2h bis Südende Finstertalersee, 1.5h Sulzkogel, 1h Schartenkopf
Ausrichtung:
zu querende Hänge am Finstertalersee Westseite, beide Gipfelaufstiege zuerst Nordmulden,
dann eher ostseitig
Lawinengefahr:
Querung Finstertalersee, Einzugsbereich! Sulzkogel, steiler Gipfelaufbau. Schartenkopf, bei
geschickt gelegter Spur können einige kritische Zonen umgangen werden
Besonderheit:
Sulzkogel, einfacher Blockgrat zum Gipfel
Ausgangspunkt:
Kühtai (2017 m), Dreiseenbahn-Talstation (1980m)
Anfahrt:
Von Kematen durchs Sellrain bis Kühtai. Parkplatz bei der Dreiseenbahn-Talstation.
Stützpunkt:
Auf Tour keiner. Direkt am Beginn der Tour, die Dortmunder Hütte (www.dortmunderhuette.at)
Skirouten Südende Finstertalersee
Der Finstertalersee ist ein Stausee, schon von der Straße sieht man die mächtige Staumauer. Man kann längs der Piste
aufsteigen und dann unter dem Damm nach links queren, oder zunächst flach im Tal bleiben und zuletzt steil zum Damm
aufsteigen. Am linken Eck erreicht man die Dammkrone.
Hoch über dem See quert man nun auf einem breiten Weg nach Süden um den See herum. Die zu querenden Hänge sind dabei nicht
ganz lawinensicher (Ausrichtung Süd, tageszeitliche Erwärmung!), es besteht zum Teil Abrutschgefahr.
Am Südende des See gelangt man nach einem steilen Abschnitt in ein Tal, hier teilen sich die Wege zum Schartenkopf und
Sulzkogel. Bis hierher 2h.
Sulzkogel
Am Ende des Sees in das rechte Tal (Südwesten). Weiter oben eine Felsbarriere, am linken Rand steil auf die obere Trasse
und immer in westlicher Richtung weiter das Trogtal hoch. Über einen steilen Südosthang geht es in den Sattel am Gipfelfuß.
Hier Skidepot und über Blockwerk zum Gipfel. Hangrichtung, unten einige Nordmulden, am Gipfel steiler Südosthang. Die Tour
ist beliebt und wird oft, auch früh in der Saison, begangen. 1.5h vom See. Abfahrt entlang des Aufstiegs.
Finstertaler Schartenkopf
Nach dem kurzen steilen Aufstieg vom See weg läuft man quasi direkt auf den Schartenkopf zu. Zum Sulzkogel geht es rechts
weg, zum Schartenkopf steigt man links in ein Seitental und umrundet den Schartenkopf zunächst. In dem muldenreichen
Gelände hält man sich zunächst mittig, wenn das Tal nach Westen schwenkt, bleibt man links im Tal in der Nähe der begrenzenden
Felswand. So läßt sich die Steilstufe unterhalb der Finstertalerscharte relativ einfach und sicher überwinden. Nach der
Steilstufe geht es in die Scharte. Auf der Südseite und zum Schluß entlang des Grates gelangt man zum Gipfel. Evtl. vorher
Skidepot. 1h vom See. Bei guten Bedingungen kann man über die steile Nordostflanke abfahren, ansonsten wie Aufstieg.
Wie beim Sulzkogel bewegt man sich in einem schattigen Tal, bei guter Spuranlage bleibt die Lawinengefahr gering (gilt nicht für
die Abfahrsvariante). Aufpassen muss man in der Steilstufe unter der Finstertalerscharte.
Etwas spät kamen wir los, erst um neun Uhr starteten wir vom Auto. Die Sonne brannte schon ganz
schön runter, ob da die Südhänge nicht sulzig werden, bzw. gleich ganz abgehen? Nun zumindest
letzteres war nicht der Fall. Man geht zuerst auf einen Staudamm zu und zu unserer Verwunderung
waren da tatsächlich ein paar Skispuren quer den Damm runter. So freute ich mich die ganze
Tour schon auf dieses zusätzliche Abfahrtsschmankerl.
Die Tour ist landschaftlich wirklich sehr schön, teilweise erinnert sie sogar ein bißchen
an Westalpen. Der Gipfel steht auch sehr einsam da und erst ganz zuletzt geht einem ein Licht
auf, wie man da mit Skiern überhaupt hochkommt. Inzwischen wurde der Schnee doch ziemlich
sulzig und die Ski fingen an zu stollen. Das machte die Sache etwas anstrengend.
Der letzte Hang hat es noch mal in sich und ist ziemlich steil, dafür steigt man dann wunderschön
direkt auf den anfangs sehr schmalen Südgrat aus. Der Gipfelgrat oben war ziemlich verwächtet,
sorgte damit für eine umso eindrucksvollere Kulisse. Jedoch sind die letzten Meter zum Gipfel
hoch keineswegs schwierig.
Vor der Abfahrt machte ich mir schon ein wenig Sorgen. Hält der obere steile Südosthang noch?
Die Sonne knallte inzwischen ganz schön runter. Nun, er hielt aber ganz wohl war mir bei der
Sache nicht. Zu unserem Erstaunen erwischten wir weiter unten sogar noch Pulverschnee und ein
paar Abfahrtsmeter Firn! Nach dem wir für den Kilometer am Stausee entlang noch mal die
Felle aufziehen mußten, kam das worauf ich mich die ganze Zeit gefreut hatte, Abfahrt über den
Staudamm! Und in der Tat, dank Nordlage grundloser Pulverschnee ...
Schnee war noch nicht viel Sicht, da hilft dann nur ein hoher Ausgangspunkt. Kühtai liegt hoch und so konnten wir vom Auto
weg mit Skiern laufen. Zuerst zum Stausee mit der vom Tal aus gesehen sehr eindrucksvollen Staumauer. Die Querung am See
entlang war nicht ohne, zum Teil sehr hart gefrorener Schnee, dann wieder mit Triebschnee drauf, der auch keinen Halt bot.
Nach dem See verläßt man die Autobahn zum Sulzkogel nach links und gelangt in ein vergleichsweise ruhiges und abgeschirmtes
Tal. Oben pfiff der Wind, in den Mulden waren wir geschützt. Dafür war es auch ziemlich schattig. Die Steilstufe zur
Finstertalerscharte kann man geschickt links überwinden. Ab der Scharte standen wir zwar in der Sonne, aber der Föhnsturm machte
die Sache ungemütlich. Der Schartenkopf ist ein guter Aussichtspunkt und sofort hätte man wieder ein halbes Dutzend Ideen
für weitere Skitouren beeinander. Eine Möglichkeit wäre mit ein wenig Gegenanstieg nach dem Schartenkopf noch die Kraspesspitze
mitzunehmen, doch wir ließen es für diesen Tag gut sein und machten uns an die Abfahrt.
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