Parkplatz Mahdegg-Alm - Werfener Hütte: 2h
Südgrat Hochthron: 1h
Abstieg NW-Flanke: 0.5h
Abstecher Edelweißerhütte (Streitmandl): 1.5h hin und zurück
Abstieg Thronleiter, Mahdegg-Alm: 2h
Südgrat:
Kurze Steilaufschwünge, die schwiergien Stellen mit Drahtseil, Fixseil versichert; brüchig
NW-Flanke:
Max. 2, aber steiler und ausgesetzter als Südgrat
Ausgangspunkt:
Parkplatz Mahdegg-Alm (ca. 900m)
Anfahrt:
Die Anfahrt zum Parkplatz unter der Mahdegg-Alm ist beim ersten Mal nicht gerade leicht zu finden. Man fährt auf der A10 von Salzburg bis zur
Ausfahrt Werfen, danach Richtung Pfarrwerfen und über die Salzach drüber. Danach gleich links.
Vor einer großen Rechtskurve mit Holzlager, findet sich links eine kleine Seitenstraße mit Schild "Odarsiedlung", in die man abbiegt.
An dieser Siedlung vorbei und in nördlicher Richtung weiter, bevor es in vielen Serpentinen den Berg hochgeht. Die kleinen gelben
Wanderschilder "Mahdegg" geben dabei ab und zu einen Hinweis, in welche Richtung man fahren muss. Hat man immer die richtigen Abzweigungen
erwischt, landet man schließlich auf einem größeren Parkplatz links im Wald. Eine gute Wanderkarte ist für die Feinnavigation ab Pfarrwerfen
sehr hilfreich.
Werfener Hütte von der Mahdegg-Alm:
In 20min auf breitem Weg durch den Wald hoch zur Mahdegg-Alm. Dann der Beschilderung zur Werfener Hütte folgen. Es geht über Schotterwege
und schmalere Pfade nach oben. In einer Serpentine des Schotterwegs folgt man dem Schild rechts zur Werfener Hütte (auch in Richtung
"Elmau Alm").
Wo man in lichtes Gelände kommt, geht es in vielen Serpentinen zur bald sichtbaren Werfener Hütte hoch.
Südgrat (II-III)
Im Aufstiegssinn links von der Hütte folgt man einem Weg waagrecht unter der Wand entlang. Relativ bald führt ein mit roten Punkten
markierter Steig in eine steile Rinne. Durch diese Rinne hoch, am Ende dann linkshaltend aussteigen.
Ein Seitengrat wird überquert und man steigt an einem Drahtseil kurz ab, quert einen kleinen Kessel, um jenseitig durch eine weitere
Rinne aufzusteigen (kurze Stellen III-, Fixseile). Danach im grasigen Schrofengelände den Steigspuren und Markierungen zum Gipfel
folgen.
Kurze Kletterstellen, in den Rinnen viel Schotter. An den schwierigsten Stellen finden sich Draht- und Fixseile. Insgesamt zum
Großteil aber rassiges Gehgelände. Mit roten Punkten mehr als ausreichend markiert. Das ganze ist irgendwo zwischen Wandern und
Klettern angesiedelt. Weder das eine, noch das andere. Man könnte es also als "extremen" Wanderweg bezeichnen. Ein Helm schadet dabei
nicht.
Abstieg NW-Flanke (II)
Der Abstieg über die NW-Flanke ist zwar leichter als der Südgrat, aber um einiges steiler und ausgesetzter. Das Ganze geht also schon
mehr in Richtung Klettertour, als der Aufstieg über den Südgrat.
Vom Gipfel geht es dabei den Markierungen folgend erstmal sehr steil in nördlicher Richtung hinab. Über eine Rinne erreicht man schließlich
eine Scharte vor einem Turm. Hier klettert man nach rechts im Abstiegssinn einen Kamin ab. Über Rampen und Bänder gelangt man nun ins
obere Throntal.
