alphorn Nordwestkante "Men at Work", 7+ (F.Amann, J.Brüderl, 29.07.99)
Zustieg:
Vom Parkplatz wie oben beschrieben den Forstweg links hoch, der bald auf einem größeren Platz endet. Hier geht rechts
ein weiterer Forstweg ab, den man über viele Serpentinen bis zum Ende verfolgt. Danach ein kurzer Steig und man landet
auf dem unscheinbaren Mittersteig, den man nach rechts verfolgt. Gleich darauf zweigt nach links ein weiterer Steig ab,
der Laufsattelsteig (sehr unscheinbar, Markierung am Baum "L"). Hier kommt man wieder runter.
Man folgt dem Mittersteig über zwei Bachbetten hinweg. Am zweiten Bachbett steigt man dann an der rechten Hangkante hoch
und wechselt bald auf die linke Seite oder in das Bachbett. Danach folgt man im wesentlichen dem Bachbett bis zum Ende
direkt an der Wand. Der Einstieg ist ein gutes Stück rechts davon auf einem Absatz (nach Bohrhaken Ausschau halten).
Abstieg:
Vom Ende der Kletterei folgt man einem Pfad in Richtung der Rinne rechts. Die Geröllrinne (Steinschlag) steigt man nun
hinab. An einer Steilstufe muss man 1x20m abseilen, Abseilring vorhanden. Hier trifft man auf den kaum erkennbaren
Laufsattelsteig, den man nun hinab verfolgt, bis er wieder auf den schon bekannten Abzweig beim Mittersteig trifft.
Der Laufsattelsteig ist in Passagen nicht immer gut zu erkennen, vorsichtig sein!
Charakter:
Mit Bohr- und Klebehaken ausreichend abgesicherte Kletterei. Die schwierigsten Stellen kann man sich auch technisch
erschwindeln. Es überwiegt Kletterei am kompakten Fels, kaum Steinschlaggefahr. Die Tour ist immer wieder von viel
Botanik unterbrochen, darum wenig alpin und ausgesetzt. Kondition ist ein Thema, da die Tour zum Ende nochmal richtig
schwierig wird. Jedoch kann man an diversen Stellen abbrechen.
Die Route "Men at Work" kommt ja bei der Konkurrenz recht gut weg in Sachen Bewertung. Höchstpunktzahlen werden da vergeben.
Dem möchte ich ein lautes "I woas ned" entgegensetzen. 19 Seillängen in dem Schwierigskeitgrat sind erstmal ordentlich Holz,
auch wenn die Sicherungen quasi alle vorhanden sind. Da ist man schon am Klettern und kann abends (so man es ohne
Biwak schafft ;-) mit geschundenen Gliedmaßen nicht verbergen, was man getan hat.
Trotz der 19SL ist die Tour aber wenig alpin, dafür sorgen die vielen Absätze und Grasbänder. Man meint eher, jemand hätte
einzelne Seillängen aus dem Sportklettergarten per Copy und Paste ins Gebirge gestanzt.
Die einzelnen Seillängen sind eher eintönig, mit viel Platten, oder kompakte Wandl, wie immer man das auch nennen mag.
Dazwischen senkrechte Platten, dass sind dann die 7er-Seillängen, die man im übrigen, mit Mühe zwar, auch A0 hochkommt.
Richtig gut fand ich zwei Seillängen, entlang einer Kante auf einen Turm und der super Riss vom Laufsattelsteig weg. Wir
waren nicht die schnellsten an dem Tag, weswegen wir oben schauten, dass wir wenigstens die Tour noch zu Ende brachten. D.h.
der Haken wurde als Fortbewegungsmittel in Betracht gezogen und oft genutzt ... ;-)
Nach so viel Schrecken wartete dann noch der mörderische Abstieg, zuerst über eine geröllige Rinne, dann über den sehr steilen
Laufsattelsteig. Das Ganze ist meiner Meinung nach eher eine Tour für Leute, die sonst schon alles kennen.
Ich würde auch empfehlen den Laufsattelsteig nach oben zu verfolgen und nur den oberen schöneren Teil der Route entspannt
zu klettern.
So und jetzt will ich den ganzen Sommer keinen Bohrhaken mehr sehen, oder zumindest fast keinen ... ;-)
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