gering, Abfahrt vom Lahnenkopf steiler Nordhang (30-35°)
Hangrichtung:
W, N, O
Besonderheit:
Durchquerung mit Gegenanstiegen, am besten An- und Abreise mit Zug
Ausgangspunkt:
Tegernsee - Bahnhof (720m)
Anfahrt:
Ausgangs- und Endpunkt sind ein Bahnhof mit direkten Zügen von und nach München.
Stützpunkt:
-
Skitour:
Diese Tour bietet eine landschaftlich schöne Durchquerung über einen Gipfelkamm vom Tegernsee zum Schliersee. Man muss hier
eher Strecke als Höhenmeter machen. Die Abfahrtsfreuden kommen aber mit dem genialen Nordhang vom Lahnenkopf auch nicht zu
kurz.
Tegernsee (730m) - Riederstein (1207m)
Auf dem ersten Abschnitt ist man als Skitourengeher dann doch eher Exot. Vom Bahnhof in Tegernsee gibt es mehrere Möglichkeiten,
um auf den Riederstein, bzw. der Galaun-Alm darunter zu kommen. Im Folgenden ist ein Weg über das "Große Paraplui" beschrieben.
Vom Bahnhof geht man zuerst die Straße Richtung Rottach-Egern hinab. Nachdem man den Alpbach überschritten hat, hält man
sich links und gelangt auf einem Wanderweg quer durch den Wald. Man folge der Beschilderung zum "Gr. Paraplui" oder "Lärchenwaldweg".
Nach einer halben Stunde hat man das Große Paraplui, ein Aussichts-Pavillion, erreicht. Von hier nun zum "Leeberghof" und "Leeberghöhenweg" weitergehen.
Man erreicht kurz nach dem Pavillion eine Teerstraße, es geht
kurz bergab, nicht irritieren lassen. Danach wandert man unmittelbar am Leeberghof vorbei und folgt dem Weg weiter bis
zur ersten Abzweigung. Hier hält man sich links auf dem Forstweg. Bei der nächsten Kreuzung wieder rechts. Man folgt nun
einem schmalen Wanderweg quer ansteigend durch den Wald, der aber auch mit Skiern gut machbar ist. Man erreicht wieder einen
breiteren Weg, hier hält man sich rechts und gelangt zur bewirtschafteten Galaun-Alm.
Von der Galaun-Alm gibt es zwei Wege auf den Riederstein, der kürzere am Kreuzweg entlang, ist eher nicht skitauglich, hier
muss man tragen. Der längere und einfachere führt in den Sattel zwischen Riederstein und Baumgartenschneid. Nach links hat
man den Riederstein mit der Kapelle oben drauf in 10min erreicht.
Riederstein - Baumgartenschneid (1444m)
Zurück im Sattel folgt man nun den Sommerweg zur Baumgartenschneid. Der ist anfangs recht steil, man kann aber ganz gut
daneben eine Spur mit Spitzkehren anlegen. Unter dem Rohrkopf verflacht sich der Kamm. Man hat nun wirklich Skigelände
erreicht und steigt über den schönen freien Schlußgrat zur Baumgartenschneid auf.
Baumgartenschneid - Lahnenkopf (1415m)
Bisher mag man sich gefragt haben, wozu die Skier, zumal der Weg vom Tegernsee zur Baumgartenschneid auch eine beliebte
Winterwanderung ist? Nun geht es aber in "wegloses" Gelände. Vom Baumgartenschneid geht es immer am Kamm entlang Richtung Osten.
Es folgt ein erstes kleines Abfahrts-Highlight in den Sattel zwischen Baumgartenschneid und Lahnenkopf. Man fährt so an
die 100Hm durch lichten Wald ab, bei Pulver eine wahre Freude! Sind die Lawinenbedingungen nicht allzu sicher, kann man
vom Sattel direkt nach links (Norden) zur Oberen Krainsberger Alm abfahren. Ansonsten steigt man in direkter Linie Richtung Ost
durch den Wald zum Lahnenkopf auf.
Lahnenkopf - Schliersee / Bahnhof Fischhausen-Neuhaus (800m)
Der Lahnenkopf ist auch für sich genommen eine super Skitour, die
hier beschrieben ist. Man könnte nun den Weg bis zum Parkplatz Breitenbachtal folgen, wäre
dann aber noch relativ weit vom nächsten Bahnhof entfernt.
Besser ist der Weg über das Dürnbachtal. Dazu nimmt man erstmal den genialen Nordhang des Lahnenkopfs mit und fährt diesen
bis zur Oberen Krainsberger Alm ab. Auf Höhe der Alm hält man sich nun rechts und quert durch ein kurzes Waldstück ca.