Abstieg Throntal, Thronleiter (Klettersteig, mittelschwer)
Auf Pfadspuren geht es nun direkt in das Tal zwischen Hochthron und Fieberhorn hinab. Bei einem Steilabbruch fängt ein kurzer Klettersteig
an. Drahtseile führen zur sog. "Thronleiter", eine gut 30m hohe plattige Wand wird dabei über eine sehr kühne Leiterkonstruktion
überwunden.
Danach kann man nach links in wenigen Minuten wieder zur Werfener Hütte queren, oder man steigt das Tal direkt auf markiertem Weg
hinab zurück zur Mahdegg-Alm und zum Parkplatz.
Abstecher Edelweißerhütte, Mittleres Streitmandl
Vom oberen Ende des Throntals kann man noch einen interessanten Abstecher zur Edelweißerhütte machen, die man vom Gipfel des Hochthrons
wahrscheinlich schon erspäht hat. Gut 45min braucht man vom Ausstieg aus der NW-Flanke bis dahin. Dazu steigt man in den Sattel zwischen
Fieberhorn und Throntal und folgt dann den Markierungen einen Kamm in direkter Linie über eine Kuppe hinweg zur Edelweißerhütte. Die
ist kurz unterhalb des Gipfels des Mittleren Streitmandls erbaut. Von hier bietet sich eine gute Übersicht über das Karstplateau des
Tennengebirges. Die Edelweißerhütte bietet eine stets offene Notunterkunft für vier Personen.
Absteigen kann man über die Thronleiter wie oben beschriebenen, oder alternativ durch ein Tal westlich des Fieberhorns, wobei man schließlich
auch zurück zur Mahdegg-Alm gelangt.
Hochthron von der Mahdegg-Alm aus gesehen
Südgrat im Mittelteil
Abstieg NW-Flanke
Karte:
AV-Karte Nr. 13 "Tennengebirge", 1:25000
Führer:
Thomas Otto "Münchner Bergtouren - Felstouren im II. Grad", Rother Selection, 1. Auflage 2012
Ist die Überschreitung des Werfener Hochthrons nun schon eine Klettertour oder doch eine sehr schwierige Wandertour? Wahrscheinlich beides oder
irgendwas dazwischen. Jedenfalls schadet es nicht, wenn man gerne wandert und dabei auch sicher einer IIer klettern kann.
Als Hauptschwierigkeit für mich stellte sich heraus, erstmal den beschriebenen Parkplatz unterhalb der Mahdegg-Alm zu finden. Ich folgte
zuerst mal einfach dem Navi, der hätte mich auch zur Mahdegg-Alm geführt, nur leider ist die direkte Zufahrtsstraße dorthin inzwischen
gesperrt. Auf diese Weise hatte ich mich aber dermaßen in den Almwegen zwischen Werfenweng und Pfarrwerfen verloren, ich kam da nicht mehr
raus. Da half nur Reset-Knopf und zurück nach Pfarrwerfen. Als ich dann endlich das Schild Richtung "Odarsiedlung" gefunden hatte war ich
prinzipiell schon mal im richtigen Geflecht der Almwege und fand den Parkplatz schließlich.
Dann ging es hoch Richtung Werfener Hochthron. Der markante Berg ist dem Karstplateau des Tennengebirges etwas vorgelagert, es gibt keinen
richtig einfachen Weg dort hoch. D.h. ein bisschen Kletterfertigkeit ist immer gefragt. Zunächst kletterte ich also erstmal den Südgrat hoch,
wobei man sich dabei eher in Rinnen zwischen den einzelnen Felstürmen bewegt. Die Schwierigkeiten beschränken sich dabei auf wenige kurze
Stellen, die zudem mit Fix- oder Drahtseilen entschärft sind. Wegen des brüchigen Gesteins muss man aber trotzdem gut aufpassen.
Oben hat man dann einen weiten Blick über das Karstplateau hin zum Dachstein. Man wird auch gleich die Edelweißerhütte erspähen. Der Abstieg
über die NW-Flanke ist zunächst einmal doch ordentlich steil, da krippelt es schon ein wenig. Man kann aber relativ bald über Bänder rausqueren.
Ich schaute mir noch kurz die Edelweißerhütte an und stieg dann über die Thronleiter ab.
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