500m nach Osten, bis man auf einen Forstweg stößt. Wiederum rechts immer dem Forstweg folgen, zuerst nahezu eben, dann bergab.
Bei einer Kreuzung zunächst rechts und die nächste gleich links mit Gegenanstieg kurz bergauf. Am Scheitelpunkt rechts
halten und man erreicht schließlich die Rodelstrecke durch das Dürnbachtal zum Bodenschneidhaus. Hier nun links hinab bis
zum Parkplatz. Von dort hat man in 15min Fußmarsch die Straße hinab und dann links den Bahnhof Fischhausen-Neuhaus erreicht.
Großes Paraplui
Galaun-Alm
Schlussanstieg zum Baumgartenschneid
Geradeaus Richtung Lahnenkopf
Im Nordhang des Lahnenkopf
Charakter:
Hohe Schneelage bis ins Tal ist Voraussetzung für diese Durchquerung. Der erste Teil bis zum Baumgartenschneid ist stark
von Winterwanderen frequentiert, der Weg von daher gut ausgetreten. Lawinengefahr bis hierher gleich null. Den Übergang
zum Lahnenkopf kennen dafür quasi nur noch die Einheimischen, hier ist man dann mit Skiern genau richtig. Der Nordhang ist
der beste Skihang, im Schliersee-Spitzingsee-Gebiet, behaupte ich mal. Schattig, 30-35° steil, windgeschützt und mit ein paar Bäumen
bestanden. Trotz der Steilheit macht der Hang also einen ziemlich lawinensicheren Eindruck, aber riskieren sollte man
trotzdem nix. Der Rest ist dann rausschieben auf Forstwegen bis zum nächsten Bahnhof.
Karte:
AV-Karte Nr. 7/1 "Tegernsee - Schliersee", 1:25000
Führer:
Copyright by www.sirdar.de, soll heißen, da hat der Sirdar mal selber Karten studiert ... ;-)
Titel: Die erste Skibesteigung des Riederstein Bergspezln: Frank
Die Idee zu der Tour kam mir beim ersten Besuch auf dem Lahnenkopf. Eine schöne Durchquerung vom Tegernsee zum Schliersee
über den Baumgartenschneid mit überschaubaren Aufwand schien da möglich zu sein. Tante Google lieferte dazu keine passenden
Ergebnisse für diese Tour im Winter. Nach Kartenstudium
musste nur noch die Schneelage stimmen. Frank ließ sich auch überreden und so saßen wir im Zug zum Tegernsee.
Zugegeben, anfangs mussten wir die Skier über das "Große Paraplui" bis zum Hotel Leeberghof schon meist tragen. Dahinter ist
das Gebiet immer noch in fester Hand von Winterwanderern. Wir hatten aber nun die Skier dort, wo sie hingehören, an den
Füssen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass schon viele Leute die
Skier unter dem Riederstein geparkt haben, um die letzten steilen Meter über eine Treppe hoch zur Kapelle zu laufen. Meine
Behauptung "Erste Skibesteigung des Riedersteins" stimmt aber nicht ganz, unser Depot war vor der Treppe. Für Wagemutige gäbe
es hier also noch Neuland, diese Treppe mit Skiern abfahren ... ;-)
Auf dem weiteren Weg zum Baumgartenschneid öffnet sich die Sicht, die letzten Meter zum Gipfel sind dann schon mal bestes
Voralpen-Kino. Dahinter wirds dann auch einsamer. Durch lichten Wald kann man in den Sattel Richtung Lahnenkopf abfahren, bei
Pulver ganz nett und wohl meist unverspurt. Der Lahnenkopf hingegen erfreut sich doch reger Beliebtheit bei
Skitourengehern. Man wird also auf eine Spur treffen.
Der Nordhang des Lahnenkopfs zieht die Leute an. Schön schattig und steil, aber nicht zu steil. Bestens Abfahrtsvergnügen
also. Für uns Durchquerer beginnt nun der Weg raus. Der kürzeste Abstand zwischen Ende skitaugliches Gelände und Bahnhof findet
sich am Ende des Dürnbachtals. Bis dahin quert man ordentlich auf Forstwegen, mit kleinen Gegenanstiegen, bevor man via
Rodelbahn die Durchquerung vollendet.
Angenehmer Nebeneffekt bei der Tour, ausnahmsweise muss man kein schlechtes (grünes) Gewissen haben, man ist doch mit Bahn an- und
abgereist. Aber im Auto ist dann wenigstens der Sitzplatz garantiert. In den Zug zurück nach München wollen viele
Wintersportler. Zu viele, da wirds eng.
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